Mehr als die Gerechtigkeit - Melanie Metzenthin

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Tinte & Feder (10. Januar 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 443 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 249670609X
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-2496706093
    • Reihe: Gut Mohlenberg 4

    Kurzbeschreibung (Amazon):

    Der neue Band der berührenden Reihe rund um Gut Mohlenberg von Bestsellerautorin Melanie Metzenthin.

    Endlich wieder Frieden auf Gut Mohlenberg – doch die Vergangenheit wirft ihre langen Schatten.

    Gut Mohlenberg, 1957: Friederike von Aalen führt das Gestüt wieder als psychiatrische Klinik. Als ihr Kollege Richard Hellmer sie um Hilfe bittet, reist sie mit ihrer Tochter Charlotte nach Hamburg. Es geht um Zwangssterilisationen im Dritten Reich – ein Unrecht, das Friederike heute noch nahegeht. Ausgerechnet Richards alter Widersacher Doktor Krüger bietet seine Unterstützung an. Doch noch bevor er sich mit Friederike und Richard treffen kann, wird er tot aufgefunden. War es Mord? Friederike gerät mitten in die Ermittlungen und muss erleben, wie viel Macht die alten Naziseilschaften noch immer haben. Währenddessen macht Charlotte die Bekanntschaft des britischen Piloten Thomas, der sie mehr fasziniert, als es ihrer Mutter recht ist

    Zur Autorin (Amazon):

    Melanie Metzenthin lebt in Hamburg, wo sie als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie arbeitet. Sie hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen psychische Erkrankungen oft eine wichtige Rolle spielen, zuletzt die beiden Bestseller »Im Lautlosen« und »Die Stimmlosen«. Für »Mehr als die Erinnerung«, den Auftakt zu ihrer »Gut Mohlenberg«-Reihe, wurde Melanie Metzenthin mit dem DELIA-Literaturpreis ausgezeichnet. Beim Schreiben greift die Autorin gern auf ihre berufliche Erfahrung zurück, um aus ihren fiktiven Charakteren glaubhafte Figuren vor einem realistischen Hintergrund zu machen.


    Meine Meinung:

    Der Krieg ist vorbei und Gut Mohlenberg wieder eine Psychiatrische Anstalt. Als Richard Hellmer bei Friederike anfragt, ob sie ihm helfen kann seine Aussage vor einem parlamentarischen Ausschuss zum Thema Zwangssterilisationen im dritten Reich vorzubereiten, reist sie mit ihrer Tochter Charlotte nach Hamburg.

    Dort bietet ausgerechnet Dr. Krüger, der Erzrivale von Richard Hellmer, Hilfe an. Doch es kommt zu keinem Treffen mehr, denn Krüger wird tot aufgefunden. Friederike lässt es sich nicht nehmen auch aktiv die Ermittlungen von Alfred Studt zu unterstützen. Und Charlotte freundet sich derweil mit Fritz Ellmers Halbbruder Thomas an.


    Wer die Reihen von Melanie Metzenthin kennt wird feststellen, dass sich hier das Personal all ihrer Serien in einem Band zusammenfindet. Ich bin generell ein Fan davon, alte Bekannte aus anderen Büchern wieder zu treffen. Das ist für mich ein bisschen wie nach Hause kommen. Der Autorin gelingt es in diesem Band hervorragend die einzelnen Geschichten zusammenzuführen.

    Friederike ermittelt nun also mit Fredi Studt, den wir aus der Hafenschwester kennen. Auch sein Sohn Wolfgang ist mit involviert und die Kabbeleien zwischen Friederike und Fredi sind einfach köstlich. Am Ende erweist es sich hilfreich Friederike sozusagen als psychologisch geschulte Undercover Ermittlerin einzusetzen, kommt sie doch an manchen Ecken einfacher an Informationen als die Polizei.

    Währenddessen ist Charlotte mit Thomas unterwegs. Hier werden die letzten Unstimmigkeiten in der Familiengeschichte der Mitchells geklärt und zu einem guten Ende gebracht.


    Ich fand das Buch ganz toll, auch wenn es im Prinzip Abschied nehmen heißt, von Gut Mohlenberg, den Figuren der Hafenschwester und auch ein kleines bisschen von den Leisen Helden. Wobei es hier demnächst wohl noch einen Sidekick geben wird, was mich sehr freut.

    Wer die oben genannten Reihen nicht alle gelesen hat, wird sich mit diesem Buch auch zurechtfinden, die Autorin baut genügend Informationen ein um die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Allerdings fallen einem manche Dinge nur auf, wenn mal die anderen Bücher auch kennt. Da diese alle sehr lesenswert sind, kann ich sie auch alle nur empfehlen.


    Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch, in dem viele Einzelteile perfekt zusammengefügt werden. Hut ab dafür vor der Autorin!


    9 von 10 Punkte

    ASIN/ISBN: 249670609X

  • Mit *Mehr als die Gerechtigkeit" schließt Melanie Metzenthin die Reihe um das Gut Mohlenberg ab. Der zweite Weltkrieg ist bereits 12 Jahre vorbei und doch beginnt erst jetzt so langsam die Aufarbeitung der ganzen Gräueltaten. Auf dem Gut ist endlich wieder eine psychatrische Klinik. Friedericke möchte Helfen die Täter zu fassen und abzuurteilen, die u.a. Mitschuld an Zwangssterilisationen im dritten Reich waren. Dazu scheut sie auch privaten Ermittlungen nicht zurück. Unterstützung erhält sie von Fredi, den Fans der Autorin schon aus anderen Büchern kennen, ihrer Tochter und Freunden.


    In gewohnt souveräner Manier verwebt die Autorin zeitgeschichtliche und vor allem auch medizinische Fakten mit ihrer Fiktiven Story. Dabei sind einem Friederike und ihre Tochter und natürlich Fredi schon früher ans Herz gewachsen und es macht Spaß ihren Erlebnissen zu folgen. Das Buch hatte für mich einen anderen Grundton als die Vorgänger, da es keine große Bedrohung durch die Nazis mehr gibt und die Nachforschungen etwas von Detektivroman oder Krimi hatten. Das liest sich schnell und spannend und informativ.


    Besonders möchte ich lobend erwähnen, dass es Melanie Metzenthin gelingt, ihre Bücher allesamt in ein eigenes Universum zu verlinken, so dass man immer wieder Bekannte trifft und Verbindungen zu anderen Geschehnissen aus anderen Büchern. Und alles ist herrlich miteinander verwoben. Zwar hat auch ein Quereinsteiger keine großen Verständnisprobleme aber der treue Fan wird tatsächlich zusätzlich belohnt mit dem Treffen bekannter Gesichter und einigen Aha-Erlebnissen. Schöner Abschlussband der Reihe.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)