East Welt ohne Seele , von Jens Henrik Jensen

  • East, Welt ohne Seele, von Jens Henrik Jensen


    Cover:

    Passt zu einem Thriller.


    Inhalt und meine Meinung:

    Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski wir mit dubiosen Begründungen in den Osten, nach Krakau geschickt.

    Er soll (als seine letzte Chance im Dienst) „Die Witwe“ aufspüren die die größte Verbrecherorganisation Krakaus anführt.

    Doch was steckt wirklich dahinter?

    Jordi ist ein sehr unkalkulierbarer Protagonist, er ist in sich zerrissen und voller persönlicher Probleme.


    Ein typischer Agententhriller, nach altem Muster.

    In der Zeit nach dem Kalten Krieg, alle bekannten Strukturen der Geheimdienste zwischen Ost und West sind in Auflösung, das Gleichgewicht scheint zerstört zu sein.

    Oder trügt der Schein?

    Wir lesen einiges über die Machenschaften der Geheimdienste, die auch nicht immer „ehrlich“ ablaufen und oft genug schlägt die rechte Hand nach der eigenen linken Hand. Ein Verwirrspiel ohne Gleichen, wer ist Freund wer ist Feind, kann man überhaupt jemandem trauen?

    Jeder bespitzelt und beobachtet jeden. Und jeder weiß im Grunde genommen alles über die andern, doch das wichtigste Teil im Puzzle fehlt dann eben doch immer.

    Auch der obligatorische Sex fehlt natürlich nicht – zum Glück nicht zu sehr ausgewalzt – ich glaube das ist so ein ätzendes Klischee, das den Agenten anhängt.

    Und Alkohol in Massen – da könnte jeder „normale“ Mensch nicht mehr arbeiten.

    Freunde gibt es nicht, auf keinen kann man sich verlassen, jeder wechselt laufend seine Positionen – sprich: „ was interessiert mich was ich gestern gesagt habe“.

    Tja und Maulwürfe gibt es auf beiden Seiten.


    Schreibstil: Der Autor versteht es spannend zu schreiben. Gedankengänge und Handlungen die plötzlich abbrechen, so dass man unbedingt weiter lesen muss um zu erfahren wie es jetzt weitergeht, oder welcher Grund plötzlich hinter einer Handlung steht.


    Autor:

    Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.


    Mein Fazit:

    Ein typischer Agententhriller. Jeder bespitzelt jeden, keiner traut keinem und am Ende ist alles anders als es scheint.

    Von mir 4 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3423220244




  • CIA-Agent Jan Jordi Kazanski muss mit dem Verlust seiner Familie fertigwerden, die gewaltsam gestorben sind. Er versucht seinen Kummer und seine Trauer im Alkohol zu ertränken und setzt damit seine berufliche Laufbahn aufs Spiel. Doch dann wird ihm eine letzte Chance gewährt. Er soll in Krakau „Die Witwe“ ausfindig machen. Bei diesem Auftrag ist er auf sich selbst gestellt und es wird vom ersten Moment an lebensgefährlich für ihn.

    Dieser Thriller ist ganz anders als die anderen Bücher von Jens Henrik Jensen und doch ist er wieder spannend. Erzählt wird diese etwas düstere Geschichte hauptsächlich aus der Perspektive von Jan Jordi Kazanski. Dabei wechseln die Handlungsorte sowie die Zeiten und auch das aufgestellte Personal gilt es auseinander zu halten. Konzentriertes Lesen ist also erforderlich.

    Die Charaktere sind interessant und vielschichtig beschrieben. Jan Jordi Kazanski ist ein kaputter Typ, der mit seinem Verlust einfach nicht fertig wird. Sein Alkoholkonsum macht ihn aber auch zu einem Risiko, so dass man ihn kaltgestellt hat. Als er dann noch eine Chance bekommt, nimmt er sie an, dabei müsste ihm klar sein, dass es nicht ungefährlich wird, denn Hilfe hat er nicht zu erwarten. Obwohl Kazanski nicht unbedingt ein Sympathieträger ist, konnte ich doch mit ihm fühlen.

    Immer neue Wendungen sorgen dafür, dass der Spannungsbogen hochbleibt, auch wenn es manchmal recht verwirrend zugeht.

    Dies war der erste Teil einer Trilogie um Jan Jordi Kazanski. Obwohl noch Luft nach oben ist, hat mir der spannende und actionreiche Thriller gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    7/10

  • Kein Glücksgriff für dtv


    Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut. Endlich ein neues Buch vom OXEN-Autor. Leider hatte ich den kleinen Hinweis bei den Details zum Autor übersehen, dass es sich mitnichten um ein neues Buch handelt, sondern um ein "Altwerk" aus einer Zeit lange bevor Jensen mit der OXEN-Reihe zum Bestsellerautor avanciert ist. Ich kann es ja teilweise sogar verstehen. Da hat man einen guten Autoren unter Vertrag, der aber nicht schnell genug neues Material liefert. Also holt man seine älteren Werke aus der Zeit vor dem großen Erfolg hervor, bzw. veröffentlicht sie erstmals im deutschsprachigen Raum, um den Fans etwas liefern zu können. Meist jedoch hat es seine Gründe, warum diese Autoren nicht schon früher erfolgreich waren.


    Hier war die Grundgeschichte durchaus interessant und auch vielversprechend: Ein CIA-Agent, dem Schlimmes widerfahren ist, trinkt zuviel und scheidet aus dem Dienst aus. Im Osteuropa der späten Neunziger Jahre braucht man einen Undercover-Agenten, der auf keiner Liste auftaucht. Was also läge näher, als Kazanski zu schicken, auf den man notfalls getrost verzichten kann und der die Landessprache spricht? Der Schauplatz in Krakau ist gut gewählt und die Story beinhaltet alles, was man von einem Agententhriller erwarten kann: Geheime Technologien, Liebe, Verrat, Waffen, Gegenspieler und viele falsche Spuren.


    Mit dem Erzählen allerdings hapert es in diesem Fall noch. Die Personen bleiben vage, man kommt ihnen nicht so recht nah. Es gibt zu viele Erzählfäden und leider auch viele lose Enden. Informationen, von denen man erwartet, dass sie noch eine Rolle spielen werden und die dann nie wieder erwähnt werden. Das verursacht bei mir ein unrundes Gefühl. Dieser Story hätte ein ausführlich Lektorat gutgetan statt einer einfachen Übersetzung.


    FAZIT: Ich lese keine Bücher mehr, die Erfolgsautoren vor ihren Bestsellern geschrieben haben, das ging nicht nur hier schief, sondern beispielsweise auch bei Adler-Olsen mit "Das Alphabethaus" (Prä-Carl Mørck) oder bei Dan Brown mit "Meteor" (Prä-Robert Langdon). Liebe Verlage, lasst die alten Werke doch bitte in der Kiste. So schreckt man Fans eher ab!


    4/10

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

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  • Frühe Triologie frisch übersetzt


    Obwohl das neueste Buch von 2022 , ist es doch der Auftakt zur damaligen Kazanski Trilogie von 1997 und das 2.Buch von Jensen, nach seinem nicht übersetzten Wienerringen aus dem gleichen Jahr. Das Cover sticht wie immer heraus und ich denke, es ist eine gute Idee, auch die ältere Romantrilogie von Jensen zu übersetzen.

    Geschichte: Kazanski , CIA Agent mit Polnischen Wurzeln, lässt sich völlig gehen und erträgt sein Leben nur noch vollgesoffen. Nach einer langen Beurlaubung, setzt sich sein CIA Freund ein und sorgt dafür, dass er wieder einen Auftrag bekommt, bei dem ihm seine polnischen Sprachkenntnisse sehr nützlich sein können. Er soll nach Krakau fahren und eine Verbindung zu einer einheimischen Kriminellen mit Decknamen " die Witwe " aufnehmen. Diese hatte früher dem CIA geholfen und hatte um Hilfe gebeten, aber keinen Grund genannt. Für Kazanski, der mit sich selbst am meisten kämpft, ist es nicht leicht auch nur eine Spur der Witwe aufzunehmen, wobei anscheinend noch jemand weiß, dass er in Polen ist und permanent versucht, ihn umzubringen.....

    Schreibstil / Personen: Das Buch ist leicht geschrieben, es fällt nicht schwer alles in seinen Gedanken umzusetzen und sich vorzustellen. Wobei es einige Stellen gibt, an denen die Idee etwas mangelhaft oder zu einfach umgesetzt wurde und mir teilweise etwas zu naiv zu lesen war, also ob wir hier jetzt keinen komplexen Spionageroman schreiben, sondern kurz in ein Märchen mit einfachen Strukturen abdriften. Aber das ist eigentlich die einzige Schwäche mit der man aber leben kann.

    Meinung: Es ist kein hochkompliziertes Gewirr aus Gedankengängen, sondern recht einfach geschriebene Spannung , die Spaß macht aber auch sicher nicht überlang in meinem Hirn sich festsetzt, sondern wirklich für den Moment gedacht ist. Im Vergleich von Werken wie Stig Larssons " Millenium ", fällt das dann doch stark ab, aber wer kann schon mit solchen Meisterwerken mithalten. Dafür ist es ein sehr gutes Frühwerk von Jensen, bei dem ich auf die nächsten Teile gespannt bin.

    Fazit: 4 Sterne mit Luft nach oben, aber trotzdem gute Unterhaltung !

    Für Fans von Spionageromanen und Thrillern, wobei der Thriller-Anteil überschaubar bleibt.