'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 001 - 092

  • Erste Etappe auf dem Schiffchen heute morgen geschippert.


    Janna kommt man schnell sehr nahe. Ihre Gefühlswelt steht im Zentrum. Und die gerät gerade ziemlich in Schieflage. Also zum einen ist sie unglücklich in ihrer Ehe, spürt, dass etwas fehlt. Ich frage mich ja, ob Simon von Anfang an nur der Lückenfüller war oder ob sie einfach ihre erste große Liebe noch nicht verarbeitet hat und deshalb nicht ganz offen und nicht ganz fair gegenüber ihrem Mann ist. :gruebel


    Und dann natürlich die Frage, gibt es wirklich für jeden Menschen nur EINEN passenden Deckel im Leben? Also einen wo es nicht ruckelt und der auch nach 30 Jahren noch gut passt? Aus eigener Erfahrung - und wenn man es mal pragmatisch/rechnerisch betrachtet - gibt es sicher mehrere. Aber das Problem ist halt, dass man so einen oft nur EINMAL findet und die anderen bleiben einem verborgen. Oder, wie bei Janna, ist man gar nicht wirklich offen dafür.


    Und dann die Frage, warum hat Maris Johanna abserviert? Ja, New York ist weit weg, die beiden waren jung und so was passiert nun mal, dass man sich in jemand anderen verliebt. Aber zweieinhalb Monate Funkstille und dann über eine schnöde Whatsapp-Nachricht Schluss machen. Das geht ja mal gar nicht. :schlaegerDa kann der Schnittchen sein und so gut riechen wie er mag.


    Jap, es kommt schon ziemlich viel Gefühl vor - und fehlendes Gefühl. Ich hoffe, die Flussfahrt gefällt trotzdem allen. Ich mag die Darsteller schon mal. Und die vielen Kleinigkeiten, die mich erheitern. Jarvis hieße auch meine KI, so ich eine hätte :frech Und die Kinderwelt ist herrlich dargestellt. Auch das Architekturthema ist für mich neu und interessant.


    Ich hoffe jetzt mal, Marvis hat kein leichtes Spiel bei Janna und sie kann erst mal die Trennung richtig abschließen. 15 Jahre sind ja lang genug. Und ich bin gespannt, ob Marvis eine Erklärung parat hat, mit der wir etwas anfangen können. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So ich bin auch los geschippert und das in völlig fremden Gewässern. :lache Das Buch entspricht so gar nicht meinem üblichen Beuteschema, aber das war mir schon klar, als ich mich blind angemeldet habe.

    Bisher gefällt es mir überraschend gut, vor allem sprachlich, leider werde ich mit Janne noch nicht warm, sie ist mir zu sehr Karrierefrau, zu sehr auf Erfolg aus, da kann ich nix mit anfangen. Und auch dass sie nach 15 Jahren so extrem auf Maris reagiert finde ich seltsam .

  • Da schippere ich auf meinem Papierbötchen in vollkommen unbekannten Gewässern - so überhaupt nicht meinem üblichen Genres entsprechend... und bin ganz fasziniert...und habe mich schon in der Geschichte eingerichtet.

    Mir gefällt der Schreibstil und manche Gefühle finde ich wunderbar ausgedrückt, z.B. als Janna (da wohl noch Johanna) zum ersten Mal Marvis sieht: "Und dieses Klicken löst eine Kaskade des Angekommenseins aus, die sich, unbeirrt durch meine hinterherstolpernden Gedanken, selig und warm in mir verbreitet, bis sie jeden Winkel meines Seins ausfüllt. (....)" (S. 38)

    Ich weiß - ehrlich gesagt - noch nicht so genau, ob ich Janna mag, aber ich kann vieles nachvollziehen, so z.B. denkt meine Schwiegermutter auch von ihrem Sohn, dass er "gottgleich" (S.45) ist, dazu braucht es wahrlich viele Ehejahre, um damit gelassener umzugehen zu können... Auch die (Selbst-) Vorwürfe, vielleicht doch eine "Rabenmutter" zu sein, sind nicht ganz unbekannt - wobei ich dachte, dass sei heutzutage mehr oder weniger überwunden...
    Helena gefällt mir gut, sie kann anscheinend gut mit dem Spagat, mit Janna (und auch mit Simon) befreundet zu sein - und gleichzeitig deren Angestellte - gut umgehen. Sie macht auch mich einen pragmatischen, zupackenden Eindruck.

    Von Architektur habe ich keine Ahnung, aber was ich bisher gelesen habe, fand ich sehr interessant und auch überhaupt nicht langweilig!

    Und Marvis: puh... wir erfahren ja erst zum Schluss, dass er die Beziehung - nach 2 1/2 Monaten des Schweigens - erst am 21.6.2009 per WhatsApp (oder wie auch immer) beendet hat "Ich mache Schluss, es hat keine Sinn mehr mit uns", so mit diesem kargem Wissen schon eine ziemliche Respektlosigkeit und Frechheit!!! Obwohl Janna hätte die Zeichen auch schon vorher deuten können, aber "hätte, hätte, Fahrradkette" - die Hoffnung stirbt zuletzt... Und so sieht es zur Zeit aus, dass Janna gleich in eine Beziehung zu Simon hineinstolpert, ohne vielleicht Marvis' Trennung richtig zu verarbeiten... Aber das werden wir sicherlich noch erfahren...

    Doc ja, ich bin richtig drin in der Geschichte...

  • Ich frage mich ja, ob Simon von Anfang an nur der Lückenfüller war oder ob sie einfach ihre erste große Liebe noch nicht verarbeitet hat und deshalb nicht ganz offen und nicht ganz fair gegenüber ihrem Mann ist.

    Und ich bin gespannt, ob Marvis eine Erklärung parat hat, mit der wir etwas anfangen können.

    Das habe ich mich auch gefragt, denn Janna erwähnt ja mal, ob sie es nicht hätte Simon erzählen sollen, dass sie wegen Marvis weinend vor dem Museum gesessen habe... Denn eigentlich ist bisher der einzig wirklich dicke Fehler, den ich Simon ankreiden könnte, dass er Marvis ohne Jannas Wissen engagiert hat - aber weiß er denn, dass Marvis Jannas große Liebe war? Aber nichtsdestotrotz: sie führen das Architekturbüro gemeinsam, er hätte sie auf jeden Fall informieren müssen... Sein Verhalten bei seinen Eltern: ich glaube, mein Mann hat bis heute (!!!) nicht richtig realisiert, dass ihn seine Mutter auch für "gottgleich" hält, ihre Spitzen - die sie wie Moni auch gut in meine Richtung abschickt - nicht bemerkt...

    Und dann natürlich die Frage, gibt es wirklich für jeden Menschen nur EINEN passenden Deckel im Leben? Also einen wo es nicht ruckelt und der auch nach 30 Jahren noch gut passt? Aus eigener Erfahrung - und wenn man es mal pragmatisch/rechnerisch betrachtet - gibt es sicher mehrere. Aber das Problem ist halt, dass man so einen oft nur EINMAL findet und die anderen bleiben einem verborgen

    Sehr schön ausgedrückt, fast schon philosophisch...

    Jap, es kommt schon ziemlich viel Gefühl vor - und fehlendes Gefühl. Ich hoffe, die Flussfahrt gefällt trotzdem allen.

    Um mich musst Du Dir schon mal keine Sorgen machen...

    Das geht ja mal gar nicht. Da kann der Schnittchen sein und so gut riechen wie er mag.

    RICHTIG!!!

  • Bisher gefällt es mir überraschend gut, vor allem sprachlich

    Ja, das finde ich auch wunderbar!

    leider werde ich mit Janne noch nicht warm, sie ist mir zu sehr Karrierefrau, zu sehr auf Erfolg aus, da kann ich nix mit anfangen.

    So richtig weiß ich auch nicht, ob ich sie mag, aber das mit der Karriere und dem Erfolg ist es nicht, was mich stört, sondern eher ihr mangelndes Selbstbewusstsein: sie definiert sich immer noch an Simon und seinem Vater und denkt, "das sie nicht dazugehört". Sie führt anscheinend - gemeinsam mit ihrem Mann -ein erfolgreiches Architekturbüro - und das nicht erst seit gestern...

    Und auch dass sie nach 15 Jahren so extrem auf Maris reagiert finde ich seltsam .

    Ich denke, sie hat es bisher nicht verarbeitet (hatte sie die Möglichkeit dazu?), ich hoffe, sie schafft es jetzt, dann wird sie vielleicht auch einiges in der Beziehung zu Simon klarer...

  • Dieses Buch liest sich locker weg. Die Ich-Erzählerin Johanna beschreibt ihre Gefühle in eindringlichen Bildern. Schon sehr früh weiß sie, wo sie hin will: selbständig Karriere als Architektin machen und in einer prachtvollen Villa direkt am Fluss wohnen, dann wäre ihr Glück fast perfekt. Fehlt nur noch der passende Mann. Ihre erste große Liebe Maris enttäuscht sie aber und sie lässt sich auf den Studienkollegen ein, der ihr Trost spendet und praktischer Weise auch gleich das Karrieresprungbrett mitliefert mit dem gut eingeführten Architekturbüro seines Vaters. Mit Mitte 30 hat Janna alles erreicht, was sie wollte - aber wo ist das Glück geblieben? Die beiden gemeinsamen Kinder verbinden sie weniger als sie sollten. Ihr Mann Simon engagiert sich sowohl als treusorgender Vater als auch als Geschäftspartner auf Augenhöhe. Kann Janna nicht damit zufrieden sein, weil sie noch so romantische Vorstellungen von der alles überstrahlenden Liebe hat?

    Die Wiederbegegnung mit ihrer alten Flamme stürzt sie in ein Gefühlschaos.

    Simon hat keine Ahnung, was er damit anrichtet, dass er Maris als Lichtkünstler für ein wichtiges Projekt einstellt ohne das vorher mit Janna abzusprechen. Er hätte vielleicht doch irgendwann mal nachfragen sollen, wer Janna vor 14 Jahren das Herz gebrochen hat.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich frage mich ja, ob Simon von Anfang an nur der Lückenfüller war oder ob sie einfach ihre erste große Liebe noch nicht verarbeitet hat und deshalb nicht ganz offen und nicht ganz fair gegenüber ihrem Mann ist. :gruebel


    Oder, wie bei Janna, ist man gar nicht wirklich offen dafür.

    Ja, ich fürchte Janna hat sich in ihrem Liebeskummer einfach an den geklammert, der so bereitwillig zur Verfügung stand ohne ihren Schmerz verarbeiten zu können. Ihre Enttäuschung hat sich so zu Hass gesteigert und ihr Selbstbewusstsein dauerhaft beschädigt. Trotz ihrer beruflichen Erfolge fühlt sie sich immer noch nicht in der Gesellschaftsschicht angekommen, die sie sich erarbeitet hat.


    Und dann die Frage, warum hat Maris Johanna abserviert? Ja, New York ist weit weg, die beiden waren jung und so was passiert nun mal, dass man sich in jemand anderen verliebt. Aber zweieinhalb Monate Funkstille und dann über eine schnöde Whatsapp-Nachricht Schluss machen. Das geht ja mal gar nicht. :schlaegerDa kann der Schnittchen sein und so gut riechen wie er mag.

    Das war schon extrem übel. Und es bleibt spannend, was da in New York mit Maris passiert ist. Ist er so ein "aus den Augen - aus dem Sinn"-Typ? Ein Künstler, der eben nur den Augenblick leben kann? Oder hat ihm Johannas feste Vorstellung eines erfolgreichen Lebens zu große Angst gemacht. Es war ihre Idee, ihn mit dem Versprechen auf den Papierschiffchen festzunageln. Die Freiheit in New York hat ihn vielleicht zur Besinnung kommen lassen und ihm gezeigt, welcher Weg eher nach seinem Geschmack ist. :/

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Bisher gefällt es mir überraschend gut, vor allem sprachlich, leider werde ich mit Janne noch nicht warm, sie ist mir zu sehr Karrierefrau, zu sehr auf Erfolg aus, da kann ich nix mit anfangen.

    Ganz nachvollziehen kann ich auch nicht, um wie viel wichtiger die Karriere gegenüber den eigenen Kindern sein kann. Dass die nur so gut funktionieren kann, wenn sich Mann, Freundin, Schwiegereltern und Angestellte auch um die Kinder kümmern, wird ziemlich deutlich. Da wird Kindererziehung zum Gemeinschaftsprojekt. Janna scheint gut in Teamworking zu sein, wie das in im Architekturbüro ja auch gut funktioniert.


    Und auch dass sie nach 15 Jahren so extrem auf Maris reagiert finde ich seltsam .

    Das finde ich schon nachvollziehbar. Sie hat ihren großen Liebeskummer nie wirklich verarbeitet sondern nur überdeckt mit allem was sie danach angehäuft hat: neuer Mann, Studium, sehr schnell erstes Kind, Schwiegereltern, Karriere, Aufbau des Büros und wahrscheinlich noch gesellschaftliche Verpflichtungen in Kreisen, die ihr von Kindheit her fremd waren. Wird eigentlich erwähnt, mit was ihr Vater den Lebensunterhalt bestritten hat?


    Die Begegnung mit Maris reißt die ganze Kruste auf und lässt Gefühle hochkommen, die sie dachte, längst überwunden zu haben.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Sein Verhalten bei seinen Eltern: ich glaube, mein Mann hat bis heute (!!!) nicht richtig realisiert, dass ihn seine Mutter auch für "gottgleich" hält, ihre Spitzen - die sie wie Moni auch gut in meine Richtung abschickt - nicht bemerkt...

    Mütter und Söhne waren wohl immer schon ein besonderes Verhältnis. Und bei so einem Einzelkind wohl erst recht! Traurig, wenn die Schwiegermutter sich nicht über die hinzugewonnene Tochter so richtig freuen kann. Janna hat sich vielleicht auch mehr von diesem Mutterersatz erwartet. Bin schon gespannt, was mit ihrer leiblichen Mutter eigentlich passiert ist.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich kann Maris das Schluss machen per SMS gar nicht so übel nehmen. Johanna und ihre fixen Zukunftspläne haben ihn mit dem Abstand in New York wahrscheinlich total eingeengt und da Johanna sich von monatelanger Funkstille nicht beeindrucken lässt, greift er zu diesem Mittel. Ich gehe allerdings davon aus, dass er zu dem Zeitpunkt noch in New York oder sonst wo weiter weg ist, so dass ein persönliches Gespräch zu dem Zeitpunkt nicht möglich ist.

  • Ja, ich fürchte Janna hat sich in ihrem Liebeskummer einfach an den geklammert, der so bereitwillig zur Verfügung stand ohne ihren Schmerz verarbeiten zu können. Ihre Enttäuschung hat sich so zu Hass gesteigert und ihr Selbstbewusstsein dauerhaft beschädigt. Trotz ihrer beruflichen Erfolge fühlt sie sich immer noch nicht in der Gesellschaftsschicht angekommen, die sie sich erarbeitet hat.

    Dass man sich mit einem anderen Mann erst mal tröstet, das finde ich verständlich und kann ich nachvollziehen. Aber nach 15 Jahren Ehe muss da doch mehr sein. Nicht, dass ich glaube, dass Kinder verbinden. Aber das gemeinsame Leben, die gemeinsamen Erlebnisse, die verbinden schon. Ob Janna das wirklich sieht? Simon hat natürlich auch seine Schwächen. Und dazu zähle ich nicht seine Eltern, denn dass er die liebt und öfter sehen will, finde ich gut. Ich habe mich mal einen kurzen Augenblick gefragt, ob Simon eine Freundin haben könnte, als er so unvermittelt noch zum Tennis wollte. Ich hoffe nicht. Das wäre mir zu einfach. Dann könnte Janna ja "guten Gewissen"s gehen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich kann Maris das Schluss machen per SMS gar nicht so übel nehmen. Johanna und ihre fixen Zukunftspläne haben ihn mit dem Abstand in New York wahrscheinlich total eingeengt und da Johanna sich von monatelanger Funkstille nicht beeindrucken lässt, greift er zu diesem Mittel. Ich gehe allerdings davon aus, dass er zu dem Zeitpunkt noch in New York oder sonst wo weiter weg ist, so dass ein persönliches Gespräch zu dem Zeitpunkt nicht möglich ist.

    Naja. Telefonieren wäre schon gegangen. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Whatsapp bei solchen dramatischen Beziehungsdingen das allerletzte sind.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


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    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Traurig, wenn die Schwiegermutter sich nicht über die hinzugewonnene Tochter so richtig freuen kann. Janna hat sich vielleicht auch mehr von diesem Mutterersatz erwartet. Bin schon gespannt, was mit ihrer leiblichen Mutter eigentlich passiert ist.

    Das könnte gut sein, dass da falsche Vorstellungen die Beziehung gestört haben. Wobei es immer schwierig ist, wenn der Sohn eine Neue mitbringt. Denn nicht jede kann man ins Herz schließen. Mein Ältester hatte ja einige längere Beziehungen. Und zwischen der Ersten (meine absolute Ersatztochter) und der Heutigen (sehr liebenswert) gab es die ein oder andere, bei der die Chemie nicht stimmte. Hab natürlich keine vergrault und blöd angemacht, aber ich kann mir vorstellen, dass sich in langen Jahren da etwas verhakt. Die Mutter ist halt noch eine ganz andere Generation. Und Simon gebietet ihr auch nicht wirklich Einhalt. Das kreide ich ihm schon etwas an.

    Hollundergrüße :wave



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  • Die Freiheit in New York hat ihn vielleicht zur Besinnung kommen lassen und ihm gezeigt, welcher Weg eher nach seinem Geschmack ist.

    Das mag alles sein und vielleicht fühlte er sich auch von Janna mit den Papierschiffchen "festgenagelt" (hatte ich aber nicht so empfunden), aber diese lapidare WA ist für mich ein absolutes NO-GO!!!

    Aber ich bin bereit, mir Marvis Gründe dafür anzuhören - und vielleicht kann ich ihn dann besser verstehen...

  • Ganz nachvollziehen kann ich auch nicht, um wie viel wichtiger die Karriere gegenüber den eigenen Kindern sein kann. Dass die nur so gut funktionieren kann, wenn sich Mann, Freundin, Schwiegereltern und Angestellte auch um die Kinder kümmern, wird ziemlich deutlich. Da wird Kindererziehung zum Gemeinschaftsprojekt. Janna scheint gut in Teamworking zu sein, wie das in im Architekturbüro ja auch gut funktioniert.

    Sollte das nicht immer so sein? Dass eine ganze Familie sich um die Kinder kümmert. Und da können auch gerne Babysitter dazugehören. Ich habe ja auch immer gearbeitet (wobei ich nicht wirklich Karriere gemacht habe) und meine Eltern und meine Schwiegermutter haben mich unterstützt, dass ich das auch konnte. Allerdings nur 20 Stunden die Woche. Und alles war durchorganisiert, vor allem, wenn mal ein Kind krank wurde oder ähnliches. Ich war glücklich, dass ich mich nicht NUR um die Kinder kümmern musste sondern auch mein eigenes Geld verdient habe und mal über andere Sachen als Schule und Basteln und Pupertät sprechen konnte.

    Mich stört an Janna diese Unzufriedenheit. Die hatte ich nie. Ich war immer glücklich, dass ich alles harmonisch unter einen Hut gebracht habe, viel Zeit für die Kinder aber auch Raum für mich. Janna sollte dankbar sein, denn auch durch Simon läuft das doch gut bei ihr.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


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    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich kann Maris das Schluss machen per SMS gar nicht so übel nehmen. Johanna und ihre fixen Zukunftspläne haben ihn mit dem Abstand in New York wahrscheinlich total eingeengt und da Johanna sich von monatelanger Funkstille nicht beeindrucken lässt, greift er zu diesem Mittel. Ich gehe allerdings davon aus, dass er zu dem Zeitpunkt noch in New York oder sonst wo weiter weg ist, so dass ein persönliches Gespräch zu dem Zeitpunkt nicht möglich ist.

    Also ich finde es schon recht feige von ihm. Egal wo er in diesem Moment ist, hätte er wenigstens so rücksichtsvoll sein sollen, ihr mitzuteilen, dass sie sich keine Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen machen braucht. Aber er weiß, dass sie an dem bestimmten Tag auf ihn wartet. Da hätte er schon vorher schreiben können: "Geh da nicht hin, ich werde nicht kommen."

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Ich habe mich mal einen kurzen Augenblick gefragt, ob Simon eine Freundin haben könnte, als er so unvermittelt noch zum Tennis wollte

    Ach schau mal, daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht - ich habe die Tennis-Version geglaubt... Ich habe - ehrlich gesagt - etwas nach Simons "Fehlern" gesucht und bis auf den, dass er Janna nicht in seine Entscheidung eingebunden hat, Marvis für teures Geld zu engagieren (dies mal unabhängig, ob er Marvis / Jannas Vorgeschichte kennt, er scheint wohl ein hohes Honorar zu bekommen und so etwas macht man nicht als "Überraschung" für seine Partnerin) habe ich keinen wirklich dicken gefunden...

  • Naja. Telefonieren wäre schon gegangen. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Whatsapp bei solchen dramatischen Beziehungsdingen das allerletzte sind.

    Da ich den ersten Besten geheiratet habe, kann ich da nicht aus eigener Erfahrung mitreden, allerdings hasse ich es zu telefonieren, das wäre für mich wahrscheinlich schlimmer als eine Textnachricht.