Das letzte Versprechen, von Hera Lind

  • Das letzte Versprechen, von Hera Lind


    Cover:

    Es stimmt schon ein, auf die herzzerreißende Geschichte.


    Inhalt und meine Meinung:

    Die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie, die mit 5 Jahren im Banat (Jugoslawien) von ihrer Mutter (Amalie) getrennt wurde, die dann nach Sibirien ins Kohlebergwerk gesteckt wurde.

    Das einzige „Verbrechen“ der Familie war es „Donauschwaben“ zu sein.


    Es ist einfach immer wieder zu tiefst erschütternd zu lesen, was Menschen anderen Menschen antun. Besonders im Krieg (oder danach) scheint alle Menschlichkeit verschwunden zu sein. Egal welches Volk oder welches Land.


    Ich kann nur demütig mein Haupt senken, vor allen Leuten die so eine Hölle überlebt haben.


    Die Geschichte von Anni und Amalie wird parallel erzählt. Beide sind unglaublich traurig und grausam.

    Es tut in der Seele weh, was Anni erleben musste. Erst als kleines Kind (mit 5 Jahre), Lager, Krankheit, Grausamkeiten. Auch wenn sie zum Glück ihre Oma in der Nähe hatte die sich bis zur Selbstaufopferung so gut es ging um sie kümmerte.

    Dann als Jugendliche: Unverständnis, Gleichgültigkeit, Einsamkeit. Ihre Mutter ist selber tief traumatisiert und hat kein Verständnis für Anni.

    Auch als Erwachsene trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem andern und ihre sind nur wenige glückliche Jahre vergönnt.


    Doch diese unglaublich starke Frau verliert nie ihren Glauben an die Menschen und ist immer allen gegenüber offen und aufgeschlossen und hilft und packt an wo es nur geht.


    Hera Lind versteht es wieder aufs Beste die Gefühle und Emotionen der Protagonisten zu beschreiben und beim Lesen bin ich wie gefangen in der Geschichte. Immer wieder wird das ganze unterbrochen und ergänzt durch die realen Tagebucheinträge von der realen Anna. Oder andere Zeitzeugen Berichte mit Quellenangaben. Auch werden Gespräche der über 890 jährigen Anna und Hera Lind eingeschoben.

    Für mich so eine Art „Bestätigung“: ja so grausam war es wirklich. Aber dann auch immer wieder ein kleines Aufatmen wenn ich kurz aus der Hölle auftauchen kann.


    Autorin:

    Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist.


    Mein Fazit:

    Die Lebensgeschichte einer unglaublichen Frau, die immer und immer wieder unglaublich traumatisches erlebt hat und dabei voller Wärme und Zuneigung ihrem Gegenüber geblieben isst.

    Brillant erhält von Hera Lind.

    Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle Punktzahl – 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3426528355


    3426528355

  • Erschütternde Lebensgeschichte der Banatschwäbin Anna

    Das kunstvoll gezeichnete Buchcover zeigt die Verabschiedungsszene von Anna, die im Vordergrund von ihrer Großmutter liebevoll im Arm genommen wird während im Hintergrund Amalie, Annas Mutter, von den Soldaten zum Kohlebergwerk nach Sibirien deportiert wird. Abwechselnd wird das brutale Schicksal von Amalie seit der Zwangsdeportation durch die Russen (sowie im Rückblick ihre eigene Kindheit) und das ebenfalls unmenschliche Leben von Anna, deren Großmutter nicht von der Seite weicht und ihr somit einen menschlichen Halt gibt, jeweils in der Ich-Form erzählt. Mit dieser Erzähltechnik schafft es Hera Lind sehr geschickt, dass man das Buch kaum weglegen kann, weil man unbedingt wissen möchte, wie es mit Anna, Amalie und Großeltern weitergeht. Ich finde es eine tolle Idee, einen Auszug aus dem Goldenen Tagebuch von Anni Eckhard im Klappentext innen hinten zu veröffentlichen.

    Fazit:

    Mir hat der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil von Hera Lind, die sich dieser Geschichte angenommen hat, sehr gefallen und ich habe das Buch innerhalb weniger Tage gelesen, auch wenn es inhaltlich „schwer zu verdauen“ war.

    Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

  • Das letzte Versprechen

    Roman nach einer wahren Geschichte

    Inhaltsangabe: Droemer Knaur

    Bestseller-Autorin Hera Lind erzählt in »Das letzte Versprechen« die wahre Geschichte von Anni aus Siebenbürgen, die im Deutschland der Nachkriegszeit vergeblich auf Mitgefühl hofft und schließlich ein zweites Mal durch die Hölle gehen muss.

    Weihnachten 1944 bricht im Banat die Hölle für die kleine Anni aus: Sie wird von bewaffneten Partisanen aus den Armen ihrer jungen Mutter Amalie gerissen – und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt, während Amalie mit 180 Frauen des Dorfes in ein Arbeitslager nach Sibirien muss. Annis Großmutter lässt die 5-Jährige allen Gefahren zum Trotz nicht allein – wie sie es deren Mutter versprochen hat. Heimlich fährt sie mit und ermöglicht der Kleinen die Flucht. Für Anni wird ihre Oma zum Licht in der Dunkelheit, das ihr auch Jahre später noch leuchtet.

    Denn im Deutschland der Nachkriegszeit hat niemand Zeit für die seelische Not eines Kindes. Erst als Anni dem Bauernsohn Hans begegnet, glaubt sie, ein wenig Glück gefunden zu haben. Bis ihre Liebe zum Leben und dem, was gut ist an den Menschen, erneut auf ungeahnte Weise auf die Probe gestellt wird …

    Berührend, dramatisch und voller Hoffnung erzählt der Schicksalsroman von Bestseller-Autorin Hera Lind, wie Anni mit den Gespenstern ihrer traumatisierenden Vergangenheit ringt – und den Kampf niemals aufgibt


    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Hera Lind, erzählt in ihrem neusten Buch, wieder eine wahre Geschichte über eine Frau die schreckliches erlebt hat, man mag überhaupt nicht darüber nachdenken was damals im Banat geschah, es ist unaussprechlich. Ich kann Hera Lind verstehen, das sie Zeit brauchte um alles zu erzählen über Anni Eckard und deren Familie. Leider ist dieses Thema wieder hochaktuell, und es wäre schön wenn es überall gelesen würde und die Menschen zur Besinnung kämen. Die Geschichte bewahrt auf wahren Begebenheiten, auch wenn die Autorin Wahrheit und Fiktion spielen lässt. Das ganze beruht auf einem Interview mit Anni und ihren Tagebüchern.


    Alles beginnt im Dezember 1944 in Lazarfeld , im Banat , der Donauschwaben. Die Großmutter lenkt die kleine 5 jährige Anni ab in dem sie mit ihr Mühle spielt. Als die Serben das Dorf überfallen, auch in Annis Reich dringen sie an Heiligabend ein. Verschleppen ihre Mutter Amalie und Tante Christa, ihre Mutter bitte ihre Schwiegermutter gut auf Anni aufzupassen. Aber kaum sind die Frauen verschwunden, wird auch Anni gepackt und in ein jugoslawisches Kinderheim verschleppt. Ich habe die Großmutter bewundert, wie sie es am Ende doch noch in den Waggon von Anni schaffte, den sie hatte ja versprochen auf ihre Enkelin aufzupassen. Was dort in dem Heim geschah ist für mich unvorstellbar und trieb mir die Tränen in die Augen, wie konnte man nur so unmenschlich sein und unschuldige Geschöpfe so leiden lassen. Aber ihrer Mutter und Tante erging es noch schlimmer, sie mussten im eisigen Sibirien im Kohlebergwerk schuften. Viele überleben das dort nicht, die Kälte, der Hunger man behandelte sie wie Vieh. Dank ihrer Großeltern schafft Anni es aus dem Heim zu fliehen, auch hier sterben die Kinder, wegen Verwahrlosung. Irgendwann nach dem Krieg schaffen sie es alle aus Jugoslawien und Sibirien zu fliehen. Der Mann von Christa hat den Krieg überlebt und holt sie nach Bayern. Annis Vater und Amalies Mann ist gefallen. Die Menschen sind traumatisiert, aber keiner ist für sie da und ihre seelische Not. Anni wird erwachsen, von ihrer Mutter fühlt sie sich nicht geliebt, nur ihre Großeltern sind so gut sie es können für sie da, sie sind der Fels in der Brandung. Anni lernt den Bauernsohn Hans kennen, Liebe auf den ersten Blick. Die Aufnahme ist sehr herzlich in Hans Familie. Ihre Ehe ist sehr glücklich, aber ihr ganzes Leben wird noch auf eine sehr harte Probe gestellt, besonders nach dem tragischen Unfall von ihrem Sohn Fritz. Ich habe mich gefragt wieviel Leid kann ein Mensch noch ertragen?

    „ Tausend Dank an Anni Eckard für ihr Nachwort und das sie ihre Lebensgeschichte zur Verfügung stellte.“



    ASIN/ISBN: 3426528355

    Edit: ISBN nachgetragen, damit das Cover angezeigt wird. Gruß Herr Palomar

  • Das Schicksal der Banat Schwaben nach dem zweiten Weltkrieg

    Das wunderschöne Buchcover und der interessante Klappentext haben mich zur Leseprobe greifen lassen. Beim Lesen des Buches dachte ich immer wieder : was für ein großartiger Schreibstil!

    Die Geschichte beginnt aus der Sichtweise der 5 jährigen Anna, die in der Ich-Form erzählt wird, mit ihrer einfachen und kindlichen Sprache, authentisch. Der Erzählstrang der Mutter Amalie mit ihrer Erinnerung an ihre Kindheit fand ich sehr aufschlussreich und dramatisch. Ich hatte zwar in der Vergangenheit von den Banatschwaben gehört, deren Unterdrückung und systematische Vernichtung durch die Kommunisten nach dem zweiten Weltkrieg, war mich jedoch nicht bekannt. Ich wurde einerseits von dem Buch mitgerissen, da mich das Schicksal von Anna und ihrer Familie sehr fesselte und andererseits musste ich immer wieder das Buch zur Seite legen, da mich das Gelesene zu sehr erschütterte.

    Von mir also eine klare Kauf- und Leseempfehlung für dieses wichtige Buch.