Über die Autorin
Nathalie Weidenfeld wurde 1970 in Frankreich geboren und wuchs zweisprachig in Deutschland auf. Sie besuchte die Schauspielschule von Lee Strasberg in New York und arbeitete in Paris, Mailand, Syndney und New York als Model. 1993 kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete bei Film und Fernsehen. 2000 schloß sie ein Studium der Literaturwissenschaft und Amerikanistik ab. Heute lebt Nathalie Weidenfeld als freie Autorin und Lektorin in München
Klappentext
Nathalie Weidenfeld erzählt die Geschichte einer jungen Frau, deren vertraute Beziehungsmuster aus den Fugen geraten - eine Geschichte über die verborgene Sehnsucht, turbulent und traurig wie ein Traum. Ein Roman auch über die Unsicherheit und das Risiko, über den Sprung in ein Leben, das keine wirklichen Grenzen kennt.
Candida, 24 Jahre, Tochter eines berühmten Sängers und einer erfolgreichen Managerin, befindet sich auf der falschen Lebensspur. Unter dem hohen Erwartungsdruck ihrer Eltern gelingt es ihr kaum, ein Gespür für ihr eigenes Leben zu entwickeln. Anstatt ihrem Traum zu folgen und Tierärztin zu werden (was im Buch mit maximal 5 Sätzen abgehandelt wird) verdient sie sich ihr Geld mit kleinen Rollen im Fernsehen.
Dann das, was man die Chance ihres Lebens nennen könnte: Die Hauptrolle in einer TV-Serie, die ein überragender Erfolg wird und eine Werbekampagne für ein neues Parfum nach sich zieht. Jetzt gerät ihr Leben auf die Überholspur. Doch Candida zieht sich zurück in ihr kleines Reich, ihren unzugänglichen Turm. Nach vielen gescheiterten Männerbeziehungen (Humbug! Eigentlich ist es ja nur eine....) lernt sie den Maler Chris kennen. Wird er der Prinz sein, der die Prinzessin - wie im Märchen - (das wird im Buch erklärt ;-)) erlöst?
Meine Meinung
Das Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Auf der einen Seite ist es ein netter kleiner Roman, ein sympathischer Erstling. Ich hatte ihn auch am heutigen Abend in einem Stück weggelesen (nachdem mir mein Internet abgeschmiert ist.... :fetch).
Was mir nicht gefällt ist mal wieder das Verhalten der Protagonistin. Aus mir völlig unverständlichen Gründen ist sie zuerst drei Jahre mit einem absoluten Schmarotzer und emotionalen Vampir zusammengewesen. Endlich, endlich schafft sie es, den Nichtsnutz vor die Tür zu setzen - ist aber auf Jahre hinaus paralysiert was den Umgang mit Männern angeht und so setzt sie die, die sich in ihr Netz verirren, nach nur einer Nacht wieder vor die Türe.
Auch ihr berufliches Verhalten zeugt nicht unbedingt von Professionalität: Aus dem vermeintlichen Gefühl heraus, ihre Eltern würden das von ihr erwarten, geht auch sie zur Bühne. Mehr schlecht als recht hangelt sie sich da durch und als sie endlich den Durchbruch erlebt, verhält sie sich mehr als einmal vollkommen unprofessionell.
Alles Faktoren, die mich beim Lesen eines Buches schon mal nerven. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert und Protagonisten verhalten sich nun mal nicht immer so, wie ich das gerne hätte.
Alles in allem war das Buch aber eine nette Abendunterhaltung, der ich auf der Schulnotenskala eine 3 geben würde. Ich habe zwar nicht das unbedingte Bedürfnis, zu weiteren Büchern der Autorin zu greifen, aber die Zeit mit dem Buch war auch keine verschenkte Zeit.
Nur eines würde mich zum Abschluß brennend interessieren: Warum zum Henker benennt eine Autorin ihre Protagonistin nach einem Darmpilz? Das hat mir denn doch zu Grübeln aufgegeben.
Wer das Buch kennt und eine logische Erklärung dafür hat, bitte bei mir melden.