Serienempfehlungen und Plauderei (ab 18.02.2023)

  • Habe jetzt die 1. Folge von der Schwarm gesehen. Gefällt mir. Gute Unterwasseraufnahmen. Die Tricks einigermaßen gut und die Natur/ bzw. Fische werden schon fies. Schaue jetzt Folge 2.


    Wir sind auch bei der 2. Folge, ist schon gruselig. Ich eule nebenher, so direkt anschauen kann ich mir das nicht. Ich kenne das Buch nicht, ich glaube, dass muss man auch unabgängig davon gucken.

  • Danke, dass du das erwähnt hast. :-]

    Noch witziger ist es, wenn man schon mit Franzosen zusammengearbeitet hat :grin Und mit Amerikanern. Den Typ arroganter Franzose gibt's tatsächlich (natürlich nicht bei allen), und oberflächliche Amis ebenfalls (auch da gibt's solche und solche). Der Kulturclash gefällt mir bei der Serie am besten.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • "Der Schwarm" will ich auch schauen. Mir hat vor vielen Jahren das Hörbuch sehr gut gefallen, aber ich weiß nicht mehr viel von der Story. In einer Zeitschrift las ich, dass Frank Schätzing das Resultat nicht gefällt und die Verfilmung grundfalsch sei.

    Der Schwarm ist eine der teuersten europäischen Serien.......

    40 Millionen Euro.

  • Vorgestern bin ich aus Langeweile (Virusinfektion mit sechs Buchstaben, davon zwei O) bei Disney+ auf die britische Serie „Extraordinary“ gestoßen. Und habe die acht Folgen (je 30 Minuten) der ersten Staffel mit wachsender Begeisterung (an zwei Tagen und mit ein paar Schlafpausen) mehr oder weniger durchgesuchtet.


    Die Serie spielt im London ungefähr der Jetztzeit, aber anders als in der echten Jetztzeit haben alle Menschen Superkräfte, die sie mehr oder weniger pünktlich an ihrem 18. Geburtstag bekommen. Darunter befinden sich ein paar „normale“ Superkräfte wie Flugfähigkeit oder extreme Muskelkraft oder Unsichtbarkeit. Die meisten Leute haben aber eher schräge Superkräfte. Es gibt Menschen, deren Verdauungstrakt eine Art 3D-Drucker ist. Andere können Meerestiere herbeirufen, zu welchem Zweck auch immer - wenn sie wollen, kommt halt ein toter Fisch angeflogen. Einer kann Menschen durch Berührung Orgasmen verschaffen. Undsoweiter. Aber die 25 Jahre alte Jen hat noch keine Superkraft, sie erscheint bei ihr einfach nicht. Und sie glaubt, dass ihr Leben deshalb nicht funktioniert. Jen und ihre Freunde und Familien sind untere britische Mittelschicht.


    Die Superkräfte spielen zwar ihre Rollen, aber die Serie erinnert eher an „Fleabag“ als an irgendwas aus dem Marvel- oder DC-Universum. Jen wohnt mit ihrer Jugendfreundin Carrie (die sich in Tote versetzen kann) und deren Langzeitfreund Kash (Zeit zurückdrehen) in einer WG. Jen hat keinen vernünftigen Job. Die Beziehung zwischen Kash und Carrie funktioniert nicht richtig. Jen sammelt einen streunenden Kater auf, den sie „Jizzlord“ (Jizz ist umgangssprachlich für „Sperma“) tauft und der sich als Gestaltwandler mit Gedächtnisverlust erweist. Jen beschließt, eine Spezialklinik aufzusuchen, um ihrer Superkraft nachzuhelfen. Aber die Behandlung kostet 10.000 Pfund.


    Die wirklich lustige und liebenswürdige und herrlich schräg besetzte und gemachte Serie unterhält bestens. Die Superkraft macht niemanden reich oder berühmt, sondern gehört halt irgendwie zur Person, und es geht um Freundschaft, Liebe, Selbstfindung und Akzeptanz. Eine wirklich feine, kleine, recht britische Serie, die nicht nennenswert darunter gelitten hat, dass Disney in die Produktion eingestiegen ist.


  • Die erste Folge der dritten Staffel von „The Mandalorian“ war sehr vielversprechend. Grogu ist einfach zu niedlich! (Disney+)

    Und die ersten drei Folgen der finalen Staffel von „Star Trek: Picard“ machen - im Gegensatz zur gesamten zweiten Staffel - auch großen Spaß. (Prime)

  • 5. Staffel „Yellowstone“. Kann man sich bei Amazon Prime auf Englisch (mit deutschen Untertiteln) kostenlos über Sony AXN anschauen. Die dramatischen Qualitäten der ersten vier Staffeln werden in der letzten nicht mehr erreicht, die Geschichte ist im Grunde auch auserzählt, allein der Schluss ist sehr unbefriedigend, entweder als Cliffhanger für die nächste Staffel gedacht, oder aber es gab produktionstechnische Schwierigkeiten (diesmal nur 8 statt 10 Folgen). Pflege von Traditionen und romantische Blicke auf das Cowboy-Leben stehen im Zentrum dieser Staffel, sie verklärt vielleicht etwas diesen schlecht bezahlten Knochenjob. Eindeutig zu scharf wird gegen Natur- und Tierschutzverbände geschossen (halber Stern Abzug). Das Übel dieser Welt liegt für Teile der Landbevölkerung im liberalen New York und in Kalifornien, einmal mehr wird nebenbei auch klar, warum ein Clown namens Trump damals die Wahlen gewinnen konnte.

    Ein Höhepunkt der Staffel ist eine wüste Prügelei zwischen Beth Dutton und der Naturschützerin – bekanntlich gehen Frauen bei so etwas besonders brutal zu Werke ;), aber das ist freilich nur ein männliches Narrativ, denn man möchte Frauen gar nicht bei so etwas sehen. Zum Glück aber, mag man bei dieser Szene denken, sind die Damen physisch so schwach. :lache

    Während Kevin Costner mit „Der mit dem Wolf tanzt.“ in South Dakota zum Nationalhelden wurde, wird er es mit dieser Serie gewiss im ganzen amerikanischen Westen.

    Letzte Staffel 4/5, die anderen Staffeln 5/5 Sternen.

  • Das ist erst die erste Hälfte der 5. Staffel, der Rest soll im Sommer erscheinen. Die Prügelei fand ich lächerlich, die (natürlich überspitzte Kritik) an Aktivisten aber berechtigt.

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Das ist erst die erste Hälfte der 5. Staffel, der Rest soll im Sommer erscheinen. Die Prügelei fand ich lächerlich, die (natürlich überspitzte Kritik) an Aktivisten aber berechtigt.

    Ah, schön, dass noch ein zweiter Teil kommt.


    Erstmal ist es absolut notwendig, dass es diese Verbände gibt und dass sie eine gewisse Macht haben. Das ist ja nun klar.

    Wenn z.B. wie hier ein Wolfsrudel aus dem angrenzenden Yellowstone-Park rüberkommt und zwei, drei Rinder Rinder reißt (und dann weiter zieht, wie es die Ranger ja auch erklärten), dann gibt es von staatlicher Seite Entschädigungen. Außerdem haben auch die Farmer Sorge dafür zu tragen, dass es nicht so weit kommt, gerade am Yellowstone-Park, dem ältesten Nationalpark der Welt, haben sie sowieso eine entsprechende Verantwortung. Das war früher – notwendigerweise - anders, so wie z.B. auch die Todesstrafe z.T. daher rührt, dass erst die Siedler da waren und richteten, richten mussten, und erst viel später der Staat kam. Jetzt aber gibt es keinen Grund mehr, gleich alles abzuknallen, was nach Wolf aussieht, und erst recht, wenn man direkt am Park lebt. Wie sehen hier ja auch, dass es funktioniert. „Wenn es ein Bär war, dann nur Fotos machen.“

    Hier wurde nun gerade eine nahezu fanatische Veganerin gebracht. Das gibt es natürlich, klar, ist aber nicht die Mehrheit der Veganer, hier wird eher ein Kischee bedient.

    usw.

    Was war an der Prügelei unter den Damen lächerlich? Fand ich nicht. Vieles andere in der Serie gäbe es in der Realität nicht, aber dies hier schon. Entsprach grundsätzlich Beth Huttons Naturell, ergibt sich geradezu zwingend aus der Mentalität der Figur. Die andere wehrte sich nur. Prügeleien unter Frauen, da braucht man nur auf Youtube zu gehen ... Gerade in letzter Zeit, und das hat seinen Grund, gab es wiederholt Meldungen über Teeanagerinnen, die andere brutal malträtierten. Ein besonders übles Beispiel, auch auf Youtube zu sehen: ein Küken, das einen demenzkranken, alten Mann grundlos übel schlug und schlug und schlug und trat und trat und trat …


    Nachtrag: Lächerlich am Kampf scheint mir höchstens die Tatsache, dass die militante Veganerin sie nach 9 (!) Jahren Jiu Jitsu nicht geschafft hat, obwohl sie die gute Beth ja mindestens 2x erfolgreich geworfen hat. Kampfsport wird manchmal überschätzt, aber wenn man schon so weit ist, vollendet man das locker mit Hebel oder Würge. ;)

  • Hat schon jemand von Euch in "The Consultant" reingeschaut, die achtteilige Thrillerserie mit Christoph Waltz (apple tv+)? Sehr eigenwillig, aber mit einiger Sogwirkung.

    Ich habe mir die erste Folge angesehen. Da meine eigene Arbeitszeit, in der ich öfters Kontakt mit "Consultants" hatte, noch nicht lange zurück liegt, klumpte mein Magen ganz schön beim Schauen. Ich werde die Serie weiterschauen, aber mit Pausen. ;)

  • So, die fünfte Staffel The Handmaid's Tale ist durchgesehen und naja. Ich bin nicht ganz überzeugt. Natürlich ist das immer noch eine grauenhaft gute Serie, verstörend düster und angsteinflößend, weil es eben all das genauso gibt auf dieser Welt, aber teilweise war es mir dann doch etwas too much, vorhersehbar und unglaubwürdig. An dieser Stelle müsste ich spoilern und ich weiß gerade nicht, wie das nochmal geht, von daher lasse ich es. Ein bisschen künstlich in die Länge gezogen finde ich es auch, holprig zum Schluss, um irgendwie in eine sechste Staffel zu kommen, was erst in Folge 7 von Staffel 5 beschlossen wurde, so kommt es bei mir rüber.


    Außerdem stört mich Lukes Synchronisationsstimme. Ist das allen Ernstes die von ALF?


    Trotzdem ist das immer noch mit das beste, was es so Serienmäßig gibt. Klagen auf ganz hohem Niveau.


    Jetzt werde ich glaub ich mal mit der zweiten Staffel Carnival Row anfangen :hop

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Außerdem stört mich Lukes Synchronisationsstimme. Ist das allen Ernstes die von ALF?

    Nein, das ist nicht Tommi Piper, sondern Tobias Schmitz, der Stammsprecher von Chadwick Boseman und John David Washington.


    Aber ich gebe dir recht, manchmal klingt er (zumindest in der Rolle) knödelig und angestrengt. Einer der Gründe, wieso ich die Serie lieber auf englisch gucke. ;)

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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  • aber teilweise war es mir dann doch etwas too much, vorhersehbar und unglaubwürdig.

    Ein Gefühl, dass sich schon bei Staffel vier eingestellt hat. Eigentlich ist die Serie auch auserzählt, und der Plot der Romanvorlage ist ja längst weit hinter uns. Die Konflikte, die jetzt thematisiert werden, sind anders. Und die Hinrichtung am Ende der vierten Staffel war, ich weiß nicht, irgendwie drüber.


    Trotzdem, Zustimmung, ist das immer noch Meilen von der Einheitsware entfernt, und Elisabeth Moss ist einfach unfassbar.


    Kennst Du eigentlich die Romanvorlagen? Margaret Atwood hat die Fortsetzung "Die Zeuginnen" ja unter starker Einbeziehung der bis dahin entstandenen Serienfolgen geschrieben, und sie hat sich für Tante Lydia, die in "Die Zeuginnen" die Hauptrolle spielt, sogar an der Lydia-Darstellerin Ann Dowd orientiert.