Hörbuch
Diogenes, 2022
Kurzbeschreibung:
Eine Virenseuche, die die Menschheit vernichten könnte: Doch droht dieser nicht ein viel schlimmerer Feind? Was bewundert ein Publikum bei der Darstellung einer Schwindsüchtigen auf der Opernbühne oder einer Absinth-Trinkerin in einem Museum? Wie die Natur ein Denkmal attackiert, das sich die Menschheit gesetzt hat. Über Trennungen und Erfahrungen von Wunden, die nicht heilen wollen. Und über Stolpersteine unserer Befindlichkeit.
Über den Autor:
Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin-Spandau, studierte an der Filmhochschule Babelsberg Dramaturgie. Für seine Dramen, Essays und Prosa wurde er vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin.
Über den Sprecher:
Tino Kühn wurde 1988 in Frankfurt an der Oder geboren und studierte Schauspiel in Rostock. Nach seinem Abschluss im Jahr 2013 wurde er festes Ensemblemitglied am Landestheater Rudolstadt. Seit 2017 arbeitet er in Leipzig als Schauspieler, Autor, Sprecher und Musiker.
Als Sprecher ist er in Hörspiel- und Hörbuch-Produktionen verschiedener Genres zu hören.
Mein Eindruck:
Es handelt sich um ein Band mit bemerkenswerten Kurzgeschichten. Sie sind beobachtend und reflektierend gestaltet und sie haben gemeinsam, dass sie rätselhaft sind. Insgesamt sind es zehn Stück.
Ein paar der Geschichten möchte ich erwähnen.
Es beginnt mit der Titelgeschichte, in der ein Icherzähler sich zu Coronazeiten am Osloer Fjord aufhält und da einen Fremden trifft, der aus der Vergangenheit, genauer der französischen Revolution stammt.
In der dritten Geschichte betrachtet der Erzähler das berühmte Gemälde von Degas: Die Absinthtrinkerin
In der Bleibtreustraße: Hier hat der Erzähler in der berühmten Straße in Berlin eine Erscheinung. Ein wenig erinnert mich die Geschichte an Thomas Manns Der Kleiderschrank.
Am Lortzingdenkmal oder die Linde: Wieder in Berlin, im Tiergarten. Hier nimmt der Protagonist wahr, dass ein Denkmal durch eine einsturzbereite Linde bedroht ist. Doch niemand nimmt seine Warnung ernst.
Weitere erwähnenswerte Geschichten sind Im Nagelstudio sowie Der Unbekannte.
Und wieder am Osloer Fjord: Ein Mann ist auf dem Weg zu einer Museumseröffnung. Dabei begegnet er eine Frau aus der Vergangenheit, die behauptet, mit Kierkegaard verlobt gewesen zu sein.
Der letzte Text ist "Ein Schritt in die Abstraktion". Es ist mehr ein Essay als eine Geschichte.
Tino Kühn ist der Sprecher. Er liest angemessen und erhält den Geschichten das mysteriöse Element.
ASIN/ISBN: B0BFJM8PBS |