Henrik Siebold - Inspektor Takeda und das schleichende Gift

  • Herausgeber ‏ : ‎ Aufbau Taschenbuch; 1. Edition (19. Juli 2022)

    Taschenbuch ‏ : ‎ 352 Seiten

    ISBN-10 ‏ : ‎ 3746638968

    ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3746638966

    ASIN ‏ : ‎ B09LVXYQQV



    Kurzbeschreibung


    Ein beinahe vergessener Mädchenmord

    Inspektor Kenjiro Takeda, mittlerweile in Deutschland heimisch geworden, und Claudia Harms vor ihrem heikelsten Fall. Ein stadtbekannter Rechtsanwalt ist in seiner Villa getötet worden. Schnell steht sein letzter Mandant unter Verdacht: ein berühmter Schauspieler, dem eine Vergewaltigung vorgeworfen wird. Doch dann weisen die Spuren plötzlich in die ferne Vergangenheit: zu einem Mord an einem Mädchen, in das der Anwalt als Jugendlicher verliebt war. Und noch jemand war damals in den Fall verwickelt – der regierende Bürgermeister von Hamburg.

    Inspektor Takeda – Jazzliebhaber und genialer Spurenleser – und ein Fall, der alles in sich birgt: Lüge, Täuschung, Mord.



    Autor


    Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio gelebt. Unter einem Pseudonym hat er mehrere Romane veröffentlicht. Er lebt in Hamburg.



    Meine Meinung


    In ihrem 6. Fall müssen Inspektor Ken Takeda und seine Kollegin Kriminalhauptkommissarin Claudia Harms sich mit dem Mord an dem Promi-Rechtsanwalt Klaus-Peter Haffner beschäftigen. Er wurde in seiner Kanzlei erschossen. Haffner war 56 Jahre, in zweiter Ehe mit der Architektin Linn Olsen verheiratet und hatte mit ihr eine 7jährige Tochter. Aus erster Ehe hatte er ebenfalls eine Tochter Tanja, die gelegentlich in seiner Kanzlei aushilft. Durch seine Tätigkeit hatte er einige Feinde und auch im privaten Bereich waren nicht alle gut auf ihn zu sprechen.


    Sein letzter Fall war die Verteidigung von Jost Weber. Der Schauspieler war wegen Vergewaltigung an einer Kollegin, Yvonne Rheydt, angezeigt worden. Sie hatte zuletzt ihre Anzeige zurückgezogen, nun wurde sie ebenfalls erschossen aufgefunden. Auf den ersten Blick sieht es nach Suizid aus.


    Takeda und Harms ermitteln getrennt und können so effizient allen Hinweisen nachgehen. Einer davon führt auch in die Vergangenheit. 1983 wurde eine Mitschülerin von Haffner getötet und aufgrund seiner Zeugenaussage wurde der Täter, Peter Folkerts, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. 1998 nach einem Wiederaufnahmeverfahren kam er frei. Allerdings läßt dieser Cold Case den pensionierten Kriminalhauptkommissar Hinnerk Mattusek keine Ruhe und er observiert Folkerts beinahe täglich.


    Darüber hinaus gibt es etliche Spuren, die die beiden Ermittler verfolgen und die alle viel versprechend klingen. Langsam wird es spürbar - sie nähern sich der Wahrheit und dann begibt sich Claudia Harms persönlich in größte Gefahr und man muß um ihr Leben bangen.



    Ich bin seit dem ersten Band ein Fan dieser Reihe. Der Autor hat mit diesem Duo eine besondere Situation geschaffen. Takeda als Austauschbeamter aus Tokio verblüfft immer wieder mit seinen Gedanken und Vergleichen. Mittlerweile ist er sehr gut integriert, spielt nach wie vor sehr gerne auf seinem Saxophon und fühlt sich zu Claudia auch privat sehr hingezogen, was zwischendurch den Ermittlungen einen persönlichen Touch gibt und die Story auflockert. Dieses Duo arbeitet harmonisch zusammen und sie setzen sich auch - mit einem Augenzwinkern - gegenüber ihrem Vorgesetzten durch. Der vorliegende Fall war wirklich nicht einfach zu lösen, denn der Cold Case mußte berücksichtigt werden, ebenso die früheren Mitschüler, die prominenten Mandanten und das persönliche Umfeld. Das alles hat der Autor wieder spannend geschrieben und auch die Atmosphäre so geschildert, daß man als Leser eine genaue Vorstellung vor der jeweiligen Situation hatte. Man merkt, daß ein Krimi auch ohne großes Blutvergießen fesseln kann. Die Charakterisierung des Duos, sowie u.a. die Beschreibung der Teezeremonie hat er sehr gut herausgearbeitet und es war eine Freude mit ihnen den Fall zu lösen. Das Ende läßt auf weitere Bände hoffen.


    Von mir bekommt auch dieser Fall eine unbedingte Leseempfehlung!


    ASIN/ISBN: 3746638968

  • Inspektor Takeda ist eine der wenigen Krimiserie, die ich sehr gerne lese, da sie ohne brutale oder blutige Schilderungen auskommt.


    Dieser Fall ist wirklich knifflig, denn was auf den ersten Blick offensichtlich scheint, ist bei genauerem Hingucken doch nicht so eindeutig.


    Die Ermittlungen sind schwierig, die beiden Kommissare sind auf unterschiedlichen Wegen unterwegs und tauschen sich regelmäßig aus, doch die Zeugen sind wortkarg. Immer wieder zeigt sich, dass mehr dahinter steckt, als das, was klar zu sein scheint.


    Was hat die Wandlung des Anwalts vor etlichen Jahren bewirkt, der zunächst einfache Fälle verteidigt hat und dann doch immer mehr zu einem Staranwalt für schwierige Fälle oftmals prominenter Kunden wurde? Wer ist der Mann, der sich vom Tatort entfernte und später in einer Werbeagentur auftauchte, die von einem alten Kumpel Hafffners betrieben wird? Und was hat der Cold Case damit zu tun, als eine Mitschülerin Haffners ermordet wurde?


    Es werden etliche Spuren gelegt und verfolgt und am Ende las ich gebannt, wie sich alles auflöste.

    Spannend, aber nicht blutig, dazu der interessante Einfluss der japanischen Kultur des Inpsektor Takedas.


    Tolle Krimiserie am Tatort Hamburg mit interessanten Fällen und sympathsichen Ermittlern.

  • Inspektor Kenjiro Takeda fühlt sich fast schon heimisch in Hamburg, was nicht zuletzt an seiner Kollegin Claudia Harms liegt. Wieder bekommen die beiden es mit einem heiklen Fall zu tun, denn der bekannte Rechtsanwalt Klaus-Peter Haffner wurde in seiner Villa getötet. Zuletzt hatte er den populären Schauspieler Jost Weber vertreten, dem Vergewaltigung vorgeworfen wurde und der nun unter Verdacht steht. Aber dann ergeben die Ermittlungen, dass Haffner als Jugendlicher Zeuge im Mordfall an einem jungen Mädchen war und auch der Bürgermeister von Hamburg war in dem alten Fall verwickelt.

    Ich verfolge diese Reihe bereits von Anfang an und habe schon sehnsüchtig auf diesen sechsten Band gewartet. Es lässt sich wieder angenehm flüssig lesen.

    Claudia Harms war anfangs gar nicht begeistert, dass sie sich mit Takeda, der durch ein Austauschprogramm nach Hamburg gekommen ist, herumschlagen sollte. Aber mit der Zeit haben sich die beiden gut kennengelernt und schätzen einander. Es ist interessant, wie unterschiedlich sie bedingt durch ihre Herkunft und Kultur geprägt sind und daher bei ihren Ermittlungen ganz verschieden vorgehen. Dabei ergänzen sie sich gut. Claudia ist ein Mensch, die ihren Emotionen freien Lauf lässt und Ken spielt Saxofon und genießt Whisky, um runterzukommen.

    Dieser Fall ist nicht ganz einfach und es ist Fingerspitzengefühl notwendig, um niemanden der Hamburger Prominenz auf die Füße zu treten. Doch hat die alte Mordgeschichte etwas mit dem jetzigen Mord zu tun? Warum ist der damalige Ermittler, der längst in Pension ist, immer noch an dem Fall interessiert? Es bleibt nicht bei dem einen Toten und auch Claudia begibt sich mal wieder in Gefahr.

    Auch dieser Fall ist wendungsreich und spannend bis zum schlüssigen und dramatischen Ende.

    Mich hat dieser sehr spannende Krimi wieder gut unterhalten.


    10/10