Die geheimen Worte von Helene Luise Köppel

  • Inhalt
    Südfrankreich im Jahre 1299:
    Ein rostrotes Glühen liegt über Carcassonne, als die junge Rixende die festungsgleiche Stadt zum erstenmal erblickt. Es könnte ein schlechtes Vorzeichen sein, denn dort soll sie einen ihr völlig fremden Kaufmann heiraten. Außerdem hat sie vor kurzem erfahren, dass ihr Bruder Katharer ist, also ein Ketzer. Die Inquisition ist ihm bereits auf der Spur.


    Doch all das ist nur der Auftakt gefährlicher Entwicklungen. Mit Billigung des Papstes kerkert die Inquisition einflussreiche Bürger willkürlich ein, foltert und beraubt sie. Weil Rixendes Ehemann als Konsul vermittlet, gerät er selbst in Gefahr.


    Für Rixende werden all diese Ereignisse umso verwirrender, als eine merkwürdige Prophezeiung auf ihr lastet und eine große Verpflichtung: sie soll die heiligen „geheimen Worte“ der Katharer in Sicherheit bringen. Überdies muss sie mit ihren Gefühlen ins Reine kommen, denn ausgerechnet ein Inquisitor zieht sie magisch an.



    Über die Autorin
    Helene Luise Köppel, 1948 geboren, lebt in Schweinfurt.



    Meine Meinung
    Einfach ein wunderbarer Schmöker. ;-)


    Eine Tuchhändler-Familie, Ketzer, die Inquistion, eine geheimnisvolle Prophezeiung, eine aussichtslose Liebe und eine mutige und liebenswerte Hauptperson machen „Die geheimen Worte“ zu einem spannenden historischen Roman.


    Die Personen und Orte sind allesamt toll beschrieben, so dass man sich sofort nach Südfrankreich um 1300 versetzt fühlt.


    Gut gefallen hat mir auch der 15 Seiten lange Anhang mit Karten und Erläuterungen zu den realen Personen.

  • *staubvomthreadabwisch*


    Ich hatte dieses Buch lange auf meinem Wunschzettel und es kam und kam nicht als TB raus. Nun hatte ich das Glück, es als Wanderbuch zu bekommen. Und es war wirklich Glück, das ich ausser 1,40€ Porto kein Geld dafür ausgeben musste. Denn das lange Warten hatte sich nicht gelohnt.


    Zuerst fing es noch vielversprechend an. Der männliche Hauptakteur schien in dem Maße ungewöhnlich, wie es die Heldin leider nicht war. Aber schon bald fand ich es fad und seicht geschrieben. Vor allem die wörtliche Rede war unsäglich. So spricht uns sprach niemand, das las sich einfach nur unnatürlich.
    Die ganze Geschichte verflachte und zog sich hin, die letzten 200 Seiten, als dann diese mythisch angehauchten geheimen Worte ins Spiel kamen, hab ich dann nur noch quer gelesen.


    Schade, die Geschichte klang interessant, aber sie war leider schlecht erzählt.

  • Hallo Chilana, :wave


    ich kenne die Bücher von Helene Luise Köppel auch und finde sie gut recherchiert und unterhaltsam geschieben. Hast Du auch schon "Die Erbin des Grals gelesen"? Gefällt mir persönlich noch besser. Ich habe mich aber auch schon viel mit dem Rätsel von Rennes-le-Château beschäftigt. Es gibt noch ein weiteres Buch zu Rennes, das ich absolut klasse finde und nur empfehlen kann, wenn Du Dich für die Thematik der Katharer und das Rätsel in Rennes-le-Château interssierst: "Seelenbrand" :wippe von Ralf Mickholz. Einfach toll - ein Buch, das Du gar nicht mehr aus der Hand legen magst. Bei Interesse schau doch mal unter Historische Romane - 19. und 20. Jahrhundert nach. Dort habe ich mehr zu diesem Buch geschrieben. Der Roman spielt nach dem Tod des Abbé Saunière 1917 in Rennes und greift dabei tief auf die Geschehnisse um die Katharer im Mittelalter zurück.


    Falls es Dich interessiert viel Spaß beim Schmöckern,
    Marie :-)

  • Zitat

    Original von Marie
    Hast Du auch schon "Die Erbin des Grals gelesen"?


    Nein, aber es liegt schon hier und wartet darauf, gelesen zu werden. :grin


    Zitat

    Original von Marie
    "Seelenbrand" von Ralf Mickholz. Einfach toll - ein Buch, das Du gar nicht mehr aus der Hand legen magst.


    Danke für den Tipp! :wave

  • Der Vollständigkeit halber mache ich hier noch darauf aufmerksam, dass mein historischer Roman "Die Geheimen Worte", nun auch als Taschenbuch erhältlich ist, jedoch unter dem Titel


    "DAS GOLD VON CARCASSONNE"


    Aufbau-TB-Verlag, Berlin, ISBN-Nr.: 978-3-7466-2329-0, 520 Seiten, 9.95 Euro.



    Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen!


    Helene Luise Köppel
    www.koeppel-sw.de

  • Hier das etwas aussagekräftigere VORWORT zum Roman:


    Südfrankreich am Ausgang des 13. Jahrhunderts:


    Fünfzig Jahre nach dem Fall der Bergfeste Montségur flammt die Ketzerei wieder auf. Katharische Missionare bringen es fertig, daß sich ganze Pyrenäendörfer erneut bekehren, darunter das berüchtigte Montaillou. In den reichen Städten Albi und Carcassonne dulden gutsituierte Bürger (Gelehrte, Händler, Handwerker und Zunftmeister) sowie gewählte städtische Konsuln großmütig den „häretischen Glauben“, dem vor allem das Gesinde anhängt.
    Es kommt zu tumultartigen Szenen und Zusammenstößen mit dem „sanctum officium“, der unbarmherzigen Inquisition in Gestalt der Dominikaner. Die im bürgerlichen und kanonischen Recht äußerst bewanderten, durchtriebenen Mönche beabsichtigen mit der Verleumdung und Verhaftung der Honoratioren nicht zuletzt, an ihr Vermögen zu kommen. Die mit den Dominikanern rivalisierenden Franziskaner stellen sich in diesem Kampf überraschenderweise hinter die Bürger, die alles daransetzen, ihre schwer erkämpften kommunalen Rechte und Freiheiten zu bewahren.
    Noch immer ist Rom aber auch hinter dem Schatz der Katharer her, mit dem sich vier parfaits in einer der Nächte vor der Eroberung des Montségur von einer hohen Steilwand abgeseilt hatten. Die Gerüchte um den Schatz und sein Versteck wollen kein Ende nehmen. Besteht er aus Gold und Silber? Handelt es sich um den Gral, um seltsame Schriften, oder muß der Schatz als uraltes Geheimnis spirituell verstanden werden?
    Die Inquisition von Carcassonne schöpft einen Verdacht. Aber der Hüter der „Geheimen Worte“ scheint unauffindbar.
    In diesen Strudel von Fegfeuer, Hölle und Paradies – wie Dantes Pilgerfahrt durch die drei jenseitigen Reiche - gerät die junge Rixende Ripoll.

  • Schade, das Buch hätte ich gerne gelesen bevor ich Carcassone besucht habe- oder die Abtei von Fontefroide, Beziers und die Gebiete der Katharerer. Mit den Augen von Rixende gesehen hätte mir der Besuch bei der Dame Carcass sicher noch mehr Spass gemacht.


    Dieses Buch hat mir die Gegend und die Ereignisse nach den großen Albigenserkreuzzügen sehr lebhaft vor Augen gestellt- auch wenn das Buch nicht leicht zu lesen ist. Die Kritik von Darcy kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen- seicht ist etwas anderes. im Gegenteil gut recherchierte und beschriebene Geschichte aus den Auseinandersetzungen um die Zeit der nationalwerdung Frankreichs, als auf dem Boden des Landes, das wir heute las Frankreich kennen durchaus noch nicht alles entschieden war und das Königreich Mallorca Besitzungen hatte, aber auch die Orientierung über die Berge hinweg noch eine Option war. Aus der Zeit in der die Inquisition ihren Kopf das erste Mal machtvoll erhob und innnerkirchliche Konflikte über die Macht und Aufgabe der Inquisition an der Tagesordnung waren- und diese Konflikte Stadtrecht- Papst- Inquisition- König- Dominikaner- Franziskaner werden von Helene L. Koeppel geschickt beleuchtet in dei Handlung eingebaut.


    Schade das der Titel zum Taschenbuch geändert wurde- wenn auch glücklicherweise nicht in "Die Ketzerin" oder "Die Hüterin", aber da das Buch bei Aufbau erschienen ist ist das nicht ganz verwunderlich.


    Ein sehr empfehlenswertes, sicher nicht mein letztes Buch, das ich von Helene L. Köppel gelesen habe,

  • Ich bedanke mich recht herzlich für die schöne Rezension, Beowulf,


    und wünsche allen Büchereuelen schöne Osterfeiertage mit viel Sonnenschein!




    Liebe Grüße


    Helene Luise Köppel :wave



    NEU: "Die Affäre Calas", 439 Seiten, Aufbau-TB-Verlag, Dez. 07
    (eine der rätselhaftesten Kriminalgeschichten des 18. Jahrhunderts)

  • Ich habe mich sehr gefreut, dass dieses Buch als Blindwanderbuch zu mir kam, da ich ein anderes Buch der Autorin bereits auf meiner Wunschliste stehen hatte.


    Sehr interessant fand ich die Thematik um die Katharer - Religionsgeschichte und Inquisition sind ein äußerst spannendes Feld und ich freute mich, dass dies nicht nur als Kontext diente, sondern recht ausführlich in die Handlung einfloss.
    Ich muss zugeben, dass ich wenig über die Katharer wusste, nahezu nichts, aber das Buch hat mein Interesse daran geweckt und ich werde mich ein wenig nach weiteren Büchern dazu umsehen.


    Insgesamt war alles an dem Buch stimmig. Überzeugende Charaktere, Spannung, Liebe, historische Informationen. Was will der Leser mehr?


    Ich werde auf jeden Fall auch andere Bücher der Autorin in Augenschein nehmen.


    Fazit
    Äußerst interessante Thematik gelungen umgesetzt. Zu empfehlen!


    9/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • Vielen Dank nochmal an dieser Stelle an beowulf für das Wandernlassen, ich habe riesigen Spaß gehabt bei der Lektüre.


    Meine Rezension:


    Ein Buch, wie geschaffen, um im mittelalterlichen Okzitanien einfach nur abzutauchen. Helene L. Köppels Buch erreichte mich als Wanderbuch von den Büchereulen und hat mir eine Autoren-Neuentdeckung gebracht!


    Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wird Rixende, ein blutjunges Mädchen aus einem Bergdorf, an den reichen Tuchhändler Aimeric Fabri in Carcassonne verheiratet. Dieser und sein Vater, Castel Fabri, versuchen, das Leben für Rixende so angenehm wie möglich zu gestalten, bringt sie doch eine reiche Mitgift sowie das Vermögen ihres Bruders Simon mit in die Ehe – denn die Eltern der beiden sind als Katharer auf dem Scheiterhaufen geendet. Während Rixende, die unter dem Namen Ava geboren wurde, sich jedoch völlig von der Ketzerei abwendet und ein gutes christliches Leben führen will, ahnt sie, dass ihr Bruder bei den Katharern eine wesentlich größere Rolle spielt.


    Die Situation spitzt sich zu, als in Carcassonne der neue Inquisitor beginnt, hart durchzugreifen. Der Senat der Stadt, dem auch Aimeric angehört, versucht, etwas für die Gefangenen aus Albi zu tun, die zu Unrecht im Loch sitzen. Dafür reist sogar eine Delegation nach Rom, um beim Papst vorzusprechen. Doch auf dem Rückweg wird diese Reisegruppe ermordet, Rixende bleibt daraufhin allein zurück, nachdem auch der Schwiegervater vor Gram verstorben ist.


    Die Inquisition hat jedoch weiterhin das Haus Fabri im Auge. Es werden Nachforschungen über Rixendes Vergangenheit eingeholt und der Versuch gestartet, Castel Fabri posthum als Ketzer anzuklagen. Dass sich Rixende dabei auch noch in den zweiten Inquisitor der Stadt Carcassonne, Fluco de Saint-George, verliebt, macht die ganze Angelegenheit nicht einfacher. Als dann noch ein Hilferuf ihres Bruders eintrifft, der sich mit vielen Katharern in einem großen Höhlensystem versteckt hält, wird Rixende mit der Entscheidung konfrontiert, auf welcher Seite sie stehen will...


    Mir hat es sehr gut gefallen, ein historisch bunter Flickenteppich aus dem Mittelalter mit allem, was das Leserherz sich wünscht: Verrat, Intrigen, Boshaftigkeit, eine Liebesgeschichte und die Entscheidung zwischen zwei Wegen, die verschiedener nicht sein können. Helene L. Köppel zeichnet ein wunderbares Bild dieser Zeit, in die man hemmungslos versinken mag.


    Ich hab mir jedenfalls gleich alle anderen Bücher von ihr für den SuB bestellt.


    Mein Prädikat: Die Entdeckung des Jahres!

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zurück von meiner Recherchereise nach Frankreich entdecke ich gerade die beiden sehr schönen Rezensionen von bartimaeus und Caja!


    Habt vielen herzlichen Dank!!!
    Ich freue mich, dass euch der Roman gefallen hat und ich habe mich riesig über eure Beiträge gefreut ("Äußerst interessante Thematik gelungen umgesetzt. Zu empfehlen!" - und - "Die Entdeckung des Jahres!" - der Tag ist für mich heute gelaufen!)


    Herzlichst


    Helene Luise Köppel

  • Zum Inhalt ist hier ja schon genug geschrieben worden, sodass ich gleich mit meiner Meinung loslegen kann. Mir hat das Buch ebenfalls sehr gut gefallen. Ein ruhiger und klarer Schreibstil, der die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite trägt und der keine Langeweile aufkommen lässt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die historischen Ereignisse immer mit in die Geschichte eingebracht wurden, sodass hier ein sehr genaues Bild der Verfolgung der als Ketzer betrachteten Katharer gezeichnet wurde.


    Ich kann jedenfalls auch ganz klar eine Leseempfehlung aussprechen und das wird definitiv nicht das letzte Buch von Helene Luise Köppel gewesen sein, das ich gelesen habe.


    Ich fands übrigens auch schade, dass der ursprüngliche Titel nicht beibehalten wurde. Die geheimen Worte passt wesentlich besser als das Gold von Carcassonne.

  • Auch an Bouquineur ein herzliches Dankeschön! :bluemchen


    Es stimmt! Der Titel "Die Geheimen Worte" (Hardcover-Ausgabe) war treffender! :lesend



    Über ein Feedback/ eine Rezension meiner anderen Romane würde ich mich natürlich ebenfalls sehr freuen!



    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!




    :write Helene Luise Köppel




    NEU: "Die Affäre Calas", Thriller
    www. koeppel-sw.de

  • Zitat

    Original von Helene Luise
    Es stimmt! Der Titel "Die Geheimen Worte" (Hardcover-Ausgabe) war treffender! :lesend


    Ach nö. Mir wurde das Buch zum Geburtstag geschenkt, eben weil es "Das Gold von Carcassonne" heißt. :-)
    Ich bin Mittelalter-Fan, aktiv und passiv, und habe eine große Schwäche für insbesondere Burgen/Festungen. Carcassonne ist für mich DIE Festung außerhalb Deutschlands schlechthin. Eine liebe, langjährige Brieffreundin wusste das und hat somit bei ihrem Geschenk voll ins Schwarze getroffen. Ich bezweifle, dass sie es unter dem anderen Titel gekauft hätte. ;-)


    Heute ist der zweite Tag in Folge, dass ich das Buch lese. Morgen geht es mit Kapitel 24 weiter. Ich finde es ausgesprochen spannend, es liest sich leicht und angenehm, die Ereignisse sind wohldosiert und ich mag die heimliche Liebelei zwischen Rixende und Fulco.

  • Das freut mich aber, Iceangel! Und ja, Carcassonne ist auch noch heute mehr als beeindruckend. Ich bin fast jedes Jahr für einige Tage dort.


    Für den Fall, dass Du über "Das Gold von C." hinaus an der Geschichte dieser Stadt (und meinen Romanen) interessiert bist, verweise ich auf meinen jüngsten Roman "Carcassonne. Das Schicksalsrad": Historische Zeitspanne 1203-1209, Beginn Albigenserkreuzzug, Massaker von Béziers und Eroberung von Carcassonne." Eingebunden in die Historie ist folgende Geschichte:


    "Die blutjunge Alix von Montpellier wird von ihrer Mutter nach Cahors verschachert, an den Hof des für seine Grausamkeit berüchtigten Erzbischofs. An ihrer Stelle soll ihre Schwester Inés den Vizegrafen von Carcassonne heiraten. Alix entdeckt das Geheimnis, hinter dem der Erzbischof her ist. Nach einer abenteuerlichen Flucht lebt sie fortan am Hof von Carcassonne, was zu dramatischen Verwicklungen führt, denn die Schwestern lieben denselben Mann, den Vizegrafen Trencavel. Gerade als Alix eine Spur entdeckt, die zu dem Geheimnis des Erzbischofs führt, stehen Simon von Montfort und seine Kreuzfahrer vor Carcassonne ..."


    :lesend Dieser Roman wird derzeit - gemeinsam mit einem gleichnamigen Spiel aus der CARCASSONNE-Reihe - nur über Amazon.de und den Spielehandel vertrieben.


    Meine anderen Romane sind aber nach wie vor im Buchhandel zu haben.


    Viel Spaß!


    Helene