The Retaining Wall - Abdulrazak Gurnah

  • In dem Vintage-Band New Writings 9 aus dem Jahr 2000 habe ich eine Short Story von Abdurazak Gurnah gefunden.


    Auffällig die geschickte Erzählform. Ein beobachtender, ansonsten eher unbeteiligter Erzähler spricht den Leser direkt an, indem er von einem Freund erzählt.
    Dieser Freund heißt Iqbal. Dessen Vater stammt aus Kalkutta und hat einen kleinen Laden in England, aber Iqail ist keine große Hilfe, träumt lieber davon, ein Dichter zu werden.


    Schließlich spricht der Erzähler von einem Vorfall, der in der Kindheit geschah und bei dem ein junges Mädchen ums Leben kam.


    Es ist ein Text, der einen nicht unbewegt lässt, der aber auch durch den Erzähler gefiltert wird. Trotz der Kürze werden Figurencharaktere gut entworfen.


    Fazit: Der Nobelpreisträger von 2021 beherrscht auch die kurze Form.





    Über den Autor:

    Abdulrazak Gurnah (geb. 1948 im Sultanat Sansibar) wurde 2021 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er hat bislang zehn Romane veröffentlicht, darunter »Paradise« (1994; dt. »Das verlorene Paradies«; nominiert für den Booker Prize), »Admiring Silence« (1996; »Donnernde Stille«), »By the Sea« (2001; »Ferne Gestade«; nominiert für den Booker Prize und den Los Angeles Times Book Award), »Desertion« (2006; »Die Abtrünnigen«; nominiert für den Commonwealth Writers' Prize) und »Afterlives« (2020; »Nachleben«; nominiert für den Walter Scott Prize und den Orwell Prize for Fiction). Gurnah ist Professor emeritus für englische und postkoloniale Literatur an der University of Kent. Er lebt in Canterbury.