"Wir wollen frei sein"

  • Geschrieben in einem Moment des Mitleids...


    „Wir wollen frei sein“


    Q; Bislang wird noch alles vertuscht und verdeckt, aber lang werden Supermärkte und Konsumenten es nicht mehr geheim halten können: die Negerküsse sind auf dem Vormarsch!
    Sie marschieren durch das Süßwarenregal und halten ihre Banner und Plakate hoch. Schoko auf Sahne steht es dort geschrieben: „Wir wollen frei sein“ und „Gleiche Rechte für Haribo und Dickmanns!“
    Was soll man nun davon halten? Kassierer Harry Kleingeld dazu: „Die Negerküsse beschweren sich, weil sie glauben, Haribo würde immer vorgezogen. Auf den Haribotüten steht „Ohne Fett“, während die Negerküsse noch als „Dickmanns“ gelten. Unsere kleinen, sahnigweichen Freunde glauben darum, der Käufer würde beeinflusst, er leite aus dem Namen „Dickmanns“ sein eigenes Schicksal nach Verzehr eines Negerkusses ab. Die Selbstmordserien unter Negerküssen in unserer Supermarktkette bringt mich echt zum Nachdenken!“
    „Nur weil wir schwarz sind, sind wir doch nichts Schlechteres!“, klagt ein dicker, großer Negerkuss sein Leid und die anderen nicken synchron dazu.
    „Wir wollen endlich nicht mehr ganz unten im Regal stehen!“
    Auf die Frage, ob alle Negerküsse der gleichen Meinung seien, antwortet Revolutionsanführer Dicky: „Leider nicht. Diese kleinen, weißen Negerküsse wollen sich nicht beteiligen. Die haben allerdings auch kein Problem, schließlich sind sie nicht so fett wie wir und ihre Hautfarbe stimmt auch. Pah, dafür haben wir den größeren Keks!“
    Die Negerkussfrage steht jetzt auch auf dem Verhandlungsplan des Bundesverfassungsgerichts. „Die bemitleidenswerte Verfassung der Negerküsse liegt uns sehr am Herzen!“, betont ein Sprecher. „Wir als Verfassungsgericht werden alles tun, um den sozial Unterdrückten zu helfen!“
    Dazu müsste aber erst mal diese unprofessionelle Werbung im Televisionsgerät abgeschafft werden, so ein weiterer Freiheitskämpfer.
    Zuletzt meine persönliche Devise: Negerküsse schmecken gut. Haribos auch. Aber die Negerküsse haben Recht, sie erheben sich langsam aus der Verbannung in die Kindergeburtstagsfeiern und beanspruchen ihren Platz in den Vorratsschränken der restlichen Bevölkerung, direkt neben den Haribo-Tüten.

  • Ich stelle mir grad eine Negerkuß mit einem Gummibärchenherz vor.
    seufz.
    Eine Süchtige.


    PS.: Klasse Idee, Little Fairy.
    Keks klingt besser, aber Waffel ist richtig. Was tun?

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Hallo, Little Fairy.


    "Negerküsse" sacht man nicht mehr, die heißen seit einer Weile schon ganz p.c. "Schaumküsse". :grin


    Holpriger, bemüht witziger Text, der die sehr oberflächliche, fast aufdringliche Rassismus-Analogie m.E. in den Sand setzt. Geantwortet in einem Moment des Mitleids also: Eher nicht so toll. :-(

  • Zitat

    Sie heißen sowieso Dickmanns.


    Tatsächlich heißen sie Dickmann's. :grin
    www.dickmanns.de
    Und die "kompatiblen" Nachbauten heißen Schaumküsse.

    Zitat

    Seit es sie nicht merh bei jedem Bäcker gibt.


    Ich müßte mal in "meiner" Bäckerei nachsehen, da haben sie diese Dinger noch (allerdings mit Biskuitboden) - meines Erachtens haben sie originelle, um jeden Preis den Ruch des Rassistischen vermeidende Namenskreationen gefunden. :-)

  • Demnächst schreibe ich eine Abhandlung mit dem Titel


    Tom und der Gebrauch des Apostrophs im Deutsch des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts.


    Aber natürlich hast du recht.


    Ich gebe zu, daß ich nie genau auf die Aufschrift der Packung geachtet habe. Ich bin immer viel zu beschäftigt damit, den Deckel aufzureißen und mich hingebungsvoll dem Inhalt zu widmen.
    Biskuitboden?? Du meinst die mit Sahne gefüllten Dinger? Die mag ich am allerliebsten und ich verteile Pluspunkte an jede Konditorei, die sie anbietet.


    Bloß kenne ich die unter dem Namen: Mohrenkopf.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • danke für deine ehrlichkeit, tom...
    zum glück widme ich diesen text nicht dir, sondern all den wehrlosen negerküssen... irgendwo da draußen... in der dunklen kalten welt... *seufz*
    ist es nicht viel schöner hier drinnen, in meinem BAUCH?

  • Wir könnten uns ja auf Schokoküsse einigen. Die sind weder rassistisch angehaucht, noch haben sie ein Apostroph. :grin


    magali


    Nee, Mohrenköpfe vom Bäcker haben doch ne Puddingfüllung.

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Puddingfüllung??? :yikes
    Na, ja, vielleicht in Berlin.
    In den zivilisierten Gegenden, wo ich herstamme, war Sahne drin. :grin


    Schokokuß? Na, ja, okay.
    :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    In den zivilisierten Gegenden, wo ich herstamme, war Sahne drin.


    SAHNE? :wow


    Den zivilisierten Wasauchimmerkuß zeichnet doch wohl aus, daß er mit gezuckertem Eischaum gefüllt ist. Und die fetten Dinger beim Bäcker (mit Biskuitboden) kenne ich ausschließlich mit Pudding- bzw. Cremefüllung.

  • Darf ich mal Wikipedia zitieren?



    Der Schokoladenkuss, meist Negerkuss genannt, bzw. (im Westen bzw. Südwesten des deutschen Sprachgebiets) Mohrenkopf, in Österreich Schwedenbombe, im Bayerischen Wald Bumskopf, politisch korrekt Schaumwaffelgebäck mit Schokoladenüberzug, ist ein Süßgebäck.


    Er besteht aus Eiweißschaum und einem Überzug aus Fettglasur auf einer Waffel.


    Die Bezeichnung Mohrenkopf stand ursprünglich für ein Biskuitgebäck in Form einer Dreiviertelkugel, die mit Schlagsahne oder Eiercreme gefüllt und mit Schokolade überzogen ist.


    Da die Worte Neger und Mohr von einigen Menschen als potenziell diskriminierend empfunden werden, wurden diese Bezeichnungen teilweise im Zug der "politischen Korrektheit" durch verschiedene Kunstworte ersetzt. Schokoladenkuss, Schokokuss, Schaumkuss, Naschkuß oder firmennamenbezogene (Dickmann, Köhler, Mayer-Junior etc.) Neologismen sind hierfür Beispiele.


    Der gezuckerte Schaum, der manchmal mit Kakao und/oder Rumaroma versetzt ist, wird auf eine Waffel aufgebracht und mit Fettglasur überzogen. Heute ist der Schokokuss auch mit weißer Schokolade lieferbar. Daneben gibt es noch weitere Produkte die nach dem Überziehen mit Kokosraspeln, Krokantstreuseln, Rosinen oder Mandeln bestreut werden.



    Geschichte
    Die ersten Mohrenköpfe entstanden im 19. Jahrhundert in Konditoreien in Frankreich, hergestellt aus einer baiserartigen Masse und einem Schokoladenguss. Zu Beginn des 20. Jahrhundert gab es sie dann auch in deutschen Konditoreien.


    1920 begann Mayer Junior in Bremen mit der Fertigung von Schokoküssen in Deutschland und fertigt diese Spezialität bis heute in kleinen Chargen. In den 40er Jahren stellte die Firma Köhler eine lustige Variante des Schokokusses her, "Köhler's Wunder-Mohren-Tüte". Es handelte sich dabei um ein Hörnchen mit einer Füllung aus "Köhlerküssen" und in der Waffel waren lauter kleine Überraschungen versteckt. Köhler stellt heute über 20 Varianten von "Köhlerküssen" her. Die ersten Schokoküsse in der DDR wurden von der Firma Grabower Backwaren (heute: Grabower Süßwaren GmbH) gefertigt. Die Massenproduktion in Deutschland begann um 1950, jedoch in minderer Qualität. 1985 kamen die Super Dickmanns auf den Markt.


    Heute werden in Deutschland im Jahr ca. 1 Milliarde Mohrenköpfe verzehrt.


    In Österreich verbreitete sich die Schwedenbombe erst in den frühen 1970er Jahren.



    Alle Klarheiten beseitigt? :grin

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Sahne.
    Ich sehe, daß ich konditoreitechnisch gesehen in einem Entwicklungsland gelandet bin.
    Eischaum gezuckert mit Schokoguß waren die kleinen Dinger beim Bäcker (10 Pfennig/Stück, waren teuer!) oder in der Packung.
    In der Konditorei lagen in der Glastheke mit Schokoladeguß überzogene Biskuitkugeln, die bei Bestellung aufgeschnitten wurden und dann mit frisch geschlagener Sahne gefüllt.
    Das ist heute noch so, allerdings wird die Art Kleingebäck seltener.
    Pudding hätte ich als Kind nie gegessen, jedenfalls keinen hellen. Iih, nee!


    Ich sehe, hierzulande ist doch eine Befreiungsbewegung notwendig. ;-)


    Heaven
    wir haben uns überkreuzt.
    Schöner Artikel!
    Ich halte mich heute abend mal weiter an Gummibärchen, das ist sicherer. Und daß mir keiner mit eine Bärenbefreiungsbewegung antanzt!

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Zitat

    Original von magali
    Ich halte mich heute abend mal weiter an Gummibärchen, das ist sicherer. Und daß mir keiner mit eine Bärenbefreiungsbewegung antanzt!


    Liebe Magali,


    die sehen eigentlich so aus, als könnten sie sich gut selbst verteidigen. :-)


    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der Schokokuss hat wieder den Nachteil, dass manche Menschen ihn aufgrund noch nicht wieder aufgefrischter Rechtschreibung mit ß schreiben...
    Vertan, vertan, sprach der Hahn.
    Also was nun, sprach das Huhn.


    ...