Die Pachinko-Kugeln – Elisa Shua Dusapin

  • Blumenbar, 2022

    144 Seiten

    OT: Les Billes du Pachinko

    Übersetzt von Andres Jandl


    Kurzbeschreibung:

    Elisa Shua Dusapin erzählt meisterhaft von den Generationen und von der Sehnsucht nach Heimat.


    Über die Autorin:

    Elisa Shua Dusapin, geboren 1992, wuchs als Tochter eines französischen Vaters und einer südkoreanischen Mutter in Paris, Seoul und Porrentruy auf. Sie hat am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel studiert. Für ihr Debüt »Ein Winter in Sokcho« erhielt sie u. a. den »Robert-Walser-Preis« und den »National Book Award for Translated Literature« 2021. "Die Pachinko-Kugeln" wurden mit dem »Schweizer Literaturpreis« ausgezeichnet.


    Über den Übersetzer:

    Andreas Jandl, geboren 1975, studierte Theaterwissenschaften, Anglistik und Romanistik in Berlin, London und Montréal. Er ist Übersetzer aus dem Französischen und Englischen, u. a. von J. A. Baker, Nicolas Dickner, Robert Macfarlane, Gaétan Soucy, Elisa Shua Dusapin und David Diop. Zuletzt wurde er mit dem Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis ausgezeichnet.


    Mein Eindruck:

    Der neue, preisgekrönte Roman der Autorin von Ein Winter in Sokcho.

    Er ist sensibel erzählt und hat relevante Themen wie Identität, Sprache und Herkunft. Das ist eine ganze Menge für so einen kurzen Roman, daher nutzt Elise Shua Dusapin eine dichte, knappe Sprache.


    Die Handlung setzt in Japan ein. Die Icherzählerin Claire ist koreanischer Herkunft, jedoch in der Schweiz geboren.

    Ihre Großeltern sind vor 50 Jahren aus Korea vor dem Bürgerkrieg nach Japan geflüchtet.

    Die fast 30jährige Claire besucht ihre Großeltern in Japan und plant mit ihnen erstmals wieder nach Korea zu reisen.

    Bis es so weit ist, unterrichtet sie ein 10jähriges Mädchen in Französisch.

    Das wird eine besondere Beziehung. Überhaupt beleuchtet die Autorin die Generationsverhältnisse gut.

    Herkunft und Sprachen spielen eine große Rolle im Buch.

    Claire hat ihr Koreanisch vergessen, spricht mit den Großeltern kein Japanisch. Ihre Muttersprache ist Französisch.

    Nicht selten gibt es Verständnisprobleme.


    Die Identität wird angesprochen. Die Großeltern leben seit 50 Jahren in Japan, doch fühlen sich dennoch teilweise fremd. Die Großmutter weigert sich sogar japanisch zu sprechen.

    Claire schwankt in ihrer Identität zwischen der Schweiz, Japan und dem fremden Korea.


    Mich überzeugt am Buch außerdem die stimmungsvolle Sprache und die Ernsthaftigkeit, die man beim bunten Cover fast nicht erwarten würde.


    ASIN/ISBN: 3351051115