Apollonia – Bernt von Heiseler

  • Verlag: Langen/Müller, 1955


    Kurzbeschreibung:

    In Heiselers Erzählung ersteht ein tief menschliches Erlebnis, dasd er in großer Einfachheit der Sprache und mit schöner Schlichtheit des Gefühls zu vermitteln weiß. Der Gutshof, auf dem alles geschieht, wirkt in aller Lebendigkeit von Men sch und Tier, Feld, Wald und See mit.


    Über den Autor:

    Heiseler war als Dramatiker, Erzähler und Lyriker tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb er geistliche Spiele. Sein Werk ist „geprägt von einer konservativ-vaterländischen Gesinnung, christlichem Ethos und einer vom George-Kreis beeinflußten, ästhetisierenden Kunstanschauung“ (DBE).


    Mein Eindruck:

    Dieser Kurzroman hat 68 Seiten, ist also eine Erzählung und erstmals 1940 erschienen. Sprachlich wirkt er sogar älter, wie Bücher des 19.Jahrhunderts.

    Erzählt wird eine unglückliche Liebesgeschichte.


    Erzähler ist ein 8jähriger Junge, Die Eltern des Jungen sind in Russland vom Krieg von Deutschland abgeschnitten worden. Deshalb lebt er auf dem Gutshof seines Onkels. Die 17jährige Apollonia ist das Kindermädchen in der Familie.

    Neugierig beobachtet der Junge die Beziehung zwischen Apollonia und dem wesentlich älteren Franz Dornerer, der sich in sie verliebte.

    Als Franz in den krieg eingezogen wird, bittet er Apollonia auf ihn zu warten und sie verspricht ihn zu heiraten. Doch dann kommt mit dem jungen Benz ein neuer Viehpfleger auf den Hof und die beiden jungen Menschen verlieben sich verbotenerweise ineinander.


    Passagenweise erinnerte mich die Erzählung an Dshamilja von Tschingis Aitmatow, aber bei dem Vergleich schneidet Heiseler schlecht ab. Sein Stil strotzt vor Pathos.

    Er ist ein heute vergessener Schriftsteller und vielleicht ist das auch okay so, denn ich habe das Gefühl, der Autor wollte die schlimme Kriegszeit verklären.


    ASIN/ISBN: B0000BJ9N5