'Redshirts' - Seiten 001 - 117

  • Ich bin trotz meiner Grippe in den späti und hab mein Buch dort geholt, und noch Wasser, Schokolade, Wurst und Butter und dann sofort wieder nach Hause. Immerhin hab ich gerade die ersten 36 Seiten gelesen, jetzt bin ich aber zu erschöpft und müde. Morgen mehr.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Das Buch ist perfekt, wenn man nur eingeschränkt aufnahmefähig ist. Mitdenken muss man da glaube ich nicht viel :lache. Von daher passt das doch Marlowe gute Besserung!


    Später mehr!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Beim Lesen habe ich mich fast den ganzen Abschnitt gefragt, ob mich der Autor mit dem Buch verarschen will. Das ging schon beim Prolog los: borgovianische Landwürmer mit routierenden Kiefern (hat da jemand zu viel Dune geschaut?) und Führungspersonal, das auf dem Felsen hockt und bedauert: ach mei, wir haben die bösen Landwürmer vergessen, die jetzt unsere Mitarbeiter auffressen. Häh??? Ich war ja fest überzeugt, das ganze ist eine Simulation und wird irgendwann aufgelöst aber nein - das ist die Realität im Buch! :bonk


    So gehts weiter, ganz zu schweigen vom unterirdischen Schreibstil (es juckt mich in den Fingern, um zu zählen, wie oft auf einer Seite "sagte" auftaucht) und den völlig unglaubwürdig hölzernen Dialogen. Abgesehen davon nervt es mich, wenn Protagonisten mit dem Nachnamen genannt werden - darunter kann ich mir nichts vorstellen. Irgendwann war ich dann dermaßen genervt, dass ich nachgeschaut habe, was das überhaupt für ein Buch ist (mein Verdacht war ja ein aufgemotzter 80er Groschenroman).


    Dabei gab es dann mehrere Überraschungen für mich:

    Will mich der Autor vielleicht nicht verarschen, sondern wollte gar keinen "ernstzunehmenden" SF schreiben? Sondern einfach das Genre verarschen? Mit diesem Hintergrundwissen las sich das Buch für mich wesentlich angenehmer - ich habe die Seltsamheiten, unlogischen Handlungen und Aktionen und den Schreibstil einfach ausgeblendet. Schnell lesen lässt sich das Buch ja und - sobald ich mich zu ärgern aufgehört habe - auch entspannt, mein Gehirn hat ja Pause :grin. Und ein bisschen spannend war der Außeneinsatz ja schon.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Nein, ich bin kein Teilnehmer der LR (hatte aber tatsächlich überlegt, nachdem ich das Buch hier herumliegen habe sehen). Aber ich habe die ersten paar Seiten angelesen gehabt und mir da bereits gedacht: was für ein grandioser (und nicht ernstzunehmender) Spass... Dass sich die Protags nur mit Nachnamen anreden, finde ich nicht ungewöhnlich. Wenn ich mal an Star Trek denke: die reden sich doch auch nur mit Rang und/oder Nachname an...


    Ich werde auch weiterhin nicht mitlesen (eigentlich nicht mein Genre, keine Zeit...) - aber ich werde mit Sicherheit ab und an mal hier reinlinsen. Ich bin neugierig, wie es hier weitergeht und wie euch das Buch gefällt. Vielleicht lese ich es ja eines Tages doch noch. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich muss zugeben, ich bin kurz davor, das Buch abzubrechen. Die Idee finde ich witzig, die Umsetzung geht meilenweit an meinem Humor vorbei - was per se erstmal keine Wertung sein soll, Humor ist ja extrem subjektiv (es soll ja auch tatsächlich Menschen geben, die die Monty Pythons nicht komisch finden).


    Es fing tatsächlich ganz akzeptabel an - der Außeneinsatz mit Todesfolge war für mich als ehemaligen Star Trek Fan tatsächlich recht witzig. Aber das gab sich schnell, als die hölzernen Dialoge beim Warten auf das Shuttle einsetzten. Ja, Parodie kann ohne vielschichtige Charaktere funktionieren. Aber wenn ich mehr genervt mit den Augen rolle, weil mich der Schreibstil nervt, als mich auf den Humor einzulassen, läuft was falsch. Ich lese heute erst einmal eins meiner anderen Bücher weiter und entscheide morgen, ob ich hier weiterlesen will.

  • Dass sich die Protags nur mit Nachnamen anreden, finde ich nicht ungewöhnlich. Wenn ich mal an Star Trek denke: die reden sich doch auch nur mit Rang und/oder Nachname an...

    Du hast vollkommen recht: nicht ungewöhnlich und gerade hier auch passend. Nur ich tue mich halt hart damit (generell, nicht nur hier), ich kann mir unter Maia, Andy, Finn, Jimmy und Hester weitaus besser Personen vorstellen als unter Duvall, Dahl, Hanson und keine Ahnung (ich hab zugegebenermaßen ein Problem mit Namen :rolleyes:). Und es geht ja nicht nur um gegenseitiges Anreden - Vor- und Nachnamen werden auch im Erzähltext komplett durcheinander genutzt.


    Ellemir Ich kanns nachvollziehen. :( Es lässt sich zwar leicht und schnell lesen, aber der sehr simple Schreibstil ist schon arg nervig. Ob das Absicht war?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ich habe noch nichts sonst von ihm gelesen, wie schreibt er denn sonst? Oder kann er es nicht besser?:/

    Das weiß ich auch nicht, denn ich habe das gleiche Problem wie du: noch nichts von ihm gelesen. Vielleicht wissen die anderen mehr .... ?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • John Scalzi hat mit seinem Erstling "Krieg der Klone" (2005) nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich weltweit Furore gemacht. Der Roman erzählt - angelehnt an Henleins "Starship Troopers" - davon, wie lauter alte Säcke eingezogen werden, um in der galaktischen Armee gegen eigenartige Aliens zu kämpfen. Der Roman hat vor allem am Anfang ungeheuer viel Wort- und Dialogwitz, weshalb Scalzi eine Zeitlang als legitimer Nachfolger von Douglas Adams gefeiert wurde (dessen Schreibe, ganz unter uns, nicht wirklich prickelnd war, der aber unfassbar kluge Ideen hatte). Aus "Krieg der Klone" wurde eine Trilogie, die aber meiner ganz persönlichen Überzeugung nach trilogisch abkackte, also von Band zu Band langweiliger und ideenloser wurde. Aber als einer der wenigen Autoren, die halbwegs originelle und auch noch manchmal witzige SF erfolgreich vermarkten konnten, wurde Scalzi zum Shootingstar. Er ist als Showrunner für "Stargate Universe" verpflichtet worden, und er hat den "Hugo Award" für "Redshirts" m.E. vor allem sozusagen nachträglich für "Krieg der Klone" erhalten (während "Redshirts" alles andere als ein gutes Buch ist) - und in Anerkennung der Tatsache, dass er neben Leuten wie Robert Charles Wilson oder auch Becky Chambers das totgeglaubte Genre wieder belebt hat. Aber John Scalzi hält sich selbst für witziger, als er das tatsächlich ist, und all seinen Romanen, die seit dem Erstling erschienen sind, ist gemein, dass sie mit einer furiosen Idee starten, aber dann total versanden, was er zuweilen in den Nachworten offen zugibt (und sich - leider - leisten kann). Das gilt für "Redshirts", das gilt aber auch für seine jüngste "Das Imperium der Ströme"-Trilogie, die so lustlos endet, dass man beim Lesen quasi mental impotent wird. Seine Erzählweise und sein Stil sind auch nicht eben stark, aber er hat ein gutes Gefühl für Dialoge und für Timing vor allem bei der Figurenführung. Und er ist halt der Wasserspender in der Wüste; die Fangemeinde dürstet nach guter, witziger, actionreicher, kluger SF, und nur wenige können das liefern, zumal die Ideen allmählich ausgehen und, wenn vorhanden, bis zur homöopathischen Verdünnung ausgewalzt werden.

  • Tom danke für diese ausführliche Erklärung, ich mag auch kluge, witzige und actionreiche SF, zum Glück gibt es da ja einige, aber denen könnte Scalzi nicht das Wasser reichen. Schade um das Geld.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Ja, Niven hat auch Spaß gemacht, vor allem während der ersten Bände der Ringwelt-Romane, stimmt. Mir fällt noch Vernor Vigne ein, außerdem John Shirley und Norman Spinrad. Robert Charles Wilson ("Spin") mochte ich anfangs total gerne, aber der hat leider auch stark abgebaut, und ich hatte ihn - wie Becky Chambers, die das wirklich sehr originell angeht - ja schon erwähnt. Viele sind es aber nicht.


    Ach so. Meine Favoriten Iain Banks (der das "Kultur"-Universum erfunden hat, aber leider - und das viel zu früh - gesorben ist) und Peter F. Hamilton, der m.E. die besten und klügsten Space Operas von allen schreibt, gehören nicht so in diese Liste, weil sie auf Humor als tragendes Element eher verzichten.

  • Ich denke, ich breche ab. Die Idee fand ich gut, die Ausführung liegt mir gar nicht. Danke, dass du mir die fliegenden Zauberer in Erinnerung gerufen hast, ich werde gleich mal gucken gehen, in welchem Regal die abgeblieben sind, Marlowe

  • Ich lese ja auf englisch, vielleicht sind mir deshalb die hölzernen Dialog nicht aufgefallen. Ich muss jedenfalls immer wieder schmunzeln und habe Spaß an dem Buch. Da wird so richtig das typische Setting aus Star Trek Folgen und ähnlichen Serien durch den Kakao gezogen. Nicht nur bei den Todesfällen, auch beim Verhalten der Crew oder bei der Diagnosebox. Das mit den Nachnamen stört mich auch nicht weiter.


    Ich lese ab und an gerne LitRPG (in dem Genre sind die Protagonisten in Computerspielen aktiv), und das Buch könnte auch gut aus der Sicht eines NPC (Non Player Character) in einem SF Spiel geschrieben sein. Der "Yeti" scheint ja schon in diese Richtung zu denken, wenn er Dahl warnt, nur nicht in den Erzählstrang zu geraten.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich war mir erst nicht sicher, ob ich mit dem Buch viel anfangen kann, da ich jetzt nicht so der große SciFi Kenner bin aber die oder andere Folge Star Trek habe ich gesehen und das reicht bisher schon, um mich über die Geschichte zu amüsieren.

    Dass mit den Nachnamen stört mich allerdings auch etwas, vor allem weil ich mir nicht merken kann, wer Männlein und wer Weiblein ist :lache


    Ich lese ab und an gerne LitRPG (in dem Genre sind die Protagonisten in Computerspielen aktiv), und das Buch könnte auch gut aus der Sicht eines NPC (Non Player Character) in einem SF Spiel geschrieben sein. Der "Yeti" scheint ja schon in diese Richtung zu denken, wenn er Dahl warnt, nur nicht in den Erzählstrang zu geraten.

    Hab ich noch nie von gehört, klingt aber interessant, muss ich mal ausprobieren.