Die keltische Schwester - Andrea Schacht
Herausgeber : Rütten & Loening; 1. Edition (23. April 2011)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 475 Seiten
ISBN-10 : 335200806X
ISBN-13 : 978-3352008061
Inhalt:
Lindis Farmunt soll den Bau eines Ferienclubs in der Bretagne betreuen. Voller Elan stürzt sich die junge Frau in ihre Aufgabe. Bei einem Besuch vor Ort trifft sie den Historiker Robert Caspary wieder, mit dem sie vor Jahren eine Affäre hatte. Er hat sich für einige Zeit in dem bretonischen Dorf niedergelassen, um an einem Forschungsobjekt zu arbeiten. Widerstrebend muss Lindis sich eingestehen, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlt. Aber nicht nur Robert lenkt sie von ihrer Arbeit ab. Immer wieder wird Lindis mit der geheimnisvollen Vergangenheit des Ortes konfrontiert. In ihren Träumen begegnet sie der einäugigen Seherin Danu und erlebt deren ergreifendes Schicksal mit.
Autorin:
Andrea Schacht (1958-2017) lebte als freie Schriftstellerin in der Nähe von Bad Godesberg und hat zahlreiche historische Romane und Bücher, in denen Katzen eine Hauptrolle spielen, veröffentlicht. Mehr zur Autorin unter http://www.andreaschacht.de
Mein Leseeindruck:
Ich hatte leider am Anfang große Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen. Aber mit der Zeit zog mich das Buch doch in den Bann und ich wollte wissen, wie die Autorin die Auflösung geschrieben hatte.
Zum einen lagen meine Schwierigkeiten am Schreibstil. Während die Erlebnisse von Lindis in lockerer Sprache geschrieben sind, die mir für eine junge Frau passend erscheinen, klingen die Träume, in denen die Seherin Danu auftritt, manchmal etwas arg "weihevoll". Das erschien mir übertrieben. Zum anderen setzt die Autorin ans Ende ihrer Kapitel so eine Art "Vorausschau" - dafür gibt es sicher einen Fachbegriff, den ich aber nicht kenne. Ein Beispiel zur Erklärung was ich meine: am Kapitelende steht etwas wie "... aber bevor ich das tun konnte, kam es noch zu einer hässlichen Szene". Und im nächsten Kapitel ist dann diese hässliche Szene beschrieben. Mich stört das beim Lesen, es ist wie ein völlig unnötiger Spoiler. Ich kenne dieses Stilmittel auch von anderen Autor:innen, aber ich habe nie verstanden, was das soll. Da sind mir Cliffhanger lieber.
Auch mit den Figuren wurde ich nicht recht warm, auch die positiv besetzten davon waren mir etwas zu manipulativ. Ich mag es nicht besonders, wenn Freunde und Bekannte der Heldin scheinbar alle besser wissen, was das richtige für sie ist und sie von ihrem gewählten Weg abbringen wollen, natürlich nur zu ihrem Besten. Ja, was auch sonst.
Trotzdem: die Geschichte selbst ist spannend und die Figur von Lindis kleiner Schwester Beni ist wirklich liebenswert. Ohne Einschränkung empfehlen kann ich das Buch aber nicht.
ASIN/ISBN: 335200806X |