Kuckuckskinder - Camilla Läckberg

  • Kuckuckskinder - Camilla Läckberg (Falck-Hedström-Krimireihe Band 11)

    Originaltitel: Gökungen, Forum Stockholm 2022

    Übersetzt von Katrin Frey


    Herausgeber ‏ : ‎ List Hardcover (29. Dezember 2022)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 416 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3471351752

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3471351758


    Inhalt:


    Fjällbacka wird kurz hintereinander von zwei Verbrechen erschüttert. Ein berühmter Fotograf wird brutal in einer Kunstgalerie ermordet und auf die Familie des erfolgreichen Schriftstellers Henning Bauer ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen von Kommissar Patrik Hedström und seinem Team laufen ins Leere. Doch Erica Falck, die gerade einen Mordfall im Stockholm der Achtzigerjahre recherchiert, stellt plötzlich eine Verbindung zur Gegenwart her. Und zu Patriks Fall. Denn eiskalte Lügen hallen lange nach.


    Die Autorin:


    Camilla Läckberg, Jahrgang 1974, stammt aus Fjällbacka. Sie hat weltweit über 30 Millionen Krimis und Thriller verkauft und ist Schwedens erfolgreichste Autorin. Mit ihrem Unternehmen »Invest In Her« fördert sie Projekte junger Frauen. Camilla Läckberg lebt mit ihrer Patchworkfamilie in Stockholm.


    Mein Leseeindruck:


    Lange musste ich auf eine Fortsetzung der Fjällbacka-Krimireihe mit Erica Falck und Patrik Hedström warten, endlich war es so weit. Und das Warten hat sich gelohnt!


    Die Spannung ist in dieser Geschichte unglaublich hoch, ich mochte das Buch kaum zur Seite legen. Als Leserin wusste ich natürlich schon lange vorher, dass die beiden beschriebenen Fälle miteinander zu tun haben müssen. Aber die Art und Weise, wie sie am Ende miteinander zu tun haben, hat mich überraschen können. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin uns Häppchen für Häppchen mit Informationen füttert, so dass wir manchmal gegenüber der Polizei im Buch die Nase vorn haben und ungeduldig darauf warten, bis sie so weit sind wie wir.


    Ich fand die Konstruktion der Geschichte auch sehr gut. Die kurzen Rückblenden in das Jahr 1980 wirken am Anfang geheimnisvoll, später spürt man die Bedrohung darin. Die Katastrophe (wenn man das so benennen will) beginnt hier und zieht sich durch die Jahre hindurch bis in die heutige Zeit, und gipfelt in mehrere Todesfälle. So entsteht beim Lesen eine Art Sog, dem man folgen will. Geschickt ist dabei natürlich, dass in dem Buch sowohl Erica Falck (als Schriftstellerin in Recherchearbeit) als auch Patrik Hedström (als Polizist) ermitteln, und zwar mit unterschiedlichem Ausgangspunkt, und auch mit zunächst unterschiedlichem Ziel. So hatte ich als Leserin Informationen von beiden Seiten und konnte gut mitermitteln.


    Obwohl der Kreis der Verdächtigen eher klein ist, tappt man lange Zeit im Dunkeln, denn ein Motiv ist nirgends erkennbar. Auch dieses offenbart sich erst spät - und ist dann doch ganz anders, als es zunächst aussieht.


    Positiv fiel mir diesmal auf, dass die Privatangelegenheiten von Patrik und Erica diesmal zwar wieder eine wichtige Rolle spielen, aber nicht so sehr viel Raum einnehmen, wie es in manchen Büchern der Reihe schon vorkam. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem zu lösenden Fall.


    Insgesamt bin ich von dem Buch absolut begeistert und kann es nur empfehlen. Es kann auch ohne Vorwissen aus der Buchreihe gelesen werden.


    Einen winzigen Kritikpunkt habe ich aber doch, wobei ich dafür keinen Punkt abziehen möchte: Mir fiel in dem Buch zum ersten Mal der missbräuchliche Umgang mit Alkohol auf. Zwei der Figuren treten fast nur betrunken auf, andere schütten sich an mehreren Stellen im Buch voll. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt in dem Buch mehrere Gelegenheiten (z. B. eine goldene Hochzeit, Vorfreude auf eine Preisverleihung oder eine Ausstellungseröffnung), bei denen man sich auch wirklich gerne zuprosten kann. Aber das selbstverständliche Trinken bis zum Absturz fiel mir beim Lesen unangenehm auf.


    Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar geschenkt bekommen, was meine Meinung zum Buch aber nicht beeinflusst hat.


    ASIN/ISBN: 3471351752

  • Camilla Läckberg

    Kuckuckskinder

    Erica Falck ermittelt



    Fjällbacka wird kurz hintereinander von zwei Verbrechen erschüttert. Ein berühmter Fotograf wird brutal in seinem Showroom ermordet. Und Nobelpreisträger Henning Bauer, der gerade auf einer kleinen Insel am zehnten Band seiner weltberühmten Serie schreibt, heimtückisch überfallen. Die Ermittlungen von Kommissar Patrik Hedström und seinem Team der Polizeistation Tanumshede laufen ins Leere. Doch Erica Falck, die gerade für ein Buch den Mord an einem trans Mann im Stockholm der Achtziger recherchiert, stellt plötzlich eine Verbindung zur Gegenwart her. Und zu Patriks Fall. Denn alte Sünden werfen manchmal lange Schatten.


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Es ist mein erster Roman von Camilla Läckberg, er ist sehr spannend und flüssig geschrieben, sie führt ihre Leserschaft ganz schön aufs Glatteis.

    Es fiel mir am Anfang schwer in das Buch hinein zu finden, dafür kannte ich die Vorgeschichte um die Autorin Erika Falck und ihren Partner Patrik zu wenig. Auch diese sehr viele Protagonisten und diese nordischen Namen und Orte musste ich langsam einsortieren. Aber am Ende hat es mir doch alles sehr gut gefallen, auch wenn es einige Längen gab. Ihr Schreibstil empfand ich als sehr flüssig, spannend und bildlich. Ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere hat sie sehr gut herausgearbeitet.


    Während alle vergnügt bei einer goldenen Hochzeit der Hennigs feiern,

    wird am frühen Morgen die Leiche von Rolf einem berühmten Fotografen in der Galerie entdeckt wo er die letzten Vorbereitungen zu seiner Ausstellung vorbereitet. Vivian die ohne ihn an der Feier Teil nahm und dort im Hotel übernachtet, ist am anderen Tag mehr als geschockt und fertig. Patrik der Polizist und seine Frau Erika waren ebenfalls eingeladen, Patrik ermittelt in dem Fall , und Erika die Krimis schreibt ist auch schockiert. Warum brachte man Rolf um, plötzlich kommt bei Erika eine Erinnerung hoch, sie recherchiert an einem mysteriösen Mordfall der in den Achtzigerjahren in Stockholm statt fand und einige Parallelen aufweist. Es wird immer komplizierter und mysteriöser , auf Hennings Familie dem künftigen Nobelpreisträger wird ein Mordanschlag verübt.

    Es wird immer verzwickter und bald weiß man nicht mehr wem man glauben schenken kann. Was ist in den 80 er Jahren passiert, übt jemand Rache an unschuldigen Menschen, wer und wie in das ganze verstrickt ist löst sich langsam zum Ende auf und man bleibt baff zurück.


    ASIN/ISBN: 3471351752

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Fjällbacka wird kurz hintereinander von zwei Verbrechen erschüttert. Ein berühmter Fotograf wird brutal in einer Kunstgalerie ermordet und auf die Familie des erfolgreichen Schriftstellers Henning Bauer ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen von Kommissar Patrik Hedström und seinem Team laufen ins Leere. Doch Erica Falck, die gerade einen Mordfall im Stockholm der Achtzigerjahre recherchiert, stellt plötzlich eine Verbindung zur Gegenwart her. Und zu Patriks Fall. Denn eiskalte Lügen hallen lange nach.


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)

    Camilla Läckberg, Jahrgang 1974, stammt aus Fjällbacka. Sie hat weltweit über 30 Millionen Krimis und Thriller verkauft und ist Schwedens erfolgreichste Autorin. Mit ihrem Unternehmen »Invest In Her« fördert sie Projekte junger Frauen. Camilla Läckberg lebt mit ihrer Patchworkfamilie in Stockholm.


    Allgemeines

    Elfter Band der Reihe um Erica Falck & Patrik Hedström

    Titel der Originalausgabe: „Gökungen“, ins Deutsche übersetzt von Katrin Frey

    Erschienen am 29.12.2022 bei List als HC mit 416 Seiten

    Gliederung: Kapitel ohne Nummerierung, mit Angabe des Wochentags überschrieben – Epilog - Nachwort und Dank

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Fjällbacka, Inseln im Schärengarten und Stockholm, 1980 und Gegenwart


    Inhalt

    Zur Goldenen Hochzeit des berühmten Schriftstellers Henning Bauer und seiner Frau Elisabeth, einer bekannten Verlegerin, findet auf einer Schäreninsel ein großes Fest statt, zu dem auch die Autorin Erica Falck und ihr Mann, Kommissar Patrik Hedström, eingeladen sind. Bei der Feier wird es ersichtlich, dass in der Familie Bauer nicht alles so harmonisch ist, wie die Presse es darstellt. Während der Feier wird in der gegenüberliegenden Kunstgalerie der erfolgreiche Fotograf Rolf Stenklo ermordet, der trotz seiner langjährigen Freundschaft mit dem Ehepaar Bauer der Einladung wegen der Vorbereitung einer Fotoausstellung nicht gefolgt ist. Als wäre ein Toter nicht genug, ereignet sich kurz darauf in der Familie Bauer eine weitere Tragödie.

    Während der Ermittlungen in den Mordfällen ergeben sich Hinweise darauf, dass die aktuellen Fälle mit einem Mord aus dem Jahr 1980 in Stockholm zusammenhängen. Damals war Lars Bergström, eine Transfrau, die mit ihrer Tochter unter dem Namen Lola lebte, erschossen worden; in diesem Fall wurde – möglicherweise wegen Vorurteilen bezüglich der unkonventionellen Lebensweise des Opfers – nicht mit der gebotenen Sorgfalt ermittelt. Erica beschließt, zur Unterstützung ihres Mannes und auch für ihr neues Buchprojekt in diesem Cold Case zu recherchieren.


    Beurteilung

    Da auch im elften Band der Reihe das Privatleben von Erica und Patrik sowie seiner Kollegen eine gewisse Größenordnung einnimmt, sollte „Kuckuckskinder“ idealerweise erst im Anschluss an die vorherigen Bände gelesen werden. Der komplexe Kriminalfall ist jedoch in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse verfolgt werden.

    Die Handlung verteilt sich auf zwei Handlungsstränge und Zeitebenen, deren gemeinsamer Nenner ein Kulturclub namens „Blanche“ ist, der in den späten Siebzigerjahren in Stockholm von einer Gruppe Kulturschaffender um Henning und Elisabeth Bauer gegründet wurde. In diesem Umfeld verkehrte auch die Transfrau Lola. Im 1980 angesiedelten Handlungsstrang wird aus der Perspektive von Lola und ihrer sechsjährigen Tochter Pytte berichtet, die es nicht leicht haben, sich in einem teilweise feindlich gesinnten Umfeld ein Leben aufzubauen. In der Freundschaft zu dem aufgeschlossenen Künstlerkreis um Familie Bauer findet Lola Halt, bis ihr Leben ein jähes Ende findet…

    Der in der Gegenwart angesiedelte Handlungsstrang beleuchtet das verwickelte Beziehungsgeflecht in der Familie Bauer und ihrem Freundeskreis aus dem Kulturclub. Hier gelingt es der Autorin, die verschiedenen Persönlichkeiten individuell zu charakterisieren und schrittweise zu „entlarven“. In der Gesamtheit sind die Umstände, die nach und nach ans Licht kommen, allerdings etwas zu viel des Guten und nicht uneingeschränkt glaubwürdig. Nichtsdestotrotz bietet der Kriminalroman aber spannende Unterhaltung und ist durch den häufigen Perspektivwechsel schwer aus der Hand zu legen.

    Interessant ist auch die Schilderung des Lebens einer Transperson in den 1980er Jahren, zu einer Zeit, als dieses - derzeit sehr aktuelle – Thema noch wenig ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt war.


    Fazit

    Eine fesselnde Fortsetzung der Reihe um Falck & Hedström, die idealerweise nicht ganz ohne vorherige Bekanntschaft mit den Protagonisten gelesen werden sollte!

    8 Punkte

  • Klappentext

    Fjällbacka wird kurz hintereinander von zwei Verbrechen erschüttert. Ein berühmter Fotograf wird brutal in einer Kunstgalerie ermordet und auf die Familie des erfolgreichen Schriftstellers Henning Bauer ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen von Kommissar Patrik Hedström und seinem Team laufen ins Leere. Doch Erica Falck, die gerade einen Mordfall im Stockholm der Achtzigerjahre recherchiert, stellt plötzlich eine Verbindung zur Gegenwart her. Und zu Patriks Fall. Denn eiskalte Lügen hallen lange nach.


    Mein persönliches Fazit

    Ich lese mittlerweile nicht mehr allzu viele Krimis. Die Bücher von Camilla Läckberg begeistern mich allerdings noch immer.


    In ihrem neuen Fall geht es in die Künstlerszene. Kunst, Malerei, Fotografie, Literatur im Dunstkreis des Nobelpreises - und zwei Morde in sehr erlauchten Kreisen.


    Mir gefällt sehr, dass Läckbergs Geschichten durchdacht sind und es sich nicht nur um ein stumpfes Gemetzel handelt. Es ist die Art, wie sie jede ihrer Figuren formt. Egal ob Täter, Opfer, Ermittler oder eine beliebige Nebenfigur. Jede ist ganz individuell gestaltet jede , Handlung und Charaktereigenschaft sehr detailliert ausgearbeitet. Sie spielt mit Klischees und macht sie sich gleichzeitig zu Nutze.

    Wie bei jedem Krimi versuche ich natürlich auch "mitzuermitteln". Ich liebe verschachtelte Auflösungen und hier habe ich nur ein paar wenige Puzzleteile richtig zusammensetzen können. (Ich wäre so eine schlechte Ermittlerin!) Die Handlungsstränge passen für mich gut zusammen und die präsentierte Lösung finde ich nachvollziehbar. Der Strang um den Mordfall aus der Vergangenheit ist mir besonders nahe gegangen und auch wenn es "nur" eine Buchfigur ist, hätte es mich wirklich traurig gemacht, wenn dieser nicht vollständig aufgelöst worden wäre.


    Alles in allem ein spannender Krimi mit verschiedenen sozialen Aspekten, den ich sehr gelungen finde.


    ASIN/ISBN: 3471351752

  • Unversöhnlich

    Der Titel "Kuckuckskinder" passt zu Camilla Läckbergs neuem Roman - so viel lässt sich wohl sagen, ohne zu spoilern. Bisher hatte ich von der schwedischen Autorin nur Bücher gelesen, in denen die Protagonistin Rache an den Männern nahm, die sie kleingehalten, misshandelt oder sonstwie an einer eigenständigen Entwicklung gehindert hatten Mit der Protagonistin Erika Falk ist sie zu einer Seie zurückgekehrt, die mir bisher nicht bekannt war, ich kam aber auch ohne Vorwissen gut mit den Protagonisten klar, allen voran Schriftstellerin Erika, die mit True Crime-Romanen erfolgreich ist, und ihrem Ehemann Patrik Hedström von der Polizei im südschwedischen Fjällbacka.

    Das Ehepaar hat über eine Freundin Erikas eine Einladung zu einer goldenen Hochzeit einer prominenten und wohlhabenden örtlichen Familie erhalten: Henning ist Schriftsteller, wird als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt, seine Frau stammt aus einer altehrwürdigen Verlegerfamilie. Ausgerechnet nach einem weinseligen Abend wird der verkaterte Patrik zu einer Mordermittlung gerufen: Der Starfotograf Rolf ist tot in einer Galerie gefunden worden. Auch er war zu der Feier eingeladen, hatte aber abgesagt.

    Bilder der geplanten Ausstellung inspirieren Erika, bei einem ohnehin geplanten Reise nach Stockholm den Spuren von Lola nachzugehen, einer Transfrau, die Rolf offenbar so beeindruckt hat, dass ihr Foto im ehelichen Schlafzimmer hing. Bei ihren Recherchen stößt Erika auf eine tragische Geschicht: Lola und ihre Tochter kamen vor Jahren bei einem Brand ums Leben. Das ist der Stoff für einen neuen Roman, ist Erika überzeugt, die an die Theorie von einem Unfalltod nicht glauben will.

    Sie stellt überrascht fest, dass Lola nicht nur Rolf kannte, sondern dass die Künstler- und Intellektuellenclique um Rolf, Henning und Elisabeth damals ihre Ersatzfamilie bildete. Währenddessen kommt es in Fjällbacka zu einem regelrechten Blutbad, das auch erfahren Polizisten nicht kalt lässt. Irgendjemand scheint einen unversöhnlichen Hass gegen die Familie zu hegen.

    In einem zweiten Handlungsstrang geht es um die Zeit um 1980, die Monate vor Lolas Tod und das Leben und die Vergangenheit der Transfrau. Eniges hierzu wird von Erika im Gespräch mit Freunden und Nachbarn aufgedeckt, anderes aus der damaligen Erlebnisperspektive geschrieben.

    Mir war eigentlich früh klar, wer hinter der Mordserie stecken musste, insofern hat mich die Auflösung des Plots nicht sonderlich überrascht. Trotzdem ist "Kuckuckskinder" spannend zu lesen, denn auch wenn ich die Lösung geahnt hatte, waren da noch einige "wie"-Fragen zu klären. Gut gefiel mir die Normalität von Erika und Patrik, die eben nicht als Superhelden dargestellt werden, sondern als gestresstes Ehepaar, dass auch noch den Alltag mit drei kleinen Kindern bestehen muss und plötzlich vor einer überraschenden und schwierigen Situation steht, die völlig andere Weichen für die Zukunft stellen kann.

    Auch die übrigen Polizisten müssen neben der Arbeit private Probleme und Herausforderungen bewältigen. Dass auch Polizisten nur Menschen sind und beim Anblick mancher Tatorte traumatisiert werden, wird ebenfalls thematisiert.

    "Kuckuckskinder" ist eingängig geschrieben, fängt allerdings etwas langsam an, bis die Handlung Fahrt aufnimmt. Am Ende fand ich einiges überzogen, kann darauf aber nicht ohne Spoilern eingehen.

  • Tolle Fortsetzung in Fjällbacka


    In Fjällbacka findet ein gesellschaftliches Ereignis statt. Die goldene Hochzeit des Schriftstellers Henning Bauer, der für den Literatur-Nobelpreis gehandelt wird, und seiner Frau Elisabeth. Am Morgen danach wird der erfolgreiche Fotograf Rolf, Freund der Familie Bauer, in einer Galerie ermordet aufgefunden. Für Patrik Hedström und sein Team beginnen die Ermittlungen, bei denen natürlich auch Patriks Frau Erica Falck nicht fehlen darf. Mitten in diesen Ermittlungen geschehen weitere Morde, die Familie Bauer erschüttert. Hängen die Taten zusammen? Was ist der Grund für die Taten?

    Immer wieder wird der Leser zurück ins Jahr 1980 geführt und nur ganz langsam werden die Zusammenhänge klarer.


    Camilla Läckberg gelingt es wieder in einem flüssigen Stil einen spannenden Krimi zu schreiben, der aus unterschiedlicher Sicht der vorkommenden Hauptdarsteller erzählt wird.

    Zu Beginn hat mich ein wenig gestört, dass man erstmal die vielen verschiedenen Charaktere auseinander halten musste, aber mit der Zeit ging das sehr gut.

    Die Handlung hat mich mitgenommen und am Anfang ganz schön schockiert. Sie war super spannend, wurde gut, überraschend und nachvollziehbar aufgelöst.

    Der Titel ist gut gewählt und das Cover sehr ansprechend.

    Mein Fazit: Absolut lesenswert, auch wenn man vielleicht die vorigen Teile noch nicht kennt.

  • Es geht weiter in Fjällbacka.................


    Erica Falck und Patrik Hedström sind wieder da. In Fall 11 gibt es zwei Handlungsstränge die sich am Schluss verbinden.

    Aktuell ist der Mordfall an dem berühmten Fotografen Rolf der gerade eine Ausstellung vorbereitet hat.

    Er gehört einem Kreis von reichen und intellektuellen Menschen mit viel Einfluss an.

    Dieser Fall wird von Patrik bearbeitet während Erica Nachforschungen an einem Cold Case Fall aus den 80iger Jahren anstellt. Damals wurde Lola ermordet, Lola, die eigentlich ein Mann war und mit ihrer Tochter zusammen lebte.

    Die Erzählstränge wechseln zwischen diesen beiden Ereignissen hin und her und langsam kommt immer mehr Klarheit in die Geschichte.

    Alles endet mit einem Showdown und der endgültigen Auflösung.

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen, es liest sich kurzweilig und unterhaltsam und ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

  • Kuckuckskinder ist der elfte Band der Krimireihe um die Ermittlerin Erica Falck. Erica Falck ist im "echten" Leben Schriftstellerin - und immer am Puls der Zeit, wenn es um Ermittlungsarbeit für ihr neues Schreibprojekt geht. Ihr Lebensgefährte Patrik Hedström, ist von Erica nicht nur hingerissen, sondern auch hin- und hergerissen, wenn es um den Ermittlerdrang von Erica geht.




    Erica sucht sich leider zielgerichtet das aktuelle "Ermittlungsthema" aus, in dem Patrik gerade alle Hände voll zu tun hat. Zwar handelt es sich bei Ericas Ermittlungsprojekt um einen Cold Case, dieser steht aber immerhin in Zusammenhang mit den Personen im aktuellen Fall. Patrik ist mit Leib und Seele Kommissar und wenig angetan, wenn Erica sich quasi sehenden Auges in Gefahr begibt.

    Kuckuckskinder beginnt sehr familiär im Freundeskreis. Erica und Patrik sind zur Goldenen Hochzeit von Henning und Elisabeth Bauer eingeladen. Und Henning Bauer könnte vermutlich bald einen wichtigen Literaturpreis sein eigen nennen. Nur blöd, dass einer der Gäste, der nicht einmal die Einladung wahrgenommen hat, am nächsten Tag tot in der Kunstgalerie aufgefunden wird.

    Bevor der Mord an dem befreundeten Künstler und Fotografen Rolf Stenklo aufgeklärt werden kann, überschlagen sich die Ereignisse. Erica erfährt auf der Goldenen Hochzeit von einem Jahre zurückliegenden ungeklärten Mordfall, der in den Fokus ihrer schriftstellerischen Ermittlungen gerät, Patrik ermittelt im Fall des ermordeten Rolf Stenklo und die Familie Bauer zieht sich in ihr Familiendomizil auf einer sonst einsamen Insel zurück.

    Der Spannungsbogen ist immens hoch in dieser Geschichte. Die einzelnen Stränge sind klar erkennbar und vermischen sich nach und nach zu einem großen Ganzen. Camilla Läckberg erzählt die Geschichte in der heutigen Zeit und in der Zeit des ungeklärten Mordfalls von 1980. Ich bin begeistert von ihrem Schreibstil, denn sie erweckt die 1980er Jahre durch den Tonfall und die Beschreibung der Stimmung und der Begebenheiten vor Ort so realistisch, dass ich mich wahrlich zurückversetzt fühle. Und auch in der Jetzt-Zeit stimmt alles.

    Kuckuckskinder ist spannend, im richtigen Maße verworren und - spannend!

    Katrin Frey hat Kuckuckskinder so gekonnt übersetzt, dass eine Übersetzung nicht spürbar ist. Ich bin immer beeindruckt, wenn sprachlich alles stimmt und ich beim Lesen nicht durch wortwörtliche Übersetzung aus der Geschichte gerissen werde. Vielen Dank.


    Fazit

    Kuckuckskinder ist für alle, die kriminalistische Arbeit auch in polizeifremde Hände legen können und Krimis in Verbindung mit einem Cold Case lieben.


    ASIN/ISBN: 3471351752