'Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas' - Seiten 188 - 279

  • Ich habe gestern noch den dritten Teil beendet. Die letzte Szene war ja einfach toll! Wie Therese da am Lagerfeuer sitzt und mit sich eins ist und merkt, dass es gar nicht soviel braucht um glücklich zu sein.


    Sie ist wirklich eine tolle, weltoffene Frau und kann mit den einfachen Leuten mehr anfangen als mit den Reichen und Mächtigen. Die Szenen auf dem Fest in Manaus haben das auch wieder gezeigt, der ganze Prunk hat sie glaube ich weniger beeindruckt als die Wildnis und auch die Gastfreundschaft der Tupi


    Die Szenen im Urwald fand ich auch toll, da hat man wirklich das Gefühl dabei zu sein. Nur dass man die Nässe und die Hitze nicht aushalten muss :lache Und man muss sich keine Gedanken um Krokodile, Schlangen und Spinnen machen. Und um Gewitter die aufziehen.

    Die Beziehung zu Kito finde ich ja interessant, Therese fühlt sich ja von ihm angezogen, auch körperlich. Dass sie das mit ihren 38 nie erlebt hat ist schon erstaunlich, auch wenn sie Otto immer geliebt hat, war das doch eher eine kindliche Liebe. Dass da nie Interesse an andren Männern war….


    Die Szenen in Lindau sind auch interessant. Thereses Eltern müssen ja wirklich einander sehr zugetan gewesen sein, wenn der Vater die Kapelle errichten lässt, weil seine Frau es nicht mehr konnte. Für ein Adelshaus in dieser Zeit muss das eine außergewöhnliche Familie gewesen sein. Wenn man da nach Österreich in der gleichen Zeit schaut, wie steif das da war und die Kinder ja von den Eltern eher Fernsehantennen wurden. Da war nix mit Ausflügen irgendwohin. Gut, Österreich war auch ein wenig größer als Bayern :lache


    Den Abend mit den 4 unterschiedlichen Frauen fand ich auch interessant, und für Veronika war es wohl auch sehr lehrreich. Mal schauen, ob da noch was folgt wegen ihres Mannes.


    Ich muss sagen, ich bin total begeistert von dem Buch! Ich hätte Therese wirklich gerne kennengelernt. So eine kluge und interessante Frau!

  • Hach das Buch gefällt mir so gut. :-] Ich finde es phantastisch, mit Therese durch Brasilien reisen zu dürfen und diese tolle exotische Welt mit ihr zusammen zu entdecken.

    Therese ist ja wirklich eine ganz besondere und vor allem auch sehr mutige Frau. Da gibt es ein paar Szenen in , in denen ich sie richtig bewundere. Zum Beispiel auch ziemlich am Anfang in diesem Abschnitt, als sie mit Veronika im Urwald im Zelt liegt und merkt, wie draußen ein Tier rumschleicht. Veronika ist total verängstigt aber Therese geht einfach raus um zu schauen. Sie vertraut einfach darauf, dass ihr nichts passieren wird und sieht dann nur das Tapir. Das fand ich eine echt gute Szene.


    Die Beschreibungen von Manaus fand ich auch sehr interessant. Das ist ja eine ganz eigene surreale Welt mitten im Dschungel. Das ist der totale Gegensatz zu Thereses Reise in der einsamen Wildnis. Das Fest war so super anschaulich geschrieben, dass ich das Gefühl hatte mit dabei zu sein. Und dann die letzte Szene, als Kito kurz davor ist den Champagner zu vergiften: das war ganz stark und eindrücklich. Ich frage mich, aus welchem Grund er diesen Mann vergiften wollte und es dann doch nicht getan hat?



    Die Szenen in Lindau sind auch interessant. Thereses Eltern müssen ja wirklich einander sehr zugetan gewesen sein, wenn der Vater die Kapelle errichten lässt, weil seine Frau es nicht mehr konnte.

    Die Szenen in Lindau gefallen mir auch richtig gut. Therese hat auch einen ganz besonderen Humor finde ich. Als sie mit Veronika zu der Kapelle gehen und sie gefragt wird, ob sie Angst vor dem Ende hat und dann ihre Antwort: "Nein, ich bin eher neugierig. Du kennst mich, ich will immer den Dingen auf den Grund gehen, etwas Neues entdecken" Das ist eine tolle Einstellung von ihr.

    Und auch die Beschreibungen von ihrer Arbeit im Lazarett, einfach Wahnsinn, was sie da für Arbeit geleistet hat. Ich bewundere wirklich ihren Mut und ihre Gabe einfach anzupacken. Wenn der Arzt nicht da ist, dann amputiert sie halt selbst den Fuß, auch wenn sie es noch nie vorher gemacht hat. Was für eine beeindruckende Frau!:anbet



    Ich muss sagen, ich bin total begeistert von dem Buch! Ich hätte Therese wirklich gerne kennengelernt. So eine kluge und interessante Frau!

    :write

    Ich bin auch so begeistert von dem Buch und ich bin jetzt schon traurig, dass ich bald fertig damit bin.

  • Ich genieße diese Reise durch den brasilianischen Regenwald auch sehr.


    Der Besuch bei den Tupi war auch eine meiner Lieblingsszenen

    Sie ist wirklich eine tolle, weltoffene Frau und kann mit den einfachen Leuten mehr anfangen als mit den Reichen und Mächtigen. Die Szenen auf dem Fest in Manaus haben das auch wieder gezeigt, der ganze Prunk hat sie glaube ich weniger beeindruckt als die Wildnis und auch die Gastfreundschaft der Tupi

    Und trotzdem verliert sie nicht aus dem Blick das auch dieses einfache Leben der Tupi seine Schattenseiten hat und verklärt es nicht zum Ideal, was ja Europäer auch gerne mal machen.


    Eine Anmerkung noch: In der Geschichte mit dem Feuer und dem Jaguar (und irgendwo auch vorher schon im Wald) ist die Rede vin Wellensittichen, aber die konmen doch wild nur in Australien vor?

  • Eine Anmerkung noch: In der Geschichte mit dem Feuer und dem Jaguar (und irgendwo auch vorher schon im Wald) ist die Rede vin Wellensittichen, aber die konmen doch wild nur in Australien vor?

    Stimmt, Du hast recht. Bei Lesen ist es mir gar nicht aufgefallen. Aber Wellensittiche gibt es wild nur in Australien. Wahrscheinlich ist eine andere Sittichart gemein, denke ich :)

  • Die Szenen im Urwald fand ich auch toll, da hat man wirklich das Gefühl dabei zu sein. Nur dass man die Nässe und die Hitze nicht aushalten muss Und man muss sich keine Gedanken um Krokodile, Schlangen und Spinnen machen. Und um Gewitter die aufziehen.

    Man ist wirklich mit dabei. So schön beschrieben. :( Also trockene Hitze macht mir nix. Im Urwald war ich aber noch nicht richtig. Ich bewundere, wie unkomplizierte Therese ist. Für eine Prinzessin und zur damaligen Zeit.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Szenen in Lindau sind auch interessant

    Ich hätte nicht gedacht, dass mich der "deutsche" Erzählstrang auch so fesselt. Aber der ist genauso schön, finde ich. Ich fürchte ja, dass man noch miterlebt, dass sie stirbt. Aber man hat das Gefühl, Therese war zufrieden mit ihrem Leben. Sie hat einiges erlebt und sie ist rundrum zufrieden. Wer kann das schon von sich sagen. (Ich muss da sofort an meinen Vater denken, der beruflich die ganze Welt bereist hat und am Ende sagte: Ich hatte ein schönes Leben und eine tolle Familie. So war es gut. Das möchte ich auch mal sagen können.)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Veronika ist total verängstigt aber Therese geht einfach raus um zu schauen. Sie vertraut einfach darauf, dass ihr nichts passieren wird und sieht dann nur das Tapir. Das fand ich eine echt gute Szene.

    Schon etwas wagemutig. Wobei wahrscheinlich ein Jaguar lautlos gekommen wäre und nicht durch den Urwald trampeln würde. :grin Ohne Bewaffnung hätte ich das Zelt auf jeden Fall nicht alleine verlassen. Typisch, dass die Männer alle Waffen haben und alle schnarchen. :bonk

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hach das Buch gefällt mir so gut. :-]

    :writeDa kann ich wirklich nur zustimmen! Ich finde die Szenen in Brasilien toll, mit welcher Begeisterung Therese das Land und die Natur erkundet, aber genauso mag ich die Szenen in Lindau mit der "gereiften" Therese.


    In Brasilien fand ich die "europäische" Großstadt Manaus mitten im Dschungel auch sehr surreal. Wie sehr muss es da wohl auf unsere Reisegruppe gewirkt haben, die aus der Wildnis kamen und auf ihrer Reise sehr wenige Menschen getroffen haben? Ich hab mir einige Bilder der Stadt - heutige und historische - angeschaut, das fand ich wirklich total interessant.


    Ich denke mal, Kito macht den Kautschukbaron für irgendetwas schlechtes in seinem bisherigen Leben verantwortlich und wollte sich rächen. Schön, dass er von seinem Vorhaben abgerückt ist!


    Heftig fand ich die Szene mit dem Gewitter/Sturm mitten auf dem Fluss! Bei Gewittern bin ich eh ein echter Angsthase und heilfroh, wenn ich nicht draußen sein muss. Auf dem Fluss auf so einem klapprigen Boot - furchtbare Vorstellung für mich.


    Ich fürchte ja, dass man noch miterlebt, dass sie stirbt. Aber man hat das Gefühl, Therese war zufrieden mit ihrem Leben. Sie hat einiges erlebt und sie ist rundrum zufrieden.

    Gerade durch Thereses Zufriedenheit, die hollyhollunder so schön beschreibt, fände ich ihren Tod auch gar nicht schlimm. Sie hat ihr Leben gelebt nach ihren Wünschen und Vorstellungen und kann so gut damit abschließen. Finde ich toll und ja, das ist sehr wünschenswert fürs Alter!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Mir gefallen immer noch beide Erzählstränge gut. In Lindau, fand ich die Szene mit den Helferinnen vom Lazarett fantastisch. Die Frauen haben zusammen gearbeitet und sind darüber hinaus gute Freundinnen geworden und geblieben. Und ich finde es toll, dass sie sich immernoch treffen und gemeinsam quatschen, Neuigkeiten austauschen. Und ich glaube, dieses Gespräch hat Veronika die Augen geöffnet und sie erkennt, wie es um ihren geliebten Rudolf steht.

    Doch im Urwald ist sie über sich hinaus gewachsen, als sie mutig das Krokodil vertrieben hat. Und das mit Hilfe des einfachen Paddels. Da habe ich sie wirklich bewundert.

    Die Szene beim Kautschuck-Baron in Manaus fand ich sehr befremdlich. Diese zur Schau stellung von seinem Reichtum und dieses Überschwängliche Getue haben mich schockiert. Und auch Thérèse war ja wenig angetan von dieser Maskerade. Warum will Kitó aber Scholz umbringen ? Ist sein Dorf etwa von ihm versklavt oder gar ausgerottet worden ? Vielleicht fragt Thérèse ihn ja noch.

    Ich finde dieses Buch so ausgesprochen schön und informativ und ich verbringe gern Zeit mit Thérèse und Veronika. Und Max ist einfach der Knaller :wave

  • Ich kann mich nur wiederholen: es ist ein schönes Buch, das ich wirklich sehr gern lese!

    Und ich bin immer mittendrin, ich spüre die Feuchtigkeit des Nebels ("Der Nebel umschließt die Farne und Wurzeln, schleicht lautlos um die Stämme. Manchmal steht er zwischen den riesenhaften Bäumen, dann tanzt er wie ein zartes Gespinstzwischen den Lianen und um die Sträucher." S. 195) Auch bei dem Sturm und dem Gewitter habe ich heftig mitgelitten...

    Die Geschichte des Kautschuks fand ich sehr interessant, so sehr viel Gedanken hatte ich mir bisher nicht darüber gemacht... Wird er heute eigentlich noch abgebaut? Oder haben ihn synthetische Stoffe vollkommen ersetzt? Von einem "Sandbüchsenbaum" habe ich noch nie gehört, das scheint ja wirklich eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit gewesen zu sein - wie gut, dass Kito ein Heilmittel produzieren kann (einmal bin ich vor einigen Jahren voll in einen Kaktus gefallen, das war auch eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit - und ich hatte auch noch "lange" etwas davon...). Überhaupt Kito: Therese scheint ihn ja wirklich zu mögen, denn sie genießt ja auch seine körperliche Nähe... Hm, mal sehen, wie das ausgeht...

    Bei der Ankunft in Manaus habe ich etwas gegoogelt und mir die heutigen Sehenswürdigkeiten angeschaut, neben der erwähnten Markthalle auch das "Palacio Rio Negro", was auch als "Palacete Scholz" bekannt ist (allerdings wird sein Erbauer dort "Waldemar" Scholz genannt - warum auch immer), so hatte ich fest das Gefühl, einen Bekannten zu treffen - obwohl er mir eigentlich ziemlich unsympathisch ist (psychisch krank oder einfach durch seinen Reichtum arrogant, überheblich und vollkommen selbstbezogen?) Manaus erscheint mir eine "Scheinwelt" mitten im Urwald (sehr gut drückt es Lucienne aus, die Angestellte der Durands, sie ein "ordentliches Pariser Dienstmädchen" bleiben will, obwohl sie in der tropischen Hitze in ihrem Wollkleid fast umkommt). Aber seinen Traum hat Cesar Scholz sich wohl nicht erfüllen können, er wird zumindest nicht als Bauherr benannt... Obwohl das Opernhaus von Manaus u.a. durch Fitzcarraldo und einer Inszenierung von Christoph Schlingensief bekannt wurde.

    Warum wollte Kito Scholz ermorden? Steckt noch mehr dahinter, als dass er sich beleidigt fühlte, dass Scholz ihn als Diener angesehen hat (ich meine, dass ist zwar schon als Frechheit ausreichend, aber so hatte ich Kito eigentlich nicht eingeschätzt).

    Und in dem Dorf der Tupi findet Therese zu sich selbst, wieder einmal sehr schön und empathisch ausgedrückt... Und der Reisemarschall hat endlich auch ein Erfolgserlebnis...

    Aber auch den deutschen Strang finde ich außergewöhnlich: das Treffen mit den ehemaligen Lazarett-Kolleginnen hat mir gut gefallen, vielleicht bekommt Veronika dadurch mal ein paar Gedankenanstöße, warum ihr Rudolf so "komisch" geworden ist...

  • kann mit den einfachen Leuten mehr anfangen als mit den Reichen und Mächtigen. Die Szenen auf dem Fest in Manaus haben das auch wieder gezeigt, der ganze Prunk hat sie glaube ich weniger beeindruckt als die Wildnis und auch die Gastfreundschaft der Tupi

    Den Eindruck habe ich auch - und es liegt nicht nur daran, dass sie seit jeher Reichtum und Überfluss gehabt hat... Es entspricht eher ihrem Wesen, so empfinde ich es, sich mit praktischen Dingen auseinanderzusetzen, als hochgestochen zu "parlieren"...

    Und man muss sich keine Gedanken um Krokodile, Schlangen und Spinnen machen. Und um Gewitter die aufziehen.

    Nee. wir können gemütlich auf dem Sofa sitzen...

  • Und ich glaube, dieses Gespräch hat Veronika die Augen geöffnet und sie erkennt, wie es um ihren geliebten Rudolf steht.

    Doch im Urwald ist sie über sich hinaus gewachsen, als sie mutig das Krokodil vertrieben hat. Und das mit Hilfe des einfachen Paddels. Da habe ich sie wirklich bewundert.

    Ich kann Dir bei beidem nur zustimmen... und hoffen, dass sie tatsächlich mal versucht, ihren Rudolf zu verstehen - und wo wir gerade dabei sind: vielleicht auch den Studienwunsch ihrer Tochter überdenken?

    Und Max ist einfach der Knaller

    Ja, das ist er!