Sarah Stankewitz - Shatter and shine
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ASIN/ISBN: 3958186459 |
Kurzbeschreibung von Amazon:
Als Hazel die Nachricht vom Tod ihres Ex-Freundes in Afghanistan erhält, bricht für sie eine Welt zusammen. Wochenlang verkriecht sie sich auf der Farm ihres Großvaters in Texas und versucht zu verstehen, dass sie Mason niemals wiedersehen wird. Doch dann ist da Cameron. Cameron, der als Kriegsveteran einen Bombenanschlag überlebt, durch die Explosion jedoch sein Gehör verloren hat. Hazel soll ihm als Gebärdensprachlerin helfen, sich in der stillen Welt zurechtzufinden. Während sie an seiner Seite das Leben neu entdeckt, kann er nicht hören, wie laut ihr Herz in seiner Gegenwart schlägt …
Mein Eindruck:
Der Geschichtsaufbau um Hazels Vergangenheitsbewältigung und Camerons Gegenwartsherausforderung haben mir sehr gut gefallen. Ich mochte beide Figuren, vor allem, dass beide nicht so sehr zur Schau stellen, wie "erwachsen" sie sind, sondern gerade ihre Güte und Bodenständigkeit in den Fokus rücken. Die Momente insbesondere mit Hazels kleinem Bruder oder auf der Farm, der Wertschätzung und Wahrnehmung für schöne Momente (Sonne, die durch Wolken bricht) und die insgesamt eben tollen Figuren haben mich komplett abholen können.
Hazel gibt Gebärdensprachunterricht neben ihrem Studium und hilft auf der Farm ihrer Großeltern, Cameron ist durch den Krieg gehörlos geworden und nimmt Unterricht bei Hazel. Er droht sich von der Welt abzuschotten und betritt ihre Welt...und als ihre Welten miteinander konfrontieren, droht Hazels Last auf dem Herzen die beiden zu zerstören.
Das Ende habe ich aus zeitlichen Gründen etwas schnell gelesen, dennoch musste ich an einer Stelle auf einem besonderen Hügel mit toller Aussicht einfach weinen.
Sarah Stankewitz kann Emotionen für meinen Geschmack richtig gut einfangen und festhalten, alle Charaktere wirken echt, ich konnte das Ganze wie einen Nicholas Sparks Film vor mir sehen, nur mit etwas mehr "Leichtigkeit", obwohl die Sprache hier für meinen Geschmack noch bildgewaltiger war.
Das Stilmittel, dass sich Cameron und Hazel solange er die Gebärdensprache nicht beherrscht in Textnachrichten schreiben bzw. zeigen, was sie einander zu sagen haben, gefiel mir sehr gut und lockerte das Buch auf. Auch die Gebärdensprache wird sehr mitreißend geschildert, mein Interesse daran war geweckt und Dinge wie den Gebärdenraum werde ich sicherlich weiter recherchieren.
Es wird aus der Ich-Perspektive beider Figuren geschrieben und ich konnte mich bei beiden emotional anklinken und war in den Momenten drin. Das Ende hat mich dennoch trotz der steigenden Dramatik und dem Aufbau, dass ein Sturm aufzieht, nicht nur bildlich, etwas verloren. Der Sturm und die Dramatik waren allerdings sehr vorhersehbar, man ahnt zumindest etwas, wenn auch nicht alles und die Reaktionen der beiden Figuren fand ich von respektvoll und behütend bis verzweifelt allesamt gut. Beide Figuren hinterfragen sich und ihr Handeln jedenfalls und reagieren nicht einfach nur vollständig egoistisch, daher konnte ich mit gewissen Momenten, wo andere sicherlich die Figuren schütteln wollen würden, vergleichsweise gut leben. Dennoch übernimmt am Ende dann einfach eine Runde zu viel Kitsch für meinen Geschmack. Trotzdem aufgrund des Aufbaus und der mich sehr begeisternden Start- und Mittelteile:
9 Punkte.
P. S. Ich habe heute nach Abschluss des Buchs Five FInger Death Punchs das Lied "Brighter side of grey" gehört und es hat die Geschichte für mich dann noch abgerundet.