'Wie Papierschiffchen im Fluss' - Seiten 264 - Ende

  • Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass es in der Tat nicht besonders schwer ist, man muss nur eine gute Begründing haben...

    Was wäre hier eine gute Begründung? :/ Akzeptiert der Standesbeamte, wenn Janna als Grund angibt, dass sie mit ihrem Geburtsnamen in der Liebe die große Enttäuschung erlebt hat? :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich hab auf die Schnelle das gefunden:

    Kann ich meinen Vornamen ändern lassen? Jein! (anwalt.de)

    Also danach ist es eher unwahrscheinlich, dass Janna ihren Namen offiziell ändern lassen konnte.

    Ich sehe da auch keine Notwendigkeit. Sie kann sich doch von allen Bekannten Janna nennen lassen, wie man das eben normal mit Spitznamen macht.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich hätte es auch okay gefunden, wenn sie einfach alle bittet, sie Janna zu nennen, sich auch auf Werbeflyern so nennt aber bei behördlichen Dingen den alten Namen beibehält. So macht es auch meine Freundin, die sich hat scheiden lassen und privat verwendet sie von ihrem Doppelnamen nur ihren Mädchennamen für ihren Onlineshop aber den alten Namen, da es unendliche Blasen ziehen würde, wenn sie hier ihren Namen ändern würde. Einfach zu umständlich und nach einer Weile stand sie auch emotional drüber. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich kenne einen Mann, der bei der Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen hat, weil er bei seiner Großmutter mütterlicherseits aufgewachsen war und mit dem Nachnamen seines Vaters so gut wie nichts verbunden hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass es Janna mit ihrem Vornamen ähnlich ging. Sie wollte einfach einen Schlussstrich ziehen und quasi ein neues Leben beginnen. Dabei hat ihr der "neue" Name auch geholfen. Als Begründung könnte vielleicht auch ihre familiäre Situation - also die Situation mit ihrer Mutter - gereicht haben?

  • Na endlich bin ich mit dem Buch durch! Seufz! Das "endlich" bezieht sich aber ausdrücklich nicht aufs Buch, sondern darauf, dass ich die letzte Zeit so wenig Lesezeit hatte, dass ich gnadenlos mit der Lektüre hinterher hinke.


    Im letzten Abschnitt geht es ja nun noch mal so richtig rund.


    Dass Simon meinte, er kommt gerade bei ihrem wichtigen Prestigeobjekt damit durch, nicht alle Voraussetzungen zu erfüllen, ist verwegen bis dumm. Kein Wunder, dass Janna so richtig ausrastet. Es zeigt auch ein wenig, dass Simon doch irgendwo "das Kind seines Vaters" ist. Aber warum kein anderer diesen Fauxpas bemerkte, konnte ich auch nicht zu 100% nachvollziehen. Dass Simon der einzige ist, der sich "um die Zahlen" kümmert, war für mich nicht nachvollziehbar - sie haben doch diese Beraterin (Sylvia?), die sie in solchen Dingen unterstützt.


    Aber klar war auch, dass Janna sich irgendwie entscheiden muss. So zweigleisig kann es nicht ewig weitergehen und wird es auch nicht ewig gutgehen.


    Mein Verdacht, was Helena angeht, hat sich nicht bewahrheitet, zumindest nicht offensichtlich. Es mag aber durchaus sein, dass Simon ebenfalls eine Affäre hat/hatte (kann ja auch jemand anderes gewesen sein) - zu auffällig waren diverse Momente im Buch, die aber nicht weiter thematisiert wurden. Für mich waren sie aber allesamt Indizien dafür, dass auch Simon so seine Geheimnisse hatte und in der Beziehung nicht glücklich war. Vermutlich empfand Simon seine Ehe als ebenso "in den Sand gesetzt" wie Janna, da es danach aussieht, als würden die beiden eine friedliche Trennung zum Wohle der Kinder hinbekommen.

    Dieser Part war mir ein wenig zu kurz und bündig abgehandelt. Da hätte ich mir auch ein paar Sätze mehr gewünscht, wie z.B. der Umbau des Hauses und die neue "Wohngemeinschaft unter deinem Dach" funktionierte und auch, wie die Kids mit der veränderten Situation klarkommen.


    Dass Maris` Krankheit zurückkommt, damit hatte ich zwar nicht explizit gerechnet, aber es hat mich auch nicht überrascht. Es war eine logische Konsequenz für mich. Janna+Simon wäre als Ende für mich nicht überzeugend gewesen, Janna+Maris forever hätte nicht gepasst.


    Damit bekommen wir ein Ende, dass sich mal wohltuend von den "üblichen" Romanenden abhebt.

    Ein bittersüßes Ende: Janna und Maris kommen zusammen, doch über ihrem Glück hängt das Damoklesschwert seiner Krankheit. Ihnen ist beiden bewußt, dass es nur Glück auf kurze Zeit ist.


    Ja, die Rückblicke waren ein wenig verkitscht - aber auch passend zu den überschwänglichen Gefühlen einer sehr jungen Frau, die eben LIEBT. Janna hat sich weiterentwickelt, aber in meinen Augen noch nicht so weit, wie sie eigentlich sein sollte. Ihr Selbstwertgefühl braucht noch viel Nachhilfe - trotz allem, was sie sich bisher selbst erarbeitet hat. Ich denke, die Zeit mit Maris wird ihr dabei noch sehr helfen. Und die Zeit "nach Maris" wird sie vermutlich dann auch wirklich reifen lassen.


    Simon war eigentlich kein verkehrter Kerl. Nur ein Mann, dem vermutlich auch viel falsch von den Eltern vorgelebt wurde und der vieles als zu selbstverständlich genommen hat.


    Ob Maris wirklich der tolle Mann ist, für den Janna ihn hält, werden wir wohl nicht erfahren. Er wird leider nicht lange genug mit Janna zusammen sein können, um seine "Alltagstauglichkeit" unter Beweis stellen zu können. Aber darum geht es ja in diesem Buch auch gar nicht.


    Ich hatte ja im letzten Abschnitt darüber geschrieben, was ich mir mal als Ende für "solche Bücher" wünschen würde. Nun, in gewisser Weise ist das erfüllt worden. Ich wollte endlich mal ein Buch ohne kitschiges Happy End. Mit diesem bittersüßen Ende kann ich gut leben. Es passt gut zur Geschichte.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich hatte ja im letzten Abschnitt darüber geschrieben, was ich mir mal als Ende für "solche Bücher" wünschen würde. Nun, in gewisser Weise ist das erfüllt worden. Ich wollte endlich mal ein Buch ohne kitschiges Happy End. Mit diesem bittersüßen Ende kann ich gut leben. Es passt gut zur Geschichte.

    Freut mich, dass dir das Ende auch gefällt. (Und nicht nur das Ende.) :)

    Dieser Part war mir ein wenig zu kurz und bündig abgehandelt. Da hätte ich mir auch ein paar Sätze mehr gewünscht, wie z.B. der Umbau des Hauses und die neue "Wohngemeinschaft unter deinem Dach" funktionierte und auch, wie die Kids mit der veränderten Situation klarkommen.

    Das stimmt. Da wäre für mich auch gerne noch Raum für mehr gewesen. Auch mehr Probleme. Die Trennung war für meinen Geschmack viel zu harmonisch und ehrlich gesagt nicht schmerzhaft genug. 15 Jahre Gemeinsamkeiten sind kein Pappenstil. Und für die Kinder ist es immer - egal wie harmonisch - eine traumatische Erfahrung. Aber das war halt auch nicht das Thema und passte wahrscheinlich auch nicht in den Grundtenor am Schluss, der hatte ja zwei andere Hauptdarsteller.

    Ja, die Rückblicke waren ein wenig verkitscht - aber auch passend zu den überschwänglichen Gefühlen einer sehr jungen Frau, die eben LIEBT.

    Das finde ich eine tolle Begründung für den Ton der Rückblenden. So ala '"früher war alles schöner" und "die erste große Liebe ist doch die beste". :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

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  • Ich sehe da auch keine Notwendigkeit. Sie kann sich doch von allen Bekannten Janna nennen lassen, wie man das eben normal mit Spitznamen macht.

    :writeSo sehe ich das auch. Wieso den (wahrscheinlich auch finanziellen) Aufwand, ihren Namen zu ändern? Zeugnisse u. ä. bleiben ja gleich, mich würden da schon die damit verbundenen Erklärungen schrecken. Ein "neues" Leben beginnt sie ja auch nicht, das passt hier als Begründung für mich nicht. Sie bleibt ihrem Vater eng verbunden, bleibt in ihrer Heimatstadt und bei ihrem Traumberuf, sie ändert "nur" ihren Namen und vielleicht (vorübergehend) ihre Einstellung zur Liebe. Und so schlimm der Tod ihrer Mutter und die Trennung aus der Ferne von Maris für sie ganz bestimmt waren - ist das ein "wichtiger" und hinreichender Grund für eine Behörde?


    Rosenstolz Danke für den Link, der bringt für mich zumindest rechtliche Klärung. Ansonsten versteh ich in dem Punkt Janna nicht, aber ich muss ja nicht alles verstehen. ;) Und es passt irgendwie zu Janna, die manchmal schon sehr "extrem" ist.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich verstehe JANNA in Sachen Namensänderung auch nicht.


    Dabei fällt mir ein, dass ich den Fall kenne, ein Günter hat, als er mit Mitte 40 von seinem leiblichen Vater erfuhr und von dessen Witwe/ einer Freundin seiner Mutter adoptiert wurde, den Vornamen in Günther ändern lassen. Da der Familienname von fünf Buchstaben in Graf von... geändert wurde, fiel ein Buchstabe im Vornamen zusätzlich, auch nicht mehr auf. Immerhin hat der alte Graf Hugo, der mit 100 starb und das Kind mit Ü60 zeugte, das leibliche Kind aus dem beidseitigen Seitensprung (1940) anerkannt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich verstehe JANNA in Sachen Namensänderung auch nicht.


    Dabei fällt mir ein, dass ich den Fall kenne, ein Günter hat, als er mit Mitte 40 von seinem leiblichen Vater erfuhr und von dessen Witwe/ einer Freundin seiner Mutter adoptiert wurde, den Vornamen in Günther ändern lassen. Da der Familienname von fünf Buchstaben in Graf von... geändert wurde, fiel ein Buchstabe im Vornamen zusätzlich, auch nicht mehr auf. Immerhin hat der alte Graf Hugo, der mit 100 starb und das Kind mit Ü60 zeugte, das leibliche Kind aus dem beidseitigen Seitensprung (1940) anerkannt.

    Da könnte man auch schön einen Roman draus stricken ;)

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Freut mich, dass dir das Ende auch gefällt. (Und nicht nur das Ende.) :)

    Das stimmt. Da wäre für mich auch gerne noch Raum für mehr gewesen. Auch mehr Probleme. Die Trennung war für meinen Geschmack viel zu harmonisch und ehrlich gesagt nicht schmerzhaft genug.

    Ja, da hätten nach meinem Geschmack gern noch einige Kapitel kommen dürfen, um die Sache gut abzuschließen. So macht das Ganze einen unvollständigen Eindruck. Zumindest die Situation der Kinder hätte noch näher beleuchtet werden sollen. Schließlich sind die für Janna von entscheidender Bedeutung.

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  • Batcat , hollyhollunder , Tante Li

    Ich habe mir Eure Beiträge durchgelesen - und bei jedem einzelnen dachte ich: ja, richtig / finde ich auch / genau meine Meinung...

    Aber letztendlich muss ich sagen, dass mir der Schluss gerade deshalb gut gefallen hat, weil viel offen bleibt und es unserer eigenen Phantasie (die vielleicht bei jeder auch vollkommen unterschiedlich ist) überlassen bleibt, wie die weitere Geschichte "endet"... Ich für meinen Teil würde mir z.B. wünschen, dass Janna nach Maris Tod (von dem ich ausgehe) beziehungstechnisch erstmal solo bleibt - und nicht in die Beziehung zu Simon zurückkehrt (die Gefahr sehe ich nämlich auch, da Kinder, Wohnsituation und Arbeit ja weiterhin gemeinsam organisiert wird). Ich würde ihr wünschen, dass dadurch dann dadurch u.a. ihr Selbstwertgefühl wächst und sie dann reifer und selbstbewusster eine Beziehung eingeht - die dann von mir aus auch Simon heißen könnte - aber nicht zwangsläufig...

  • Auch wenn noch Einzelheiten etwas ausführlicher dargestellt würden, bliebe bestimmt genug offen, das für eigene Überlegungen Stoff liefern würde.

    Ich könnte mir einen Folgeband vorstellen, in dem Janna nach Maris' Tod ihre Selbständigkeit erarbeitet, sich gegen Simon durchsetzt und sich ganz neu in einen guten Mann verliebt. Simon landet mit seinen Machenschaften im Knast und geht Bankrott. Janna lebt in der Traumvilla mit den Kindern und Traumtyp ;)

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  • Batcat , hollyhollunder , Tante Li


    Aber letztendlich muss ich sagen, dass mir der Schluss gerade deshalb gut gefallen hat, weil viel offen bleibt und es unserer eigenen Phantasie (die vielleicht bei jeder auch vollkommen unterschiedlich ist) überlassen bleibt, wie die weitere Geschichte "endet"...

    Ich mag so etwas auch - offene Enden. Ich wollte auch nicht noch ewig viel mehr. Aber so zwei, drei Seiten - nochmal ein paar Häppchen. Das wäre nett gewesen. Aber kein Muss.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Aber letztendlich muss ich sagen, dass mir der Schluss gerade deshalb gut gefallen hat, weil viel offen bleibt und es unserer eigenen Phantasie (die vielleicht bei jeder auch vollkommen unterschiedlich ist) überlassen bleibt, wie die weitere Geschichte "endet"... Ich für meinen Teil würde mir z.B. wünschen, dass Janna nach Maris Tod (von dem ich ausgehe) beziehungstechnisch erstmal solo bleibt - und nicht in die Beziehung zu Simon zurückkehrt (die Gefahr sehe ich nämlich auch, da Kinder, Wohnsituation und Arbeit ja weiterhin gemeinsam organisiert wird). Ich würde ihr wünschen, dass dadurch dann dadurch u.a. ihr Selbstwertgefühl wächst und sie dann reifer und selbstbewusster eine Beziehung eingeht - die dann von mir aus auch Simon heißen könnte - aber nicht zwangsläufig...

    Mir hat dieser offene Schluss, in denen die Nebenstränge offen bleiben, auch gut gefallen. Was sollen die Kinder auch schon sagen? Es wird erstmal ein Schock für sie sein, aber ändern können sie es nicht. Und vielleicht bekommen Janna und Simon im weiterhin gemeinsamen Wohnhaus wirklich eine gute Situation für sie hin. Aber das wird erst die Zeit zeigen ...


    Wie Sonnenschein12 würde ich mir für Janna auch wünschen, dass sie ihr Leben und vor allem ihre Wünsche erstmal selber ordnet. Und etwas offener und flexibler wird. Vielleicht hat nämlich gerade dieser Wunschtraum von der Villa mit einer glücklichen Familie sie mehr oder weniger zwangsläufig zu Simon geführt, der ihr genau das bieten konnte. Was rausgekommen ist, haben wir ja gelesen :rolleyes:- ganz unabhängig von Maris.


    Ich könnte mir einen Folgeband vorstellen, in dem Janna nach Maris' Tod ihre Selbständigkeit erarbeitet, sich gegen Simon durchsetzt und sich ganz neu in einen guten Mann verliebt. Simon landet mit seinen Machenschaften im Knast und geht Bankrott. Janna lebt in der Traumvilla mit den Kindern und Traumtyp.

    Siehst du Simon so negativ? Er hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber um eine Ehe so "verkommen" zu lassen gehören doch zwei dazu. Außerdem hatte er von Anfang an keine Chance. Eine evtl. Affäre ist nicht aufgeflogen und auch da muss sich Janna an die eigene Nase fassen. Oder meinst du seine berufliche Fehleinschätzung? Das ist sehr ärgerlich für alle Beteiligten und solche Fehler sollten nicht passieren, dafür muss er sowieso - auch finanziell - gerade stehen. Aber das sind doch keine "Machenschaften", für die er so abgestraft gehört.


    Bei Janna hatte er von Anfang an keine Chance, der Mann ihres Herzens zu werden. Ich hoffe auch nicht, dass sich die beiden irgendwann wieder annähern ("den Kindern zuliebe"), dann wäre er doch (schon wieder) nur ein Ersatz für Maris. Simon wünsche ich eine Frau, die ihn liebt (nicht seine Möglichkeiten) und die er liebt.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich könnte mir einen Folgeband vorstellen, in dem Janna nach Maris' Tod ihre Selbständigkeit erarbeitet, sich gegen Simon durchsetzt und sich ganz neu in einen guten Mann verliebt. Simon landet mit seinen Machenschaften im Knast und geht Bankrott. Janna lebt in der Traumvilla mit den Kindern und Traumtyp ;)

    Mir gefällt besser, wenn es keine Folgeerzählung gibt und der Phantasie uns Lesern überlassen bleibt, wie es weitergehen könnte.


    Allein wegen der Kinder wünsche ich Simon keinen Bankrott. Fraglich, ob Janna in dem Fall die Traumvilla weiter bewohnen dürfte, gehört diese entweder beiden, zur Agentur? oder sogar Simon zum größeren Teil. Das Eigenkapital hat vermutlich eher von seiner Seite/ Eltern gestammt, als gemeinsam erwirtschaftet. Janna wünsche ich auch keinen Traumtypen, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe. Denn sie muss sich erst einmal finden.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ja, da hätten nach meinem Geschmack gern noch einige Kapitel kommen dürfen, um die Sache gut abzuschließen. So macht das Ganze einen unvollständigen Eindruck. Zumindest die Situation der Kinder hätte noch näher beleuchtet werden sollen. Schließlich sind die für Janna von entscheidender Bedeutung.

    Ach wo. Das hätten gar keine Kapitel sein müssen. Mir hätte das schon gereicht, wenn es noch einen Abschnitt gegeben hätte, in dem es quasi zusammengefasst geheißen hätte, z.B. dass der Umbau reibungslos vonstatten ging, Janna und Simon nach anfänglichen Reibereien wieder gut miteinander umgehen können und dass auch die Kinder nach anfänglichen Schwierigkeiten gut mit der Situation umgehen können und froh sind, dass die gereizte Stimmung und die Streitereien ein Ende haben (oder meinetwegen auch anders.... aber sowas hätte sich gut auf einer Seite noch unterbringen können).


    Auch wenn noch Einzelheiten etwas ausführlicher dargestellt würden, bliebe bestimmt genug offen, das für eigene Überlegungen Stoff liefern würde.

    Ich könnte mir einen Folgeband vorstellen, in dem Janna nach Maris' Tod ihre Selbständigkeit erarbeitet, sich gegen Simon durchsetzt und sich ganz neu in einen guten Mann verliebt. Simon landet mit seinen Machenschaften im Knast und geht Bankrott. Janna lebt in der Traumvilla mit den Kindern und Traumtyp ;)

    Da bin ich wiederum ganz anderer Meinung: um Himmels willen keinen Folgeband. Das Buch war gut, steht - für mich! - aber gut als Solist da. Wenn ich ehrlich bin, nervt es mich eigentlich, dass man kaum mehr Einzelromane sieht. Gefühlt "artet" für mich alles in Serien oder zumindest in Trilogien aus. Für jemand wie mich, dessen Lesezeit recht begrenzt ist, ist das doof, weil ich nicht eine Reihe nach der anderen anfangen will. ;-)


    Simon habe ich nicht als so negativ empfunden. Man muß ihm anrechnen, dass er von Anfang an eigentlich keine echte Chance hat, Maris den Rang abzulaufen.


    Die Beziehung haben beide schon schön gemeinsam in den Sand gesetzt. Da ist es hier wie im echten Leben: es ist nie einer zu 100% und der andere zu 0% schuld.


    Ich fand ihn eigentlich nicht so grundverkehrt. Er hat es mit seinen Eltern und deren Ansprüchen sicher auch nicht immer leicht im Leben gehabt, auch wenn es für Außenstehende so aussehen mag.


    Vielleicht ist es hier einfach so wie so oft im Leben: Beide für sich sind eigentlich "okaye" Menschen - aber als Paar rieselt im Lauf der Jahre immer mehr Sand ins Getriebe. Bis man sich dessen erst mal bewußt ist, knirscht es schon ganz ordentlich. Und dann den (Beziehungs-)Motor noch mal zum Laufen bringen, ist nicht einfach. Und wenn dann auch noch ein Maris hineinfunkt, ist es ein Ding der Unmöglichkeit.


    Man muß sich den Realitäten stellen: Beziehungen können scheitern und oft genug tun sie es eben auch. Wichtig ist hierbei vor allem die Frage: Wie geht man damit um? Daran zeigt sich oft, ob man Arsch oder Mensch ist. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Da bin ich wiederum ganz anderer Meinung: um Himmels willen keinen Folgeband. Das Buch war gut, steht - für mich! - aber gut als Solist da

    Ja, ich bitte auch darum: bitte keinen Folgeband!

    Ich fand es jetzt ganz spannend, Eure verschiedenen Phantasien über das weitere Leben von Janna und Simon zu lesen, wie unterschiedlich sie sind...

  • Ich könnte mir einen Folgeband vorstellen, in dem Janna nach Maris' Tod ihre Selbständigkeit erarbeitet, sich gegen Simon durchsetzt und sich ganz neu in einen guten Mann verliebt. Simon landet mit seinen Machenschaften im Knast und geht Bankrott. Janna lebt in der Traumvilla mit den Kindern und Traumtyp ;)

    Siehst du Simon so negativ? Er hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, aber um eine Ehe so "verkommen" zu lassen gehören doch zwei dazu. Außerdem hatte er von Anfang an keine Chance. Eine evtl. Affäre ist nicht aufgeflogen und auch da muss sich Janna an die eigene Nase fassen. Oder meinst du seine berufliche Fehleinschätzung? Das ist sehr ärgerlich für alle Beteiligten und solche Fehler sollten nicht passieren, dafür muss er sowieso - auch finanziell - gerade stehen. Aber das sind doch keine "Machenschaften", für die er so abgestraft gehört.


    Bei Janna hatte er von Anfang an keine Chance, der Mann ihres Herzens zu werden. Ich hoffe auch nicht, dass sich die beiden irgendwann wieder annähern ("den Kindern zuliebe"), dann wäre er doch (schon wieder) nur ein Ersatz für Maris. Simon wünsche ich eine Frau, die ihn liebt (nicht seine Möglichkeiten) und die er liebt.

    Tante Li : Uff, du siehst Simon aber schon sehr negativ. :zwinker Ja, er hat seine Fehler. Aber ich finde, dass er sich auch positiv verändert hat. Lese-rina , du sprichst mir da jedenfalls sehr aus der Seele. :) Und auch er hat tatsächlich auch sein Glück verdient. Und auch für die Kinder wäre es schön, wenn beide Elternteile glücklich sind und sie sich dadurch weniger hin und her gerissen fühlen würden.


    Was eine mögliche Fortsetzung betrifft, würde ich diese auch lieber nicht lesen wollen. Jannas und Maris Geschichte ist leider endlich und für mich somit auserzählt. Alles andere wäre für mich eine erzwungene Fortsetzung, die den "Zauber" dieses Buches zunichte machen könnte. Für mich ist dieses Buch genau richtig wie es ist. :)