Hier kann zu den Kapiteln 21 - 30 geschrieben werden.
'Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit - Kapitel 21 - 30
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Ich finde ja die ganzen geschichtlichen Hintergründe interessant. Wer hat schon jemals im Geschichtsunterricht von brasilianischen Freiheitskämpfen gehört. Überhaupt tauchte Südamerika kaum auf.
Anita genießt nach ihrer langen, anstrengenden Flucht erstmal die Ruhe und natürlich, dass sie Guiseppe wieder gefunden hat.
Und wieder mal ein Anflug von Eifersucht bei Anita.
Aber schön, dass sie sich nun mit Luigi anfreundet, das Eis scheint nach ihrer spektakulären Flucht gebrochen.
Und eine Schwangerschaft kündigt sich an, beide sind natürlich überrascht aber es ist auch schön für die beiden. Anita begleitet Garibaldi bis es nicht mehr anders geht. Sie lässt ihn nicht so einfach ziehen. Verständlich, ihre Gründe nachvollziehbar.
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Überhaupt tauchte Südamerika kaum auf.
Ja leider. Ich habe mich als Schülerin sehr für die Inkas und die Atzeken interessiert und die kamen auch nicht weiter vor.
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Montevideo, eigentlich könnte alles so einfach sein, wenn das Seefahrerherz nicht leiden würde. Nun also wieder kämpfen, Schiffe befehligen, Schlachten schlagen, die hoffnungslos sind, da die Übermacht zu groß ist.
Anita hat derweil eine gute Freundin gefunden, sie näht, um das karge Budget aufzubessern. Der Brief, der sie erreicht, als Guiseppe nach dem Verlust des Großteils seiner Männer verloren hat und sich auf einer Estancia erholt, bringt sie aus der Spur.
So kurz nach der Hochzeit, es hatte sich ein Soldat gefunden, der bezeugte, dass Manoel seinen Kriegsverletzungen erlegen war, liegt er also bei einer andern. Und nicht nur das, sie bekommt ein Kind.
Das kann Anita ihm nicht verzeihen.
Irgendwann lenkt sie zwar ein, aber es bleibt mit Sicherheit ein Stachel.
Warum nur wird das bei Männern entschuldigt, es ist nur ein Bedürfnis, ohne Bedeutung. Ach, vielleicht für den Mann aber sicher nicht für die Frauen die betroffen sind.
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Montevideo, eigentlich könnte alles so einfach sein, wenn das Seefahrerherz nicht leiden würde.
Nett gesagt. Er war halt wirklich nicht geeignet für ein bürgerliches Leben. Als Geschäftsmann viel zu vertrauenselig, jeder konnte ihn übers Ohr hauen, und mit Geld konnte er auch nicht umgehen, dafür war Anita zuständig.
ZitatWarum nur wird das bei Männern entschuldigt, es ist nur ein Bedürfnis, ohne Bedeutung. Ach, vielleicht für den Mann aber sicher nicht für die Frauen die betroffen sind.
Auch da haben sich die die Zeiten zum Glück geändert. Aber damals in Brasilien war Machismo noch groß geschrieben. Für Männer war es "normal" fremdzugehen, da hat sich keiner drüber aufgeregt. Aufgeregt haben sich manche ( auch spätere Biografen) eher darüber, dass Anita es nicht still geduldet hat.
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Aufgeregt haben sich manche ( auch spätere Biografen) eher darüber, dass Anita es nicht still geduldet hat.
Fürs stille Dulden war Anita nicht geschaffen, das hat Garibaldi aber gewusst.
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Ich finde ja die ganzen geschichtlichen Hintergründe interessant. Wer hat schon jemals im Geschichtsunterricht von brasilianischen Freiheitskämpfen gehört. Überhaupt tauchte Südamerika kaum auf.
Das war bei uns in der Schweiz genauso. Südamerika war nicht nur geographisch sondern auch geschichtlich weit weg.
Montevideo, eigentlich könnte alles so einfach sein, wenn das Seefahrerherz nicht leiden würde. Nun also wieder kämpfen, Schiffe befehligen, Schlachten schlagen, die hoffnungslos sind, da die Übermacht zu groß ist.
Ich kann mir vorstellen, dass Giuseppe mit so einem "ruhigen" Leben wie in Montevideo auf Dauer nicht glücklich geblieben wäre. Dafür ist seine Seele viel zu ruhelos und das Bedürfnis für Freiheit zu kämpfen viel zu groß. Anita ist Mutter geworden und dadurch vermutlich auch sesshafter. Der innere Drang, ihrem Mann an der Seite zu stehen, ist aber größer. So bleibt sie sich selbst treu. Ich mache mir nur etwas Sorgen um den kleinen Monetti.
So kurz nach der Hochzeit, es hatte sich ein Soldat gefunden, der bezeugte, dass Manoel seinen Kriegsverletzungen erlegen war, liegt er also bei einer andern. Und nicht nur das, sie bekommt ein Kind.
Das kann Anita ihm nicht verzeihen.
Irgendwann lenkt sie zwar ein, aber es bleibt mit Sicherheit ein Stachel.
Die große Liebe hat hier wohl tatsächlich einen Kratzer bekommen. Aber gerade auch dem Kind zuliebe bin ich froh, dass die beiden sich wieder angenähert haben. Ich glaube, sie können auch gar nicht mehr ohne einander. Dafür haben sie schon zuviel miteinander durchgemacht.
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Die große Liebe hat hier wohl tatsächlich einen Kratzer bekommen. Aber gerade auch dem Kind zuliebe bin ich froh, dass die beiden sich wieder angenähert haben. Ich glaube, sie können auch gar nicht mehr ohne einander. Dafür haben sie schon zuviel miteinander durchgemacht.
So sehe ich das auch. Aber jede große Liebe bekommt irgendwann Kratzer ( ich bin mit meinem Mann seit 40 Jahren zusammen) und man steht dann vor der Wahl, alles hinzuschmeißen oder Wege zu suchen, wie es weitergehen kann.
ZitatIch kann mir vorstellen, dass Giuseppe mit so einem "ruhigen" Leben wie in Montevideo auf Dauer nicht glücklich geblieben wäre. Dafür ist seine Seele viel zu ruhelos und das Bedürfnis für Freiheit zu kämpfen viel zu groß.
Er war ja bis ins hohe Alter ruhelos, hat 1870/71, zusammen mit seinen Söhnen und seinem Schwiegersohn,wieder ein italienisches Freiwilligenkorps zusammengestellt und Frankreich im Deutsch-Französischem Krieg unterstützt.
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Ich habe auch noch ein Foto für euch: Francesco Anzani
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Der ist ja ganz fesch, danke für die schönen Bilder.
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Der ist ja ganz fesch,
Finde ich auch
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Finde ich auch
war das im übrigen der, der Garibaldi geraten hat in Rom Hilfe für die Revolution zu bekommen? Ich müsste das nochmal nachlesen.
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So sehe ich das auch. Aber jede große Liebe bekommt irgendwann Kratzer ( ich bin mit meinem Mann seit 40 Jahren zusammen) und man steht dann vor der Wahl, alles hinzuschmeißen oder Wege zu suchen, wie es weitergehen kann.
Er war ja bis ins hohe Alter ruhelos, hat 1870/71, zusammen mit seinen Söhnen und seinem Schwiegersohn,wieder ein italienisches Freiwilligenkorps zusammengestellt und Frankreich im Deutsch-Französischem Krieg unterstützt.
Da hast du natürlich recht: jede Liebe wird im wahren Leben früher oder später auf die Probe gestellt. Und diese Geschichte hat ja auch das Leben geschrieben.
Es beruhigt mich etwas, dass Giuseppe "bis ins hohe Alter" ruhelos bleibt. Denn ich habe ein klein wenig Respekt vor dem letzten Abschnitt. Ich finde, dass dieses Buch überhaupt nicht vorhersehbar und somit alles möglich ist.
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Mit der Schwangerschaft und dann mit dem Kind es es also vorbei für Anita mit dem mitreisen. Und der liebe Giuseppe ist nach der Schlacht so einsam, dass er sich in die Arme einer anderen flüchtet.... Immerhin ist ihm klar dass es falsch war, aber was hätte er getobt, wenn sich Anita vor lauter Einsamkeit z.b. mit Anzetti eingelassen hätte?
Hätte er ihr das verzeihen können? nun gut, Anita tut es ja und sie hat es sich ja wirklich lange überlegt. Immerhin hat er sich die berühmten Haare abgeschnitten
Am Ende des Tages wusste sie, auf wen sie sich eingelassen hat, das wird ja in diesem Abschnitt recht deutlich, als sie ihn losziehen lässt. Das muss man auch können.
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Hätte er ihr das verzeihen können? nun gut, Anita tut es ja und sie hat es sich ja wirklich lange überlegt. Immerhin hat er sich die berühmten Haare abgeschnitten
Ich habe ja woanders geschrieben, dass es hieß, sie hätte ihn "gezwungen" seine Haar abzuschneiden. Ich habe mir beim Schreiben überlegt, wie sie das wohl gemacht haben soll. Aber so ist es logisch ( und er tut es freiwillig)
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Und alle, die gehofft haben, dass bei Canabarro irgendwann das Karma zurückschlägt: Nein hat es leider nicht getan. Nach dem Massaker von Porongos, wo die Lanceiris Negros niederemetzelt wurden (der Brief von Anitas Onkel im 30. Kapitel), diente er in der brasilianischen Armee und wurde später zum "Ehrengeneral" ernannt.
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Und alle, die gehofft haben, dass bei Canabarro irgendwann das Karma zurückschlägt: Nein hat es leider nicht getan. Nach dem Massaker von Porongos, wo die Lanceiris Negros niederemetzelt wurden (der Brief von Anitas Onkel im 30. Kapitel), diente er in der brasilianischen Armee und wurde später zum "Ehrengeneral" ernannt.
Das kennt man ja auch von vielen anderen Despoten bei denen man hofft, dass sie irgendwann, lieber früher als später, das Karma bestraft. Leider trifft es doch immer die Falschen.