'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 093 - 173

  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Männer nicht gern über die Verflossenen ihrer Frau reden wollen. Simon wollte wahrscheinlich gar nicht wissen, was mit Janna genau los war. Er hat sich wohl einfach in der Rolle des Retters gefallen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Interessant finde ich diese Fotowand in der Firma, hat sowas jemand auch? Ich kenne nur maximal irgendwelche Comics oder Artikel, aber keine privaten Fotos.




    Schmunzeln musste ich als Jannas Vater als fit und rege trotz seiner 65 Jahre bezeichnet wird. Da hätte ich jetzt eher Ü80 als Alter erwartet bei dieser Formulierung.

    Zu Punkt 1: Nein, so etwas kenne ich beruflich auch nicht.


    Punkt 2: So ging es mir auch. ;-)

  • Die Seiten fliegen nur so dahin, den Schreibstil mag ich wirklich gern.


    :


    Schmunzeln musste ich als Jannas Vater als fit und rege trotz seiner 65 Jahre bezeichnet wird. Da hätte ich jetzt eher Ü80 als Alter erwartet bei dieser Formulierung.

    So verwunderlich finde ich das weniger bei einem Mann, der wahrscheinlich sein Leben lang harte körperliche Arbeit geleistet hat. Da sind so manche mit 65 schon recht verschlissen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Zitat

    Interessant finde ich diese Fotowand in der Firma, hat sowas jemand auch? Ich kenne nur maximal irgendwelche Comics oder Artikel, aber keine privaten Fotos.


    Schmunzeln musste ich als Jannas Vater als fit und rege trotz seiner 65 Jahre bezeichnet wird. Da hätte ich jetzt eher Ü80 als Alter erwartet bei dieser Formulierung.

    Zu Punkt 1: Nein, so etwas kenne ich beruflich auch nicht.


    Punkt 2: So ging es mir auch. ;-)

    In Zeiten von clean desk in unseren Büros, ist in den Gemeinschaftsbereichen erst recht keine solche Deko vorgesehen.


    Auch ich war sehr überrascht, wie jung Johannas Vater ist - eigentlich ein frischer Rentner, wobei nichts darauf hinweist. So vermute ich, dass er schon einige Jahre aus dem Arbeitsleben ausgeschieden ist.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • In Zeiten von clean desk in unseren Büros, ist in den Gemeinschaftsbereichen erst recht keine solche Deko vorgesehen.


    Auch ich war sehr überrascht, wie jung Johannas Vater ist - eigentlich ein frischer Rentner, wobei nichts darauf hinweist. So vermute ich, dass er schon einige Jahre aus dem Arbeitsleben ausgeschieden ist.

    Arbeiter heiraten in der Regel früher als Akademiker.

    Was mich eher wundert, dass er es anscheinend zu einem eigenen Häuschen mit Garten geschafft hat. Vielleicht hat ihn da seine erfolgreiche Tochter oder sogar deren Schwiegereltern unterstützt. Da gab es wahrscheinlich gute Verbindungen zu günstigen Angeboten und "Gefälligkeiten" von Subunternehmern, Lieferanten und Kunden.

    Simon und Janna haben sich ihr Traumhaus wohl auch ähnlich zusammen"gespart".

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Schmunzeln musste ich als Jannas Vater als fit und rege trotz seiner 65 Jahre bezeichnet wird. Da hätte ich jetzt eher Ü80 als Alter erwartet bei dieser Formulierung.


    Hahaha, ich weiß.

    Aber einmal ist es natürlich so, wie Tante Li schrieb, er hat sein leben lang körperlich gearbeitet.
    Und aus Jannas Sicht ist er natürlich »alt«, er ist ja ihr Vater.

    Dazu habe ich einen Schwank aus meinem Leben. Meine Eltern waren Anfang 40, als meine (viel) jüngeren Geschwister geboren wurden. Ich holte meinen Bruder eines Tages - meine Mutter war 46 - aus dem Kindergarten ab und hörte, wie eine Mutter zur anderen sagte: »Na ja, meine Eltern gehen ja auch schon auf die 50 zu, denen kann ich die Kinder nicht mehr zumuten.«
    Ist alles eine Frage der Perspektive und der eigenen Lebenswirklichkeit ...

  • Dazu habe ich einen Schwank aus meinem Leben. Meine Eltern waren Anfang 40, als meine (viel) jüngeren Geschwister geboren wurden. Ich holte meinen Bruder eines Tages - meine Mutter war 46 - aus dem Kindergarten ab und hörte, wie eine Mutter zur anderen sagte: »Na ja, meine Eltern gehen ja auch schon auf die 50 zu, denen kann ich die Kinder nicht mehr zumuten.«
    Ist alles eine Frage der Perspektive und der eigenen Lebenswirklichkeit ...

    War es denn auch so, dass es Dir peinlich war, mit dem Kinderwagen rauszugehen, weil einige Passanten dachten, Du wärest die junge Mutter?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Also: manchmal könnte ich Janna etwas schütteln:

    Definitiv. So richtig erwachsen verhält sie sich nicht. Sich vor Maris verstecken in der eigenen Firma. Das kann doch gar nicht gutgehen.

    Janna ist schwierig zu helfen, Gesprächen weicht sie aus und wehrt sie ab

    Sie macht sich echt das Leben schwer. Warum Maris nicht einfach fragen, was damals los war. Egal was dabei rauskommt, dann wäre der Druck endlich weg.


    Und in der Ehe ist mehr kaputt als ich erst dachte. Ein paar Mal wird ja erwähnt, wie lang das schon so schlecht läuft. Kein Sex mehr, keine erotische Anziehungkraft mehr, alles was Simon sagt nervt sie ungemein. Das liest sich echt, als wäre der Zug schon abgefahren.

    Im Hinterkopf hab ich ja immer noch meine Vermutung, dass er fremdgeht. Wenn auch sonst wenig darauf hindeutet. Außer seinen Tennismatches. :gruebel

    Ich hatte auch den Verdacht, dass Helena diejenige welche ist. Ich hoffe mal sehr, dass ich da zu misstrauisch bin, das wäre ja echt der super GAU für Janna

    Oh nur das nicht. Das wäre ja furchtbar.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ganz schöner Seegang in Abschnitt zwei. Jetzt rechne ich mit Sturm und lese gleich mal weiter.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Definitiv. So richtig erwachsen verhält sie sich nicht. Sich vor Maris verstecken in der eigenen Firma. Das kann doch gar nicht gutgehen.

    Sie macht sich echt das Leben schwer. Warum Maris nicht einfach fragen, was damals los war. Egal was dabei rauskommt, dann wäre der Druck endlich weg.

    Natürlich macht sie sich das Leben unnötig schwer, aber ich kann echt verstehen, dass sie diese direkte Konfrontation scheut.

  • Sie macht sich echt das Leben schwer. Warum Maris nicht einfach fragen, was damals los war. Egal was dabei rauskommt, dann wäre der Druck endlich weg.

    Ja! Ihr selber und uns mit! Das war eine der Stellen, wo ich mir echt gedacht habe: OH JANNA! :bonk Du willst es doch wissen, also rede mit ihm und klär das ENDLICH und versteck dich nicht hinter Chefinnen-Allüren (ihn dumm anzumachen, weil er in seiner Arbeitszeit Nachrichten verschickt, fand ich schon :rolleyes:).


    Solche Stellen gabs einige in diesem Abschnitt - ihr habt sie ja größtenteils schon erwähnt! Eine davon: ihr unbeholfener Versuch, Simon in seinem Papawochenende per Textnachricht zum Besuch einer Eheberatung zu überzeugen. || Das fand ich schon unfreiwillig komisch. Und dann wundert sie sich, dass daraus nichts wird??? Mein "Highlight" ist aber, als Simon sie direkt frägt, ob sie Maris von früher kennt. Die Gelegenheit! Sie lässt sie nicht nur verstreichen, sondern lügt ihn auch noch an, aus der Nummer kommt sie ja nie mehr raus! Jetzt ist es doch noch viel blöder, wenn sie mit der Wahrheit daherkommt!


    Was mir auch noch aufgefallen ist: Janna sieht sich oft als Opfer. Ich hab eine Weile gebraucht, bis ich begriffen habe, warum sie meint, Simon habe ihr das Zeitmuseum-Projekt weggenommen. Dabei schließt sie sich selber ganz freiwillig aus! Oder bei Maris Familie: niemand hat sie davon abgehalten, mit ihnen weiterhin Kontakt zu halten. Nicht mehr als Freundin des Sohnes, aber als Freundin der Familie. Das hat ihr Maris doch auch nicht weggenommen! Irgendwie verrennt sie sich, findet keinen Ausweg, aber lässt sich auch nicht helfen. :(Schwierig.


    Ich fürchte mittlerweile auch, dass das mit ihr und Simon nicht mehr zusammengeht. Zu viel Ungesagtes, zu viele tatsächliche und angenommen Verletzungen auf beiden Seiten. :( Und ich befürchte, Simon geht tatsächlich fremd, die Szene im Kinderzimmer, als er schnell das Handy wegschiebt, damit Janna es nicht zu fassen bekommt, war auffallend. Aber hoffentlich nicht mit Helena!!!! Außerdem hängt Janna noch viel mehr an Maris, als ich anfangs dachte. Da hat Simon eigentlich gar keine Chance - egal was er tut oder nicht tut.


    Weiterhin gefällt mir der Schreibstil wirklich gut. Ich kann richtig mit Janna mitleiden, sie ist so hin und her gerissen, die Beschreibungen ihrer Gefühle sind überzeugend.

    Mit dem Mitleiden tue ich mich etwas schwer, aber ich finde auch die Beschreibungen und vielen Details super getroffen. :thumbup: Da tut es mir immer etwas leid, dass ich für so große Verliebtheit in Büchern zu unromantisch bin. Wenn Janna Maris so anschmachtet freue ich mich zwar an den fein beschriebenen Einzelheiten - aber nachvollziehen kann ich ihre Begeisterung über die Muskelbewegungen unter dem Shirt oder die feingliederigen Finger nicht. Da bin ich dann immer froh, wenn es lieber wieder um die Pläne für das Museum geht. ;) Spaß beiseite: das Architektenthema und vor allem die Überlegungen zu dem Museum finde ich total spannend. Firefly Gibt es das Museum wirklich oder hast du das erfunden?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mein "Highlight" ist aber, als Simon sie direkt frägt, ob sie Maris von früher kennt. Die Gelegenheit! Sie lässt sie nicht nur verstreichen, sondern lügt ihn auch noch an, aus der Nummer kommt sie ja nie mehr raus! Jetzt ist es doch noch viel blöder, wenn sie mit der Wahrheit daherkommt!

    Zumal sie sich auch schon davor vorgenommen hatte, mit Simon darüber zu sprechen... Das war einer der Momente, wo ich hätte Janna schütteln können...

  • Firefly Gibt es das Museum wirklich oder hast du das erfunden?

    Eine gute Frage...Und anschließend gleich noch eine weitere: Maris' Solo-Installationen - sind das Erfindungen oder gab es ähnliche? Und überhaupt: Licht-Installationen? Ich glaube, so dunkel weiß ich was damit gemeint ist, aber wo kann man sich näher darüber informieren?

  • Eine davon: ihr unbeholfener Versuch, Simon in seinem Papawochenende per Textnachricht zum Besuch einer Eheberatung zu überzeugen. Das fand ich schon unfreiwillig komisch. Und dann wundert sie sich, dass daraus nichts wird???

    Das fand ich richtig doof. Wie ich überhaupt doof finde, dass die Leute wirklich solche wichtigen Dinge am Handy klären wollen mit Nachrichten. Das kann nix werden. Für so was muss man sich in die Augen schauen und ins Gesicht des anderen.

    Mit dem Mitleiden tue ich mich etwas schwer, aber ich finde auch die Beschreibungen und vielen Details super getroffen. Da tut es mir immer etwas leid, dass ich für so große Verliebtheit in Büchern zu unromantisch bin. Wenn Janna Maris so anschmachtet freue ich mich zwar an den fein beschriebenen Einzelheiten - aber nachvollziehen kann ich ihre Begeisterung über die Muskelbewegungen unter dem Shirt oder die feingliederigen Finger nicht. Da bin ich dann immer froh, wenn es lieber wieder um die Pläne für das Museum geht.

    :lache Ich weiß genau, was du meinst. Mitleiden tu ich eher mit den Kindern, wenn es denn zur Trennung kommen sollte. Die Erwachsenen brocken sich ihr Ding ja großteils schon selber ein. Und sind ja taff genug das irgendwie zu lösen. Bin auch eher unromantisch. Weswegen ich oft mit Liebesgeschichten ein Problem habe. Zumindest, wenn sie zu süßlich werden. Das an Maris scheinbar alles perfekt ist, finde ich fast schon grenzwertig. ;) Für mich wären auch ein kleines Bäuchlein oder beginnender Haarausfall okay gewesen. Gegen Mr. Perfekt kann Simon ja nur verlieren. :/

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Auch das mitbringen der Rose deutet drauf hin.

    Also für mich deutet das Mitbringsel eher auf ein schlechtes Gewissen hin. Zumal er sonst nicht so zu sein scheint. Bringen Männer nicht gern Blumen mit nach Seitensprüngen? (Ich hoffe ja, dass mir keine von euch diese Frage beantworten kann. ;))


    Die Rollen sind in Königs Ehe schon klar verteilt, auch wenn beide offenbar gleichberechtigt im Büro agieren sollten. Simons Alleingang mir Maris war dahingehend nicht so wirklich okay, wenn die beiden sich üblicherweise absprechen (was der/die Einzelne darf, regelt dann aber sicher der Gesellschaftsvertrag, nicht das persönliche Empfinden).

    Aber ganz offensichtlich sieht sich Simon als der Mann im Haus und Janna ist für das häusliche Wohlbefinden zuständig. Auch wenn es nur um Ordnung auf dem Fußboden geht. Ich fand, Simon hat hier deutlich überreagiert.


    Janna macht es ihm allerdings auch schwer, ihr nahezukommen. Wenn sie die Sache mit Maris nicht ansprechend will... da denke ich weiter, dass sie über ihre Gefühle grundsätzlich nicht gerne spricht. Sie scheint viel mit sich selbst auszumachen. Und als sie das Thema gegenüber Lisa andeutet, ist sie auch nicht ganz ehrlich. Sehr schwierig.


    Immer wieder mal ist mir aufgefallen, dass betont wird, wie schmal Maris geworden ist. bzw., dass er kantiger, eckiger geworden ist.

    Da kommen bei mir so Ahnungen auf.

    Eine Erkrankung Maris könnte tatsächlich eine gute Erklärung sein, weshalb er sich von Janna abgewendet hat. Allerdings hätte auch in diesem Falle ein klärendes Gespräch geführt werden müssen, finde ich. Zumal eine Erkrankung doch kein Trennungsgrund sein muss. Sein Verhalten bleibt daher unentschuldbar.

  • Mich würde mal der Grundbucheintrag und andere Eigentumsverhältnisse interessieren.

    Also wenn ich Sylvies Ausführungen richtig verstanden hab, gehört grob gesehen alles der Bank. ;)


    "Das Geschäftliche" (also zumindest Bankgespräche) überlässt Janna sowieso lieber Simon. Das ist auch ein bisschen kurz gedacht von ihr. Statt stolz zu sein, dass Simon große Kreditlinien so charmant einfährt, sollte sie sich lieber Gedanken machen, wie es um ihr Unternehmen steht.

    Aktuelle Lektüre: Jenseits des Grabes - Fred Vargas
    SUB: 98

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