Stephan Ludwig - Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller

    • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Scherz; 1. Edition (29. März 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3651000982
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3651000988


    ASIN/ISBN: 3651000982



    Über den Autor:

    Eigentlich sollte Stephan Ludwig Musiker werden. Als Kind lernte er Violine, als Jugendlicher Kontrabass. Er spielte in Orchestern, später in einer Punkband, arbeitete als Theatertechniker und Rundfunkproduzent. 2012 erschien der erste von bisher zwölf Thrillern um die Kommissare Zorn und Schröder. Ludwig isst nicht sehr viel – er raucht lieber – doch er kocht leidenschaftlich gern. Da ihm nur selten ein Gericht perfekt gelingt, beschloss er, über jemanden zu schreiben, der das kann. So wie der liebenswürdige Delikatessenhändler Norbert Heinlein im vorliegenden Roman.



    Inhaltsangabe:

    Ein liebenswürdiger Delikatessenhändler wird zum Mörder wider Willen – der neue Roman von Stephan Ludwig, dem Autor der Kult-Bestseller-Reihe »Zorn«, inklusive Gastauftritt von Zorn & Schröder. Norbert Heinlein, Delikatessenhändler in dritter Generation, legt größten Wert auf Qualität und Tradition. Seine Kundschaft geht ihm über alles, er bedient sie mit ausgesuchter Höflichkeit.

    So auch seinen neuen Stammkunden Adam Morlok, einen charismatischen Geschäftsmann. Bis Morlok eines Tages durch ein Versehen Heinleins tot zusammenbricht. In seiner Panik lagert Heinlein Morloks Leiche kurzerhand im alten Kühlhaus im Keller zwischen. Doch statt einen Weg aus der Sache zu finden, gerät Heinlein immer tiefer hinein. Und es wird nicht bei einer Leiche im Keller bleiben – Morlok bekommt bald Gesellschaft im Kühlhaus …


    Meine Kritik:

    Im Delikates- und Spirituosengeschäft Heinlein, irgendwo in einer mitteldeutschen Kleinstadt, werden Qualität und Tradition noch großgeschrieben. Inhaber Norbert Heinlein liegen seine Kunden sehr am Herzen und es ist ihm ebenso Ehre wie Freude, sie ständig mit neuen Pastetenkreationen zu überraschen. Als sein neuer Stammkunde Adam Morlok nach dem Probieren eines neuen Pastetenrezepts tot zusammenbricht, weiß sich Heinlein keinen anderen Rat, als den Verstorbenen in seinem Kühlkeller zu verstecken. Doch es dauert nicht lang, bis es durch tragische Umstände zu weiteren Todesfällen kommt. Sie alle wandern ebenso in die Kühlkammer, doch das verbessert Heinleins Lage nur kurzfristig. Stattdessen gerät er immer tiefer in die Bredouille und muss alles in seiner Macht stehende unternehmen, um heil aus dieser Misere herauszukommen.

    Mit dem ersten Heinlein-Roman ist Stephan Ludwig ein entspannter Cosy-Crime-Roman gelungen, der zu keiner Zeit actionüberladen oder reißerisch wirkt. Stattdessen lässt sich der Autor viel Zeit beim Einführen der Figuren und Vorstellung der Umgebung. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass es zwischen den aktiven Textpassagen öfters mal passiv beschriebene Zusammenfassungen gibt, so als hätte der Autor da keine Lust gehabt, dort näher ins Detail zu gehen. Ob dies generell sein Stil ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da dies mein erster Stephan-Ludwig-Roman ist. Für Fans seiner Zorn-Serie sind das Highlight sicherlich die kleinen Gastauftritte der Kommissar Schröder und Zorn sowie Hinweise auf einen seiner gelösten aktuellen Fälle.

  • Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller

    Stephan Ludwig

    Fischer Scherz

    ISBN: 3651000982

    352 Seiten

    Kindle 12,99 Euro

    Paperback 16,00 Euro




    Norbert Heinlein ist Delikatessenhändler in dritter Generation. Die Welt um ihn herum hat sich verändert, doch Heinlein lebt zufrieden und glücklich in seiner Traumblase. Er lässt sich von seinen Mietern terrorisieren, pflegt aufopferungsvoll seinen dementen Vater und spendet fleißig von seinen immer geringer werdenden Einkünften Geld an sein somalisches Patenkind. Marvin, sein Angestellter mit einer besonderen Begabung, ist der einzige Mensch, zu dem er ein engeres Verhältnis hat, doch Marvin hat es eher mit Zahlen und festen Strukturen als mit Menschen.


    Als sein neuer Stammkunde Adam Morlok ihn bittet, einen Platz in seinen Kellerregalen für ein paar „geschäftliche“ Unterlagen zu bekommen, sagt er gerne zu. Als dieser Stammkunde dann nach dem Genuss einer wundervoll kreierten Pastete plötzlich und unerwartet aus dem Leben scheidet, ist plötzlich nichts mehr, wie es war. Heinlein hat Angst, ins Gefängnis zu kommen und Marvin und seinen Vater allein lassen zu müssen und so bringt er Morlok in seinem Kühlkeller unter, nicht ahnend, dass der Keller sich bald mit weiteren Leichen füllen wird…


    Das Buch lebt von der schrulligen Figur Norbert Heinlein, der wirkt wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Man hat beim Lesen förmlich den etwas angestaubten Delikatessenladen vor Augen, in dem er sich zwischen Pasteten und französischem Gebäck bewegt. Jeder Tag bisher lief gleich ab und genau das ist es, was ihm und Marvin gut tat. Mit der einen Leiche im Keller könnte das Leben wie üblich weiter gehen, doch das tut es nicht.


    Ich habe mich beim Lesen sehr amüsiert, weil Heinlein plötzlich und versehentlich mit weiteren Todesfällen zu tun hat. Die Leichen fallen ihm förmlich nur so zu. Man erlebt mit, wie er gezwungen wird, sich von einem realitätsfernen Träumer in einen Realisten zu verwandeln. Ich mag den Humor, die gut geschilderten Figuren und den Verzicht auf Gewaltbeschreibungen, obwohl Heinlein eine ordentliche kriminelle Energie entwickelt. Das Ende ist leider etwas zu hastig geschrieben und enthält einen Logikfehler, den ich aber gern verzeihe, weil mich das Buch so gut unterhalten hat.


    ASIN/ISBN: 3651000982

  • Ein etwas anderer Krimi


    Schon der Titel deutet es an: dieser Krimi könnte etwas Besonderes sein.

    Und genau so ist es.

    Nobert Heinlein, Delikatessen-Händler aus Leidenschaft, gerät durch unglückliche Zufälle in eine kuriose Situation nach der anderen.

    Und jede endet mit einer weiteren Leiche.

    Welche er dann in seinem Kühlhaus im Keller "zwischenlagert".

    Dies alles wird in einem tollen Schreibstil mit augenzwinkerndem Humor erzählt.

    Wie es Herr Heinlein schafft am Ende aus dieser Spirale heraus zu kommen ist auch nochmal eine Überraschung.

    Für alle Fans der Zorn-Reihe von Stephan Ludwig ist es sicher ein Highlight, dass Kommissar Schröder auch die eine oder andere Szene im Buch hat.

    Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen und wurde bestens unterhalten.

    Wie gesagt, mal ein etwas anderer Krimi.