Der Passagier – Cormac McCarthy

  • Rowohlt, 2022

    528 Seiten


    OT: The Passenger

    Übersetzt von Nikolaus Stangl


    Kurzbeschreibung:

    1980, Pass Christian, Mississippi: Bobby Western, Bergungstaucher mit Tiefenangst, stürzt sich ins dunkle Meer und taucht hinab zu einer abgestürzten Jet Star. Im Wrack findet er neun in ihren Sitzen festgeschnallte Leichen. Es fehlen: der Flugschreiber und der zehnte Passagier. Bald mehren sich die Zeichen, dass Western in etwas Größeres geraten ist. Er wird von skrupellosen Männern mit Dienstausweisen verfolgt und heimgesucht von der Erinnerung an seinen Vater, der an der Erfindung der Atombombe beteiligt war, und von der Trauer um seine Schwester, seiner großen Liebe und seinem größten Verderben.


    Über den Autor:

    Cormac Mc Carthy wurde 1933 in Rhode Island geboren und wuchs in Knoxville, Tennessee auf. Für sein literarisches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzerpreis und dem National Book Award. Die amerikanische Kritik feierte seinen Roman "Die Straße" als "das dem Alten Testament am nächsten kommende Buch der Literaturgeschichte" (Publishers Weekly). Das Buch gelangte auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste und verkaufte sich weltweit mehr als eine Million Mal. Mehrere von McCarthys Büchern wurden bereits aufsehenerregend verfilmt, "Kein Land für alte Männer" von den Coen-Brüdern, "Der Anwalt" von Ridley Scott und "Ein Kind Gottes" von James Franco.


    Über den Übersetzer:

    Nikolaus Stingl, geb. 1952 in B.-Baden, übersetzte unter anderem William Gaddis, William Gass, Graham Greene, Cormac McCarthy und Thomas Pynchon. Er wurde mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis, dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Paul- Celan-Preis und dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Mit Der Passagier liegt Cormac McCarthys Spätwerk vor, für mich ist es das erste Buch dieses Autors.


    Der Roman ist dialoglastig. Kennzeichnend für die Dialoge sind kurze Sätze in einem trockenen Ton.


    Der Plot, soweit vorhanden, ist rätselhaft, aber nicht uninteressant.

    Was steckt hinter dem Verschwinden des 8 Passagier aus dem abgestürzten Flugzeug im Meer. Abgesehen von den Piloten werden 7 Tote gefunden, aber laut Passagierliste gab es noch eine Person.


    Seltsame Figuren befragen den Protagonisten Robert (Bobby) Western, der zu den Bergungstauchern gehörte.

    Dann kommt Westerns Kollege und Freund Oiler ums Leben, der auch bei der Bergung dabei war.


    Der Protagonist nicht einfach zu verstehen, er ist sehr verschlossen und leidet offenbar an dem Verlust seiner Schwester, die Suizid begangen hatte.

    Diese Schwester hat übrigens auch immer wieder einige (kurze) Kapitel, mit denen ich, ehrlich gesagt, weniger anfangen konnte, da es fast an Twin Peaks erinnert.


    Was mich neben den oft lakonischen Dialogen sehr beeindruckt, sind die eindrucksvollen Beschreibungen, die mit ausdrucksstarker Sprache gestaltet werden.


    ASIN/ISBN: 3498003372