Things We Never Got Over - Lucy Score

  • Inhalt:

    Der Tag könnte für Naomi nicht schlechter laufen. In einer Kurzschlussreaktion flieht sie von ihrer eigenen Hochzeit, wird von ihrer entfremdeten Zwillingsschwester ausgetrickst, steht ohne Auto und Handtasche da und muss sich plötzlich um ihre Nichte kümmern, von der sie nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Entgeistert bittet sie im erstbesten Diner um Hilfe – und wird hochkant herausgeworfen. Denn ihre Zwillingsschwester, der sie zum Verwechseln ähnlich sieht, ist in Knockemout äußerst unbeliebt. Und als ein attraktiver Fremder sie auf der Straße anbrüllt, reißt ihr die Hutschnur. Wo ist sie hineingeraten?

    Bad Boy Knox hat in seinem Leben keinen Platz für Drama. Doch die wunderschöne Fremde, die aus dem Nichts für Unruhe in Knockemout sorgt, bringt alles durcheinander. Als Naomis Leben direkt vor seinen Augen implodiert, ist das Mindeste, was Knox für sie und ihre Nichte tun kann, sein Gästehaus anzubieten. Doch dann werden aus ihren Schwierigkeiten handfeste Probleme …

    Knox ist sich sicher: Er wird sich auf gar keinen Fall verlieben.


    Rezension:

    Naomi Witt dachte, dass sie den schlimmsten Tag ihres Lebens bereits hinter sich hat, als sie in Knockemout ankommt. Was kann schon schlimmer sein, als von der eigenen Hochzeit zu fliehen?

    Als sie dann feststellen muss, dass ihre Zwillingsschwester Tina nicht nur ihr Auto geklaut hat, sondern auch ihre Tochter Waylay zurückgelassen hat, von deren Existenz Naomi bisher nichts wusste, hat Naomi ihre Antwort.

    Sie und Waylay müssen das beste aus der Situation machen. Gut, dass der grummelige Knox Morgan immer zur Stelle ist, wenn die beiden Hilfe brauchen.


    "Things We Never Got Over" von Lucy Score ist der erste Band der Knockemout Trilogie, der aus der Ich-Perspektive der sechsunddreißig Jahre alten Naomi Witt und des dreiundvierzigjährigen Knox Morgan erzählt wird.


    Naomi war schon immer der gute Zwilling, und während sie versucht hat, ihren Eltern die beste Tochter zu sein und ihnen so wenig Umstände wie möglich zu bereiten, ist ihre Schwester Tina immer mehr vom rechten Weg abgekommen. Naomi kümmert sich um ihre Mitmenschen und vergisst dabei manchmal auch an sich selbst zu denken. Sie hat für ihr Leben einen Plan, doch dieser ändert sich schlagartig, als sie nach ihrer geplatzten Hochzeit nach Knockemout kommt und ihre elfjährige Nichte kennenlernt, von der sie bisher nichts wusste und sie nach Tinas Verschwinden die Vormundschaft für Waylay beantragt.

    Sie hat immer noch die Hoffnung, irgendwann einen Mann zu finden, der sich um sie kümmert und der sie in seinem Leben haben möchte, egal wie anstrengend Naomi auch ist.

    Knox Morgan ist ein grummeliger und mürrischer Zeitgenosse, der sich mit Affären zufriedengibt und nie nach der Frau fürs Leben suchen würde.

    Nach einer eher schwierigen ersten Begegnung laufen sich Knox und Naomi immer öfter über den Weg, auch weil Knox Naomi unter die Arme greift, wenn sie Hilfe braucht. Knox kümmert sich ebenfalls um seine Mitmenschen, auch wenn er wahrlich kein Sonnenschein ist und ist immer da, wenn man ihn braucht.


    Die Dynamik zwischen Knox und Naomi hat einfach gepasst, denn Naomi ist nicht auf den Mund gefallen und gibt seinem herrischen und mürrischen Verhalten ordentlich Widerworte! Ich mochte es auch, dass die beiden schon etwas älter sind.

    Die Geschichte ließ sich gut lesen und konnte mich sehr gut unterhalten, allerdings war es mir dann zum Schluss hin etwas langatmig und ein wenig zu viel Hin und Her, weil jemand nicht wusste, was er denn nun möchte. Die Liebesgeschichte war schön zu lesen, war mir am Anfang aber auch etwas zu oberflächlich.

    Es war dann besonders die Beziehung von Naomi und Waylay, die mir richtig gut gefallen hat! Sie kennen sich zu Beginn nicht, aber nachdem Tina abgehauen ist und ihre Tochter zurückgelassen hat, kümmert sich Naomi um ihre Nichte und die beiden lernen sich kennen und ich fand es dann sehr schön, wie Waylay Naomi und auch Knox immer mehr vertraut und sich ihnen gegenüber geöffnet hat!

    Ich mochte Knockemout und seine Einwohner wirklich gerne, denn jeder kennt jeden und Neuigkeiten verbreiten sich sehr schnell, und auch der Humor, mit dem Lucy Score die Geschichte erzählt, hat mir richtig gut gefallen! Außerdem wurde es zum Ende hin noch mal spannend!

    Mir hat es richtig gut gefallen und ich habe die Folgebände direkt vorbestellt, denn ich freue mich schon sehr auf die Geschichten von Knox' Bruder Nash und seinem besten Freund Lucian!


    Fazit:

    "Things We Never Got Over" von Lucy Score ist ein toller Auftakt der Knockemout Reihe!

    Die Geschichte von Knox und Naomi konnte mich sehr gut unterhalten, denn die Chemie hat zwischen den beiden einfach gepasst und es war sehr humorvoll geschrieben!

    Mir war es dann zum Schluss hin aber etwas zu langatmig, aber insgesamt hat es mir echt gut gefallen, sodass ich vier Kleeblätter vergebe!

    ASIN/ISBN: 3958187439

  • Ab und zu lese ich gerne lustige, etwas hirnlose Chicklit à la Janet Evanovich oder Sophie Kinsella zur Entspannung. Daher war ich auf Scores „Things we never got over“ gespannt. Der erste Blick auf das babyblaue Cover mit den Gänseblümchen versprach gute Unterhaltung.


    Worum geht’s?


    Als Naomi vor ihrer Hochzeit flieht und in Knockemout aufschlägt, staunt sie nicht schlecht über das ausgesprochen feindselige Verhalten der Einwohner. Bald ist klar, dass man sie mit ihrer Zwillingsschwester Tina, die sich in der Kleinstadt nicht gerade beliebt gemacht hat, verwechselt. Die nächste Katastrophe bahnt sich an als die Protagonistin bemerkt, dass ihr Auto gestohlen wurde. Der Bad Boy Knox, der Naomi anfänglich für ihre Schwester hält, bietet widerwillig seine Hilfe an, damit Naomi in ihr Motel kann. Obwohl sich die beiden anfangs nicht leiden können, sprühen schon bald die Funken und es wartet noch eine weitere Überraschung auf Naomi, die feststellt, dass auch Männer mit Bart attraktiv sein können. Im Motel findet sie ihr Zimmer aufgebrochen und verwüstet vor, außerdem sitzt Tinas Tochter Waylay auf dem Bett. Naomi beschließt, sich um das verlassene Kind zu kümmern & Knox besorgt den beiden eine Bleibe in Knockemout …

    Die Autorin präsentiert alternierende Perspektiven und eine temporeiche Exposition. In medias res – das gefiel mir gut! Von dem Genre erwarte ich nicht unbedingt Tiefgang und auch Logiklöcher kann ich manchmal verschmerzen. Ich habe mich jedoch darüber gewundert, dass sich die Protagonisten zu Beginn wie Zeichentrickfiguren verhalten und sprechen. Eigentlich liebe ich witzige Wortgefechte, hier kamen sie aus dem Nichts, und natürlich geht die Abneigung des Pärchens in spe mit einer starken körperlichen Anziehung einher, da „hagelt“ es schon beim ersten Anfassen Stromschläge. Die Heldin ist selbstverständlich hübsch und feminin, der Held ein moderner Wikinger. Naomi ist kaffeesüchtig und ein bisschen zerstreut (Hallo, Lorelei Gilmore!). Beim Lesen hatte ich das Gefühl, eine völlig überdrehte Romcom zu gucken, eine Art ‚Gilmore Girls meets Picket Fences‘ auf Speed. Die Protagonisten sind keine Twens mehr, verhalten sich manchmal aber wie pubertierende Teenager („Ich wollte ihm ans Schienbein treten und seinen Kaffee klauen.“) mit mangelnder Impulskontrolle. Überhaupt sind die Figuren im Roman sehr skurril, und am Anfang gefiel mir die abgedrehte Erzählweise noch, aber als der Protagonist, ein Mann um die 40, neben seinem Hund Gassi ging und selbst in den Garten strullte, wurde es mir zu albern.

    Es ist erstaunlich, dass die Autorin mit allen bekannten Topoi (Zwillinge, Ersatzmutter, harte Schale, weicher Kern etc.) arbeitet. Waylay ist natürlich ein „tolles Kind“. Realismus und logisches Verhalten darf man nicht unbedingt erwarten. Ich wollte einfach unterhalten werden, das ist Lucy Score am Anfang auch gelungen, insgesamt trug sie für meinen Geschmack aber zu dick auf, man hätte die Geschichte straffen & kürzen können. Von mir gibt's 3 von 5 Eulen.

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."