Der weisse Fels – Anna Hope

  • Hanser, 2023

    336 Seiten


    OT: The white rock

    übersetzt von Eva Bonné


    Kurzbeschreibung:

    Im Jahr 2020 reist eine Schriftstellerin mit ihrer Familie in ein mexikanisches Küstenstädtchen, dem ein weißer Fels vorgelagert ist. An eben diesen Ort flieht 1969 Jim Morrison vor dem Gesetz, vor fanatischen Fans der „Doors" und vor einem vom Vietnamkrieg gezeichneten Amerika. Zwei Schwestern des indigenen Yoeme-Stamms werden Anfang des 20. Jahrhunderts an diesen Felsen verschleppt. Und 1775 sticht ein spanischer Leutnant von hier aus in See, um die Eroberung des Kontinents voranzutreiben. Nach dem Bestseller „Was wir sind“ der neue mitreißende, kühne Roman von Anna Hope über vier schicksalhaft verbundene Menschen, für die ein heiliger Fels in Mexiko zum Wendepunkt ihrer Geschichte wird.


    Über die Autorin:

    Anna Hope wurde 1974 in Manchester geboren. Sie studierte Englische Literatur in Oxford und Schauspiel an der Royal Academy of Dramatic Art. 2014 stand sie mit "Wake" auf der Shortlist des National Book Award für den besten Debütroman. Anna Hope lebt in Sussex bei London.


    Über die Übersetzerin:

    Eva Bonné übersetzt Literatur aus dem Englischen, u.a. von Rachel Cusk, Anne Enright, Michael Cunningham und Abdulrazak Gurnah. Sie wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Ein komplexes Buch in vier Zeitebenen, die lose miteinander verbunden sind.

    Von 1775 bis 2020 reicht die Handlung. Aber die Zeitreise geht zunächst rückwärts, bis sie schließlich wieder in der Gegenwart ankommt.

    Das ist schon ungewöhnlich und beeindruckend.

    Am nächsten stand mir der zeitgenössische Handlungsteil 2020 um eine Schriftstellerin, die mit Mann und Tochter nach Mexiko reist. Autobiografische Anteile sind naheliegend.


    Hier vor der Pazifikküste Mexiko ragt ein weisser Fels hervor, ein heiliger Ort, der der Ursprung der Welt sein könnte. Auf viele der Figuren dieses Romans wirkt er auf mythologische Art.


    Die historischen Handlungsteile zeigen Gewalt und Vertreibung durch Kolonialismus.


    Die Zeitsprünge zwischen den vier Teilen sind beträchtlich, aber einzelne Sätze sind wirklich gut ausformuliert. Überhaupt ist es die außerordentliche Sprache der englischen Autorin Anna Hope, die den Roman trägt. Der Stil ist unangestrengt, aber gründlich, streckenweise fast poetisch.



    ASIN/ISBN: 3446276262