Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein (Penelope St. James ermittelt, Band 1)

  • Seiten: 319

    Herausgeber: Aufbau Taschenbuch

    Erscheinungstermin: 6. Dezember 2022

    ISBN: ‎978-3746639666



    Meine Meinung:

    Hast du es schon mal erlebt, dass du voller Vorurteile an einen Ort gekommen bist und dann heimlich still und leise festgestellt hast, dass du dich geirrt hast? Nicht nur was den Ort angeht, sondern auch bezüglich der Menschen dort? Nein? Dann sei froh. Dann bist du nicht so voreingenommen wie Penelope St. James im Auftaktroman zu der “Der Mordclub von Shaftesbury”-Reihe. Ich habe sowas übrigens schon öfter erlebt und arbeite ein meiner Einstellung.


    Eigentlich wollte Penelope St. James doch nur die Partnerin der exklusivsten Partnervermittlungsagentur Englands werden. Ihr Chef schickt sie daher nach Shaftesbury um dort eine Filiale des “Golden Sunshine und Luxury Club” zu eröffnen. Aber von Beginn an läuft alles schief. Nicht nur, dass sie praktisch gar keine Kunden hat, sie soll sich laut den Einwohnern von Shaftesbury auch noch detektivisch betätigen um einen mysteriösen Fall aufzuklären. Doch nicht nur die Aufklärung dieses Falls und später eines Mordes macht ihr plötzlich Spaß. Sie bringt sich auch so im Ort ein und stellt fest, dass sie genau dorthin gehört.


    Besonders angetan haben es mir Dr. Samuel Bower und seine Tochter Lilly. Sam ist nicht nur der Nachbar von Penelopes neuen Büroräumen, sondern auch der Dorftierarzt, der zufällig ein Auge auf sie geworfen hat. Seine vorwitzige Tochter Lilly assistiert ab und an in der Praxis und möchte nahezu jedes Tier haben, das Dr. Bower untersucht. In Lilly habe ich mich so sehr wiedergefunden, denn ich will auch immer jedes Tier haben, das ich egal wo sehe. Im Laufe der Zeit baut sich zwischen Penelope und Sam immer mehr Nähe auf und ehe man sich versieht, wird sie ein Teil der Gemeinschaft. Ob das letztendlich an Sam und seiner Tochter gelegen hat oder einfach an der Offenheit, die sie im Laufe des Buches an den Tag legt, kann wohl nur die Autorin sagen. Ich würde sagen, dass beides eine Rolle gespielt hat. Es war schön zu sehen, wie die Protagonistin sich im Laufe des Buches zum Positiven verändert hat.


    Eigentlich war der Mordfall gar nicht so wahnsinnig spektakulär. Es wurden direkt mehrere Leute ermordet bzw. wurde dies versucht. Für mich lag der Focus des Buches ganz klar auf der Beschreibung des Ortes und seiner Bewohner, so dass ich öfter mal vergessen habe, dass es sich um einen Krimi handelt. Daher: Vergiss den Mordfall und schwelge in der besonderen Atmosphäre des Buches, die in mir sofort den Wunsch erweckt hat, meine Koffer zu packen und dorthin zu ziehen. Schon allein Mrs. Winterbottoms Tearoom – nicht nur der Name, sondern auch die Vorstellung eines Tearooms – haben mich dieses Buch lieben lassen. Von diesen wunderbar britischen Besonderheiten gab es einige im Buch.


    Beispielsweise bekommt Penelope auch die Aufgabe, ein Gespenst zu stellen, dass die Samen der Ackerwinde in den Vorgärten der Einwohner verteilt und so womöglich den Kräuterbüschelwettbewerb sabotiert. Diese Einfälle haben das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht.


    Ich habe den ersten Teil “Eine Tote bleibt selten allein” innerhalb kürzester Zeit gelesen und mich schon nach ein paar Seiten in die Figuren und die Gegend verliebt. Wenn du Bücher magst, die in England, in diesem Fall in Cornwall, spielen und ein wenig kauzig und sehr cozy sind, dann bist du bei der “Der Mordclub von Shaftesbury”-Reihe genau richtig. Teil 2 “Ein Herz und eine tote Seele” erscheint am 17. Mai 2023.


    Das Buch wurde mir von Netgalley und vom Aufbau Verlag zur Verfügung gestellt. Ich bedanke mich herzlich dafür.


    ASIN/ISBN: 3746639662