'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 264 - Ende

  • So, jetzt komme ich auch mal dazu was zu schreiben. Ich bin derzeit unterwegs bei Freunden und daher ist da grad ein wenig schwierig.


    Das mit dem Ende fand ich nicht schön für Janna und Maris, aber konsequent.

    Sicher wäre es schön gewesen, wenn Maris sich noch einmal erholt hätte, aber vielleicht ist es für Janna auch besser so. Dass sie endlich mal zu sich selbst findet.


    Mir hat tatsächlich ein wenig der Abschluss der Geschichte mit Simon gefehlt. Sie einigen sich ja recht schnell darauf, das Haus umzubauen und in der Firma gemeinsam weiter zu machen.

    Wobei ich da Simon auch selbst hätte erklären lassen, warum das mit dem Projekt nicht geklappt hat. Warum übernimmt Janna das? Und Helena unterstützt sie dabei auch noch! Damit kommt es doch so rüber, als hätte sie da auch was mit zu tun. Und nachdem Simon scheinbar der bessere Redner ist, ist bestimmt so mancher Mitarbeiter der Meinung, sie hätte das vergeigt.


    Nein, das hätte er mal schön selber erklären können.


    Mich hätte auch die Sicht der Kinder interessiert. Wie es ihnen erklärt wurde, warum die Eltern sich trennen und wie sie damit umgehen. Das hat mir ein wenig gefehlt.

  • Wobei ich da Simon auch selbst hätte erklären lassen, warum das mit dem Projekt nicht geklappt hat. Warum übernimmt Janna das? Und Helena unterstützt sie dabei auch noch! Damit kommt es doch so rüber, als hätte sie da auch was mit zu tun. Und nachdem Simon scheinbar der bessere Redner ist, ist bestimmt so mancher Mitarbeiter der Meinung, sie hätte das vergeigt.


    Nein, das hätte er mal schön selber erklären können.

    Ja, das finde ich auch. Ich verstehe auch nicht, warum Helena als Projektleiterin nicht die Erklärung vor ihrem Team abgibt. Sie muss doch eigentlich die Konditionen für den Wettbewerb gewusst haben :gruebel

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Eine Rezension zu dem Buch habe ich gerade geschrieben. Kommt die unter Belletristik oder Zeitgenössisches oder Romance ... ?

    ... oder unter Drama ? :/

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich habe nun auch den Roman beendet. Mir fehlt auch die Sicht der Kinder oder von Janna und Simon erlebt, wie sie den Kindern die getrennten Wohnungen erklären. Behalten sie ihren Au-Pair?


    Stark ist Simons Erscheinen bei Jannas Vater, an dem Abend nach dem Grillen, wie sie zusammen sitzen und ruhig miteinander sprechen. Seine Reaktion auf Jannas Sex mit Maris. Auch sein "komm her, ich nehme Dich in den Arm" später im Ehebett ist für mich sehr nachvollziehbar. Ich habe Maris gemocht und auch Simon, Janna hat bis zur letzten Seite bei mir für Kopfschütteln gesorgt. Ihr Timing im Phaeno ist z.B. haarsträubend!


    Schnell ist auch Simon mit der privaten Trennung einverstanden, beide wissen, dass es nun noch Zeit ist, etwas im Leben zu ändern. Sein Vorschlag die Villa gemeinsam zu bewohnen, auch wenn es die gemeinsame ist, womöglich aber mehr Eigenkapital von Königs stammt, ist kinderschonend und stark. Er weiß nicht, dass Maris und Janna nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht, da Maris Krebs wieder da ist und Kämpfe verloren gehen können. Trotzdem macht er diesen Vorschlag. Simon hatte tatsächlich nie eine Chance im Vergleich zu Maris. So wäre es natürlich spannend gewesen, zu erzählen, ob der Alltag nach 15 Jahren Trennung, miteinander wirklich so traumhaft - Liebe schafft alles - ist. Für Janna wird es wichtig sein, ein eigenes Leben zu führen. Dazu gehören möglicherweise auch berufliche eigene Wege - allerdings in der aktuellen Situation wünschen sich die Chefs Teamzusammenhalt und die Angestellten dürfen auch von den Chefs erwarten, dass sie mitkämpfen. In einem neuen Architekturbüro oder Bauamt würde Janna wieder Probleme mit sich selbst haben.


    Für Simons Entscheidung, sich an der Museumsausschreibung zu beteiligen, trotz nicht ausreichender Umsätze, müsste Janna ihm sogar dankbar sein. Denn dadurch erfährt sie Maris Geschichte und verbrigen eine gemeinsame Zeit. Für die Existenz und 40 Arbeitsplätze war es in der wirtschaftlichen Situation, zu riskant, dies zu gefährden.


    Noch einmal zu den Schwiegereltern. Simons Eltern und Jannas (Dämlich, dass sie ihren Namen hat amtlich ändern lassen!) Vater leben in der Nähe. Janna besucht ihren Vater auch ohne ihren Mann. Warum Simon dies nicht macht, wissen wir nicht. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass diese Besuche ohne angeheirateten Partner für beide Seiten mal gut sind. Nicht, weil man sich beschweren will, sondern weil man sich ohne Worte besser versteht und direkter/ ehrlicher miteinander umgeht. Es bedarf nicht immer einer zusätzlichen Meinung eines Erwachsenen.


    Zum Ende hin habe ich das Buch lieber gelesen, mag aber auch an der Vorfreude gelegen haben, mich danach wieder einem anderen Buch zuwenden zu können. Ohne Leserunde hätte ich vermutlich nicht durchgehalten und den Roman früh zur Seite gelegt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Jetzt ist aus dem Papierschiffchen ja die Titanik geworden. Also was die Liebesgeschichte betrifft. Oder Lovestory - falls das noch jemand kennt. Das war ein Ende nach meinem Geschmack. Also nicht dass ich gerne die Helden ums Eck bringe - aber wenn mich eine Geschichte berührt, dann hat die Autorin alles richtig gemacht und dann ist auch so ein Ende ein gutes Ende.


    Sicher wäre es schön gewesen, wenn Maris sich noch einmal erholt hätte, aber vielleicht ist es für Janna auch besser so. Dass sie endlich mal zu sich selbst findet.

    Besser so nicht. Das auf keinen Fall. Aber sie konnte ihn begleiten. Das macht so einen Abschnitt "besser". zu sich hat sie ja eigentlich schon mit Maris gefunden. Jetzt heißt es das Schicksal verarbeiten.

    Schnell ist auch Simon mit der privaten Trennung einverstanden, beide wissen, dass es nun noch Zeit ist, etwas im Leben zu ändern.

    Das ging für mich schon etwas leicht und schnell. Auch wenn man ihnen zugesteht, dass sie sich auseinander gelebt haben. Aber er hat ja so gar kein Gefühl. Und schlägt auch gleich noch wohnen unter einem Dach vor. Das war mir schon ein wenig zu viel Harmonie und Gleichklang. Dass er seine Eifersucht wegen Maris Erkrankung unterdrückt, okay. Aber dennoch. Ich kenne keine Beziehung, egal wie gut oder schlecht sie war, die so auseinander gegangen ist. Soll es geben. Für mich aber das Zeichen, dass Simon wirklich ein Mann ist, der ziemlich emotionslos und egoistisch ist. Gut, dass sie ihn los ist. Sorry.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich finde das Ende genial! Besonders, dass Du das letzte Kapitel von Maris' Perspektive her geschrieben hast, der einen abgeklärteren Blick auf sein eigenes Ende hat.

    Das finde ich tatsächlich auch Klasse. Dass Maris hier nochmal eine Stimme bekommt. "Leider, leider" ist der Mann wirklich perfekt. :)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das ging für mich schon etwas leicht und schnell. Auch wenn man ihnen zugesteht, dass sie sich auseinander gelebt haben. Aber er hat ja so gar kein Gefühl. Und schlägt auch gleich noch wohnen unter einem Dach vor. Das war mir schon ein wenig zu viel Harmonie und Gleichklang. Dass er seine Eifersucht wegen Maris Erkrankung unterdrückt, okay. Aber dennoch. Ich kenne keine Beziehung, egal wie gut oder schlecht sie war, die so auseinander gegangen ist.

    Ich weise an deiser Stelle noch mal auf die Tennisverabredungen hin. Man *weiß* es halt nicht ...

  • Ich denke, es gibt ziemlich viele, die ein Happy End für ihren Seelenfrieden brauchen.

    Das Ende muss passen. Egal wie. Nur passen muss es.:)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Er hat halt auch keine Zeit, je unperfekt zu werden.
    Wer weiß, was seine Ex-Frau über ihn zu sagen hätte.

    Für Janna war er auf jeden Fall perfekt. Vielleicht konnte er ja für gar keine andere perfekt sein, weil er es innerlich nicht wollte. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich weise an deiser Stelle noch mal auf die Tennisverabredungen hin. Man *weiß* es halt nicht ...

    ;) Wäre vielleicht Stoff für ein Folgebuch - hast Du darüber nachgedacht?

    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Das ging für mich schon etwas leicht und schnell. Auch wenn man ihnen zugesteht, dass sie sich auseinander gelebt haben. Aber er hat ja so gar kein Gefühl. Und schlägt auch gleich noch wohnen unter einem Dach vor. Das war mir schon ein wenig zu viel Harmonie und Gleichklang. Dass er seine Eifersucht wegen Maris Erkrankung unterdrückt, okay. Aber dennoch. Ich kenne keine Beziehung, egal wie gut oder schlecht sie war, die so auseinander gegangen ist. Soll es geben. Für mich aber das Zeichen, dass Simon wirklich ein Mann ist, der ziemlich emotionslos und egoistisch ist. Gut, dass sie ihn los ist. Sorry.

    Wir kennen aber auch nur die Gefühlswelt von Janna. Ob und wie sauer, enttäuscht oder eifersüchtig Simon war, wissen wir nicht. Egoistisch finde ich ihn auf jeden Fall nicht, etwas gefühlskalt vielleicht.

    Für die Kinder ist die Lösung auf jeden Fall die Beste. Und die Hütte wahrscheinlich so groß, dass es locker für zwei vollständige Wohnungen reicht. :lache

  • So, heute war so ein Tag, an dem ich keine einzige Zeile gelesen habe... aber zum Glück bin ich gestern Abend (nee, eigentlich mehr heute Nacht) mit dem Papierschiffchen bis "an das bittere Ende" gesegelt. Ich musste uuunbedingt wissen, wie es endet - obwohl es ab irgendeinem Punkt schon absehbar war...

    Die älteren Leserinnen unter Euch kennen vielleicht noch das Buch / den Film "Love Story" (ich habe keine Ahnung mehr, wie alt ich war, als ich den Film gesehen habe), aber ich habe Rotz und Wasser beim Ende des Films geheult - und auch hier hat mich Maris erneuter Krankheitsausbruch ziemlich mitgenommen (aber geweint habe ich diesmal nicht!). Sehr schön fand ich, dass das letzte Kapitel aus Maris Sicht geschrieben ist, so ist man noch einmal auf die Liebesgeschichte fokussiert - und muss sich keine Gedanken machen, wie Janna und Simon das Ende ihrer Ehe (?) bewerkstelligen...

    Die beiden haben zum Schluss noch einige Sympathiepünktchen bei mir gewonnen, ich fand, das Ende ihrer Ehe haben beide relativ erwachsen verarbeitet: Simon, in dem er bei Jannas Vater auftaucht und das Gespräch sucht, Janna, die sich (ohne Zicken) darauf einlässt... Klar, die Trennung in dem Haus ist für die Kinder ideal, ich bin sicher, dass siech da räumliche Lösungen gut finden (denn irgendwo stand ja geschrieben, dass das Haus früher in drei (!) Wohnungen unterteilt war, die Einliegerwohnung mal weg: zwei Wohnungen! Sogar David (oder NachfolgerIn) könnte bleiben...

    Diese Lösung ist zwar für die Kinder ideal (wenn Janna und Simon weiterhin "Frieden" halten können), aber für Janna würde ich mir eigentlich wünschen, dass sie irgendwie eine Möglichkeit findet, etwas Abstand zu finden und ihr Leben zu überdenken und neu zu sortieren (Simon vermutlich auch, aber über ihn weiß ich zu wenig und mit den Gefühlen hat er es anscheinend nicht so dolle), denn die Option, dass Janna und Simon nach einer gewissen Zeit wieder zusammen könnten, ist für mich nicht ganz aus der Welt (nein, ich hoffe es nicht, ich denke realistisch). Auf jeden Fall bin ich froh, dass er anscheinend doch kein Verhältnis mit Helena hatte, dass hätte ich ihm (aber mehr noch Helena) böse übelgenommen... und seine Verabredungen zum Tennis oder seine Spaziergänge im Wald - che sera, sera...


    Für mich war dieses Buch mal wieder ein interessanter Blick über meinen sonstigen Genre-Tellerrand hinweg, ich lese Liebesgeschichten eher selten (wie gesagt: "Love Story" vor gefühlten 100 Jahren und dann eine mal von Elke Heidenreich, an den Titel kann ich mich leider im Augenblick nicht erinnern --"Titanic" kenne ich nicht, weder Film noch Buch - ) aber mir hat der Ausflug in dieses Genre gut gefallen, das lag aber mit Sicherheit an dem Buch insgesamt: lebendige und authentische Protagonisten (einschl. Fiona), spannende Geschichte, gute Einblicke in das Architekten-Dasein und, und... - doch dieser "Ausflug" hat sich für mich gelohnt! Und hollyhollunder nochmals vielen Dank für ihre "Wegbereitung" und last, but not least einen Dank an Firefly für ihre Auskunftsbereitschaft und "Betreuung"!

    Sorry, heute lese ich keine Beiträge meiner "Vorleserinnen" mehr durch, das war gestern spät genug, der Tag heute auch anstrengend - und wie Scarlett O'Hara in "Vom Winde verweht" so schön sagt: "Morgen ist ein neuer Tag"....

  • Die älteren Leserinnen unter Euch kennen vielleicht noch das Buch / den Film "Love Story" (ich habe keine Ahnung mehr, wie alt ich war, als ich den Film gesehen habe), aber ich habe Rotz und Wasser beim Ende des Films geheult

    An den musste ich auch sofort denken. Eines meiner Lieblings-Liebespaare ever.


    Ich bin wirklich begeistert von unserer Runde - und "unserer" Autorin. Aus meiner Sicht war das auf jeden Fall ein voller Erfolg. Liegt natürlich vor allem an dem schönen Buch. Da hab ich Glück gehabt und einen guten Riecher. :-]

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von hollyhollunder ()

  • Eines meiner Lieblingspaare sind Noah und Allie. :-)

    ASIN/ISBN: B001P2YZ80

    Auch nicht schlecht. Aber das geht doch gut aus.

    Dann hätte ich noch die hier im Angebot. Da hab ich im Kino auch Rotz und Wasser geheult.


    Message in a Bottle (De brief) (Dutch Edition)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)