Die Rückkehr der Kraniche, von Romy Fölck

  • Die Rückkehr der Kraniche, von Romy Fölck


    Cover:

    Wunderschön und es passt ausgezeichnet zur Stimmung im Buch.


    Inhalt:

    In der dörflichen Idylle ist auch nicht immer alles so einfach oder in Ordnung.

    Die drei Hansen Frauen haben jede ihre eigenen Dämonen und ihre eigenen Geheimnisse.

    Doch ihnen wird nicht bewusst dass gerade ihre Lieben darunter am meisten Leiden.

    Die älteste, Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya kann dadurch ihren beiden Töchtern keine unvoreingenommene Mutter sein und keine Nähe zulassen.

    Grete und Freya, beide um die fünfzig, haben auch ihre Geheimnisse und es belastet sie gegenseitig. Und vor allem Gretes Tochter Anne leidet sehr darunter nicht zu erfahren wer ihr Vater ist.


    Meine Meinung:

    Ein wunderbarer Roman, der uns starke Freuen zeigt.

    Aber er zeigt auch sehr deutlich, dass Geheimnisse, eine Lüge, ein Leben und auch das der nachfolgenden Generationen, vergiften können.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Emotionen kommen gut bei mir an, so dass ich den Protagonistinnen sehr nahe komme.

    Die wunderschöne Landschafts- und Tierweltbeschreibungen sind einfach herrlich zu lesen.

    Es wird nie langweilig und wir erfahren folgerichtig immer mehr von den Hansen Frauen. Einiges lässt sich erahnen.

    Schön ist, dass trotz der Barrieren, die die Frauen um sich aufgebaut haben, die ursprüngliche Liebe und Verbundenheit spürbar wird, die nie verloren gegangen ist.


    Autorin:

    ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen.


    Mein Fazit:

    Ein Roman für wohlige Lesesstunden der mich an die Nordsee in eine wunderbare Landschaft entführt hat.

    Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat.

    Von mir 5 Sterne.

    ASIN/ISBN: 3805201028


    Edit: Autorin-Name korrigiert. Gruß Herr Palomar

  • Freya Hansen versetzt es einen Schlag, als ihr Partner sie verlässt, und in ihrer Firma gibt es auch Ärger. Als ihre Schwester Grete sie dann informiert, dass die Mutter Wilhelmine nach einem Sturz im Krankenhaus liegt, macht sie sich von Berlin auf zurück in das kleine Dorf, wo sie aufgewachsen ist. Grete ist immer geblieben und liebt ihren Beruf als Vogelwartin. Früher einmal hatte sie Träume, wollte die Welt bereisen, doch eine Schwangerschaft hat das zunichte gemacht. Zu ihrer Tochter Anne hat sie ein schwieriges Verhältnis, da sie sich geweigert hat, den Namen des Vaters zu nennen. Doch auch Anne will bei ihrer Großmutter sein und kommt zurück in das alte Reetdachhaus der Hansens in der Elbmarsch. Die Stimmung ist ziemlich angespannt, denn alle haben ihre Geheimnisse und viel Unausgesprochenes steht zwischen den Frauen.

    Mir hat dieser ruhige, aber intensive Familienroman gut gefallen. Bisher kannte ich nur die Kriminalromane von Romy Fölck, doch auch mit „Die Rückkehr der Kraniche“ konnte sie mich absolut überzeugen. Die Atmosphäre der Elbmarschen und des Naturschutzgebietes sind sehr schön dargestellt.

    Die Charaktere sind authentisch beschrieben und können nur aus dem Norddeutschen kommen, wortkarg wie sie sind. Wilhelmine musste nach dem frühen Tod ihres Mannes die Töchter alleine aufziehen. Sie hat alles für Freya und Grete getan, doch Nähe konnte sie nicht zeigen. Im Dorf wurde über sie geredet und die Mädchen hatten es nicht leicht. Freya ist dann nach Berlin, wurde erfolgreiche Unternehmerin, doch etwas fehlt ihr im Leben. Grete ist wegen Anne geblieben und hat Wilhelmine unterstützt, die altersbedingt nicht mehr so konnte. Anne kommt der Großmutter näher als alle anderen.

    Es braucht Zeit, bis sich die Frauen öffnen können. Wird es ihnen möglich sein, die Wunden der Vergangenheit zu schließen?

    Ein wundervoller Roman, den ich nur empfehlen kann.


    10/10

  • Im Mittelpunkt steht Grete. Sie steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und große Entscheidungen bezüglich ihrer Zukunft stehen bevor. Sie lebt mit ihrer Mutter nach wie vor im Elternhaus. Als diese unglücklich stürzt und damit Gretes Pläne erst mal über den Haufen geworfen werden, reisen ihre jüngere Schwester Freya sowie Gretes uneheliche Tochter Anne an.


    Die Mutter will nicht hilfsbedürftig sein und entläßt sich daher selbst aus dem Krankenhaus. Freya mit ihren 46 Jahren ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau in Berlin, allerdings in ihrem Privatleben hat sie gerade eine Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten. Deshalb kommt die Reise in die Elbmarsch gerade zum richtigen Zeitpunkt. Die Studentin Anne hat sich offiziell noch nicht geoutet und hofft, daß ihre Liebe zu einer neuen Freundin erwidert wird.


    Eines vereint diese Familie – das Fehlen von Lachen, Glück und empathisches Verhalten. Mutter Wilhelmine war sehr früh Witwe geworden und mußte die Töchter alleine groß ziehen, deshalb stand für sie an erster Stelle die Arbeit, die Pflicht und ein sparsames Leben. Die Mädchen wurden in der Schule gemobbt und Lumpenmädchen genannt. Diese ganze Vergangenheit hängt allen Beteiligten noch immer nach. Aber jetzt müssen Entscheidungen getroffen, Geheimnisse gelüftet und das (Ver-)Schweigen beendet werden. Und es stellt sich die Frage: Was wäre gewesen, wenn …..?



    Von Romy Fölck habe ich mit Begeisterung alle Krimis verschlungen. Und ich muß sagen, auch in diesem neuen Genre steht sie in nichts nach. Sie kann schreiben und ihre Leser mitreißen. In diesem Fall hat sie die Balance zwischen dem Familiendrama und der friedlichen Natur hervorragend getroffen. Entweder ist Ornithologie ein Hobby von ihr oder sie hat ausgesprochen intensiv recherchiert, so wie dieses Thema ins Buch eingeflossen ist. Auch die Charakterisierung der Familie fand ich hervorragend, realistisch und regt zum Nachdenken an. Das Cover finde ich auch ausgesprochen passend.


    Zu diesem Buch kann ich nur sagen Chapeau! Ich werde es auf jeden Fall gerne weiter empfehlen.

  • Die Rückkehr der Kraniche – Romy Fölck


    Mein Eindruck:

    Auch ich kann mich nur anschließen. Die Rückkehr der Kraniche ist ein wunderbarer Roman und gute Unterhaltung.

    Dabei sind die Figuren alle glaubwürdig und irgendwie mochte ich sie alle, selbst die alte Wilhelmine in all ihrer Strenge. Da der Roman so geschrieben ist, dass man kapitelweise wechselnd einen Blick in Gedanken und Gefühle der 4 Hansen-Frauen werfen kann, lernt man sie kennen und verstehen.

    Am meisten mochte ich Grete, da sie so für Beständigkeit und Verlässlichkeit steht. Aber auch bei Freya gibt es überaus schätzenswerte Eigenschaften.


    Nicht so wichtig war mir das Aufdecken der jahrzehntelang gut gehüteten Geheimnisse, Ich bin der Meinung, dass das was mehr als 30 Jahre her ist, irgendwann keine Rolle mehr spielt. Aber das soll kein Kritikpunkt sein.


    Jetzt hoffe ich sehr auf weitere Familien- und Gesellschaftsromane von Romy Fölck.

  • Vogelwartin Grete Hansen ist gerne draußen in der Natur. Ihr ganzes Leben hat die 49-Jährige im kleinen Dorf hinter dem Deich verbracht. Hier zog sie ihre Tochter Anne groß und half ihrer Mutter Wilhelmine mit Haus und Hof. Als Wilhelmine stürzt und ihr Zustand kritisch ist, reist Gretes jüngere Schwester Freya an und Gretes Pläne geraten ins Wanken. Auch Anne findet zurück ins Dorf. Mehrere Geheimnisse stehen allerdings zwischen den Frauen…


    „Die Rückkehr der Kraniche“ ist ein Roman von Romy Fölck.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus 31 angenehm kurzen Kapiteln. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Grete, Freya, Anne und Wilhelmine. Die Handlung ist nahe der Elbe verortet. Die Zeitangaben sind eher vage, aber die Chronologie wird eingehalten.


    Der Schreibstil ist atmosphärisch, sehr anschaulich und eindringlich. Schon nach wenigen Seiten haben mich die tollen Naturbeschreibungen für die Geschichte gewinnen können.


    Die vier Protagonistinnen sind interessant und lebensnah gestaltet. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen.


    Inhaltlich ist der Roman nicht besonders kreativ. Familiengeschichten mit Geheimnissen gibt es zuhauf. Dennoch hat mich die Umsetzung überzeugt. Die Handlung driftet nicht in Banalitäten ab und verharrt nicht an der Oberfläche. Thematisch ist der Roman zudem durchaus facettenreich.


    Auf wenig mehr als 300 Seiten ist die Geschichte nicht immer turbulent, aber trotzdem nicht langatmig.


    Das stimmungsvolle Cover ist nicht nur hübsch, sondern passt meiner Ansicht nach recht gut. Auch der Titel gefällt mir.


    Mein Fazit:

    Mit „Die Rückkehr der Kraniche“ hat Romy Fölck meine Erwartungen voll erfüllt. Ein lesenswerter Roman für schöne Lesestunden.


    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Nachdem ich bereits "Das Licht in den Birken" und die ersten beiden Kriminalfälle aus der Serie der "Elbmarsch"-Krimis gelesen habe, wollte ich natürlich auch gerne "Die Rückkehr der Kraniche" lesen, denn mir gefällt der Schreibstil und die Atmosphäre, die die Autorin erschafft, sehr gut.


    Die Familie Hansen, bestehend aus Mutter Wilhelmine, Töchtern Grete und Frey und Enkelin Anne sind eine Gemeinschaft von Frauen, die eher wortkarg und rauh sind. Gefühle werden nicht ausgesprochen, das Verhältnis untereinander ist voller unterdrückter Verletzungen und Schwierigkeiten.


    Grete und Freya sind Schwestern, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Während Freya nach Berlin gegangen ist und dort erfolgreich mit ihrem Start-Up ein gutes Polster verdient hat, ist Grete bei der Mutter geblieben, auch wegen der Schwangerschaft, die sie als Alleinerziehende in der Heimat leichter bewältigen konnte. Ihren Job als Vogelwartin liebt sie sehr, doch sie hat das Gefühl, dass es nun Zeit ist, auch ihre persönlichen Wünsche und Ziele zu verfolgen, bevor sie noch mehr Lebenszeit vergeudet.


    Anne, die uneheliche Tochter Gretes, hat ein erstes Studium abgebrochen und lebt nun in Bremen mit dem zweiten Versuch, ein Studium erfolgreich zu absolvieren. Dass sie sich zu Frauen hingezogen fühlt, verschweigt sie ihrer Mutter, vielleicht aus Rache, da diese ihr nie gesagt hat, wer ihr Vater ist.


    Auch Wilhelmine hat etwas verschwiegen, und als nun alle nach Hause kommen, um sie nach einem Sturz zu versorgen, können sich die vier Frauen nicht aus dem Weg gehen und die ganzen unterdrückten Geheimnisse wollen ans Licht kommen.


    Auch hier hat mir der ruhige Schreibstil wieder sehr gefallen. Die Schilderungen der Vögel und der Natur sind sehr anschaulich. Vor allem aber die ganzen ungelösten Konflikte und damit einhergehenden Gefühle, die aus diversen Gründen nicht angesprochen werden, waren gut beschrieben. Bis es zum großen Knall kommt.


    Von mir 10 Punkte für diesen wunderbaren Roman.