Was machen die Eulen gerade? ... ab dem 12.11.2022

  • Ich habe gerade mein aktuelles Buch beendet, ich liebe es, Sonntags morgens ganz in Ruhe zu starten. Die Waschmaschine ist fertig, die nächste Ladung muss gestartet werden, dann wartet noch das Bügelbrett auf meine Zuwendung. Aber alles ganz entspannt.

    Ha, gut, daß Du das sagst, das muß ich auch noch machen, nicht daß ich das noch vergesse.



    Ansonsten Kaffee trinken, mich erholen und den gestrigen schönen Tag nochmal Revue passieren lassen.

    Wir haben den Geburtstag meines Neffen nachgefeiert - waren bei bowlen.


    War sehr lustig, auch wenn ich das nicht sonderlich gut kann.

    Eine der kleinen Damen war dann auch immer ganz stolz, wenn sie meine Kugel "werfen" durfte :grin

    Sie hat das für ihre 5 Jahre doch echt gut und mit viel Enthusiasmus gemacht.


    Hinterher wurden wir noch mit oberlecker Kuchen und Spieleabend verwöhnt.

  • Ich finde es eher erschreckend. Bin froh, dass ich während der ersten Jahre im Beruf Erfahrungen sammeln konnte, auch wenn das nur mit Überstunden ging. Dafür konnte ich Ersparnisse anlegen, viel von der Welt sehen und kann heute auf diesen Erfahrungen aufbauen.

    Wenn man nicht so viel Freizeit hat, muss man diese nutzen. Manche Menschen sollten nicht nach mehr Freizeit verlangen, sondern darüber nachdenken, was sie damit machen. Weniger am Handy daddeln und fernsehen, und dafür mehr Zeit mit Freunden verbringen, gibt der Freizeit mehr Qualität. Work-Life-Balance ist meiner Meinung nach etwas für Menschen, die bereits etwas geleistet haben, aber nicht für Berufsanfänger.


    Ich glaube, dass die heutige Arbeitswelt und auch die Welt generell ein wenig (bzw. mehr als ein wenig) anders tickt, als es noch vor 10 oder 20 Jahren war. Die Aussage, dass Work-Life-Balance nur etwas für Menschen ist, die bereits etwas geleistet haben, finde ich so pauschal etwas irreführend.

    Und ich finde auch, Überstunden sind nicht gleich Überstunden.

    Mit dem Nutzen der Freizeit würde mich Dir da generell anschließen, allerdings ist es ja auch nicht meine Aufgabe zu entscheiden oder zu urteilen, wie wer seine Freizeit nutzt. Urteilen tue ich bestimmt dennoch, lässt sich ja schwer vermeiden, aber im Endeffekt kann ich nicht wissen, was den anderen wirklich entspannt, beruhigt, ihm gut tun.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Ich mache es mir gleich mit Buch und Ingwertee auf dem Sofa gemütlich. Hach, was liebe ich gemütliche Sonntage... :-]

    Und hast du ihn schon geschaut? Wenn ja, wie fandest du's? Ich habe den (ich glaube als Serie - kann das sein?) vor Jahre im TV gesehen und hat einen tiefgehenden bleibenden Eindruck hinterlassen.

  • Was die Arbeitswelt und Work-Life Balance betrifft finde ich es gut, dass junge Leute da auch schon am Beginn ihres Berufslebens drauf achten, dass es passt. Das heißt ja nicht, dass man keine Überstunden mehr macht, sondern, dass es für einen selbst und nicht nur für den Arbeitgeber passen muss.

    Was das heißt ist ja sehr individuell. Der eine fühlt sich toll, weil er sich auch gerne voll einbringt, bei anderen stehen eben vielleicht auch zeitintensive Hobbys dauerhaften Überstunden im Weg.


    Davon abgesehen sollte man seine Arbeit ja in der dafür vorgesehenen Zeit auch erledigen können. Was in letzter Zeit gerne mal anders geplant wird. Da wird von Arbeitgeberseite schon erwartet, dass man Überstunden macht. Ich hab noch nie verstanden, warum in manchen Jobs eine halbwegs sinnvolle berufliche Entwicklung nur möglich ist, wenn man 50 und mehr Stunden die Woche arbeitet.


    Wobei ich durchaus auch Überstunden mache, wenn ich sie dann auch entweder abfeiern kann oder eben ausbezahlt bekomme. Dann aber bitte auch mit den entsprechenden Zuschlägen. Und es sollte schon auch gesehen werden, dass es eben Mehrarbeit ist.


    Bis vor gar nicht allzu langer Zeit hat man als Teilzeit Mitarbeiter keine Überstundenzuschläge bekommen, nur dann, wenn die Überstunden über die tariflichen 35 Stunden gegangen sind. Sprich mit einer 20 Stunden Stelle hat man die Zuschläge erst bekommen, wenn man 35+ gearbeitet hat, alles andere gabs nur ohne Zuschläge.

    Das ist glücklicherweise gekippt worden.

  • Ich mache es mir gleich mit Buch und Ingwertee auf dem Sofa gemütlich. Hach, was liebe ich gemütliche Sonntage... :-]

    Und hast du ihn schon geschaut? Wenn ja, wie fandest du's? Ich habe den (ich glaube als Serie - kann das sein?) vor Jahre im TV gesehen und hat einen tiefgehenden bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Ich kenne den Mehrteiler ja schon. Habe ihn aber gestern noch geschaut. Mochte die Schauspieler, bin ein großer Rachel Ward Fan. Schwere Kost, allerdings "billige Tricks". Werde mir die Tage nochmal das Original ansehen. Einiges was man in der Jugend gut fand, wird im Alter nicht besser ;-)

  • Sternstunde Philosophie auf 3sat zum Thema "Quiet Quitting" (Dienst nach Vorschrift) und Work-Life-Ballance :/ interessant wo der Trend in der Arbeitswelt hingeht.

    Ich finde immer, "Dienst nach Vorschrift" hört sich so nach Faulpelz und Nichtstun an. Dabei ist es eigentlich: Ich tue das, wofür ich bezahlt werde. Punkt. Die Firma hat nichts zu verschenken, ich aber auch nicht. Unterm Strich muss die Work Life Balance stimmen, denn es dankt einem keiner, wenn man sich bis zum Zusammenbruch aufarbeitet.


    Wobei ich selbst auch schon Zeiten hatte, in denen diese Balance gar nicht gestimmt hat. Sofern das aber nur ein temporärer Zustand ist (z.B. Kollege hat sich das Bein gebrochen ist nun 2 Monate krank), geht das noch halbwegs. Wird es dauerhaft, hat die Firma eine falsche Personalplanung.


    Ich finde es vermessen von manchen Firmen zu erwarten, dass die Mitarbeiter nichts Besseres zu tun haben, als quasi rund um die Uhr für die Firma da zu sein und am besten auch noch krank mit dem Kopf unterm Arm zur Arbeit zu erscheinen. Auch, dass immer noch von manchen Firmen als selbstverständlich grenzenlose Mobilität erwartet wird, finde ich unverschämt. Gerade heute mit den digitalen Möglichkeiten sollte es - zumindest in vielen Bereichen - nicht mehr nötig sein, der Arbeit hinterher zu ziehen.


    Ich gehöre zu denen, die ihren Job wirklich lieben und sich auch nach 35 Arbeitsjahren noch engagieren. Ich habe auch kein Problem mit Überstunden (ich bin ja zeitlich flexibel) und bei mir ist es nun mal auch so, dass wir saisonale Spitzen haben, die man eben nur mit Überstunden abfangen kann. Aber: ich bekomme diese Zeit gutgeschrieben und kann sie danach auch abgleiten und zwar ziemlich flexibel. So ist das eine win-win Situation: ich bin in Stoßzeiten für meinen Arbeitgeber da, aber danach kann ich diese Stunden nach meinem Gusto nehmen - notfalls auch mal eine Woche am Stück.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Überstunden sollten natürlich erfasst und dann entsprechender Ausgleich Angeboten werden. Und es macht einen Unterschied,ob jemand in der Pflege oder im Einzelhandel arbeitet, oder wie ich im Service. Als ich noch im Außendienst gearbeitet habe, war das ohne Überstunden einfach nicht möglich. Wenn ich fünf Tage Schulung halten muss und der Kunde nicht in der Nähe ist, kommen einfach Reisezeiten hinzu, je nach Entfernung auch mal (selten) mit Anreise am Sonntag.

    Was mich nervt ist der geplante Zwang zur akribischen Zeiterfassung. Der ist in meiner Branche Schwachsinn. Da werden keine Raucher oder Kaffeepausen erfasst, und genauso wenig schreibt jemand auf, wenn kurz vor Feierabend noch ein Kunde anruft und es zehn Minuten später wird. Das läuft über Vertrauenarbeitszeit, und das läuft gut so. Ist eben etwas völlig anderes, als wenn beispielsweise mobile Pflegedienste im Stau stehen und trotzdem keine Patienten auslassen können.

    Wo mir das Verständnis fehlt, sind junge Leute Anfang 20, die die Vorstellung, 40 Stunden zu arbeiten, unzumutbar finden. Aber für 30 Stunden das gleiche Gehalt wollen und am liebsten noch mehr Urlaub. Aber die wollen laut Umfrage auch lieber einen Hund statt Kind. Wer zahlt dann deren Rente, und wohin mit dem Hund während der Arbeit, frage ich mich da ... Homeoffice geht ja nicht in jeder Branche.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Danke für den Hinweis, das schaue ich mir direkt mal an.

    Interessant fand ich da auch, wie unterschiedlich Arbeit definiert wurde: für die Schriftstellerin war fast alles Arbeit (z.B. auch Beziehungsarbeit, Gartenarbeit, ...) - für den Professor fast nichts, nur eben was bezahlt wird und selbst da schien er in der glücklichen Position zu sein, nur das machen zu müssen, was er gern macht.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Als Zeitarbeitskraft kam ich damals in die unterschiedlichsten Abteilungen, meist auch als Notlösung, wenn eine Festangestellte plötzlich ausfiel. Oft war dann auch niemand da, der mich ordentlich einarbeiten konnte. Und dann war die Enttäuschung groß, wenn ich nicht die Leistung einer langjährigen Mitarbeiterin bringen konnte. Nach anfänglichen Bemühungen habe ich dann irgendwann auch nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht und darauf gewartet, dass der Einsatz vorbeiwar :( So konnte ich natürlich auch keine zufriedene Kunden gewinnen.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich finde es eher erschreckend. Bin froh, dass ich während der ersten Jahre im Beruf Erfahrungen sammeln konnte, auch wenn das nur mit Überstunden ging. Dafür konnte ich Ersparnisse anlegen, viel von der Welt sehen und kann heute auf diesen Erfahrungen aufbauen.

    Wenn man nicht so viel Freizeit hat, muss man diese nutzen. Manche Menschen sollten nicht nach mehr Freizeit verlangen, sondern darüber nachdenken, was sie damit machen. Weniger am Handy daddeln und fernsehen, und dafür mehr Zeit mit Freunden verbringen, gibt der Freizeit mehr Qualität. Work-Life-Balance ist meiner Meinung nach etwas für Menschen, die bereits etwas geleistet haben, aber nicht für Berufsanfänger.

    :gruebel Manchmal brauchen Berufsanfänger erstmal die richtige Motivation, um überhaupt auf das geforderte Leistungsniveau zu kommen. Wer als Neuling nur das bekommt, was die Alteingesessenen nicht mehr machen wollen verliert eher seinen Leistungswillen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Tante Li Da bin ich froh, dass bei uns ein wirklich gutes Klima in der Abteilung herrscht. Es wird sich auch bemüht, Neue vernünftig einzuarbeiten. Das war aber nicht immer so... Manchmal wurde man ins kalte Wasser geworfen. Aber die Neuen können uns alte Hasen immer kontaktieren, und es geht auch nicht um ungeliebte Arbeiten, sondern es ist einfach zuviel Arbeit für zu wenig Leute da.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich habe gerade meine Frontscheibe vom Auto abgedeckt. Ich hab keine Lust, morgen um 4 Scheibe zu kratzen :wave

    Ja, das ist extrem hilfreich, mache ich jetzt auch immer.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)