Die Mohnfelder von Solferino - Diana Menschig

  • Buchrücken schrieb:

    Eine ungewöhnliche Liebe und eine einzigartige Vision


    1859 toben in Italien die Unabhängigkeitskriege. Nach der Schlacht von Solferino bleiben Tausende Verwundete ohne medizinische Versorgung, bis der Schweizer Henry Dunant Hilfe für beide Seite organisiert. Inmitten dieses Chaos begegnen sich der junge Soldat Gio und Magdalena, die sich den Helferinnen angeschlossen hat. Gio verliebt sich Hals über Kopf, doch seine Liebe ist ein ständiger Kampf, denn Magdalenas gesellschaftlicher Status und ihre politischen Ansichten trennen sie: Ist Dunant, der schließlich das Rote Kreuz gründet, ein Visionär - oder hilft er mit einer solchen Organisation letztlich den Kriegstreibern?

    Gio ringt mit seinem Leben als Soldat - und um die Zukunft seiner Liebe...


    Amazon schrieb:

    Diana Menschig lebt und schreibt am Niederrhein. Ihre Herzensregion ist jedoch Norditalien, insbesondere die oberitalienischen Seen und die Dolomiten. Bei Wanderungen mit ihrem Hund oder Passfahrten mit dem Rennrad stößt sie dort immer wieder auf Inspirationen, die nicht nur in phantastische, sondern auch historische Geschichten einfließen.Unter dem Pseudonym Marie Buchinger erschien 2016 der historische Roman „Ein Tal in Licht und Schatten“. Er erzählt die Geschichte zweier Familien während des Ersten Weltkrieges im Gadertal.



    Gefunden habe ich die Mohnfelder von Solferino im offenen Bücherschrank. Das Cover, dazu ein Setting, mit dem ich sonst nicht in Berührung komme, haben mich angesprochen. Versuchen kann man es ja bei Bücherschrankbüchern.


    Vielleicht war genau diese Erwartungshaltung richtig, denn mir hat das Buch dadurch sehr gut gefallen. Wenn ich das Buch gezielt gesucht hätte, um etwas über das rote Kreuz oder Henry Dunant zu erfahren, wäre ich vielleicht enttäuscht. Den Buchrückentext (und die Beschreibung von Amazon ist noch schlimmer) verspricht eine etwas andere Geschichte, Henry Dunant und die Entstehung des roten Kreuzes sind wichtiges Beiwerk im Buch, aber eigentlich ist es die Geschichte von Gio und seinem Leben.


    Und das ist auch gut. Ich habe es schnell gelesen, war sofort in der Welt gefangen. Gio ist mir ans Herz gewachsen, auch weil er nicht immer ein einfacher Charakter ist. Sein Spagat zwischen dem Soldatenleben und seiner Heimat, in die er sich in den kurzen Besuchen einfinden muss, ist nachvollziehbar. Ich verzeihe es einem Buch wie diesem, dass einige Charaktere zu "schablonenhaft" sind, sie dienen dazu, Gios Leben erzählen zu können. Aber Gio und seine Familie finde ich soweit passend, um mich gut zu unterhalten und (romatisiert) in eine andere Zeit und Region zu entführen.


    Der Krieg ist natürlich auch ein wichtiger Teil des Romans, schließlich entspringt daraus die Motivation des roten Kreuzes. Die Szenen finde ich passend geschildert, es wird die Brutalität gezeigt, dabei werden die direkten Kampfhandlungen aber geschickt umschifft.


    Insgesamt ein empfehlenswertes Buch, ich habe es gerne gelesen und bin froh, es gefunden zu haben. Ohne Bücherschrank wäre ich sicherlich nie drauf aufmerksam geworden.

    ASIN/ISBN: 3426521687