Herausgeber : KiWi-Taschenbuch; 1. Edition (12. Januar 2023)
Taschenbuch : 288 Seiten
ISBN-10 : 3462001531
ISBN-13 : 978-3462001532
ASIN : B09YCBS2TB (1. Dezember 2022)
Kurzbeschreibung
Verschwundene Kunstwerke, sture Bergbauern und ein grotesk inszenierter Mord: Der neue Fall führt Südtirols beliebtestes Ermittlerduo ins Passeiertal.
Am Rande eines Waldes stehen Commissario Grauner und sein neapolitanischer Kollege Saltapepe vor der grausam zugerichteten Leiche eines Mannes. Im nahegelegenen Dorf hüllen sich die Bewohner in Schweigen. Niemand will den Toten, einen verarmten Maler, näher gekannt haben. Erst ein Kunstexperte liefert den entscheidenden Hinweis: Die Inszenierung der Leiche ist einem Gemälde Botticellis nachempfunden, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt: Venere nei boschi, Venus im Wald. Während Saltapepe bis nach Florenz fährt, um mehr über die Geschichte des Gemäldes herauszufinden, ermittelt Grauner in den Tiefen eines Bergwerks. Als ein dunkles Grollen ertönt, ahnt er, dass er dieses Mal zu viel riskiert hat.
Autor
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Medienentwickler und als Reporter für Magazine wie Geo Saison oder Salon.
Meine Meinung
Südtiroler Omertá
Thomas Tretter entdeckt inmitten einer seiner Wiesen einen Toten, der mit einem Blütenkranz und toten Vögeln drapiert wurde. Es handelt sich um den Maler Hannes Kiem. Die Dorfälteste Barbara hat so ein Bild schon mal gesehen. Es handelt sich angeblich um Botticellis Gemälde „Venere nei boschi“. Kiem und und die reiche Bauernfamilie Krawinkel steckten in Verhandlungen um den Kauf eines Grundstücks. Familie Krawinkel bestimmt was im Tal geschieht, wenn nötig auch mit Gewalt. Zu deren Mißfallen sind derzeit auch Geologen vor Ort, die Erdverschiebungen auf den Almen untersuchen.
Commissario Johann Grauner, seine Assistentin Silvia Tappeiner, Ispettore Saltapepe und die Praktikantin Donnachiara müssen in Passeiertal ermitteln. Bei Kiem finden sie überraschenderweise viel Bargeld und eine Einladung zu einer Kunstauktion. Die Ermittlungen werden ausgeweitet über den Mordfall hinaus auf die Kunstszene. Hier geht es u.a. auch in die Vergangenheit und zu den tiefen Seen, die den Berg zum Platzen bringen könnten.
Ich habe bisher alle Bände um Grauner und sein Team gelesen. Wobei mich der letzte Band nicht so richtig gepackt hatte. Diesem Krimi liegen reale Vorkommnisse zugrunde, die der Autor sehr gut recherchiert hat. Der Berg und seine Geschichte wurden z.B. sehr plastisch beschrieben, so daß man sich als Leser mitgenommen fühlte. Die Beschreibung der Südtiroler, ihrer Mentalität und der Atmosphäre vor Ort beherrscht der Autor einfach, so daß man am liebsten gleich losfahren möchte. Hiermit punktet er bei mir eindeutig. In dem vorliegenden Fall werden allerdings sehr viele Figuren eingeführt, so daß für mich die Tiefe fehlte und der Leser den Überblick behalten muß. Es werden auch etliche Schauplätze beschrieben, die zwar am Ende alle zusammenführen und auch passen, aber leicht unübersichtlich werden. Zum Team muß man als Kenner eigentlich nicht mehr viel sagen. Grauner liebt seine Alba, seinen Hof, seine Arbeit und vor allem gutes Essen. Tochter Sara und Mickey planen im fernen Wien ihre Zukunft. Gefehlt haben mir diesmal etwas die Frotzeleien zwischen Grauner dem Südtiroler und Saltapepe dem Neapolitaner. Wobei zum Schmunzeln gab es schon einiges.
Ein Dorf – ein Tal – eine Schicksalsgemeinschaft treffen hier voll zu.
Wie bei allen Krimireihen werden auch diesen Band die Kenner gerne lesen!
ASIN/ISBN: 3462001531 |