Soeben wirklich passiert

  • Es ist kurz nach halb sieben. Der Pizzaservice hat gutes Essen geliefert, Kleeblat, Juli und ich sind satt und zufrieden. Das Telefon klingelt. Auf dem Display keine Nummer, nur UUUU, unbekannter Teilnehmer. Ich hebe ab. „Hallo?“
    „Ja, hallo, ist der Franz da?“
    „Nein, hier gibt’s keinen Franz.“
    „Ach, das gibt’s doch nicht, das ist jetzt mein dritter Anruf, eben war er doch noch da.“
    „Tut mir leid, dann haben sie sich wohl verwählt.“
    „Geh, wirklich nicht, wo ist denn nun der Franz?“
    „Hier gibt’s keinen Franz, ehrlich!“
    „Na, jetzt hör auf, ich dreh jetzt den vierten Joint, das Scheiß Paper hält nicht, da stimmt doch was nicht.“
    „Dann nimm doch einen Streifen vom Spiegel-Umschlag, das funktioniert sicher.“
    „Haha, wie soll das dann halten, soll ich da Tesa drum wickeln?“
    „Ja. Das wäre doch eine Möglichkeit.“
    „Hast Du Ahnung vom Kiffen?“
    Vorsicht, sage ich mir, man weiß ja nie, wer da dran ist.
    „Ich,“ frage ich, „ich kiffe doch nicht, ich kenne da leider nicht die richtigen Adressen, wer ist eigentlich dran?“
    Kurze Pause. „Ich bins, der Ludwig.“
    „Aha, der Ludwig, welcher Ludwig, König Ludwig?“
    „Vielleicht.“
    Geräusche im Hintergrund.
    Ich frage: Wer ist denn da zu hören?“
    „Das ist meine Freundin.“
    „Und was sagt sie, ich verstehe das nicht.“
    „Ich soll sie fi....,“sagt der Unbekannte.
    „Na toll, warum machst Du das dann nicht?“
    „Weil ich erst einen kiffen will, und das funzt nicht!“
    „Mein Gott, das kann doch nicht so schwierig sein!“
    Juli und Kleeblatt lachen und der Unbekannte hört das.
    „Wer ist denn das bei Ihnen im Hintergrund?“
    „Meine Kollegen,“ sage ich.
    Kurzes Schweigen.
    „Wer ist denn da?“
    Ich sage: „Hier ist die Polizeistation Freyung, noch wenige Augenblicke, dann haben wir ihre Telefonnummer!“
    TUT TUT TUT TUT!!


    Wir drei rätseln, wer das gewesen sein kann. Aber höchstens eine Minute. Es klingelt wieder, auf dem Display: UUU.
    Ich hebe ab.
    „Polizeidienststelle Freyung, was können wir für sie tun?“
    „Äh, hören sie, das war eben wirklich nur ein Spaß, ehrlich jetzt, nur einfach so.“
    „Macht nichts,“ sagte ich, „wir haben ihre Nummer, sie bekommen gleich Besuch!“
    TUT TUT TUT TUT

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Trotz einer gewissen Reisemüdigkeit hat mich meine Schlagfertigkeit nicht verlassen. Ich schwöre, jedes Wort ist wahr. Einen Teil habe ich sogar weggelassen. Wir sprachen noch über den Arzt von König Ludwig und ob er jetzt Selbstmord im Starnberger See machen möchte. Aber da ging er nicht so drauf ein.
    Die Bemerkung seiner Freundin erfolgte dagegen mehrmals im Hintergrund, mit viel Gekreische und ich habe es auf einmal verkürzt. Aber es stimmt jedes Wort und der Ablauf ebenfalls! :-]

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Stimmt, und bisher kein neuer Versuch, das zu erklären. Aber lustig war es und man sieht also wieder einmal, die schönsten Geschichten schreibt das wahre Leben. :-)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Tja und weil Büdingen so schön und die Eulen so sympathisch waren, rechnen wir gerade mal den 26.11.05 durch, aber ich bin fast sicher, es klappt. :-]

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • :grin :anbet :grin


    Marlowe, du hättest dieses Telefonat auch schriftstellerisch bearbeiten können und nach 12 Uhr nachts verlegen können. Im neuen Schreibwettbewerb "Mitternacht" hättest du damit haushoch gewonnen. :lache


    Schade, jetzt ist es zu spät!