- Herausgeber : Kiepenheuer&Witsch; 1. Edition (6. Oktober 2022)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 400 Seiten
- ISBN-10 : 3462003844
- ISBN-13 : 978-3462003840
- Originaltitel : Good Pop, Bad Pop
ASIN/ISBN: 3462003844 |
Über den Autor:
Jarvis Cocker, geboren 1963, gründete als Teenager in Sheffield die Britpop-Band Pulp - mit dem festen Vorhaben, Popstar zu werden. Nach mehreren Welthits in den 1990er Jahren ist er bis heute ein gefragter Musiker und Songschreiber. Er hat eine legendäre BBC-Show, war Herausgeber beim renommierten Verlag Faber & Faber und spielte eine Rolle in Harry Potter und der Feuerkelch. Er lebt in London, Paris und Nordengland.
Inhaltsangabe:
Wir alle haben irgendwo im letzten Winkel unserer Wohnung eine durch den Zufall kuratierte Sammlung von Gegenständen, von denen wir uns, willentlich oder nicht, nie getrennt haben. Vielleicht sind gerade sie es, die die ehrliche Geschichte über unser Leben erzählen. Als Jarvis Cocker sich daran macht, seinen Dachboden aufzuräumen, stößt er auf ein kaum zu überschauendes Durcheinander von Gegenständen, die alle mit einem Moment seines Lebens verknüpft sind, und die merkwürdige Fragen aufwerfen: Wer glaubst du, zu sein? Was bedeutet dir Kleidung? Und wieso liegen hier oben so viele kaputte Brillen? Fotos, Eintrittskarten, ein orange-grünes Polyesterhemd, halbvolle Kaugummiverpackungen, alte Magazine und angefangene Notizbücher – Jarvis beginnt zu sortieren. Und er beginnt, sich zu erinnern. An eine Jugend im Sheffield der 70er, den naiven Traum, Popstar zu werden, an die Schule und an Jobs, und an eine Erfolgsgeschichte, die ihn zu einem stilbildenden Musiker der goldenen Britpop-Ära machen wird. Das Ergebnis dieser literarischen Inventur ist eine anrührende, unterhaltsame und fesselnde Geschichte der Popkultur des 20. Jahrhunderts und die Betrachtung eines einzigartigen Lebens, seiner Glanzpunkte und der Momente, die man lieber auf dem Dachboden vergessen hätte.
Meine Kritik:
Jarvis Cocker, der schrullige Chef der britischen Band Pulp kommt auf die Idee, seinen Dachboden aufzuräumen und lässt uns an den Fundstücken teilhaben. Es gibt alte Kaugummis, Briefe und Fotos zu entdecken und zu all diesen Sachen erzählt Jarvis kleine Anekdoten darüber, warum sie für ihn wichtig sind. Nebenbei erfahren wir viel über seine Kindheit, Jugend und wie er Ende der Siebziger auf die Idee kam, die Band Pulp zu gründen. Die wenig bekannten Anfangsjahre werden beleuchtet, bevor es allerdings zur wirklich erfolgreichen Zeit Anfang und Mitte der Neunziger kommt, ist das Buch zu Ende. Das ist etwas enttäuschend und lässt nur die Hoffnung, dass noch weitere Bände mit ebendiesen Details folgen werden. Interessant ist „Good Pop, Bad Pop“ dennoch. Jarvis erzählt viel über das Musikgeschäft, die Kreativität (auch, wie er sich zum Beispiel bei einem Interview mit Leonard Cohen darüber unterhalten hat) und wie ein Sturz aus dem Fenster und ihn der daraus resultierende, mehrwöchige Krankenhausaufenthalt zum Umdenken brachte.
Vorwiegend dürfte sich das Buch mit den vielen farbigen Bildern an Pulp-Fans richten, aber auch wer gerne in der Vergangenheit und alten Erinnerungen stöbert, dürfte hier gut aufgehoben sein. Etwas nervig fand ich, dass Jarvis statt „und“ immer das „&“-Zeichen verwendet hat. Selbst am Satzanfang. Auf diesen Kunstgriff hätte er von mir aus gerne verzichten können.