Emma Haughton - The Dark: Antarktis-Thriller

  • Emma Haughton - The Dark - Antarktis-Thriller


    Inhalt

    Ein Mord – zwölf Verdächtige – vierundzwanzig Stunden Dunkelheit: »The Dark« ist ein ebenso faszinierender wie beklemmender Antarktis-Thriller mit grandiosem Locked-Room-Setting und einer starken Protagonistin.

    Notärztin Kate North zögert nicht lang, als sie das Angebot erhält, auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis einzuspringen und den Stationsarzt Jean-Luc zu ersetzen, der bei einem tragischen Unfall im Eis ums Leben gekommen ist: Sie ist am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen und will nur noch weg.

    Doch bald schließt der gnadenlose Winter die 13-köpfige Crew in der Forschungsstation ein, und die monatelange Dunkelheit bringt nach und nach alle an ihre Grenzen. Schließlich beginnt Kate zu ahnen, dass Jean-Lucs Tod gar kein Unfall war. Je mehr Fragen sie stellt, desto klarer wird: Der Mörder ist unter ihnen. Und er wird wieder töten.

    Hoch atmosphärisch schildert die britische Autorin Emma Haughton in ihrem ersten Thriller die atemberaubende Natur der Antarktis und die klaustrophobische Enge innerhalb der Forschungsstation. Die Spannungsschraube wird unerbittlich angezogen - bis zum Showdown.




    Autorin

    Emma Haughton wuchs in Sussex auf, studierte Englisch in Oxford und arbeitete als Journalistin für mehrere überregionale Zeitungen, unter anderem für die Times Travel Section. Sie hat mehrere Sach- und Jugendbücher geschrieben. The Dark ist ihr erster Spannungsroman.


    Meine Meinung

    Mörderspannend, so in einem Satz beschrieben.

    Ich hab einfach durchgelesen bis in die Nacht, da ich nicht aufhören konnte.

    Ein Setting, das so richtig geeignet ist für einen wunderbar spannenden Thriller - in dem die Protagonisten an einem Ort sind, von dem sie nicht wegkönnen.


    Kate, eine Ärztin, hat lange als Notärztin gearbeitet, gerade einen sehr großen Schicksalsschlag hinter sind, da kommt die Bewerbung als Ärztin auf eine Antarktis Station zu fahren, gerade recht.

    Auf der Eisstation macht sich die Sommercrew fertig, abzureisen, so daß nur noch die Wintercrew vor Ort bleibt. Dreizehn Wissenschaftler, die die Station und die Untersuchungen am Laufen halten sollen.


    Die Station wird wunderbar beschrieben. Man kann sich so richtig vorstellen, wie es dort im ewigen (wer weiß, wie lange noch) Eis im antarktischen Winter aussieht, sich die extreme Kälte anfühlt im unendlich wirkenden Eis die Staion relativ gemütlich wirkt in ihrer Umgebung.

    Sieht die Station vor sich, in der für die Mitarbeiter gut gesorgt ist, was Freizeit - die allerdings eher knapp bemessen ist - Vergnügen, Essen und Sicherheit angeht.


    Kate erfährt, daß ihr Vorgänger, der Arzt Jean Luc im Eis verunglückt ist.

    Anfangs fällt es ihr nicht so leicht, sich in die Gemeinschaft zu integrieren, doch nach einigen Wochen hat sie sich eingelebt.

    Dann bricht der Winter an, der überhaupt keine Sonne mehr durchläßt, es wird merklich angespannter auf der Station. An der ewigen Dunkelheit draußen haben alle Teilnehmer zu knabbern.

    Die Spannungen verschärfen sich mit der Zeit, es gibt Streitereien. Ein Teilnehmer versucht sogar Kate zu überzeugen, daß Jean Luc kein Unfall ereilt hat, sondern ermordet wurde...



    Das Buch wird aus Kates Sicht erzählt, in Ich-Erzählweise, was das Ganze noch eindringlicher wirken läßt

    Die langsam steigenden Spannungen sind spürbar, man sieht die Figuren vor sich, wie sie jeweils agieren.

    Mit den Spannungen der Crew steigt auch die Spannung des Romans. Stetig, immer weiter.

    Man fiebert regelrecht mit Kate und den anderen.


    Gerade auch das eingeschlossen sein im Eis, das nicht mal so eben nach Hause fahren können, macht einen Großteil der packenden Handlung aus.

    Das zwangsweise Zusammensein müssen der Teilnehmer, kaum Rückzugsmöglichkeiten zu haben, macht es klaustrophobisch spannend.


    Die Personen sind relativ gut dargestellt, Kate ist sympathisch, allerdings gibt es auch Momente, in denen ich sie hätte schütteln können.

    Einiges an ihrem Verhalten ist jetzt nicht unbedingt das, was ich von einer Ärztin erwarte und hat mich dann ab und an ein wenig auf die Palme gebracht - aber so ist sie wenigstens kein langweiliger Charakter.


    Die Kapitel sind nicht sehr lang, jeweils mit Datum überschrieben, was auch die Orientierung sehr leicht macht.

    Für Thrillerfans doch sehr empfehlenswert, nicht zu blutig, aber fesselnd durch die fest begrenzte Umgebung und das Verhalten der dort agierenden Menschen.




    Fazit

    Ein packender Thriller, der im Eis der Antarktis spielt, die dort lebenden Personen fordert, in einer sehr unwirtlichen Umgebung zu arbeiten und eine stetige , ansteigende Spannung bis zum Finale aufweist.





    ASIN/ISBN: ‎ 3426227932

  • „The Dark“ von Emma Haugthon habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Verlag Audiobuch mit einer Spielzeit von 790 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Tanja Geke.
    Die Notärztin Kate North hat eine schlimme Zeit hinter sich, sie will nur noch weg und meldet sich für ein Jahr für die Arbeit auf einer UN-Forschungsstation in der Antarktis. Da der Vorgänger Jean-Luc Bernas ums Leben gekommen ist, fehlt dort ein Arzt. Als sie dort ankommt, ist es zwar eisig kalt, aber immer hell. Sie lernt das Lager und die restlichen 12 Personen unterschiedlicher Nationalitäten kennen. Das nimmt einen großen Teil der ersten Kapitel ein. Als dann die Polarnacht hereinbricht, werden die Menschen in ihrer Isolation immer gereizter. Kate zweifelt am Unfalltod von Jean-Luc Bernas, stellt Fragen und schnüffelt herum. Von einigen werden Verdächtigungen ausgesprochen, von anderen wieder relativiert. In ihrer Funktion als Ärztin hat sie Einblick in seine digitale Akte und kommt immer mehr zu dem Entschluss, dass jemand nachgeholfen hat. Auch bei ihr geschehen inzwischen seltsame Dinge. Und es gibt einen weiteren Toten. Die Situation spitzt sich zu und wird zum Wettlauf gegen die Zeit.
    Mir hat das Hörbuch im Großen und Ganzen gefallen. Es hatte aber eine ziemlich lange Anlaufphase. Es gab immer wieder einzelne Vorfälle, aber so richtig spannend und rasant wurde es erst im letzten Stück.
    Wie Kate den Vertrag für die Station bekommen hat, ist mir schleierhaft. Mit ihrer persönlichen Tragödie, ihren psychischen Problemen, Tablettensucht, Angst vor Dunkelheit und Panikattacken gehört sie da nicht hin. Sie verhält sich auch nicht wie eine Ärztin, ist immer unsicher, hat Selbstzweifel. Obwohl sie später, als es ernst wurde, alles im Griff hatte und sich ihre Unsicherheit nicht anmerken ließ.
    Die anderen Personen sind auch sehr authentisch beschrieben mit ihren Ecken und Kanten. Die meisten trinken viel und kiffen. Wenn man auf eingegrenztem Raum im ewigen Eis und andauernder Dunkelheit zusammenleben muss, kommen so einige unschöne Charaktereigenschaften ans Licht und es wird gefährlich.
    Die Atmosphäre ist sehr beeindruckend beschrieben, eine sehr schöne, einmalige aber auch gefährliche Welt, wo man sich auf den anderen verlassen können muss.
    Die Sprecherin hat mir sehr gut gefallen. Sie gibt den Personen eigene Charaktere und hat auch versucht, die fremden Dialekte gut zu sprechen. Man konnte die Anspannung, die Ängste und die Beklemmung regelrecht spüren.
    Auch das Cover gefällt mir sehr gut. Wie in der Story gibt es draußen im Licht der Taschenlampe nur ein eingeschränktes Blickfeld auf das Eis.

    <3<3<3<3

  • Hallo zusammen :wave


    Gestern habe ich The Dark auch beendet. Leider kann ich mich den positiven Rezis hier nicht anschließen. Das Setting an sich hat mir auch sehr sehr gut gefallen, weil es mal so etwas ganz anderes war und daraus hätte man sicher viel machen können. Leider bin ich mit Kate überhaupt nicht warm geworden und habe mich ständig gefragt, wie sie -die Ärztin mit den zahlreichen Phobien und Problemen- so ein Auswahlverfahren hat bestehen können. Außerdem



    Schade fand ich auch, dass erst gegen Ende hin richtig Bewegung in die Geschichte kam. Zuerst plätschert sie nur langsam vor sich hin und plötzlich geht alles ratz fatz. Viel zu viel auf einmal. Mir kam es so vor als wollte die Autorin die Geschichte dann so schnell wie möglich beenden. Vom Ende war ich auch sehr enttäuscht und fand es nicht schlüssig.


    Alles in allem leider eine ziemliche Enttäuschung für mich. Eine Verfilmung könnte ich mir gut vorstellen, fürs Buch vergebe ich leider nur 2 von 5 Punkten.

  • Die 35-jährige Ärztin Kate North springt nach einem schweren Schicksalsschlag als Ärztin in der UN-Forschungsstation in der Antarktis ein. Nicht nur eine Narbe hat sie im Gesicht, sie ist auch tablettenabhängig und schwelgt immer wieder in die Vergangenheit. Ihr Vorgänger Jean-Luc kam im Eis ums Leben und immer mehr kommt ihr der Verdacht, dass er ermordet wurde und nicht durch einen Unfall. Als noch jemand stirbt, ist sich Kate sicher, dass ein Mörder sein Unwesen treibt. Doch was kann sie tun? Es ist Winter, es gibt kein Tageslicht und das 12-köpfige Team ist gefangen, denn kein Flugzeug kann unter diesen Bedingungen landen.

    Das Cover ist außergewöhnlich gut geworden. Es ist mit der Taschenlampe, die das Eis beleuchtet, nicht nur absolut passend, sondern auch durch die Haptik des Eises, die deutlich spürbar ist. Auch das "Innencover" ist hervorragend.

    Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

    Zu Beginn des Buches gibt es eine Namensliste; wo Rajiv als Brite bezeichnet wird. Im Buch selbst gibt es allerdings neben Kate nur einen weitern Briten, zudem wird Rajiv auch als Inder beschrieben, auch wenn dies (bzw. sein Wohnort) nie angesprochen bzw. erwähnt wird.

    Das Buch ist aus der Sicht von Kate in der Ich-Form geschrieben, was mir sehr gut gefiel, obwohl mir Kate mit ihrer Ausdrucksweise teilweise zutiefst unsympathisch war. Dies betraf allerdings auch einige andere Charaktere.

    Die Story beginnt eher gemächlich; die Spannung baut sich langsam auf, bis sie am Ende des Buches am höchsten Punkt anlangt.

    Als geübten Krimi-/Thrillerleser war der Täter allerdings schon sehr früh klar, auch wenn es die Autorin verstand immer wieder falsche Spuren zu legen und mich unsicher werden zu lassen - trotzdem kam ich von meiner Theorie nie wirklich ab und war so am Ende auch nicht überrascht.

    Und trotzdem hielt mich das Buch gefangen und konnte mich unterhalten und überzeugen.

    Fazit: Antarktis-Thriller in klassischer Agatha-Christie-Formation. 5 von 5 Sternen

  • Mord in der Antarktisnacht

    Eigentlich ist es schwer, von einem locked room mystery zu sprechen, wenn der Schauplatz der Handlung für unendliche Weite steht. Doch in Emma Haughtons Antarktis-Krimi "The Dark" sind die Charaktere abgeschlossen vom Rest der Welt in einer Forschungsstation im antarktischen Winter. Da kann niemand rein und niemand raus, draußen herrscht vier Monate lang völlige Dunkelheit, wenn man mal von Sternen und gelegentlichen Polarlichtern absieht. Keine Umgebung also für Menschen mit Platzangst oder Furcht vor dem Dunkeln.

    Ein denkbar schlechter Arbeitsplatz also für die englische Notärztin Kate, die sich im antarktischen Winter von den Dämonen der Vergangenheit befreien will. Nach einem schweren Verkehrsunfall fühlt sie sich wegen der Narbe im Gesicht verunstaltet, ihre Beziehung ist gescheitert und sie ist tablettenabhängig. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Leben mit nur zwölf anderen Menschen, mit denen man irgendwie auskommen muss, ohne viele Abwechslungsmöglichkeiten und buchstäblich am Ende der Welt. Richtig stressig wird es allerdings, als Kate immer mehr Hinweise darauf erhält, dass der Unfalltod ihres Vorgängers womöglich kein Unfall war. Als es dann noch einen weiteren Toten gibt, wird immer deutlicher: Einer der Kollegen ist ein Mörder - oder eine Mörderin.

    Das Setting und der Plot des Buches haben mich überzeugt. Auch die Beschreibungen der Weite der Antarktis, des Schwindens der Sonne, der Weite der Landschaft, der Isolation und zunehmenden Paranoia sind der Autorin gut gelungen.

    Zu den Schwächen des Buches gehört für mich aber insbesondere die mangelnde Glaubwürdigkeit der Hauptfigur Kate. Angesichts der medizinischen und psychologischen Tests, die mit der Arbeit an so einem entlegenen Ort verbunden sein dürften, ist es unwahrscheinlich, dass der ständige Pharma-Cocktail in ihrem Blut und ihr seelischer Zustand unentdeckt bleiben würden. Dass die Stationsärztin sich nicht nur an den Medikamentenvorräten der Forschungsstation vergreift, sondern ihren Kolleginnen und Kollegen entgeht, dass sie ständig breit ist, ist ebenso unwahrscheinlich. Und dass sie selbst mit kaltem Entzug es fertig bringt, in der Krise den Rest des Teams zu koordinieren, ganz zu schweigen von einem komplizierten medizinischen Eingriff - nein, da konnte mich die Autorin überhaupt nicht überzeugen.

    Ein Denkfehler Kates zum Mörder auf der Station, der fast fatale Folgen gehabt hätte, war ebenfalls nicht sonderlich glaubwürdig. Insofern bin ich bei "The Dark" zwiegespalten. Die Antarktis als Schauplatz eines Whoodunit ist eine faszinierende Location, ich mag das Setting, wo die Beteiligten in Dunkelheit und Kälte ihren ganzen Überlebenswillen sammeln müssen, die Beschreibungen der Station sind faszinierend, und die kleinen und großen Macken des Personals sorgen für zusätzliche Entwicklungen der Handeln. Die Figur der Kate dagegen ist einfach viel zu dick aufgetragen und hat mich irgendwann nur noch genervt.