'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 174 - 263

  • Ich konnte ewig nicht einschlafen und habe noch längere Zeit gelesen. ;-)


    Es kommt, wie es kommen muss.

    Maris erzählt Janna bei einem nächtlichen Spaziergang in Potsdam was damals passiert ist.

    Ich habe geahnt, befürchtet, dass es in diese Richtung gehen wird........

    Maris war schwer krank und sein Leben stand auf dem Spiel.

    Zudem dachte er tatsächlich, dass seine Handlung das Beste für Janna sei.

    Weil sie ihm eine falsche Geschichte über ihre Mutter erzählt hatte.

    Oje, was für ein Drama.


    Und nach Potsdam folgt die nächste Mittsommernacht.

    Und damit auch die erste gemeinsame Nacht.

    Janna fühlt sich, als sei sie nach Hause gekommen.


    Tausend Gedanken gehen ihr durch den Kopf.

    Was ist richtig, was falsch?

    Es ist ganz klar, dass es hier keine einfache Lösung geben kann.

    Ich befürchte Schlimmes. :-(

  • So, nun ist es also raus, warum Maris damals verschwunden ist.

    Ich kann sein Verhalten verstehen, aber trotzdem hat er Janna hier bevormundet, weil er er dachte es ist besser für sie. Vielleicht wäre es besser gewesen es nicht zu tun.

    Für Jann wäre es auf jeden Fall besser gewesen, sie hätte selbst entscheiden können und die blöde Idee, dass sie nicht gut genug ist, hätte sich nicht verfestigt. Auch in diesem Abschnitt fühlt sie sich schlecht, weil sie nicht mit den Kindern Schleich Tiere bespielen mag.

    Ich war da ja ähnlich, allerdings haben meine Kinder das auch nie von mir eingefordert. Und wie machen dafür andere Dinge miteinander, an denen wir miteinander Spaß haben.


    Ich bin mir nicht sicher ob es gut war mit Maris zu schlafen. Bringt es ihr Ruhe oder macht es alles kaputt? Ich bin mir bei Simon immer noch nicht sicher, ob er nicht doch fremdgeht. Einfach aus dem Grund, weil Janna ihn eben auch mehr als Teampartner und weniger als Mann sieht. (das war ja schon vor Maris so) Und vielleicht ist doch Helena involviert? :gruebel Dass die Kinder alleine mit dem Hund unterwegs waren fand ich ein wenig verdächtig


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon nichts gemerkt hat, der ist mit sich selbst beschäftigt. Und außerdem kommt der sicher nicht auf die Idee, dass Janna fremd gehen könnte, er kennt sie doch und ihre Minderwertigkeitskomplexe. Sie muss ja froh sein, ihn zu haben (jetzt mal ganz bös gesagt ;-) ) Was wäre sie denn ohne ihn?


    Ich bin ja gespannt, wie sich das Ganze auflösen wird.

  • So, nun ist es also raus, warum Maris damals verschwunden ist.

    Ich kann sein Verhalten verstehen, aber trotzdem hat er Janna hier bevormundet, weil er er dachte es ist besser für sie. Vielleicht wäre es besser gewesen es nicht zu tun.

    Für Jann wäre es auf jeden Fall besser gewesen, sie hätte selbst entscheiden können und die blöde Idee, dass sie nicht gut genug ist, hätte sich nicht verfestigt.

    Das sagt sie ihm auch irgendwann (bin mir nicht sicher, ob das in diesem Abschnitt vorkommt). War blöd von ihm, sie zu bevormunden, aber er war halt auch erst 23. Die waren super jung ... und alle machen Fehler.
    (Wenn ich mir überlege, was ich auch noch mit 25 oder 26 angestellt habe ...)

    Mir ist halt dran gelegen, »echte« Figuren zu schreiben. Die Fehler machen, die vielleicht auch mal dumm sind oder nerven. Weil das echte Leute halt auch tun.
    Ich meine, vielleicht gibt es jemanden, der/die immer nur schlau und überlegt handelt. ICH bin's nicht. :lache

  • Mir ist schon klar, dass er damals einfach noch sehr jung war. Und offensichtlich auch recht eigensinnig ;-) Seine Mutter konnte ihn ja wohl nur mit Mühe zu einem Brief an Janna im Falle seines Todes überreden.


    Schade das es wohl niemand geschafft hat ihn umzustimmen. Naja hinterher ist man ja immer klüger ;-) Auch Maris, wie man ja merkt....

  • Ja, das könnte man als Schicksal bezeichnen. Oder einfach als Leben, wie es sich eben ergibt durch eigene und fremde Entscheidungen, die richtig oder falsch sein können.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Das sagt sie ihm auch irgendwann (bin mir nicht sicher, ob das in diesem Abschnitt vorkommt). War blöd von ihm, sie zu bevormunden, aber er war halt auch erst 23. Die waren super jung ... und alle machen Fehler.
    (Wenn ich mir überlege, was ich auch noch mit 25 oder 26 angestellt habe ...)

    Mir ist halt dran gelegen, »echte« Figuren zu schreiben. Die Fehler machen, die vielleicht auch mal dumm sind oder nerven. Weil das echte Leute halt auch tun.
    Ich meine, vielleicht gibt es jemanden, der/die immer nur schlau und überlegt handelt. ICH bin's nicht. :lache

    Das ist wohl kaum jemand! Ich finde es gut, dass Du Deine Figuren so komplex schreibst. Die Gefühlslagen kommen glaubhaft rüber :thumbup:

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  • Ich bin mir nicht sicher ob es gut war mit Maris zu schlafen. Bringt es ihr Ruhe oder macht es alles kaputt?

    Ich denke, es klärt zumindest ihre erotische Verwirrung. Jetzt weiß sie endlich, wie es sich mit ihm tatsächlich anfühlt. Jetzt kann sie besser entscheiden, ob sie für dieses Gefühl der Verliebtheit ihr bisheriges Leben aufgeben will.

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  • Ich bin mir bei Simon immer noch nicht sicher, ob er nicht doch fremdgeht. Einfach aus dem Grund, weil Janna ihn eben auch mehr als Teampartner und weniger als Mann sieht. (das war ja schon vor Maris so) Und vielleicht ist doch Helena involviert? :gruebel Dass die Kinder alleine mit dem Hund unterwegs waren fand ich ein wenig verdächtig


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon nichts gemerkt hat, der ist mit sich selbst beschäftigt. Und außerdem kommt der sicher nicht auf die Idee, dass Janna fremd gehen könnte, er kennt sie doch und ihre Minderwertigkeitskomplexe. Sie muss ja froh sein, ihn zu haben (jetzt mal ganz bös gesagt ;-) ) Was wäre sie denn ohne ihn?


    Ich bin ja gespannt, wie sich das Ganze auflösen wird.

    Simon scheint mit seiner Ehe soweit zufrieden zu sein, dass er keinen Handlungsbedarf sieht. So lange der Versöhnungs-Sex so einfach funktioniert ist für ihn wohl alles in Ordnung.

    Oder aber seine abweisende Haltung auf Jannas einfache Frage, wie es ihm geht, lässt schon auch vermuten, dass er sich aus dieser Ehe am Verabschieden ist. :gruebel

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  • Und es wird einem wieder mal ganz klar, wie weitreichend eine Handlung oder auch eine unterlassene Handlung für das Leben sein kann.

    Ist das dann doch Schicksal?


    Ja, ich glaube, das kennt ab einem gewissen Alter jede*r.
    Meine erste ganz große Liebe war nicht diskussionswürdig, aber ich hab eine Freundin, die sich tatsächlich ständig fragt, wie es mit ihrem Verflossenen gewesen wäre. Obwohl sie *eigentlich* glücklich ist.
    Bei mir war es mehr der Move, aufs Dorf zu ziehen.
    Da frage ich mich ganz oft: Wer wäre ich jetzt, wäre ich in der Stadt geblieben? Wer wäre mein Kind? Welche Freunde hätte ich? Welche Hobbys?
    Ganz oft hat man ja so einen oder mehr Punkte, an denen das Leben sich in die eine oder andere Richtung entscheidet. Manchmal nur ganz kleine, die man gar nicht merkt.
    Vielleicht hab ich mich gestern entschieden, noch mal zurückzulaufen und wäre sonst vom Auto überfahren worden.
    Ich finde das mega spannend.

  • So, nun ist "die Katze aus dem Sack": wir wissen nun, warum, Maris damals die Beziehung beendet hat...Ich kann mich gar nicht so recht entscheiden, ob ich sie richtig oder falsch finde, es ist das Ende einer Kette von unglücklichen Geschehnissen (ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein): wenn Johanna ihm damals nicht gesagt hätte, dass ihre Mutter an Krebs gestorben sein, dann... Aber vielleicht hätte er dann einen anderen Grund gefunden, sie nicht zu benachrichtigen (z.B. weil sie ihn nicht leiden sehen wollte, weil er nicht wollte, dass sie ihn sterben sieht oder sonst etwas...) Ja, eine "hätte, hätte, Fahrradkette"-Situation ... beide haben falsche Weggabelungen benutzt...

    Aber kennt Ihr nicht auch diese Situationen, dass man ins Grübeln kommt: was wäre mir mit mir geschehen, wenn ich nicht da und da hingegangen wäre, wenn ich nicht den und den getroffen hätte, die oder die Entscheidung getroffen hätte? Es ist nicht so, dass ich ständig darüber nachdenke, aber manchmal überlege ich mir schon solche Sachen... Aber zum Glück bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben und wie es mir eingerichtet habe!

    Aber zurück zu Janna, Maris und Simon: ich glaube, ich finde es gut, dass Janna mit Maris geschlafen hat (zuerst dachte ich: "Oh Gott, was für eine zusätzliche Komplikation..."), aber wenn sie es nicht gemacht hätte, wäre wieder etwas "unerledigtes" zurückgeblieben und sie hätte die nächsten 15 Jahre darüber nachdenken können... Sie weiß jetzt, dass Maris sie nicht verlassen hat, weil sie zu wenig "wert" ist, sie weiß jetzt, dass Maris sie immer noch attraktiv findet (und ja, dass ist ja auch ein Drama: immer noch in sie verliebt ist), sie erlebt noch einmal "Schmetterlinge im Bauch" - vielleicht kann sie das alles stärken und sie kann ihr Selbstwertgefühl mal "updaten"...

    Ich bin jetzt verdammt neugierig, wie sie sich entscheiden wird, bzw. was für "Dramen" uns noch im letzten Abschnitt begleiten werden. Denn ich bin sicher, SIE ist diejenige, die Entscheidungen treffen muss: Maris wird nicht sagen: ach, komm doch mit und Simon hat sich in der Beziehung zu Janna (privat und beruflich) eingelebt / eingekuschelt und sieht kaum einen Grund zur Änderung (sein kurzes Aufflackern mit der Ehetherapie war wohl ein Blitz, als er merkt, dass sich Janna nicht wohl fühlt - aber ernsthaft?), ob er nun fremdgeht oder nicht... (hoffentlich dann nicht mit Helena, da wäre ich persönlich ziemlich sauer auf Helena!!! Denn eigentlich schätze ich sie, ich finde nur, sie könnte Janna mal häufiger "auf den Pott" setzen - dafür sind Freundinnen da)

  • Es ist ganz klar, dass es hier keine einfache Lösung geben kann.

    Ich befürchte Schlimmes.

    Nee. leichte Lösungen gibt es sicher nicht... Aber wirklich Schlimmes: dass Maris stirbt oder so? Dass Simon Janna rausschmeißt, wenn er von der Beziehung erfährt? Eigentlich hatte ich nicht an so etwas gedacht, aber mein Kopfkino ist glich angesprungen...

  • aber trotzdem hat er Janna hier bevormundet, weil er er dachte es ist besser für sie

    Das finde ich auch, "ich denke, dass ist besser für Dich" deutet auf eine ungleichgewichtige Partnerschaft, den Eindruck hatte ich allerdings nicht von der Beziehung Johanna / Maris - es ist wie Du sagt, eine Bevormundung...

    Dass die Kinder alleine mit dem Hund unterwegs waren fand ich ein wenig verdächtig

    Von Euren Vermutungen angesteckt, läuteten bei mir auch sämtlich Alarmglocken...

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Simon nichts gemerkt hat, der ist mit sich selbst beschäftigt

    Da stimme ich Dir voll und ganz zu!!!

  • Ganz oft hat man ja so einen oder mehr Punkte, an denen das Leben sich in die eine oder andere Richtung entscheidet. Manchmal nur ganz kleine, die man gar nicht merkt.

    Das hast Du so viel Schöner und Besser ausgedrückt als ich es vorhin (Du bist eben Schriftstellerin...), aber ich meinte etwas ähnliches!

  • So, nun ist es also raus, warum Maris damals verschwunden ist.

    Ich kann sein Verhalten verstehen, aber trotzdem hat er Janna hier bevormundet, weil er er dachte es ist besser für sie. Vielleicht wäre es besser gewesen es nicht zu tun.

    Definitiv wäre Ehrlichkeit besser gewesen. Ihm musste doch klar sein, dass er ihr mit dieser Trennung große seelische Schmerzen zugefügt hat und es ist mal dahingestellt, ob sein Tod wirklich so viel schlimmer gewesen wäre. Dann hätte Janna zumindest stückweise Abschied nehmen können. Ich habe eine Freundin, deren Vater ist nach 20 Jahren an Leukämie gestorben und wenige Jahre später innerhalb kurzer Zeit Mutter und Schwester am Krebs. Dennoch ist meine Freundin ein positiver Mensch geblieben, der das Leben in vollen Zügen genießt. Die verbleibende Familie steht bei ihr im Mittelpunkt (Töchter und Enkelinnen und Ehemann) aber sie hat sich nie unterkriegen lassen. Ich bewundere das und ich denke, auch Janna hätte die Kraft besessen. Man wächst an solchen Dingen auch.


    Dadurch, dass sie auch gelogen hat sind beide jetzt irgendwie quitt. Die Karten sind neu gemischt und beide können nichts gegen die großen Gefühle tun. Simon kann gar nicht gewinnen. Eigentlich war er nie der Richtige. Das kommt immer mehr heraus. Schade, dass diese Beziehung aus so falschen Beweggründen geschlossen wurde. Gibt es leider öfter. :(

    Ganz oft hat man ja so einen oder mehr Punkte, an denen das Leben sich in die eine oder andere Richtung entscheidet. Manchmal nur ganz kleine, die man gar nicht merkt.

    Mir ging das nur bei meiner Trennung so. Dass ich überlegt habe, wo hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen, um das zu verhindern. Also Simons Los, wenn das hier so weitergeht. Ansonsten war ich eigentlich mit meinen Entscheidungen immer glücklich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Tante Li und Sonnenschein12 gefällt das.