Der Wolkenatlas (Cloud Atlas) - von David Mitchell

  • David Mitchell: Cloud Atlas, erschienen 2003, englischsprachige Paperback-Ausgabe bei Sceptre, 529 Seiten


    Robert Frobisher ist ein hoffnungsvoller englischer Komponist. Gerade arbeitet er an einem sehr ambitionierten Werk, dem Sextett „Cloud Atlas“. Die verschiedenen Stimmen unterbrechen, kommentieren und bedingen einander, ihr Zusammenklang ergibt ein hochkomplexes Geflecht, das dennoch nichts Artifizielles hat.


    Der Aufbau der Komposition entspricht der Struktur des Buchs. David Mitchell gelingt es, sechs verschiedene Handlungsstränge, die alle zu unterschiedlichen Zeiten spielen, zu einem harmonischen Ganzen zu fügen. Die unterschiedlichen Episoden haben jeweils ihren eigenen Stil, ihre eigene Dramatik und Struktur. Dass sechs verschiedene „Stimmen“ entstehen, versteht sich von selbst.


    Den Inhalt der sechs verschiedenen Erzählungen hier wiederzugeben, würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Hier mag der Hinweis genügen, dass die jeweils folgende „Stimme“ den vorangegangenen Bericht entdeckt, sich mit ihm beschäftigt und darüber nicht das eigene Erlebnis vergisst. Der Autor spannt den Bogen von einer Seereise in den Pazifik der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Science Fiction nach einem Super-GAU in einer nicht näher bestimmten Zukunft. Von hier aus geht es – wie in Frobishers Komposition – wieder zurück in die einzelnen Erzählstränge und Zeitebenen, bis das Buch wieder vor Neuseeland angekommen ist.


    Ich habe „Cloud Atlas“ von David Mitchell nur durch Zufall auf einem Büchertauschtisch entdeckt. Das Buch hat mich fasziniert, berührt, amüsiert und ans Nachdenken über mein eigenes Schreiben gebracht. Ich kann ich es von Herzen empfehlen. Zum Abschluss hier mein Lieblingszitat, O-Ton Timothy Cavendish, Inhaber eines Druckkostenzuschussverlags, auf den Vorwurf eines Kritikers, ein Plot sei schon hundert Mal zuvor verwendet worden:
    „… as if there could be anything not done a hundred thousand times between Aristophanes and Andrew Void-Webber! As if Art is the What, not the How!“


    Cloud Atlas by David Mitchell. How? Wow!


    Edit: Angaben zur deutschen Ausgabe ergänzt, damit die auch im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Haben das Buch inzwischen noch ein paar mehr Eulen gelesen? An sich klingt es ja wirklich gut, aber da ich ein Deutsch-Bücherleser bin und dort bis jetzt nur das teure Hardcover zur Vefügung steht... :gruebel

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Vor ~ 1 Woche hab ich mich nun doch noch ueberwunden und das Buch gekauft - und es auch nicht bereut :-). Am Anfang hatte ich zwar erstmal ein paar Schwierigkeiten wegen der Sprache reinzukommen, aber dann las es sich doch ganz flüssig.


    Interessant wird das Buch eigentlich auch vor allem dadurch, dass man die 6 verschiedenen Handelsstränge hat, die von der Vergangenheit bis in die Zukunft gehen und die sich dann alle erst in der 2. Hälfte des Buches in genau entgegengesetzter Reihenfolge auflösen ... Wie blaustrumpf auch schon geschrieben hatte, ist jeder dieser Handelsstränge auch noch durch eine bestimmte Erzählperspektive und Sprache ausgezeichnet, und stellt jeweils eine Verbindung zu einer der anderen Teilgeschichten her...


    Mit eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit so gelesen habe ...


    blaustrumpf Genau der Satz ist mir irgendwie auch in Erinnerung geblieben :grin

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Ich lese das Buch gerade im Original!


    Kann mich nicht dran erwärmen. Es sind garantiert mindestens 4 Schreibfehler pro Seite!


    Die Adjektive a und an werden ständig verwechselt.


    Weiß jemand, ob das vielleicht so sein soll?? Der 1. Teil stellt ja ein Tagebuch dar.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Mich hat es am Anfang auch gestört, weil das in der deutschen Übersetzung nicht viel anders ist, aber es ist schon durchaus gewollt... falls es dich beruhigt: abgesehen von einer weiteren Person sind die restlichen dann aber in einwandfreiem Englisch verfasst...

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Wie habt ihr das Buch gelesen? Kapitelweise wie sie kamen?
    Oder habt ihr nach dem ersten Tagebuchkapitel, welches mitten im Satz endet, am Ende des Buches dort weitergelesen wo der Satz fortgeführt wird?


    Das habe ich jetzt gemacht. Einerseits mag ich keinen halben Satz im Raum stehen lassen aber auf anderen Seite stört es mich das Buch durcheinander zu lesen :fetch

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich hab sie so gelesen, wie sie im Buch waren, auch wenn ich tatsächlich wie du gerade beim ersten Kapitel sehr gestutzt habe (hab den weitergeblättert, den Satz fertig gelesen und dann zurück zum 2. Kapitel und dort weitergelese)... aber letztendlich ergibt's wesentlich mehr Sinn, wenn man sie in der vorgegebenen Reihenfolge liest, weil die Personen ja auch jeweils verbunden sind....

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Ich möchte das Buch mal nach oben schieben, damit es mehr Leute lesen. Ich habe zumindest den Eindruck, dass dieses Buch, leider, nicht so wirklich bekannt ist.


    Für mich war dieser Roman das beste Buch, das ich im letzten Jahr gelesen habe. Da stimmt einfach alles. Die Sprache ist grandios und vor allem auch so vielseitig. Mal eher "hochtrabend", dann fast schon "Gossenslang", mal nüchtern, mal humorvoll, eben immer angepasst an die jeweilige Episode, je nachdem, zu welcher Zeit wer was erzählt. Und den Aufbau fand ich genial. Dass sich eine Geschichte auf die andere bezieht und daher keine wirklich so unvollendet ist, wie es auf den ersten Blick scheint, das fand ich schon toll. Aber nach dem Höhepunkt in der Mitte, in der Zukunft, wie dann jede Geschichte doch noch zu Ende erzählt wird mit einem - für mich zumindest - oftmals doch überraschenden Ausgang. Das fand ich einfach nur genial.
    Ich fand diesen Roman äußerst unterhaltsam. Ich habe oft lachen müssen. Er ist ein Fest für jeden, der sich für Sprache interessiert und was man damit alles anstellen kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man ein und dieselbe Sache schriftlich beschreiben kann. Und Mitchell führt einem das sehr schön vor Augen, indem er jede Episode in einer anderen Art erzählt. Und wie sich am Ende alles zu einem Ganzen fügt, wie man Dinge versteht, die zu Beginn noch völlig unklar waren, vor allem, wie man erkennt, was ein Arzt aus dem Jahr 1888 zu schaffen hat mit einem Klon aus einem Jahr in irgendeiner unbestimmten Zukunft. Das fand ich einfach meisterhaft. Die Darstellung, dass kein Leben einfach so nur für sich existiert, sondern dass alles irgendwie zusammenhängt.


    Ich vergebe 10, wenn ich könnte, wären es auch 20, Punkte. Und hoffe, dass mehr Leute dieses feine, intelligente, humorvolle, spannende, berührende Buch lesen.

  • Habe vor etwa einer Woche die Lektüre beendet, und erstmal die Gedanken schweifen lassen. Noch während dem Leseakt fragte ich mich immerzu, wie Mitchell alles auflösen wird, wie er aus den verschiedenen Episoden das Große, das Ganze macht. Aber das hat er nicht, zu keinem Zeitpunkt, und wollte er vermutlich auch gar nicht, und dementsprechend unterlag ich immer einer etwas zu hohen Erwartungshaltung: Nämlich dass es neben der großartigen, stilistisch versierten, abwechslungsreichen Inszenierung verschiedenster Charaktere in unterschiedlichen Epochen, auch inhaltlich etwas geben müsste, dass dem Wie des Romans das Wasser reichen kann.


    8 von 10 Punkten für einen Roman, der immer unterhaltsam war, (mitunter zu) ambitioniert, stilistisch beeindruckend, und einige wunderbar gelungene Szenen aufweist; spätestens zum Ende hin aber nicht mehr darüber hinweg täuschen kann, dass die Geschichte trotz aller Finten, allem Spektakel, aller Querverweise und philosophischer Einschübe, doch reichlich simpel ist.


    Am 15. November läuft übrigens hierzulande die Verfilmung an, inszeniert von den Wachowski-Geschwistern und Tom Tykwer. Seit einigen Tagen gibt es einen imposanten Trailer hierzu.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Voland ()

  • Ich schließe mich Voland im groben an. Meine Erwartungshaltung war viel zu hoch und das Ende ist mehr als enttäuschend. Der Schreibstil ist ok, die Fehler sind für mich sogar ein Plus, damals wars halt anders. Mehr Realität.


    Wie gesagt, ein fettes Minus für den Inhalt. Stellenweise auch sehr langweiliges Gefasel bzw sehr verwirrendes. Mir fehlt einfach was oder ich hab den großen GAU einfach überlesen wer weiß...


    5 von 10 Punkten.

    Aktuell: Terror - Dan Simmons


    Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.

  • Man hört ja über dieses Buch wirklich viel Positives, aber auch einzelne ziemlich negativen Stimmen...was mich bisher abghalten hat, es zu lesen, waren die ständigen Kommentare mti den Schreibfehlern, aber ich hab das jetzt so verstanden, dass die absolut gewollt sind und eher dem Sprachjargon des jeweiligen Zeitalters angepasst sind, hab ich das so richtig verstanden? :gruebel


    Was mir noch Rätsel aufgibt, das ich ein paar mal was von "1. Teil" und "2. Teil" gelesen hab, wo die Handlungsstränge alle wieder zusammenkommen sollen.
    Meint man nun damit die zweite Geschichte, die Auftritt? oder werden im ersten Teil erstmal nur die 6 Geschichten erzählt und im zweiten dann eine Geschichte draus geformt? :gruebel wie gesagt, ich verstehs nicht ganz...


    Aber auf alle Fälle reizt es mich wahnsinnig das Buch endlich zu lesen, allein schon wegen den 6 Epochen die ineinander verwoben werden! Das ist genau mein Geschmack :-]

  • Ich habe gestern die Verfilmung gesehen und bin dadurch sehr neugierig auf das Buch geworden. Allerdings hat mich der asiatische weibliche Klon und die Thematik in diesem Erzählstrang doch sehr an das Buch Biokrieg von Paolo Bacigalupi erinnert. Ist das noch jemanden so gegangen?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ich habe nun etwa zwei Drittel gelesen und bin schon wieder auf der "Rückreise".
    Ich denke viel umwerfendes wird nicht mehr kommen, deshalb hier schon meine Meinung zum Buch.
    Am besten gefallen mir die Bewertungen auf Amazon :feiern Alleine dafür müsste das Buch 10 Punkte bekommen!
    Das ist jetzt bestimmt arrogant und abgehoben, aber, was lernen die Leute heutzutage in der Schule? Das ist doch völlig klar, dass man vor xxx-Jahren so und so gesprochen hat. Selbst heute noch gibt es Dialekte und Slang. Jetzt aus einem "Altsprech" Rechtschreibfehler ohne Ende zu vermuten, naja, :bonk
    Also ich fand die verschiedenen Sprachen ein absolutes Highlight, als Autor bestimmt nicht einfach zu meistern und locker 10 Punkte wert. Auch schön zu lesen war, dass in der Zukunft Orwell und Huxley als Optimisten angesehen werden :frech
    Die einzelnen Geschichten haben mich jetzt nicht so umgehauen. Ich fand sie lesbar, ganz passabel, aber man sollte nun nicht mit allzu viel Hoffnung ins Lesevergnügen starten. 100 Seiten weniger hätten auch gut getan.

  • Edit: Aaaach man, wer denkt denn dran, nach dem englischen Titel zu suchen? Verdammt :rofl Da mach ich mir voll die Mühe mit einer super ausführlichen Rezi und dann gibts doch schon mehrere. :cry :cry



    Zunächst die Eckdaten:
    Deutscher Titel: Der Wolkenatlas
    Englischer Originaltitel: Cloud Atlas
    Autor: David Mitchell
    Seiten: 672
    Verlag: rororo
    In DE erschienen: 2007



    Klappentext:
    Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman. „David Mitchell nimmt den Leser mit auf eine literarische Achterbahnfahrt. Und man wünscht sich, diese Reise möge nie enden.“ (A.S. Byatt)



    Über den Autor:
    David Mitchell wurde 1969 in Southport, Lancashire, geboren, promovierte in Komparatistik an der University of Kent, lebte dann ein Jahr in Sizilien und zog nach Japan, wo er an der Universität von Hiroshima unterrichtete. Nach mehreren Jahren in Irland lebt er heute mit seiner Frau und seiner Tochter wieder in Japan. Für sein Werk wurde er u.a. mit dem John Llewelyn Rhys Prize ausgezeichnet, "Der Wolkenatlas", sein dritter Roman, war ein internationaler Bestseller, kam 2005 auf die Shortlist des britischen Booker Prize und war Gewinner des Richard & Judy Best Read of the Year Award sowie des Waterstone's Literary Fiction Award.



    Zur Handlung:
    Das Besondere an diesem Buch ist die Tatsache, dass zwischen 6 komplett verschiedenen Schicksalen (in verschiedenen Epochen!) hin und her gesprungen wird. Diese werden auch in völlig unterschiedlichen Formen und z.T. auch unterschiedlichen Sprachformen bzw. -stilen erzählt. Dennoch handelt es sich hierbei um keinen Zeitreiseroman, da sich die Charaktere der verschiedenen Zeitebenen nie direkt begegnen. Hier mal ein kurzer Überblick über die Jahresdaten und Figuren:


    - 1850: Adam Ewing, Anwalt aus Amerika, ist auf einem Schiff unterwegs; der Leser liest sein Reisetagebuch
    - 1931: Robert Frobisher, Komponist aus England, komponiert das "Wolkenatlas-Sextett"; der Leser liest seine Briefe an seinen Geliebten Rufus Sixsmith
    - 1973: Luisa Rey, Journalistin in Amerika, ist einem Atomskandal auf der Spur und wird von den Leuten des betreffenden Konzerns gnadenlos gejagt; der Leser liest ihre Geschichte in Romanform ("Luisa Reys erster Fall")
    - 2012: Timothy Cavendish, ständig überschuldeter Verleger in England, wird von seinem Bruder aus Boshaftigkeit durch eine List in einem Altersheim weggesperrt; der Leser liest seine Geschichte in Form der eigenen Aufzeichnungen Cavendishs, die auch als Anweisungen für eine mögliche Verfilmung gedacht sind
    - 2144: Sonmi 451, geklonte Kellnerin in der zukünftigen Konzernokratie Nea So Copros (uns besser bekannt als Korea); der Leser liest den Verlauf ihres Verhörs mit dem Archivar kurz vor ihrer Hinrichtung
    - 2346: Zachry Bailey ist ein Talbewohner in einer post-apokalyptischen Welt, in der Sonmi als Göttin verehrt wird; der Leser liest wie er seine Geschichte einer Gruppe Kindern am Lagerfeuer erzählt.


    All diese Schicksale/Zeitlinien sind durch gewisse Parallelen miteinander verbunden, manche klarer, manche etwas feiner. Alle 6 haben folgende Grundthese gemeinsam: Die Menschheit wird sich eines Tages durch ihre eigene unstillbare Gier nach mehr selbst vernichten. Sowohl Adam Ewing im Jahr 1850 als auch die später lebenden Charaktere philosophieren bereits darüber und versuchen, ihren Teil dazu beizutragen, das zu verhindern. Und in den beiden zukünftigen Szenarien sieht man diese These bereits bestätigt. In Sonmi 451's Zeit im Jahr 2144 ist der Anteil der bewohnbaren Erdfläche bereits stark geschrumpft (ein Großteil ist bereits radioaktiv verseuchtes "dead land") und in Zachrys Zeit 2346 ist der Untergang des Großteils der Menschheit bereits geschehen und hat die wenigen verbliebenen Menschen technologisch gesehen in die Steinzeit zurück katapultiert. Zu viele Details will ich jetzt lieber nicht verraten, ich will ja nicht spoilern.
    (Die letzten 3 Jahreszahlen sind im Buch übrigens gar nicht so klar definiert, in der Verfilmung allerdings schon. Habe die Zahlen also, genau genommen, aus dem Film übernommen und nicht aus dem Buch.)



    Persönliche Meinung:
    Mich hat dieses Buch sehr gefesselt und fasziniert. Allein schon die Idee, 6 Epochen in einem einzigen Buch unterzubringen, hatte mich beeindruckt. Aber auch die Umsetzung finde ich mehr als gelungen.
    Die Parallelen zwischen den Zeiten sind z.T. recht subtil, aber dennoch fallen sie einem beim Lesen auf. Die unterschiedlichen Schreibstile (Briefform, Tagebuch, Eigenheiten in der Ausdrucksweise, epochentypische neue Begriffe) unterstreichen nochmals die verschiedenen Epochen und Gesellschaften. Ich persönlich fand vor allem die beiden Kapitel in der Zukunft sehr faszinierend, weil diese eben besonders Spielraum zum Spekulieren und Philosophieren bieten. (Mögliche Zukunftsszenarien zu durchdenken ist halt einfach spannend. :grin )
    Um langsam mal zum Fazit zu kommen...
    Die Geschichte ist sehr komplex, facettenreich und philosophisch. Man wird von Genre zu Genre katapultiert. Man bekommt ordentlich Stoff zum Nachdenken. Man bekommt einen Einblick in eine mögliche Zukunft bzw. sogar in das mögliche Ende der Menschheit. Das Buch ist also nicht für jeden was - dem einen oder anderen ist es womöglich zu "schwere Kost" oder zu anstrengend. In meinem Regal landet es jedoch bei den Lieblingsbüchern und wird mit Sicherheit irgendwann noch ein zweites Mal gelesen. :anbet


    Die Verfilmung ist, nebenbei bemerkt, übrigens auch absolut zu empfehlen. :-]

  • Danke :schaem
    Nach dem englischen Titel hab ich natürlich nicht gesucht, als ich schaute, ob es schon einen Thread für das Buch gibt. :rolleyes Hatte mich schon gewundert, weil es doch eigentlich ein recht bekanntes Buch ist.
    Naja, gibts von mir nun halt auch nochmal eine suuuper ausführliche Rezi zu dem Buch. (verlegenes Husten)