Malin Stehn Happy New Year Fischer/Scherz 2022
Drei Familien im Albtraum
Wie immer feiern Nina, Lollo und Malena mit ihren Familien bei Lollo und Max Sylvester. Dann verschwindet Lollos Tochter Jennifer und der Albtraum beginnt.
Dadurch, dass das Buch jeweils aus der Sicht von Nina, Frederic, Lollo und Max geschrieben ist, kommt man den Charakteren näher. Lollo und Max mochte ich so überhaupt nicht, es sind in meinen Augen sehr üble Gestalten. Nina, Malena, Agneta und Smilla waren mir am sympathischsten. Alle Protas sind gut beschrieben und irgendwie ist der Abend eigentlich harmlos, aber eins führt zum anderen und so ist es „folgenschwer“. Es sind drei – nicht zwei - Familien, die ab Sylvester im Albtraum leben.
Zuerst fand ich es durch die jeweils andere Sichtweise der Protas spannend. Jedenfalls ist der Ausgang sehr plausibel und ich hab das eigentlich auch nicht anders erwartet. In der Mitte fängt es an, etwas an Spannung zu verlieren und ab da hab ich mir schon gedacht, dass es etwas anders ausgeht, als zu Beginn angedeutet.
Der Schreibstil gefiel mir von Beginn an, daher musste ich das Buch haben! Auch blitzt hin und wieder der Lokalkolorit hervor und es hat was „Schwedisches“. Fasziniert haben mich diese Namen, dass so viele Nicht-Schweden in Schweden leben.
Einige Sätze gefielen mir besonders gut (vor allem, weil da so viel Wahres dabei ist, über manches musste ich erst mal nachdenken):
Seite 66: Wie kommt es, dass die ganze gute Musik rauskam, als wir jung waren?
Seite 124: Snap, Snapchat (oh man, man merkt, dass ich doch nicht mehr so jung bin. Aber Facebook ist nur für alte Leute. Daher mag ich letzteres nicht *gg*)
Seite 279: Depris betreffend, dass Angehörige mitleiden und man nicht mehr weiß, was man von seinem Partner verlangen kann. (Ich finde, das mit den Depris wurde gut umrissen und einfühlsam beschrieben, im ganzen Buch, auch wenn es nicht so genannt wurde. Es wurde mit „Stress“ umschrieben.)
Seite 288: Das Leben ist endlich, es ist wichtig, den eigenen Zielen zu folgen…
Seite 334: kursiv gedrucktes zu den Depris, fand ich sehr, sehr treffend beschrieben.
Seite 379: Toscakaka – Mandelkuchen. Hier hätte ich mir ein Rezept gewünscht, das hätte gut gepasst.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Mir gefielen vor allem die Beschreibungen von Depris in dem Buch sehr gut. Einfühlsam und zu 100 % treffend. Der Schreibstil war fesselnd und die Charaktere gut beschrieben. Dazu noch ein Schuss Lokalkolorit und eine nachvollziehbare Geschichte. Ein toller Schweden-Albtraum-Krimi. 8 Feensternchen.
ASIN/ISBN: 3651001164 |