'Mehr als die Ehre' - Seiten 274 - Ende

  • Mist, es ist mir schon wieder passiert... in einem Rutsch heute Nacht den Rest durchgelesen 😱

    Interessant fand ich ja, dass meine Theorie mit Gustav gestimmt hat. :)

    Auch ansonsten hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen und auch ich habe noch einiges über das dritte Reich dazu gelernt.

    Frau Wermut war wieder mein persönliches Highlight in dem Buch, ich mag diese resolute, pfiffige Frau einfach unglaublich gerne.

    Frederike hat mir Leid getan... da öffnet sie sich endlich einem Mann und wird so belogen und betrogen.

    Ich bin sehr gespannt auf Band 4. Hoffentlich lebt Frau Wermut da noch 🙈

  • Frau Wermut war wieder mein persönliches Highlight in dem Buch, ich mag diese resolute, pfiffige Frau einfach unglaublich gerne.

    Frederike hat mir Leid getan... da öffnet sie sich endlich einem Mann und wird so belogen und betrogen.

    Ich bin sehr gespannt auf Band 4. Hoffentlich lebt Frau Wermut da noch

    Fräulein Wermut lebt noch, spielt aber in Band 4 nicht mit. Da sind so viele alte Bekannte, sie hätte den Rahmen gesprengt. ;-) - außerdem ist Friederike dann im Wermut-Alter.

  • Ich bin jetzt auch durch und muss sagen, das Buch war wieder einmal beeindruckend. Ich finde es toll, dass du jede Figur tatsächlich so entwickelst, dass man nachvollziehen kann, wie sie denkt und handelt.


    Ich freue mich schon auf die nächste Leserunde, eine Rezension folgt irgendwann in der nächsten Woche.

  • Das freut mich sehr. Ja, die Charakterentwicklung ist mir wichtig und ich würde gern noch mal einen Roman über die Lebensgeschichte von Fräulein Wermut schreiben. Mal sehen, was der Verlag dazu sagt. Aber ich plane auch noch etwas anderes, das anscheinend im Augenblick besser beim Verlag ankommt. Darüber kann ich dann in der nächsten Leserunde erzählen, weil es sich ein wenig aus dem nächsten Band ergeben.

  • ich würde gern noch mal einen Roman über die Lebensgeschichte von Fräulein Wermut schreiben.

    Oh, das wäre wirklich wunderbar (schönen Gruß an den Verlag!), Fräulein Wermut ist sooo ein spannender Charakter!

    Darüber kann ich dann in der nächsten Leserunde erzählen, weil es sich ein wenig aus dem nächsten Band ergeben.

    Auch das hört sich sehr spannend an! Ich bin schon ganz neugierig...

  • Ich gestehe, dass ich den letzten Abschnitt zwar spannend fand, aber mir war dann zu schnell der Abschluss des Ganzen da.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte Friederike und vor allem ihre Tochter Charlotte. :)

    Ich bin auf den nächsten und MelanieM letzten? Band der Reihe gespannt und freue mich auch hier wieder auf die LR. (Buch steht schon im Regal bereit ;))

  • Das freut mich sehr. Ja, die Charakterentwicklung ist mir wichtig und ich würde gern noch mal einen Roman über die Lebensgeschichte von Fräulein Wermut schreiben. Mal sehen, was der Verlag dazu sagt. Aber ich plane auch noch etwas anderes, das anscheinend im Augenblick besser beim Verlag ankommt. Darüber kann ich dann in der nächsten Leserunde erzählen, weil es sich ein wenig aus dem nächsten Band ergeben.

    Besonders ansprechend finde ich, dass du ein ganzes Universum aufbaust in deinen Büchern. Man also hi und da alte Bekannte trifft, wo man gar nicht damit rechnet oder liebgewonne Figuren womöglich eine eigene Geschichte bekommen. Das fände ich toll. Und die Neugierde auf das nächste Buch hast du jetzt verdoppelt. :thumbup:^^

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Für mich war dieser dritte Teil etwas anders als die Vorgänger. Ich fand, er war schon fast ein Krimi/Thriller/Spionageroman. Also so was in der Richtung:)

    Friederike ist ja wirklich geeignet für sowas. Sie hat den Kerl ja gehörig hinters Licht geführt und ohnen mit der Wimper zu zucken alle belogen. Also auch die ganzen SS-Männer. Ohne, dass ihr besonders der Schweiß ausgebrochen ist. Hut ab. Und keiner hatte den geringsten Verdacht. Raffiniert auch, dass sie immer so eine Mischung aus Wahrheit und Lüge erzählt hat, so dass das alles doppelt glaubwürdig wurde. Und sie hat sich nie in ihren Aussagen verheddert, weil sie ja so nah an der Wahrheit geblieben ist.


    Mich hat auch das Nachwort beeindruckt. So etwas ist mir immer total wichtig. Und hier bekommt man nicht nur ein paar Zusatzinfos und Klarstellungen sondern man merkt, dass die ganze Geschichte von dir unheimlich gut recherchiert wurde und toll "verwurstet", liebe Melanie. :anbet

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Gustav erntet, was er gesät hat. Letztlich ist sein Schicksal nicht durch Friederike, sondern durch die Menschen, zu denen er selbst gehört, besiegelt worden.

    Das stimmt. Auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass Friederike schon ein paar Schuldgefühle hat. Mich überraschte ja, dass sie so überrascht war, dass man Folter angewendet hat. Damit hatte ich gerechnet und ich dachte, dass wäre auch ihr klar, dass die SS keine Samthandschuhe anwendet. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass der Kerl still und heimlich entsorgt wird. So mit an die Front schicken, das ist natürlich eleganter - wenn auch nicht ganz sicher. :gruebel

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Da es so viele unterschiedliche Beweggründe für Männer gab - vom puren, karrieregetriebenen Sadismus bis hin zum jugendlichen Idealismus eines Jugendlichen, der einer Elitetruppe angehören will, über den Mitläufer, der einfach seinen Job bei der Polizei karrieremäßig vorantreiben will, gab es auch entsprechende Feindschaften.

    Im ZDF kommt ja gerade so ein Dreiteiler über Hitler und wie er es geschafft hat, soweit zu kommen. Da ist auch einiges Interessantes über den Werdegang der SS und der NSDAP drin. Das passt gerade gut zu deinen zwei Büchern. Und heute abend werde ich "Im Westen nichts Neues" anschauen.



    Ich bin auch schon sehr gespannt, wie euch dann Band 4 gefällt. 1957 ist ja doch schon wieder eine ganz andere Zeit - fast wie unsere, aber doch noch sehr anders.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Zeit mit Friederike und dem Gut umgegangen ist. Und mit allen andern. Toll, dass es diesen Abschlussband gibt, der ein Leben danach zeigt. Auch wenn da noch einige ehemaligen Nazis ihr Unwesen treiben werden.


    Liebe Melanie, ich danke dir für deine immer wieder wundervolle Begleitung der Leserunden. Das ist wirklich so ein Gewinn beim Lesen und ein Vergnügen über das Lesen hinaus. Genau so müssen tolle Leserunden sein. :love:

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Liebe Melanie, ich danke dir für deine immer wieder wundervolle Begleitung der Leserunden. Das ist wirklich so ein Gewinn beim Lesen und ein Vergnügen über das Lesen hinaus. Genau so müssen tolle Leserunden sein.

    Ach, hollyhollunder : Du hast all das geschrieben, was ich vergessen habe... Auch von mir ein herzliches Dankeschön an MelanieM !!!

  • 1957 ist ein sehr bedeutendes Jahr. Zumindest für mich. Ich wurde in dem Jahr gezeugt, gehegt, geboren.

    Dann ist das für dich ja auch eine spannende Reise, quasi in die Jugend deiner Eltern. Friederike wäre dann mit 63 eher eine Großmutter (was sie aber noch nicht ist, und das nagt an ihr, aber gleichzeitig ist ihr ja auch keiner der jungen Männer gut genug, die ihre Tochter ihr jemals vorgestellt hat ;-) ).


    Besonders ansprechend finde ich, dass du ein ganzes Universum aufbaust in deinen Büchern. Man also hi und da alte Bekannte trifft, wo man gar nicht damit rechnet oder liebgewonne Figuren womöglich eine eigene Geschichte bekommen. Das fände ich toll. Und die Neugierde auf das nächste Buch hast du jetzt verdoppelt.

    Ja, das macht mir dann auch immer besonders viel Spaß. In Band 4 treffen die Leserinnen und Leser der Hafenschwester auch Marthas jüngsten Sohn Fredi (Hauptkommissar Alfred Studt) wieder, der dann im obligatorischen Mordfall ermittelt. Der war ja in Hafenschwester 3 meine Lieblingsfigur.

    Raffiniert auch, dass sie immer so eine Mischung aus Wahrheit und Lüge erzählt hat, so dass das alles doppelt glaubwürdig wurde. Und sie hat sich nie in ihren Aussagen verheddert, weil sie ja so nah an der Wahrheit geblieben ist.

    Das ist das, was gute Lügner auszeichnet. Man hat eine Geschichte, die man durchdacht hat, ähnlich wie einen guten Romanplot, sodass man auch bei Nachfragen nicht ins Zögern gerät.

    Mich hat auch das Nachwort beeindruckt. So etwas ist mir immer total wichtig. Und hier bekommt man nicht nur ein paar Zusatzinfos und Klarstellungen sondern man merkt, dass die ganze Geschichte von dir unheimlich gut recherchiert wurde und toll "verwurstet", liebe Melanie.

    Das freut mich sehr. Das ist auch immer mein Ziel,

    Das stimmt. Auch wenn ich mir vorstellen könnte, dass Friederike schon ein paar Schuldgefühle hat. Mich überraschte ja, dass sie so überrascht war, dass man Folter angewendet hat. Damit hatte ich gerechnet und ich dachte, dass wäre auch ihr klar, dass die SS keine Samthandschuhe anwendet. Ich hätte mir auch vorstellen können, dass der Kerl still und heimlich entsorgt wird. So mit an die Front schicken, das ist natürlich eleganter - wenn auch nicht ganz sicher.

    Man muss bedenken, dass Friederike zwar vieles vom Hörensagen wusste, aber sich das direkt vorzustellen, ist noch was anderes. Tief in ihr drinnen war es nach wie vor unvorstellbar, dass die Staatsmacht foltert. Es ist ein Unterschied, Dinge vom Verstand her zu wissen und sie aber auch plastisch vor Augen zu haben. Zudem - das war mir im Nachwort ja auch wichtig - hatten die schlimmsten Verbrechen noch gar nicht begonnen. Der gelbe Judenstern wurde erst im Herbst etabliert, die Abtransporte begannen auch erst im Jahr darauf. 1941 herrschte zwar Krieg und politisch anders Denkende waren in Gefahr, außerdem gab es die Euthanasie, aber das ganze Ausmaß dessen, was noch kommen sollte, konnte sich keiner vorstellen. Wäre es anders, hätte man ja alle Juden zu Idioten erklärt, die nicht sofort geflohen sind. Sie dachten - ebenso wie so viele Deutsche - das geht wieder vorbei, und was soll nun noch kommen? An gezielten Massenmord hat keiner gedacht, weil es dafür kein historisches Vorbild gab. Das müssen wir uns heute auch immer wieder klar machen. Wir Nachgeborenen sind schon früh damit in der Grundschule oder spätestens in der weiterführenden Schule konfrontiert worden. Wer nicht gerade selbst jüdisch ist, lernte über Juden als erstes, dass das die Leute sind, die Hitler vergast hat. Das wurde dadurch auf eine perverse Weise als "normal" dargestellt. Als sei es normal, dass es Leute gäbe, die andere vergasen. Zwar böse und verachtenswert, aber so etwas passiert halt mal. Und da das ständig passieren kann, dass Leute, die man nicht mag, vergast werden, müsse man eben aufpassen, dass das nie wieder passiert. (Ich überspitze jetzt absichtlich sehr). Dadurch ging für mich als Kind viel von dem Schrecken verloren, weil das Außergewöhnliche nicht mehr erkennbar war. Auch in der Aufarbeitung wurde es "normal". Wenn man aber begreifen will, was wirklich passiert ist, muss man sich eingestehen, dass dies eben nicht die Normalität von Bösewichten ist, sondern dass es ein unvorstellbares Verbrechen ist und man muss versuchen zu ergründen, wie es möglich war. Wie die ganzen System funktionierten. Und wie es kam, dass sich die Bösen dann so schnell wieder nach dem Krieg als brave Staatsbürger darstellen konnten. Ich habe viele Bücher zu dem Thema gelesen, habe mehrere Regalmeter mit "Holocaust-Literatur", alles Sachbücher und Augenzeugenberichte. Das Problem bestand darin, dass es schleichend ging. Und dass die Täter es abstrahierten - sie sprachen nicht mehr von Menschen, sondern von Schädlingen. Sie verloren die Beziehung und suchten emotional abgspaltene Lösungen zur "Schädlingsbekämpfung". Im Grunde haben die Täter konsequent einen furchtbaren Umgang mit der Natur gegen ihre eigenen Artgenossen fortgeführt. Deshalb fehlte ihnen dafür das Unrechtsbewusstsein. Sie glaubten, das Richtige zu tun. Interessant ist, dann danach zu forschen, wie Menschen auf die Idee kommen können, dass so etwas richtig ist. Und da glaube ich, dass jeder der großen Haupttäter ganz eigene Entwicklungen durchlaufen hat, um sich dazu bereitzuerklären. Gustavs Geschichte war für mich der Versuch, mich einem ärztlichen Täter anzunähern. Wer anfängt, andere Menschen nur noch als "Tiere" zu sehen, wird mit ihnen umgehen, wie er mit Schädlingen umgeht, wenn sie ihn stören. Und dann kommt "Schädlingsbekämpfungsmittel" zur Anwendung. Ich nehme auch im gegenwärtigen Ukraine-Krieg mit Schrecken zur Kenntnis, wie wieder auf allen Seiten angefangen wird, Menschen, die zufällig dem anderen Land angehören, die Menschlichkeit abzusprechen und sich über ihren Tod zu freuen. Wenn man Twitter liest, kann man das Gruseln kriegen. Es steckt leider immer noch in vielen Menschen, anderes einfach zu vernichten, das sie stört. Es fängt bei der Blattlaus an, die den Rosenstrauch befällt und kann im Völkermord enden. Die Blattlaus zu vernichten, ist gesellschaftlich akzeptiert. Und im Krieg anderen Menschen zu töten, ist bis heute gesellschaftlich akzeptiert. Ich will damit nichts werten, sondern nur die Gedanken darstellen, die mir oft durch den Kopf gehen.

    Ich bin sehr gespannt, wie die Zeit mit Friederike und dem Gut umgegangen ist. Und mit allen andern. Toll, dass es diesen Abschlussband gibt, der ein Leben danach zeigt. Auch wenn da noch einige ehemaligen Nazis ihr Unwesen treiben werden.


    Liebe Melanie, ich danke dir für deine immer wieder wundervolle Begleitung der Leserunden. Das ist wirklich so ein Gewinn beim Lesen und ein Vergnügen über das Lesen hinaus. Genau so müssen tolle Leserunden sein.

    Vielen Dank! Ich habe jetzt für Band 4 schon einige Rezensionen erhalten, wo die Leserinnen enttäuscht waren, dass es überwiegend in Hamburg und nur am Anfang und am Ende auf Gut Mohlenberg spielt. Es ist also kein klassischer Mohlenberg-Roman. Ihr werdet viel über Hamburg im Jahr 1957 erfahren. Und viele Figuren aus meinem Roman-Universum treffen. Aber wenn man sie nicht kennt, stört das nicht. Wenn man sie kennt, hat man allerdings viel Spaß.