Clive Barker - Gewebte Welt / Weaveworld

  • "Calhoun Mooney ahnt nicht, was ihn erwartet, als er einer Taube zu einem halb verfallenen Haus folgt, das gerade geräumt wird. Ein kunstvoller Teppich hat es Cal angetan, und darin verborgen ist eine ganze Welt der Magie und Zauberei, deren Bewohner sich und ihr magisches Land einst selbst 'eingewoben' hatten, um der Verfolgung durch das Böse zu entrinnen.

    Doch das Böse ist wieder auf der Suche nach ihnen, und ehe Cal sich versieht, wird er hineingezogen in einen titanischen Kampf zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis.


    Barkers Roman, eine grandiose, metaphysische Allegorie auf das verschwinden der Magie durch die industrielle Revolution, zählt zu den Meilensteinen der modernen Horror- wie Fantasy-Literatur. überarbeitete Neuübersetzung."



    Clive Barker ist 1952 in Liverpool geboren. Den Durchbruch erlebte er in den 1980er Jahren mit seinen Books of Blood, die ihn mit einem Schlag als einen der originellsten und versiertesten Horror-Autoren etablierten. Es folgten Romane wie Gewebte Welt (1987), Imajica (1991) und Das Sakrament (1996), die jegliche Genregrenzen überwanden. Neben seinen literarischen Werken hat sich Barker als Maler und Filmregisseur einen Namen gemacht. Bei der Verfilmung seiner Werke Hellraiser und The Last Illusion führte er selbst Regie.


    Meine Meinung


    Das ist nach "Imagica" das zweite Buch, das ich von Clive Barker lese. Weitere wird es nicht geben. Genau wie Tad Williams werden Herr Barker und ich keine Freunde mehr.


    Der Plot, der von einer Welt handelt, die samt Bewohner in einen Teppich eingewebt wird, um dort ein Versteck zu haben und in Sicherheit zu sein, ist wirklich originell. Allerdings kann man das nicht wirklich ein Leben dort nennen, da die Bewohner die ganze Zeit schlafen.


    Es beginnt damit, dass eine Taube aus dem Taubenschlag der Mahoons entkommt, den Calhoun gerade reinigt, da sein Vater Brendan seit dem Tod seiner Frau gar nix mehr macht, außer dem Garten beim Verwildern zuzusehen. Der Vogel fliegt zu einem Schwarm, der sich über einem verwahrlosten Haus gebildet hat, Cal folgt ihm (was eigentlich Unsinn ist, da Tauben ja in ihren Schlag von alleine zurückkehren). Er "begegnet" dort zum ersten Mal dem Teppich, der gerade herausgeholt wird, da das Haus geräumt wird und die Bewohnerin im Krankenhaus ist.

    Suzanna Parrish ist die Enkelin der (ehemaligen) Bewohnerin, die mit dem Teppich und der Welt darin in gewisser Verbindung steht.

    Gegenparts sind der Händler Shadwell und die Wesenheit oder so ähnlich "Immacolata" mit ihren grässlichen Schwestern, die das Horrorelement in die Geschichte bringen.

    Suzanna und Cal finden zusammen. Daraus entspinnt sich eine doch relativ komplexe Story um die Welt im Teppich und den Schutz der Menschen darin vor einem uralten Wesen, das "die Geißel" genannt wird.


    Ich habe mich durch die fast 700 Seiten echt kämpfen müssen, wollte aber nicht abbrechen. Der Schreibstil ist sehr erzähllastig, so dass mir die fremde Welt und ihre Bewohner kaum nahekamen. Begebenheiten, die interessant waren oder werden konnten und über die ich gerne mehr wissen wollte, verliefen schnell im Sand.


    Zum Beispiel:




    Anderes wurde so ausschweifend erzählt, dass es auf Kosten der für mich ohnehin kaum vorhandenen Spannung ging und damit Vieles einfach unwichtig war und mich zunehmend langweilte.

    Dazu kommt, dass die Haupt-Charaktere zwar ständig präsent waren, aber keine Tiefe hatten. Sie waren da, taten dies und jenes, liefen hierhin und dorthin, trafen auf diesen und jenen, interagierten mit- und untereinander usw. usf., aber die Person selbst wurde nicht tiefer charakterisiert.


    Es reicht einfach nicht, wenn eine Geschichte gut erzählt ist, wenn die Charakterzeichnung der Protas, Spannung und das "Eintauchen in die Story" auf der Strecke bleiben. Überraschende Wendungen gab es ebenfalls nicht.


    Vielleicht hätte mir das Buch, wenn ich es zeitiger in meinem Leben gelesen hätte, besser gefallen, aber so kenne ich bei meiner Lese-Erfahrung einfach Besseres. Auch die Horrorelemente entlockten mir nur ein Gähnen.


    So lautet mein Fazit: 3 Sterne



    ASIN/ISBN: 3937897321

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

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