ASIN/ISBN: B0BBN7XD4J |
„Verstrickt nochmal: Mordversuch mit Tücken“ von Mirjam Wiesemann, dp Verlag, habe ich als ebook mit 291 Seiten gelesen, die in 68 Kapitel eingeteilt sind. Im Anhang sind die Charaktere aufgeführt, eine Leseprobe von ‚Mord verdirbt den Appetit‘ sowie einige Buchvorstellungen.
Als der Vater von Justine Blackwood von der Friedhofstreppe stürzt und im Koma liegt, glaubt sie nicht an einen Unfall. Sie sucht ihren Psychotherapeuten Thomas Cosy auf, um mit ihm darüber zu reden. Das Gespräch läuft völlig aus dem Ruder, als Justin Wotan, das Albinofrettchen, kennenlernt. Das wohnt seit einigen Tagen mit Cosy im Büro, beide sind zu Hause rausgeflogen wegen unüberwindbarer Hindernisse. Wer kauft auch ein Frettchen ohne Bedienungsanleitung. Aus Therapiezwecken bekommt Justine nun ein Haustier.
Justine mag Menschen nicht besonders, daher liebt sie auch ihren Job als Friedhofsgärtnerin. Um nun aber im Falle ihres Vaters zu ermitteln, muss sie notgedrungen Kontakte zu ihren Nachbarn aufnehmen. Eine unerschöpfliche Quelle an Tratsch ist Damla. Aber auch ihre Mutter ist gut vernetzt. Die attraktive Grace versteht es, die Männer der Nachbarschaft zu becircen, die sich nun, da ihr Mann im Krankenhaus liegt, um sie scharen, ihr behilflich sein wollen und vielleicht an mehr denken. Auch Vater Peter ist beliebt bei der Frauenwelt. Im Hause Blackwood ist ein ständiges Kommen und Gehen, womit Justine überhaupt nicht klarkommt. Auch Grandma Emily wohnt bei ihnen. Sie leidet an Demenz und ist oft nachtaktiv, dabei geht sie über den Friedhof zum Grab ihres Mannes und führt Auferstehungsrituale durch. Justine fängt sie regelmäßig wieder ein.
Die Geschichte ist ziemlich skurril, aber durchaus unterhaltsam und auch amüsant. Sämtliche Personen erscheinen recht schräg. Sogar der Therapeut braucht anscheinend eine Therapie. Aus Langeweile in seinem Job bietet er Justine seine Hilfe als Undercoverermittler an und zieht sogar mit ins Haus. Auch die Nachbarn sind komische Leute. Der Sohn des Jägers beobachtet seine Mitmenschen mit dem Fernglas, besonders Justine. Ein Journalist hat den benachbarten Schriftsteller angezeigt, weil sein Buch zu viel Ähnlichkeiten mit ihm aufweist und gewinnt den Prozess, woraufhin der Schriftsteller pleite ist und zu rigorosen Mitteln greift.
Die Handlung ist oft etwas sprunghaft. Und viel zu oft verstrickt sich Justine in ihre Gedanken und der Deutung ihrer eigenen Träume. Manchmal über mehrere Seiten. Auch bei anderen Personen gibt es viele gedankliche Monologe. Das konnte ich dann nicht mehr lesen und habe es übersprungen. Der Unfall des Vaters und die Aufklärung geraten meistens in den Hintergrund. Davon abgesehen weiß ich nicht, worauf Justines Verdacht eines Anschlages basiert. Auch weiß ich nicht, warum das Buch als Krimi bzw. Cosy Crime deklariert ist.
Das Highlight ist auf jeden Fall Wotan mit seinen frechen und possierlichen Aktivitäten.
Insgesamt hat mich das Buch schon unterhalten, allerdings habe ich doch mehr überfolgen als wirklich gelesen.
Das Cover dagegen ist wunderbar.