Meet Me in Maple Creek - Alexandra Flint

  • Inhalt:
    Plötzlich ist Miras Leben in Maple Creek nicht mehr so, wie es einmal war: Unerwartet steht ihr Zwillingsbruder vor ihr, von dem sie bisher nichts wusste. An seiner Seite ist sein bester Freund Joshka, dessen Narben Mira erahnen lassen, dass in seiner Welt in der New Yorker Untergrundszene andere Regeln gelten. Trotz aller Zweifel fühlt sie sich zu ihm hingezogen, und auch Joshka beginnt, seine harte Schale abzulegen. Doch seine Vergangenheit ist ihm wie ein Schatten nach Maple Creek gefolgt …


    Rezension:
    Kaum findet Mira heraus, sie einen Zwillingsbruder hat, steht Lilac auch schon unverhofft vor ihr.
    Mit Lilac ist auch der undurchschaubare Joshka mit nach Maple Creek gereist, zu dem Mira sich mit der Zeit immer stärker hingezogen fühlt, doch seine Vergangenheit kann er nicht hinter sich lassen und seine gefährlichen Machenschaften holen ihn ein, als er sich in Sicherheit wiegt.


    "Meet Me in Maple Creek" ist der erste Band der Maple Creek Dilogie von Alexandra Flint, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der neunzehn Jahre alten Mirella Aberdeen und des dreiundzwanzig Jahre alten Joshka Graveman erzählt wird, wobei wir auch immer mal wieder aus der Perspektive von Lilac Henningway, Miras Zwillingsbruder lesen durften.


    Mira studiert Mathematik und Architektur, liebt es, in der Natur zu sein und zu fotografieren. Sie ist eine freundliche junge Frau, die mir richtig gut gefallen hat!
    Joshka ist ziemlich undurchsichtig. Er ist in New York aufgewachsen und schon in jungen Jahren zum Anführer eines Netzes organisierter Kriminalität im Untergrund der Stadt geworden. Er hat zwei Identitäten, Joshka und Tomber, und versucht diese strikt zu trennen und sich immer abzusichern, doch vor seiner Vergangenheit kann er nicht weglaufen.
    Lilac hatte im Gegensatz zu seiner Zwillingsschwester keine behütete und eine alles andere als leichte Kindheit. Irgendwann hat sich Josh seiner angenommen und die beiden wirken ein wenig wie Brüder, denn Josh passt auf Lil auf und versucht ihn aus allem rauszuhalten, was ihm gefährlich werden könnte.


    Maple Creek ist eine verträumte Kleinstadt in Oregon und ein echter Wohlfühlort!
    Besonders die erste Hälfte des Buches hat mir richtig gut gefallen, aber nach einem kleinen Showdown im Mittelteil konnte mich die Geschichte in der zweiten Hälfte nicht mehr ganz so stark packen.
    Das Thema Untergrund war einfach nicht meins und hat mir dann auch nicht so gut gefallen, weil ich es beispielsweise nur schwer vorstellbar finde, dass Joshka schon in so jungen Jahren einen wichtigen Stand im Untergrund hat und von vielen gefürchtet wird. Das hat mich persönlich einfach nicht angesprochen, was aber auch nicht schlimm war, auch weil es dank Joshkas Vergangenheit schnell spannend wurde!


    Ich fand es auch sehr spannend, dass Lilac und Mira Zwillinge sind, die neunzehn Jahre lang nichts voneinander wussten, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Beziehung von Lilac und Mira dann ein wenig mehr im Fokus gestanden hätte, auch wenn die Liebesgeschichte dafür ein wenig in den Hintergrund gerückt worden wäre. Auch die Aussprache mit dem Vater der Geschwister kam mir ein wenig spät.
    Außerdem fand ich es gewöhnungsbedürftig, dass zwischen den einzelnen Kapiteln oftmals kleine Zeitsprünge lagen und man nur selten direkt weiterlesen konnte, sondern man sich immer neu orientieren musste, womit ich mich etwas schwergetan habe.
    Die Geschichte hat mir dennoch gut gefallen, aber auch das Ende hat mir dann leider nicht ganz so gut gefallen. "Meet Me in Maple Creek" ist der erste Band einer Dilogie und der zweite Band "Save Me in Maple Creek" ist zeitgleich erschienen, aber mir war das Ende trotzdem viel zu offen und das letzte Kapitel hat mich sehr verwirrt zurückgelassen.


    Fazit:
    "Meet Me in Maple Creek" von Alexandra Flint ist ein guter Auftakt der Maple Creek Dilogie!
    Mir haben Mira, Josh und der Wohlfühlort Maple Creek richtig gut gefallen und besonders der Anfang der Geschichte konnte mich mitreißen!
    Es gab aber auch einige Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben, so mochte ich es persönlich nicht so gerne, dass der New Yorker Untergrund eine Rolle gespielt hat und auch das Ende hat mir leider nicht gefallen.
    Ich freue mich aber trotzdem sehr auf den zweiten Band und vergebe gute drei Kleeblätter!

    ASIN/ISBN: 3473586315

  • Wunderschöner Eyecatcher im Regal, mehr aber leider nicht

    Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen neuen Reads) sogar darauf verzichtet, vorab in die Leseprobe hineinzuschnuppern. Hätte ich nur mal nicht mit meiner Tradition gebrochen, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen – bzw. dann hätte ich das Werk wahrscheinlich gar nicht erst in Betracht gezogen.


    Vielleicht lag es an meinen hohen Erwartungen (befeuert durch den überwältigenden Bookstagram-Hype um die Maple-Creek-Reihe), dass mein Resümee letztlich so negativ ausfällt. Oder an der umwerfend schönen Aufmachung des Buches (- warme Coverfarben, mit Goldglanz schimmernde Verzierungen, der hübscheste Buchschnitt, den ich je gesehen habe -), die meine Hoffnungen auf ein tolles Leseerlebnis geschürt hatte. Jedenfalls erwartete ich eine heimelig-süße, romantisch-mitreißende New-Adult-Story vor traumhafter, herbstlicher Kleinstadtkulisse. Fehlanzeige.


    Erzählt wird aus mehreren Perspektiven (hauptsächlich Mira/Mirella und Joshka aka Tomber). Ich kann nur ahnen, wie viel Herzblut der jungen Autorin in diesem Projekt steckt, deshalb möchte ich meine Kritikpunkte so knapp und sachlich wie möglich halten. Mir fehlten das erhoffte Kleinstadt-Flair und das damit verbundene Cozy Feeling, weiterhin blieb die Tiefgründigkeit in Sachen Charakterentwicklung sowie Glaubwürdigkeit/Lebensnähe aus. Zahlreiche Formulierungen zu Gedankengängen und Dialogen wirkten aufgesetzt und unrealistisch auf mich – angefangen bei Miras bester Freundin Tami, die sie permanent "Schätzchen" nennt über Aussagen wie "Jetzt schwing endlich deinen hübschen Hintern hierher" (- ernsthaft, wer redet denn so? -) bis hin zum gesamten Themengebiet "Untergrund". Ja ja, es wird nämlich höchst kriminell, das hättet ihr nicht gedacht, gell?! Ich auch nicht.


    Apropos: Dieser ganze düstere Aspekt bzw. die Einarbeitung eines solches Kontrasts zur erwarteten NA-Love-Story erinnerte mich sehr an "Burning Bridges" von Tami Fischer, welches übrigens zu meinen Lieblingswerken zählt – mit der Kombination Romance und Kriminalität an sich habe ich also überhaupt kein Problem, wohl aber mit dem (es tut mir so leid, das sagen zu müssen, aber ich möchte ehrlich bleiben) vergleichsweise deutlich schwächeren, in puncto Übergänge und Wortwahl teilweise holprigen Schreibstil, mit dem ich überhaupt nicht zusammenkam. So "sprudelte" mir während der Lektüre leider kein "Lachen über die Lippen". Die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen für meinen Geschmack vieeeeel zu häufig mit ihren Vornamen ansprechen (wer mich kennt, weiß, dass mich so was immer etwas ärgert, aber dass ich über diesen Punkt in der Regel gerne hinwegsehe, wenn bei einer Geschichte ansonsten alles passt) hat nicht gerade geholfen.


    Was mir gefallen hat:

    Die gesamte Aufmachung des Romans ist eine Klasse für sich – besser geht es nicht. Absoluter Wow-Faktor, PR-technisch alles richtig gemacht.


    Fazit: 1½-2 ✰ ✰

    Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der grandiosen Gestaltung und der interessanten inhaltlichen Grundidee. Mich persönlich hat das Werk eher enttäuscht zurückgelassen, da es komplett anders war, als ich erwartet und gehofft hatte und der Schreibstil mir leider gar nicht zusagte. Vom bereits erschienenen Band 2 werde ich trotz höchst dramatischem Cliffhanger am Ende eher Abstand nehmen, obwohl es mich bzw. meinen inneren Monk natürlich gewaltig in den Fingern juckt, den Farbschnitt der Dilogie zu vervollständigen.