Ein Cosy mit ungewohnt tiefer Figurenzeichnung
Buchmeinung zu Catherine Lloyd – Mord lernt nie aus
„Mord lernt nie aus“ ist ein Kriminalroman von Catherine Lloyd, der 2022 im dp Verlag in der Übersetzung von Robin Morgenstern erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet „Death Comes to the School“ und ist 2017 erschienen.
Zum Autor:
Catherine Lloyd wurde in der Nähe von London, England, in eine große Familie von Träumern, Künstlern und Geschichtsliebhabern geboren. Sie schloss ihre Ausbildung mit einem Master in Geschichte am University College of Wales, Aberystwyth, ab und nutzt die dort erworbenen Kenntnisse für die Recherche und das Schreiben ihrer historischen Krimis. Catherine lebt derzeit mit ihrem Mann und ihren vier Kindern auf Hawaii.
Klappentext:
Drei Jahre sind seit der Hochzeit von Lucy Harrington und Major Robert Kurland vergangen. Das Paar hat als Adelsfamilie von Kurland St. Mary seinen Platz gefunden und sich eingelebt. Doch nach und nach entsteht aufgrund von Schicksalsschlägen eine gewisse Distanz zwischen den beiden. Als Lucy dann auch noch einen anonymen Brief erhält, in dem sie der Hexerei beschuldigt wird, tritt ihr noch unerfüllter Wunsch, Mutter zu werden, schnell in den Hintergrund. Sie findet heraus, dass sie nicht als Einzige einen solchen Brief bekommen hat. Kurz darauf wird die Dorfschullehrerin ermordet aufgefunden. Hatte sie etwas mit den anonymen Briefen zu tun? Lucy nimmt die Ermittlungen auf und bringt sich damit selbst in höchste Gefahr …
Meine Meinung:
Bei diesem Buch hat mich überrascht, dass die Hauptfigur Lucy Harrington weniger positiv geschildert wird, als es sonst im Cosy-Bereich üblich ist. Natürlich ist sie noch sympathisch, ebenso wie ihr Ehemann Major Robert Kurland, aber die beiden Liebenden durchleben eine satte Krise. Als die unsympathische Dorflehrerin tot von einer Schülerin aufgefunden wird, ist es mit der Idylle endgültig vorbei. Dazu erschüttern anonyme Briefe die Frauenwelt in Kurland. Die Eheleute sind gesundheitlich angeschlagen und beide wollen ihren Partner schützen, aber gute Absichten scheitern an fehlender Kommunikation. So stürzen sich beide in ihre Aufgaben, Major Kurland als Rechtsvertreter und Lucy als Organisatorin der festlichen Aktivitäten. Ein bisschen Zeit für eigene Ermittlungen nimmt sich Lucy aber doch. Am Ende überstürzen sich die Ereignisse und es wird dramatisch.
Besonders die Figurenzeichnung ist ausgeprägter als üblich. Grautöne finden sich sowohl bei den Haupt- als auch bei den Nebenfiguren. Es gibt etliche Perspektivwechsel, auch wenn meist aus der Sicht Lucys erzählt wird. Es gibt Traditionalisten und fortschrittliche Geister im Dorf, wie sich bei dem Thema Schulbildung für alle zeigt. Aber im Mittelpunkt bleibt der Kriminalfall, zu dem immer mehr Einzelheiten gefunden werden. So kann der Leser bequem mitraten und spannend bleibt es auch.
Fazit:
Ein durchaus spannender Cosy-Krimi, der mich vor allem durch seine Figurenzeichnung mit etlichen Grautönen überzeugt hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.
![]() |
ASIN/ISBN: B0B13811XC |