Altes Leid - Lea Stein

  • Altes Leid - Lea Stein

    Band 1 der Ida Rabe Reihe



    Inhalt

    Eine Tote im Wald, ein brutaler Täter – und eine neue Polizistin auf St. Pauli

    Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun: Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke – in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen ...


    Autorin

    Lea Stein ist das Pseudonym der Autorin und Journalistin Kerstin Sgonina, die bereits mehrere Romane veröffentlichte. Als sie mit 18 nach Hamburg zog, verliebte sie sich sofort in die Stadt. Nach dem Abitur schlug sie sich auf der Reeperbahn als Türsteherin und Barfrau durch. Heute lebt sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern in Brandenburg. „Altes Leid“ ist ihr erster Kriminalroman und der Auftakt der Reihe um Polizistin Ida Rabe.


    Meine Meinung

    Im Prinzip gefiel mir das Buch ganz gut, allerdings kommt es für mich persönlich nicht ganz an "das Fräulein vom Amt" oder "die Hafenärztin" heran.

    Vermutlich ist es wohl einfach der Zeit geschuldet, da Ida Rabe kurz nach dem 2. Weltkrieg ermittelt und man dort doch die Zerstörung und die Schatten des vergangenen Krieges sehr deutlich spürt.

    Das ganz Flair ist düster gehalten


    Ida Rabe beginnt in der Davidwache auf St.Pauli ihren Dienst. Als die "weibliche Polizei", die extra eingerichtet wurde, um die männlichen Kollegen zu unterstützen.

    Dazu kommt, daß es eben nicht mehr so viele Männer, wie vor dem Krieg gibt, zudem ist es sehr schwer, Männer zu finden, die nicht in der Partei waren oder dem

    nationalsozialistischen Gedankengut entsagt haben.


    Als eine verstümmelte Frauenleiche entdeckt wird, beginnt Ida - anfangs recht eigenmächtig - zu ermitteln.

    Mit ihrer Kollegin Heide Brasch ist es anfangs ebenfalls nicht leicht, klarzukommen.

    Auch verhalten sich die Männer der Wache doch hauptsächlich sehr unangenehm, trauen es den Frauen nicht zu, überhaupt als Polizistin zu arbeiten.

    Lediglich der Pathologe Ares Konstantinos und der junge Polizeianwärter Meyerlich sind vorurteilsfreier, nehmen die Frauen ernst und dadurch angenehmer.


    Der Fall als solches ist doch spannend, lange bleibt man im Dunklen, was die Hintergründe sind.

    Die Kapitel sind nicht sehr lang, was zum schnelleren lesen anregt, auch werden die Kapitel über die Arbeit Idas unterbrochen von Kapiteln in Ich-Erzählweise, in denen eine - anfangs unbekannte - Frau erzählt.


    Wie gesagt, das Buch ist eigentlich gut, aber eben der Zeit geschuldet, in der es sehr viel Elend, Leid, Hunger und ein völlig zerbombtes Hamburg gab.

    In diesem Umfeld zu ermitteln kann natürlich kaum fröhlich oder humorvoll stimmen.


    Auch wird dargestellt, wie schwer es selbst zu dieser Zeit noch Frauen hatten, im Beruf tätig zu sein.


    Ida selber ist relativ sympathisch.Man merkt aber doch ab und an, daß sie noch ganz am Anfang ihrer Karriere ist mit wenig Erfahrung.

    Ihre Art gefiel mir manchmal nicht so sehr, da sie doch sehr ungestüm vorgeht, forsch und noch nicht so geübt im befragen von Menschen. Anderseits besitzt sie auch viel Herz, besonders für die Verlierer und die bitter armen Menschen der Zeit.

    Positiv ist auch, daß sie doch sehr selbstbewußt ist und sich von Männern nicht die Butter vom Brot nehmen läßt.


    Sprich - sie hat noch Entwicklungspotential, aber ich denke, das wird noch.


    Ein persönlich großer Pluspunkt für mich ist natürlich die Darstellung Hamburgs kurz nach dem Krieg.


    Den nächsten Teil möchte ich dann aber doch sehr gerne lesen, da es mich doch so gepackt hat, um wissen zu wollen, wie es mit der Davidwache 1947 weitergeht.




    Fazit

    Die neue Reihe um die Polizistin Ida Rabe, die auf der Davidwache in St.Pauli arbeitet und Fälle im zerbombten Hamburg kurz nach dem 2. Weltkrieg bearbeitet.

    Interessant und spannend, aber durchaus noch Entwicklungspotential vorhanden.


    Für Liebhaber historischer Krimis empfehlenswert und für Hamburg Fans ja sowieso




    ASIN/ISBN: 3453426061

  • Nicht ganz so schlimm.

    Ich empfands als relativ human und keinesfalls wie in einem Thriller - da merkt man dann doch, daß es ein Krimi ist.


    Schlimmer ist fast, das Elend und die zerbombte Stadt geschildert zu bekommen.
    Die Not der Menschen, die im Bunker leben müssen, weil die Häuser noch nicht wieder stehen und eben die Bunker deshalb umfunktioniert wurden.

    Daß es nichts zu essen gab.