Die Reporterin. Zwischen den Zeilen - Teresa Simon

  • Über die Autorin (Amazon)

    Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane »Die Frauen der Rosenvilla«, »Die Holunderschwestern«, »Die Oleanderfrauen« und »Glückskinder« wurden alle zu Bestsellern.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag; Originalausgabe Edition (15. März 2023)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Taschenbuch ‏ : ‎ 416 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3453424077

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3453424074


    Klasse Auftakt

    Im Jahr 1962 lebt Marie Graf ihr Leben so, wie es sich ihre Eltern gewünscht haben. Jedoch hat sie einen heimlichen Traum, denn sie will Reporterin werden. Die neu gründete Zeitung Der Tag bietet ihr letztendlich ein Praktikum an. Doch Marie muss hart kämpfen, sich gegen egozentrische Kollegen durchsetzen. Aber es gibt auch schwierige Interviewpartner und auch ihre Eltern sind mit diesem Beruf nicht einverstanden. Aber sie hat auch einen Mentor beim Tag und erhält die Gelegenheit große Schauspieler wie Piere Brice und Hildegard Knef kennenzulernen. Sie nennt sich Malou Graf, Gesellschaftskolumnistin. Doch ihr Erfolg hat auch Schattenseiten für ihr Leben. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis in der Familie, das vieles zerstören könnte.


    Meine Meinung

    Dies ist der erste Band einer Dilogie (vermutlich, denn zumindest zwei Bände gibt es) über eine junge Frau, die ihren Traum lebt, sich durchsetzt. Der Beginn ist vielversprechend und er hält seine Versprechen. In der Geschichte war ich gleich drinnen, konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Hier natürlich in Marie Graf die nicht in jedem Kollegen beim Tag einen Freund hatte. Mancher legt ihr Steine in den Weg, bzw. lässt sie die Grobarbeit machen, nur zuarbeiten. Doch Marie hat Geduld und die zahlt sich mit der Zeit aus. Und dann ist da der Sportreporter Freddy Krenkl, in dessen Ressort Marie ganz zu Anfang eintaucht. Doch sie muss die Ressorts durchackern und so kommt sie letztendlich zu Viktor Bárthoy dem Gesellschaftskolumnisten. Von ihm lernt sie viel. Mit Freddy Krenkl verbindet sie viel, doch auch er hat ein Geheimnis. Und Marie hilft ihm, es zu bewahren. Dass auch im Beruf nicht immer alles gut geht, das ist klar, zumal Winkler für Bárthoy einen Ersatz finden, nachdem ihm Malou während seiner Krankheit vertreten hat. Doch der Ersatz ist eben nicht Bárthoy! Und Malou bekommt das zu spüren. Aber auch im Privatleben geht nicht alles rund. Doch dafür hat Malou ihren Onkel Julius, dem sie vertraut. Das Buch ist sehr spannend und fesselnd geschrieben. Auch störten keine Unklarheiten im Text meinen Lesefluss, es ließ sich also leicht und flüssig lesen. Ich habe das Lesen regelrecht genossen und das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung, zumal dieses Buch mit einem Cliffhanger endet. Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen und vergebe die volle Bewertungszahl.

    ASIN/ISBN: 3453424077

  • Eine junge Frau kämpft für ihren Traum

    Teresa Simon


    Inhaltsangabe: Quelle Heyne


    Eine junge Frau kämpft für ihren großen Traum

    Mai 1962: Marie Graf ist Anfang zwanzig und lebt ihr Leben so, wie von den Eltern geplant. Heimlich jedoch hat sie einen Traum: Sie will Reporterin werden. Sie will schreiben, informieren, aufrütteln. Als die neu gegründete Zeitung Der Tag ihr ein Praktikum anbietet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch Marie muss sich jeden Schritt ihres Weges hart erkämpfen, sich gegen egozentrische Kollegen, schwierige Interviewpartner und ihre eigenen Eltern durchsetzen. Dank der Hilfe ihres Mentors beim Tag bekommt Marie die Gelegenheit, Größen wie Pierre Brice und Hildegard Knef kennenzulernen. Aus ihr wird Malou Graf, Gesellschaftskolumnistin. Doch der Erfolg im Beruf hat Schattenseiten, nicht zuletzt für Malous Liebesleben. Und dann ist da noch ein Familiengeheimnis, das alles zerstören könnte, was sie sich so mühsam aufgebaut hat …


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Teresa Simon, hat mich mit ihrem neusten Werk, wieder hellauf begeistert. Es ist sehr 1. Teil und ich fiebere schon dem 2. Teil entgegen.

    Sehr gut hat sie die damalige Zeit beschrieben, ob Kuba Krise , ich erinnere mich noch gut, war gerade 10 Jahre, Politik, der Stand der Frauen ist sehr gut dargestellt, schwule Männer, das verbot und der Paragraph dazu . Schön war es Vera Tschechowa, Hans Jürgen Bäumler , Connie Francis, dem Verleger Winkel, Pierre Brice , Klaus Kinski, der Schah Besuch usw. , viele verschüttete Erinnerungen wurden wieder wach. Alles ist so Bildhaft und lebendig beschrieben, ich fühlte mich ein Teil der Geschichte zu sein.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig, gut recherchiert, mit einem hohen Spannungsbogen bis zum Ende. Ihre Figuren sind sehr authentisch und lebendig, ihre einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet.


    Was konnte ich Marie so gut verstehen, das sie Angst hat in der Drogerie zu versauern. Das Studium der Pharmazie macht ihr keine Freude, sie träumt davon Journalistin zu werden, von klein auf träumt sie davon, liest jede Zeitung die ihr unter die Finger kommt. Nur ihr Onkel Julius weiß von ihren Träumen und dem heimlichen Praktikum beim Verlag , „Der Tag „, und Freundin Roxy. Marie und Roxy sind zwei so unterschiedliche Freundinnen, Marie die in einem behüteten und doch verstaubten Familie groß wird und Roxy, wild unberechenbar, Selbstständig lebt ihr Leben wie es ihr passt. Ich glaube deshalb halten sie zusammen wie Pech und Schwefel, Gegensätze ziehen sich grundsätzlich an. Man spürt wie Marie brennt für Ihren Beruf, obwohl es nicht leicht ist, sich als Frau in diesem Beruf zu behaupten. Marie, die sich nun Malou nennt, geht vollkommen auf in ihrem Beruf, und bekommt tatsächlich nach einer Probezeit die Stelle. Aber bis dahin ist es aber auch ein steiniger Weg, ihre Eltern kommen hinter ihr Geheimnis, und ihre Mutter schmeißt sie aus dem Haus. Also Zähne zusammen beißen und für ihre Träume kämpfen. Überhaupt fand ich die Mutter sehr eigenartig und streng, irgend etwas aus ihrer Vergangenheit verschweigt sie, aber was ? Gut das Malou , diesen netten und charmanten Mentor Viktor Bárthoy hat, sie hat ihm viel zu verdanken, ein Mann der erkennt was für ein brillante Reporterin in ihr steckt und man fühlt wie er eine schützende Hand über sie hält. Eine Junge Frau die ihren Weg sucht und von Selbstverwirklichung träumt.

    Ich hoffe das sie ihren Weg gehen wird, egal was auch noch passieren mag. Ich fühle mich mit Marie tief Verbunden, irgendwie konnte ich mich in sie hinein versetzen.

    „Ein Roman, der süchtig macht „

  • Marie will eigentlich nur eines: Journalistin werden. Doch ihre Eltern haben andere Vorstellungen, sie soll die Drogerie ihres Vaters unterstützen und später vielleicht übernehmen. Doch sie bewirbt sich bei diversen Zeitungen und beim Tag bekommt sie ihre Chance als Praktikantin. Sie lebt nun ihren Traum, allerdings wollen die Eltern nichts mehr von ihr wissen. Doch sie findet Freunde, die sie unterstützen und so kann sie ihren Traum, Reporterin zu werden, erfüllen.


    Ich habe mich in dem Buch sofort wohlgefühlt. Ich konnte mir das München der sechziger Jahre gut vorstellen und auch die unterschiedlichen Arten zu leben. Maries Eltern sind eher konservativ eingestellt und lassen der Tochter nicht so viele Freiheiten. Wohingegen ihre Arbeit sie in Kreise führt, in denen das Leben genossen wird und auch mit Konventionen gebrochen.


    Schön fand ich die Begegnungen mit Prominenten der Zeit wie Pierre Brice, Peter Kraus und die Kessler Zwillinge. Marie zeigt ein Händchen dafür, Promis zum Reden zu bringen und so erwirbt sie sich nach und nach das Vertrauen ihrer Interviewpartner.


    Die ganze Zeit schwebt ein unausgesprochenes Familiengeheimnis über der Geschichte, das auch nur zum Teil gelüftet wird. Allerdings hatte ich die ganze Zeit schon eine Ahnung, was es denn sein könnte. Der rasante Schluss mit einem Cliffhanger hat dann meine Vermutungen bestätigt und nun bin ich sehr darauf gespannt, wie es im zweiten Teil der Reihe weiter gehen wird. Ich bin mir sicher Teresa Simon findet da eine gute Lösung.


    Ich kann das Buch nur empfehlen und freue mich jetzt auf den zweiten Band, der dann im August erscheinen wird.

    9 von 10 Punkte

  • Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken. Ihre Romane »Die Frauen der Rosenvilla«, »Die Holunderschwestern«, »Die Oleanderfrauen« und »Glückskinder« wurden alle zu Bestsellern.


    "Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten." (Joseph Pulitzer)

    München 1962:

    Die 20-jährige Marie-Louise Graf hat einen Traum, sie will unbedingt Reporterin werden. Schon immer hatte sie ein Faible fürs Schreiben, um damit Menschen zu informieren. Stattdessen muss sie die Erwartungshaltung ihrer Eltern befriedigen und Pharmazie studieren, um danach die elterliche Drogerie zu übernehmen. Ein Zufall jedoch will es, dass sie eines Tages ein Praktikum bei der jungen Zeitung "Der Tag" ergattert. Mit viel Engagement geht sie nun als Malou Graf an die Arbeit und muss gleichzeitig ihre Eltern belügen. Dank ihres Mentors Baron Bárthoy, bekommt sie die Gelegenheit, die Größen aus Film und Fernsehen zu interviewen. Doch immer wieder werden ihr Steine vonseiten der Eltern oder Kollegen in den Weg gelegt. Auch in ihrem Privatleben läuft es längst nicht so, wie es Malou erwartet hat.


    Meine Meinung:
    Das schwarz-weiße Bild auf dem Cover gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf Zeitung und die 60er-Jahre. Der Auftakt der neuen Buchreihe ist wie nicht anders zu erwarten unterhaltsam, informativ, emotional und nimmt mich sofort wieder gefangen. Die Sorgen und Nöte, mit denen Marie zu kämpfen hat, sind zu dieser Zeit völlig normal. Oft bestimmen die Eltern oder Ehemänner über den beruflichen Werdegang der Töchter und Frauen. So kann ich mich gut in sie hineinversetzen, weshalb sie ihre Eltern belügt, als sie ihr Praktikum beginnt. Allerdings haben Lügen kurze Beine und werden irgendwann doch entdeckt. Dass ihre Eltern allerdings so einschneidend reagieren, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem lässt sich Marie, die sich nun Malou nennt, nicht unterkriegen und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Zwar sind ihre Anfänge in der Sportredaktion mit Kollege Freddy Krenkl nicht gerade einfach, doch hofft sie möglichst bald mit ihrem Mentor Viktor Bárthoy arbeiten zu dürfen. Behaupten muss sich Malou immer wieder gegenüber impertinenten Kollegen, überheblichen Prominenten und anderen diversen Herausforderungen. Auch in Sachen Liebe läuft es längst nicht so, wie sie es erhofft hat. Eine unerwartete Begegnung führt zu einem Familiengeheimnis, das sie nicht geahnt hat. Teresa Simon nimmt uns mit auf eine kurze Zeitreise, in der die Frauenrechte noch in den Kinderbeinen stecken und Homosexualität noch strafbar ist. Prominente wie Pierre Brice, Hildegard Knef oder Eisläuferpaar Bäumler/ Kilius sind gerade hoch angesagt. Ich erlebe nicht nur die Schwierigkeit einer jungen Frau, die sich gegen ihre Eltern behaupten, sondern ebenso in der Liebe und der Berufswelt ihren Platz finden muss. Mit viel guter Recherchearbeit werden die 60er-Jahre für uns Leser wieder lebendig. Ob es die Interviews mit deutscher Prominenz oder der Staatsbesuch der Queen mit ihrem Ehemann ist, alles findet hier seinen Platz. Ebenfalls gut durchdacht sind ihre Charaktere, sei es die sympathische Malou, Freddy, Onkel Julius, Baron Bárthoy oder die Fieslinge Schenk und Kühn. Obwohl ich das Ende irgendwie geahnt bzw. vermutet habe, macht mich der Cliffhanger am Ende doch sehr neugierig auf den Folgeband. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sterne. :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3453424077


    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Ich habe von Teresa Simon schon andere Romane gelesen, die mir gut gefallen haben, daher hoffte ich hier wieder auf gute Unterhaltung.


    Wir landen im München zu Beginn der 60er Jahre bei der 19-jährigen Marie, die ihren Traum verwirklichen will und darüber von ihren Eltern verstoßen wird, doch eine Stelle als Journalistin ist Malous (wie sich dann nennt) Ziel. Und so lebt sie von einem kargen Praktikantinnengehalt in einem Zimmerchen und schlägt sich durch bei "Der Tag", einer neugegründeten Zeitung, die im Aufbruch ist.


    Malou hat Glück und lernt zunächst bei Freddy Krenkel in der Sportredaktion, bei Adrienne Riehl in der Kulturredaktion und dann bei Viktor Bárthoy im Bereich der Gesellschaftsreportagen. Dort merkt sie, dass ihr der Umgang mit Prominenten liegt, sie hat ein Händchen für einfühlsame Interviews und auch die Promis wissen sie zu schätzen, bis Viktor dann erkrankt und von Heribert Klein abgelöst wird, der Malou in die zweite Reihe verbannt. Doch auch andere Kollegen sehen in ihr nur das Mädchen, dass blöd oder sexuell angemacht wird, dass die Zuarbeit macht und eigentlich doch nur wartet, bis sie geheiratet wird.


    Doch es gibt Leute wie Viktor oder auch Maries Patenonkel Julius, die an sie glauben und sie bestärken.


    Ich fand den Werdegang der jungen Frau total interessant, wie sie von der Tochter des Drogisten zur selbstbewussten Reporterin wird. Noch mehr hat mich aber der Zeitgeist, den dieses Buch verstörmt, begeistert. Man taucht tief ein in die 60er Jahre, in die Studentenproteste, in den Glamour der Staatsbesuche, in den Wirtschaftsaufschwung und die Zeit der deutschen Starts wie die Kessler-Zwillinge, Peter Kraus, Hildegard Knef oder auch Pierre Brice.


    Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger und ich bin froh, dass Band 2 schon erschienen ist und ich kurzfristig weiterlesen kann.


    Von mir 8 Punkte.