. Es ist also kein klassischer Mohlenberg-Roman. Ihr werdet viel über Hamburg im Jahr 1957 erfahren.
Ich LIEBE Hamburg.
An gezielten Massenmord hat keiner gedacht, weil es dafür kein historisches Vorbild gab.
Das ist mir klar. Aber vor der SS hatte man doch einen Heidenrespekt wenn nicht sogar Angst. Also dass die einen auch körperlich in die Mangel nehmen, das hätte ich mir gut vorstellen können. Vor allem, wenn sie ja dachte der Mann lügt (und er sagte die Wahrheit). Interessant, dass er am Ende ein Geständnis unterschrieben hat.
Es fängt bei der Blattlaus an, die den Rosenstrauch befällt und kann im Völkermord enden. Die Blattlaus zu vernichten, ist gesellschaftlich akzeptiert. Und im Krieg anderen Menschen zu töten, ist bis heute gesellschaftlich akzeptiert. Ich will damit nichts werten, sondern nur die Gedanken darstellen, die mir oft durch den Kopf gehen.
Als Mutter eines Biologen und begeisterte Tierfilmguckerin lande ich bei solchen Überlegungen immer wieder im Tierreich. Der Mensch glaubt sich ja als Krone der Schöpfung und durch sein Gehirn so viel "besser" als die Tiere. Aber im Grunde sind die Triebe (Selbsterhaltung, Vermehrung, Revierabstecken) noch immer tief in uns verankert. Und um so etwas nur durch Erziehung und Bildung auszumerzen muss man echt viel dran arbeiten - und nicht bei jedem gelingt das. Im Grunde ist für mich der Mensch immer noch ein Tier - halt eines mit einem großen Hirn und einem großen Ego.