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'Feldpost' - Seiten 001 - 074
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Wie immer ein enormer Lesesog, der einen in jedes Borrmann-Buch hineinzieht. Anwältin Cara wird ganz ohne es zu wollen in eine Sache verwickelt, die 50 Jahre zurückliegt. Wer war die Frau, die ihr die Sachen einfach dagelassen hat? Und welche Lawine kommt ins Rollen, dadurch dass sie Richard findet.
Der Strang, der in der Nazi-Zeit spielt, ist wirklich gut geschrieben. So wenig Worte, aber man kann nachempfinden, wie die Jugendlichen die ersten Schritte ins Erwachsenenleben machen und zur damaligen Zeit waren es keine fröhlichen und leichten Schritte, sondern allem haftete bereits eine Schwere an. Wenn ich denke, wie meine Söhne ihre Teenagerzeit genießen konnten. Frei und ohne große Zwänge (bis auf Schule natürlich und alle 100 Tage mal Zimmer aufräumen ). Für Adele und Albert ist es natürlich doppelt schwer. Lächerlich, wegen was der Vater ins Gefängnis musste.
Was mir wieder mal erschreckend auffällt ist, dass mit der Machtergreifung Hitlers alles schlagartig anders wurde. Ganz viele Erlasse und Verordnungen hat der sofort umgesetzt. Das war gar kein langsamer Prozess. Die NSDAP hatte da wirklich schon lange viel Vorarbeit geleistet. Es gab auch schon Adolf-Hitler-Straßen. Stellt euch mal vor, unser Olaf hätte gleich letzten Herbst angefangen, Straßen nach sich zu benennen. Aus der zeitlichen Ferne betrachtet ist es wirklich erschütternd, wie leicht die Massen sich auf das alles eingelassen haben und wie Obrigkeitshörig damals alle waren. Das ist ja heute das genaue Gegenteil. Politiker haben bei uns doch gar keinen guten Stand mehr. Auch da läuft wahrscheinlich was verkehrt.
Auf jeden Fall regt die Geschichte hier sehr zum Nachdenken an. EIne kleine Überraschung ist natürlich, dass es um die Liebesgeschichte von Richard und Albert geht. Ist Albert damals wirklich tot gewesen? Warum sind die Briefe noch da?
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Ich habe gestern Abend die ersten paar Seiten gelesen und war direkt drin in der Geschichte. Wurde dann leider von Kopfweh und Müdigkeit ausgebremst, freue mich aber sehr aufs Weiterlesen.
Wie die alte Dame Cara in dem Café die Briefe "übergibt" fand ich amüsant und spannend.
Nur auf den Prolog hätte ich (wie eigentlich immer) verzichten können.
Was mir wieder mal erschreckend auffällt ist, dass mit der Machtergreifung Hitlers alles schlagartig anders wurde. Ganz viele Erlasse und Verordnungen hat der sofort umgesetzt. Das war gar kein langsamer Prozess. Die NSDAP hatte da wirklich schon lange viel Vorarbeit geleistet. Es gab auch schon Adolf-Hitler-Straßen. Stellt euch mal vor, unser Olaf hätte gleich letzten Herbst angefangen, Straßen nach sich zu benennen. Aus der zeitlichen Ferne betrachtet ist es wirklich erschütternd, wie leicht die Massen sich auf das alles eingelassen haben und wie Obrigkeitshörig damals alle waren. Das ist ja heute das genaue Gegenteil. Politiker haben bei uns doch gar keinen guten Stand mehr. Auch da läuft wahrscheinlich was verkehrt.
Meinst Du das wäre heute wirklich anders? Wirklich Proteste gibt es doch hier auch kaum. Jeder motzt zwar vor sich hin, mehr aber auch nicht.
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Auf das neue Buch von Mechtild Borrmann habe ich mich sehr gefreut. Nach dem Roman „Trümmerkind“ vor vier Jahren, habe ich „Grenzgänger“ wie auch „Die andere Hälfte der Hoffnung“ auch sehr gern gelesen/ verliehen. Weitere werde und will ich lesen.
Mit dem Buchtitel kann ich sofort etwas anfangen, „Feldpost“ erzeugt Gefühle/ Sentimentalität. Zum einen an die Briefe der Großeltern, aber auch von Fremden. So habe ich vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge schon so manches Erinnerungsbuch in den Händen gehabt und darin gelesen; so sind z.B. auch Briefe von Soldaten an ihre Angehörigen abgedruckt.
Mir gefällt die Erzählform, abwechselnd Gegenwart und Vergangenheit. So bin ich gut in den Roman gekommen und genieße neben der Erzählung auch die sehr die angenehme Typografie.
Der Auftakt ist wunderbar. Manche zufällige Begegnungen sind bereichernd, ob das Gespräch mit Fremden auf der Parkbank, am öffentlichen Bücherschrank, im Zug… manchmal lohnt sich Fremden zuzuhören. Man muss diese Geschenke erkennen und annehmen.
Bisschen schnell geht es mir, dass Cara mit dem ersten Anruf Richard findet – doch, ich gönne es ihr. Ich verstehe sehr gut, warum er den Anruf vor seiner Frau geheim hält. Ganz unabhängig, ob er die Briefe Adele oder Albert geschrieben hätte. Diese Korrespondenz hat in seinem Herzen einen eigenen Platz und die erste Liebe auch eine besondere Bedeutung. Warum soll er mit seiner Frau diese Schale aufknacken, womöglich sich rechtfertigen, sie kommentieren lassen, warum diese Korrespondenz ihm so viel bedeutet. Es sind seine Briefe – sein Inneres zu Papier gebracht, noch mehr würden ihm die Briefe bedeuten, die an ihn adressierte waren. Diese Briefe gehören zu seiner verlorenen Jugend/ seinem jungen Erwachsenen-Dasein.
Adele hat Richards Briefe an Albert aufgehoben – sie waren an sie adressiert, als Deckung der Männerliebe. Ihre Adresse gab Schutz und ich bin gespannt, ob Richards Briefe Albert erreicht haben/ er sie seiner Schwester zum Verwahren immer wieder zurück gegeben hat – das hoffe ich! Vielleicht lebt Adele noch und Richard erhält Antworten.
Es macht mich traurig zu lesen, als Richard aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, wie er gegen den Hunger Arbeiten annimmt. Da denke ich an meinen Opa Richard, dem ich keine Fragen zu seinem Soldatensein stellen konnte, da ich fünf war, als er starb. Ich weiß aber von meinem Vater, dass er sich als landwirtschaftlichen Arbeiter ausgegeben hat, ohne Kenntnisse zu haben, um der klassischen Kriegsgefangenschaft zu entkommen. Er war Geschäftsführer bei einer Krankenkasse, zog alle paar Jahre um in die nächste Großstadt, doch von Feldfrüchten und Vieh hatte er keine Ahnung.
Verblüfft hat mich, wie Gerhard besonnen seiner Frau Katharina den gezielten Hinweis auf das Geldversteck gibt. Dabei hat er bestimmt erst mit der Abholung aus der Zelle erfahren, dass ihm gleich endlich das erste Wiedersehen mit seiner Frau für eine Viertelstunde bevorsteht. Natürlich hatte er Zeit, viel Zeit, darüber nachzudenken, was er ihr unbedingt sagen muss und trotzdem, super, dass er in diesem Moment die Info vordringlich ihr vermittelt.
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Ich habe dieses Buch nun auch als Zweitbuch angefangen und wie hollyhollunder schon schrieb - es entwickelt sich sofort ein Lesesog, dem man sich schwer entziehen kann.
Die "Übergabeszene" im Café fand ich auch sehr gelungen und sehr speziell.
Da muss man auch erstmal drauf kommen.
Und die Liebesgeschichte gefällt mir auch.
Auch wenn wir viel Tragisches erfahren werden................
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Der Beschreibung bei Amazon kann man entnehmen, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert:
"Der Roman beruht auf wahren Lebensgeschichten: Recherchen im Tagebuch-Archiv Emmendingen haben Mechtild Borrmann zu diesem feinfühligen Roman über Schuld, Verrat und eine tragische Liebe während des 2. Weltkriegs inspiriert."
Das habe ich eben erst realisiert, hatte es bis jetzt wohl überlesen.
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So, jetzt bin ich mit dem ersten Abschnitt durch, hat mir gut gefallen und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Kassel als Schauplatz gefällt mir, mal was anderes und toll beschrieben. Im Höhenpark war ich mal, aber die Stadt kenne ich nicht.
Schmunzeln musste ich über diesen "da ist jede Menge Wasser die Pader runter" Spruch. Den gibts wohl wirklich überall mit passendem Fluss.
Und der Anruf bei der Auskunft hat mich amüsiert, da würde ich gar nicht mehr darauf kommen. Was Google nicht findet, gibt es nicht. Aber die Jetzt-Zeit ist ja im Jahr 2000 da passt das mit der Auskunft schon noch...
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In Kassel war ich noch nie................aber der Höhenpark ist sicher einen Besuch wert.
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Meinst Du das wäre heute wirklich anders? Wirklich Proteste gibt es doch hier auch kaum. Jeder motzt zwar vor sich hin, mehr aber auch nicht.Ich finde schon, dass den Politikern durch die Medien viel mehr auf die Finger geschaut wird und die davon getrieben sind, dass sie einen guten Eindruck machen müssen. Selbstherrlichkeit wie A.H. sie an den Tag gelegt hat, ist heute schwierig. Da wird man sofort in der Luft zerrisssen. (Außer natürlich bei einer bestimmten Partei. )
Ich hab mein Gefühl vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Und umso mehr ich drüber nachdenke, umso mehr negativ-Beispiele fallen mir jetzt ein. (Siehe Trump) Also geht heute auch noch alles. Stimmt schon. Da war meine heimliche Hoffnung, dass es nicht so wäre, Vater des Gedankens.
Nur auf den Prolog hätte ich (wie eigentlich immer) verzichten können.
Den fand ich toll. Ich mag so etwas. Eine Betrachtung auf Abstand. Besser als diese Prologe, wo ein Geschehniss (Mord) in den Raum gestellt wird und man dann rätseln darf, wo die Reise hingeht.
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Ganz unabhängig, ob er die Briefe Adele oderAlbert geschrieben hätte. Diese Korrespondenz hat in seinem Herzen eineneigenen Platz und die erste Liebe auch eine besondere Bedeutung. Warum soll ermit seiner Frau diese Schale aufknacken, womöglich sich rechtfertigen, siekommentieren lassen, warum diese Korrespondenz ihm so viel bedeutet. Es sindseine Briefe – sein Inneres zu Papier gebracht, noch mehr würden ihm die Briefebedeuten, die an ihn adressierte waren. Diese Briefe gehören zu seinerverlorenen Jugend/ seinem jungen Erwachsenen-Dasein.
Ich denke, er hat niemandem in seiner Familie je in einem Outing seine Homosexualität gebeichtet. Deshalb diese Geheimnisskrämerei. Das macht er sicher schon sein Leben lang und jetzt hat ihn die Vergangenheit eingeholt. Man spürt schnell, dass er aus dem Tritt kommt.
Verblüfft hat mich, wie Gerhard besonnen seiner FrauKatharina den gezielten Hinweis auf das Geldversteck gibt. Dabei hat erbestimmt erst mit der Abholung aus der Zelle erfahren, dass ihm gleich endlichdas erste Wiedersehen mit seiner Frau für eine Viertelstunde bevorsteht. Natürlichhatte er Zeit, viel Zeit, darüber nachzudenken, was er ihr unbedingt sagen mussund trotzdem, super, dass er in diesem Moment die Info vordringlich ihrvermittelt.
Wie du schon sagst, er hatte jede Menge Zeit zu überlegen, was er sagen soll, wenn endlich mal jemand zu ihm darf. Aber das Geld ist ja doch nur ein Tropfen, wenn jetzt kein Gehalt und keine weiteren Rücklagen rein kommen.
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In Kassel war ich noch nie................aber der Höhenpark ist sicher einen Besuch wert.
Ich war auch noch nie in Kassel. Aber wenn die ganze Altstadt weg ist, dann ist es wohl eher eine moderne Stadt.
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Ich bin auch sehr gut in das Buch gestartet, packend ab der ersten Seite, gefällt mir sehr gut.
Der Beschreibung bei Amazon kann man entnehmen, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten basiert:
"Der Roman beruht auf wahren Lebensgeschichten: Recherchen im Tagebuch-Archiv Emmendingen haben Mechtild Borrmann zu diesem feinfühligen Roman über Schuld, Verrat und eine tragische Liebe während des 2. Weltkriegs inspiriert."
Das habe ich eben erst realisiert, hatte es bis jetzt wohl überlesen.
Das ist an mir auch völlig vorbei gegangen, danke für die Info.
Sehr gespannt bin darauf, wer die geheimnisvolle Frau ist, die Cara die Briefe auf diese spezielle Art übergeben hat und wie sie überhaupt in ihren Besitz kam.
Ich denke, er hat niemandem in seiner Familie je in einem Outing seine Homosexualität gebeichtet. Deshalb diese Geheimnisskrämerei. Das macht er sicher schon sein Leben lang und jetzt hat ihn die Vergangenheit eingeholt. Man spürt schnell, dass er aus dem Tritt kommt.
Ich denke auch, dass Richard nie irgendjemandem von seiner Homosexualität erzählt, die einzige Mitwisserin dürfte Adele gewesen sein.
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Ich bin auch wunderbar in das Buch gekommen - husch, husch, sofort war ich mitten im Geschehen...
Mit gefallen auch die verschiedenen Zeitschienen sehr gut, bzw. dass wir auch in der "Jetzt-Zeit" an Richards Gedanken teilnehmen können / dürfen!
Aber ich muss sagen, dass ich relativ lange gebraucht habe, um die homosexuelle Beziehung wahrzunehmen, sonst bin ich bei dieser Thematik immer etwas zügiger. Aber ich habe mich vielleicht in die Irre leiten lassen, dass die Briefe alle an Adele adressiert waren (ich habe extra noch einmal zurückgeblättert) . Und natürlich frage ich mich jetzt - genau wie Richard - wie sie in den Besitz von Adele gekommen sind, warum sie ihr so wichtig waren, dass sie sie im "Hellerhof" deponiert hat, aber dann doch nicht abgeholt hat. Stimmt es, was Richard Cara erzählt hat, dass sie ihren Eltern nach dem Krieg nach Südamerika ausgewandert ist? Wieso gerade Südamerika? Für mich waren es bisher immer eher die alten Nationalsozialisten, die ihre neuen Identitäten in Südamerika gelebt haben... Da schon mal Fragen über Fragen... Und irgendwann war doch auch noch von einem Kind die Rede?
Und wer ist die geheimnisvolle Frau, die die Briefe hatte und warum "übergibt" sie sie Cara? Kurz habe ich überlegt, ob sie evtl. Adele sein könnte, habe es aber schnell wieder verworfen, passt alles nicht...Mich hat sehr beeindruckt, wie die diese unbekannte Frau Cara in die Recherchearbeit einbezieht, einfach so die Tasche mit den Briefen so stehen zu lassen... Cara hätte sie ja tatsächlich zurückweisen können... Kannte sie Cara? Oder war es Zufall?
Auf eine andere Art hat es mich auch berührt, wie Gerhard Katharina den Tipp mit der Geheimschublade gegeben hat - und das bei einer Viertelstunde Besuchszeit einmal im Monat... Überhaupt: zwei Jahre Gefängnis dafür, dass er den Nationalsozialisten seine LKWs verweigert hat - aber gut, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, dass Menschen wegen geringerer Vergehen im Gefängnis oder sogar im KZ gelandet sind... Und er war ja leider schon mal "auffällig" geworden...
So, eine Menge Fragen, aber wir sind ja erst am Anfang der Geschichte...
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So wenig Worte, aber man kann nachempfinden, wie die Jugendlichen die ersten Schritte ins Erwachsenenleben machen
Ja, das kann die Autorin: mit ganz wenigen Worten ganz viel ausdrücken, bzw. unsere Gedanken anregen, weiterzudenken...
Was mir wieder mal erschreckend auffällt ist, dass mit der Machtergreifung Hitlers alles schlagartig anders wurde. Ganz viele Erlasse und Verordnungen hat der sofort umgesetzt. Das war gar kein langsamer Prozess. Die NSDAP hatte da wirklich schon lange viel Vorarbeit geleistet
Ich glaube, wir dürfen nicht vergessen, dass viele Menschen von der Weimarer Zeit bitter enttäuscht waren, zermürbt von Inflation, Arbeitslosigkeit und den in ihren Augen ungerechten Reparationszahlungen... Der Ruf nach einem "starken Mann", der alles "wieder gut" macht, war ja überwältigend... Und die anderen haben gedacht, dass der "braune Spuk" schnell vorbeisein wird... So war das Feld bestellt und Hitler und seine Kumpane hatten relativ leichtes Spiel...
EIne kleine Überraschung ist natürlich, dass es um die Liebesgeschichte von Richard und Albert geht
Wie gesagt, ich habe lange genug gebraucht, um das zu realisieren...
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Nur auf den Prolog hätte ich (wie eigentlich immer) verzichten können.
Oh, ich mag Prologe... aber hier kann ich ihn tatsächlich noch nicht ganz einordnen - aber manchmal verstehe ich Prologe auch erst am Ende...
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Ich denke, er hat niemandem in seiner Familie je in einem Outing seine Homosexualität gebeichtet.
Homosexualität wurde damals ja auch ganz anders als heute angesehen, wegen Homosexualität kamen Menschen in die KZs...
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Homosexualität wurde damals ja auch ganz anders als heute angesehen, wegen Homosexualität kamen Menschen in die KZs...
Ja, das weiß ich. Aber es gab sicherlich auch Männer, die sich wenigstens einem Familienmitglied anvertrauten.
Irgendwann wurde der Paragraph ja aufgehoben und Ende des Jahrhunderts gab es schon viele, die sich outeten. Er hätte sich ja in den letzten 50 Jahren ein Herz fassen können. Es ging mir weniger um die Vergangenheit als die vielen Jahrzehnte danach.
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Ich kam auch gut rein, wenn auch etwas verspätet, weil ich erst noch ein anderes Buch beenden musste.
Ehrlich? Als ich von der Liebesgeschichte las, habe ich erstmal mit den Augen gerollt. Ich persönlich vertrage Liebesgeschichten in Büchern nur in homöopathischen Dosen und freue mich über jeden Roman, der darauf verzichtet. Aber das ist natürlich nur ein Punkt von vielen.
Den Einstieg fand ich sehr gelungen- gut, es ist natürlich ein ziemlicher Zufall dass die Recherche gerade eine Anwältin trifft (ich denke im Laufe des Buches erklärt sich auch noch, warum das sein musste- sprich, diese speziellen Fähigkeiten werden wohl noch gebraucht). Gespannt bin ich, ob die Überbringerin der Briefe noch eine Rolle spielen wird- hat sie vielleicht doch irgendetwas mit Adele zu tun? Dass Adele in Südamerika ist, glaube ich übrigens nicht. Ich denke, das war eine falsche Fährte und in Wahrheit blieb sie in Deutschland und kommt noch vor. Irgendwie sowas.
Dass Richard sich in all den Jahrzehnten nicht offenbart hat, kann ich schon nachvollziehen. Auch wenn es per Gesetz inzwischen anders ist, ist das Gefühl, etwas falsches zu tun, doch tief verwurzelt und lässt sich nicht einfach ablegen, wenn man so erzogen wurde- da müsste man sich schon mit beschäftigen und reflektieren. Und sobald er sich in eine neue Abhängigkeit begeben hatte (Ehe), hat er natürlich seine Frau nicht verletzen und sein ganzes Leben zertrümmern wollen. Da blieb er dann lieber bei der Sicherheit. Für die Kriegsgeneration besonders wichtig- da stand und steht Sicherheit über Selbstverwirklichung.
Mein Feministinnenherz hat übrigens ganz doll geweint, als Adele ihre Schule aufgab und von früh bis spät arbeitete, während ihr Bruder hübsch den Sommer mit seinem Liebsten genoss. Ich hätte da auch ganz deutlich die Mutter in der Pflicht gesehen- um eine Villa in Schuss zu halten, ja, da braucht man Personal oder eine Vollzeitkraft. Aber ich hätte als erstes mein Haus verkauft und wäre in was kleineres gezogen, wofür man kein Personal benötigt, um meiner Tochter ebenfalls das Abitur zu ermöglichen. Oder vielleicht mal selbst arbeiten- auch mit ihrer Gesundheit hätte Katharina sicher als Schreibkraft arbeiten können, anstatt zuzulassen, dass ihre Tochter das für sie tut, damit sie ihr privilegiertes Leben weiterführen kann. Natürlich betrachte ich das durch meine heutigen modernen Augen, klar. Aber solche Situationen führen und führten zu Altersarmut bei Frauen.
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Mein Feministinnenherz hat übrigens ganz doll geweint, als Adele ihre Schule aufgab und von früh bis spät arbeitete, während ihr Bruder hübsch den Sommer mit seinem Liebsten genoss. Ich hätte da auch ganz deutlich die Mutter in der Pflicht gesehen- um eine Villa in Schuss zu halten, ja, da braucht man Personal oder eine Vollzeitkraft. Aber ich hätte als erstes mein Haus verkauft und wäre in was kleineres gezogen, wofür man kein Personal benötigt, um meiner Tochter ebenfalls das Abitur zu ermöglichen. Oder vielleicht mal selbst arbeiten- auch mit ihrer Gesundheit hätte Katharina sicher als Schreibkraft arbeiten können, anstatt zuzulassen, dass ihre Tochter das für sie tut, damit sie ihr privilegiertes Leben weiterführen kann. Natürlich betrachte ich das durch meine heutigen modernen Augen, klar. Aber solche Situationen führen und führten zu Altersarmut bei Frauen.
Oja!!!