HIer kann zum Teil 1 - Seiten 001 - 084 (Kapitel 01 - 08) geschrieben werden.
'Dunkelblum' - Seiten 001 - 084
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Da ich das Buch genialerweise ja schon im August halb gelesen habe, bin ich leicht im Vorteil.
Mir gefällt bisher die bildreiche Sprache gut und die eindeutige sprachliche Herkunft.
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Ja, die eindeutige sprachliche Herkunft ist mir auch gleich aufgefallen. Die österreichische Klangfärbung ist unverkennbar. Wie bei Nöstlinger oder ähnliche Autoren.
Die Ortschaft ist ja nun wirklich keine, in die es mich ziehen würde.
Aber die Autorin versteht es, sie sehr gut zu beschreiben und auch die seltsame unterschwellige Atmosphäre rüber zu bringen. Man ist unweigerlich auf der Hut.
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Ich habe etwas gebraucht, um mich an das "österreichische" zu gewöhnen, aber mittlerweile gefällt es mir sehr gut.
So schlimm finde ich das Dorf eigentlich nicht, eher ziemlich normal, mit den über Generationen weiter gegebenen Abneigungen, dem Getratsche und Getuschel, wenn jemand nicht 100% ins Schema passt usw usw, aber klar warte ich auch drauf, was da unter der Oberfläche noch zum Vorschein kommt, irgendwas muss da sein, sonst wärs ja langweilig.
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Es ist eigentlich ein ziemlich typisches Grenzdorf, mit den Abneigungen gegen die jeweils Anderen. Ich bin gespannt, wer denn wohl der geheimnisvolle Fremde im Hotel ist.
Er muss ja wohl aus der Gegend stammen.
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Er muss ja wohl aus der Gegend stammen.
Er kommt ja, weil seine Mutter gestorben ist um das Haus zu verkaufen. Ich dachte es wäre der, der eine Lehre beim Schreiner gemacht hat und den Sarg für die erfrorene Frau, vermutlich eine der Flüchtlinge, gezimmert hat? Aber ich kann mich irren, ich hab das heute Nacht um 4 gelesen, als ich nicht mehr einschlafen konnte, da kann man schon was verwechseln.
Es ist ja 1989, ich frage mich, was das für Flüchtlinge waren die da 30 Jahr davor ins Land kamen? Oder irre ich mich in der Zeit?
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Der Mann, der das Haus seiner verstorbenen Mutter verkaufen will heißt Lowetz, der hat auch die Schreinerausbildung gemacht, oder? Von dem Fremden wissen wir noch nicht mal den Namen, wenn ich nix überlesen habe.
Die erfroren Frau ist mir völlig entgangen und bei den Flüchtlingen dachte ich an DDR Flüchtlinge weil 1989, ich muss wohl aufmerksamer lesen ...
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Die Flüchtlinge kamen im Jahr 1956, und ich gehe davon aus, dass sie aus Ungarn kamen (nach dem Volksaufstand dort).
Die erfrorene Frau gehört auch ins Jahr 1956.
Der (bislang) namenlose Fremde und Lowetz, der sein Elternhaus verkaufen will, sind zwei verschiedene Personen. Sie treffen im Laufe dieses Abschnitts auch mal aufeinander, beim Greißler Antal Grün.
Der Schreiner ist Fritz, der Dodl.
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Die Flüchtlinge kamen im Jahr 1956, und ich gehe davon aus, dass sie aus Ungarn kamen (nach dem Volksaufstand dort).
Die erfrorene Frau gehört auch ins Jahr 1956.
Der (bislang) namenlose Fremde und Lowetz, der sein Elternhaus verkaufen will, sind zwei verschiedene Personen. Sie treffen im Laufe dieses Abschnitts auch mal aufeinander, beim Greißler Antal Grün.
Der Schreiner ist Fritz, der Dodl.
Danke, ja ich habe inzwischen auch gemerkt, dass ja im Hotel noch jemand abgestiegen ist. Der sich auffällig für die Dunkelblumer dunklen Geschichten interessiert.
Ungarn, natürlich, als die Sowjets einmarschierten.
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Gestern hatte ich keine Zeit mit dem Buch zu beginnen und muss auch noch einen Krimi zu Ende lesen, aber ich habe schon begonnen, und das Buch packt mich wirklich. Es hat einen ganz eigenartigen Sound, so leuchtende Flecken auf einem dunklen Teppich.
Wie Rumpelstilzchen und Zwergin finde ich eigentlich auch, dass die Leute ganz normal wirken, nicht besser oder schlechter als der Durchschnitt, und einige werden einem durchaus sympathisch, wie die Eltern von Lowetz. Die Schilderung von dessen Elternhaus ist auch einer der am hellsten strahlenden Flecken auf dem Teppich des dunklen Geheimnisses, dessen Aufdeckung im ersten Teil sichtbar droht. Zu diesen Leuchtpunkten gehört auch Fritz der Dodl, der wohl einen besonders schönen Charakter hat.
Symbolisch deutlich macht die Autorin, dass bei den Dunkelblumern eine große Distanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit besteht, indem sie das Dorf um das nicht mehr bestehende Schloss herum gruppiert, auf dessen ehemalige Existenz sich dennoch die Arroganz der Einwohner gegenüber den umgebenden Dörfern bezieht. -
Mir gefällt das Buch bislang richtig gut! Mit der Sprache von Eva Manesse habe ich mich von Anfang an wohlgefühlt, weil ich eh eine große Schwäche für die österreichischen Sprachvarianten/Dialekte habe.
Aber die Autorin versteht es, sie sehr gut zu beschreiben und auch die seltsame unterschwellige Atmosphäre rüber zu bringen.
Ich finde auch, dass Manesse diese Atmosphäre toll in Worte fasst. Allein der allererste Absatz charakterisiert Dunkelblum und seine Bewohner sehr gut, gipfelnd in diesen großartigen Satz: "Man wünschte Gott, dass er nur in die Häuser sehen könnte und nicht in die Herzen."
Ich mag auch diesen leichten Humor, der immer wieder aufblitzt. Eine Stelle habe ich mir mal markiert: "Und so jubelte ein boshafter Zufall dem Mann die Regionalausgabe einer Tageszeitung unter, die er gelangweilt durchblätterte, eine Tätigkeit, die den Fingern mehr abverlangte als dem Kopf."
Wen ich übrigens bisher von den Dunkelblumern am geheimnisvollsten finde, ist Antal Grün. Der scheint irgendwelche Leichen im Keller zu haben. Es wird mehrfach erwähnt, dass Inventuren ihn so nervös machen, dass er sie ohne Hilfe gar nicht durchführen kann, und er hat Angstvorstellungen, dass seine Kasse die Papierrolle nicht annehmen könnte. Und tatsächlich funktioniert das Einlegen der Rolle nicht, nachdem der namenlose Fremde in den Greißlerladen gekommen war. Da liegt doch sicher was im Argen.
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Womit ich ein wenig Schwierigkeiten habe, ist die Abfolge der Generationen. Antal Grün ist offenbar eine Generation älter als Lowetz, seht ihr das auch so?
Und dieser Abschnitt endet mit der Szene, als Lowetz die Papierrolle wieder eingefädelt hat, richtig? Ich bin nicht ganz sicher, ob meine Ebook Einteilung genauso ist, wie die vom Papierbuch.
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Antal Grün ist offenbar eine Generation älter als Lowetz, seht ihr das auch so?
Ja, das habe ich auch so aufgefasst, weil irgendwo gesagt wird, dass Lowetz schon als Kind bei Antal Grün eingekauft hat.
Und dieser Abschnitt endet mit der Szene, als Lowetz die Papierrolle wieder eingefädelt hat, richtig? Ich bin nicht ganz sicher, ob meine Ebook Einteilung genauso ist, wie die vom Papierbuch.
Nein, der Abschnitt geht noch ein Stückchen weiter: Das 8. Kapitel (in dem es um Horka geht) gehört noch dazu.
Die Schilderung von dessen Elternhaus ist auch einer der am hellsten strahlenden Flecken auf dem Teppich des dunklen Geheimnisses
Ich finde auch, dass Lowetz' Elternhaus fast schon gemütlich beschrieben wird – der einzig heimelig wirkende Ort in Dunkelblum; obgleich in der Vergangenheit der Familie wohl auch nicht alles rosig war, wenn ich die Andeutung richtig interpretiere.
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Danke, dann ist die Seitenzählung etwas anders.
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Dieser Horka, lebt der noch? Oder wird nur von ihm erzählt? Wenn ja muss er ja fast 90 Jahre alt sein. Also das war schon echt heftig, und er ist ein williger Gehilfe dieses Ferbenz. Und der hat es ja bis in die obersten Ränge geschafft.
Ob die heute noch irgendwo die Fäden ziehen oder aber ihre Nachkommenschaft?
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Eigentlich kann er nicht mehr leben - er müsste steinalt sein. Bisher ist wohl nicht klar, was aus ihm geworden ist.
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Danke, ich bin echt etwas verwirrt über die vielen Personen und die zum Teil ungewöhnlichen Namen.
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Ich verwende beim Lesen Klebezettelchen und Notizen, sonst hätte ich bei den vielen Personen auch schon den Überblick verloren.
Der Horka könnte theoretisch noch leben. Es hieß, er wurde im ersten Jahrzehnt des [20.] Jahrhunderts geboren. Demzufolge wäre er 1989 zwischen 80 und 89 Jahre alt. Ich schätze, dass wir von ihm noch mehr lesen werden. Mich macht es misstrauisch, dass er in demselben Jahr aus Dunkelblum wegging, in dem die Ortsbewohner zum ersten Mal seit dem Krieg den Grafen wieder nach Dunkelblum eingeladen haben. Irgendwas scheint in diesem Jahr passiert zu sein. (Oder ich sehe Gespenster.)
Der Ferbenz scheint ja nach wie vor seine Leute um sich zu scharen und zu dirigieren.
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Ich hab ihn auch auf etwa 90 geschätzt. Er könnte also durchaus noch am Leben sein. Wir werden sehen.
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Ich bin noch nicht gut im Buch angekommen. Ich habe das Gefühl, die Sprache klebt wie Matsch an den Schuhen. Aber ich lese tapfer weiter. Vielleicht finde ich ja noch rein.