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'Lass mich Deine Pizza sein' - Seiten 083 - 172
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Frau Müller ist tot. Renate hat einen Verdacht und tut nichts, ok ich hhab laut meinem Chef eh ein Problem und kriminalisiere ständig die ganze Welt. Aber hier ist es doch eindeutig, was Herr Müller mit seiner Frau gemacht hat....oder sollte ich mich so täuschen.
Naja, jetzt grade versteh ich auf jeden Fall nicht, warum Schwester Renate ihren Hintern nicht zur nächsten Polizeidienststelle bewegt.
Überhaupt fand ich die ganze Szene etwas irreal.
Die Leiche liegt im Bett, der Arzt hat den Tod noch nicht festgestellt, weil sie trifft ihn ja erst beim Rausgehen auf der Treppe. Und alle fummeln an Frau Müller rum. Also ich weiß ja nicht.... kann irgendwie nicht glauben, daß das so stattfindet.Dann gab es ja diese kleine Sexszene, die ich übrigens sehr gut beschrieben und sehr erotisch fand. (grinst zu Mister Zeitvertreib rüber, dem sie die Seite gestern noch schnell vorgelesen hat)
Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wie man da in der Türe stehenbleiben und gaffen kann. Egal wie reizvoll es optisch sein mag. Wenn das meine Freundin/Mitbewohnerin gewesen wäre, wäre ich weggegangen. Das ist einfach eine Verletzung der Privatsphäre.Dann noch ne Frage, machen sich Lesben wirklich so viele Gedanken um ihre Klischees, ihr Auftreten (also ob nun zu männlich oder nicht) und vor allem den Vergleich Mann/Frau?
Lieben Gruß
Jane, die sich langsam in die Story einfindet und sich für das Zerpflücken schon mal entschuldigt. -
Oh... bin schon auf Seite 100 und darf ja schon hier mitschreiben! Später... erst mal Kuchen essen. *mampf*
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Bei dem Traum auf den Seiten 82/83 bin ich irgendwie ausgestiegen. Ich hab den jetzt einfach mal überblättert und ein paar Seiten später weitergelesen.
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Zitat
Original von Babyjane
Dann gab es ja diese kleine Sexszene, die ich übrigens sehr gut beschrieben und sehr erotisch fand. (grinst zu Mister Zeitvertreib rüber, dem sie die Seite gestern noch schnell vorgelesen hat)
Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wie man da in der Türe stehenbleiben und gaffen kann. Egal wie reizvoll es optisch sein mag. Wenn das meine Freundin/Mitbewohnerin gewesen wäre, wäre ich weggegangen. Das ist einfach eine Verletzung der Privatsphäre.Ist der Unterschied so groß an der Tür zu zuschauen wie zwei Menschen sich lieben oder die Szene Mr. Zeitvertreib vorzulesen?
Ich bin es meinem Gewissen schuldig zu gestehen, in solch einer Situation bräuchte ich ein paar Minuten bis ich den Blick abwenden könnte. Es gibt Momente, da finde ich es sehr schwierig Anstand zu bewahren.
ZitatDann noch ne Frage, machen sich Lesben wirklich so viele Gedanken um ihre Klischees, ihr Auftreten (also ob nun zu männlich oder nicht) und vor allem den Vergleich Mann/Frau?
Wer macht sich keine Gedanken, um ihr Auftreten und wer vergleicht sich nicht mit anderen? Die einen Menschen machen sich mehr Gedanken darüber als andere. Manchmal beschäftigt mich das wie ich wirke. Typisch lesbisch scheint mir das nicht zu sein, eher typisch menschlich.
Sandra
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Bei dem Traum auf Seite 82/83 habe ich mich gedanklich ausgeklinkt. Hat mir nichts gesagt... war reichlich verworren. Andererseits: wer bin ich, darüber zu richten? Ich träume ja selbst auch oft genug sehr seltsame Dinge.
Frau Müllers Tod überrascht mich nicht. Andererseits war natürlich – und da gebe ich BabyJane recht – das Verhalten ihres Mannes vorher seltsam. Andererseits auch wieder verständlich wenn man das so interpretiert, daß das eine innere Schutzhaltung von ihm gewesen sein könnte, basierend auf seinem Wunsch, es möge wirklich wieder alles gut werden.
Bei einem natürlichen Ableben ist es übrigens nicht ungewöhnlich, den Toten „herzurichten“. Ob es ein natürliches Ableben war, wird sich hoffentlich noch zeigen.
Aber ganz tatenlos blieb Renate ja bislang nicht: zumindest dem Arzt hat sie ja ihre Zweifel mitgeteilt. Recht viel weiter bin ich aber noch nicht. Morgen wieder....
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Zitat
Original von Sandra
Ist der Unterschied so groß an der Tür zu zuschauen wie zwei Menschen sich lieben oder die Szene Mr. Zeitvertreib vorzulesen?
Hihi stimmt...
ich wollte jetzt gerade schreiben, daß ja die Intention eine andere wäre, im Tippen fiel mir allerdings auf, daß das ja eigentlich nicht so ist. Beides dient in gewisser Weise der *Anregung*.ZitatOriginal von Sandra
Ich bin es meinem Gewissen schuldig zu gestehen, in solch einer Situation bräuchte ich ein paar Minuten bis ich den Blick abwenden könnte. Es gibt Momente, da finde ich es sehr schwierig Anstand zu bewahren.Ich glaub da kommt mir meine Erziehung in die Quere, ich wende mich manchmal einfach zu rasch ab und werde rot.
Hm... was das mit dem Gedanken machen um Wirkung und Klischees angeht, ich weiß nicht, also ich hab mich noch nie gefragt, ob ich jetzt zu männich aussehe oder ob ich das Klischee der Hetera erfülle oder ob ich auch in die Lesbenschublade passe. Auch wenn ich eine Frau neu kennenlerne, frage ich mich nicht zuerst, wo liegen ihre Sexuellen Vorlieben und woran erkenne ich das.
Aber gut, das Buch spielt halt sehr mit diesem Schubladendenken.... ist auch ganz nett, muß ich mich aber erst dran gewöhnen. -
ähm...
1. Was ist eine Frauenbadi ?? (Frauenbadeanstalt? Frauenschwimmbad? sowas gibts???)2. Die Sache mit der Spinne kapier ich nicht, hat die irgendwie Symbolcharakter (wenn ja, für was?) oder ist sie nur einfach so als nettes kleines Detail gedacht?
3. Was sind das immer für Anspielungen auf Renates Mutter? Irgendwie finde ich die sehr gegensätzlich und die ERklärung also das Warum fehlt mir auch.... (schnell weiter lesen)
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Zitat
Original von Babyjane
ähm...
1. Was ist eine Frauenbadi ?? (Frauenbadeanstalt? Frauenschwimmbad? sowas gibts???)Bloss schnell ein Einwurf (ich hab immer noch nicht angefangen zu lesen...
"Badi" ist eine Badeanstalt auf Schweizerdeutsch. Die Frauenbadi ist vermutlich eine bestimmte Zeit in einer öffentlichen Badeanstalt, wo nur Frauen zugelassen sind. -
Ok...hab ich verstanden
das gibts hier auch -
Ich hoffe ich nerve nicht rum, aber was ist eine ERDBEERFARBENE Blondine.
Wenn es irgendwo erklärt wird, hab ich es überlesen und auch beim nachher Suchen nicht gefunden.
Kann mir da gar nichts drunter vorstellen.Ansonsten hat Renate, die ich jetzt irgendwie in die "Schüchtern"-SChublade gesteckt habe, es ja irgenwie faustdick hinter den Ohren. Ihre Reaktionen auf Christiane waren bisher beide Male aus meiner Sicht richtig heftig.....
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ähm...ist euch eigentlich aufgefallen, daß die Dame auf dem Cover gar keine Pizza, sondern einen Doghnut ißt?
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Zitat
Original von Babyjane
ähm...
1. Was ist eine Frauenbadi ?? (Frauenbadeanstalt? Frauenschwimmbad? sowas gibts???)Deutsch ist meine Zweitsprache. Meine Muttersprache ist niederländisch. Seit zwanzig Jahren lebe ich in der Schweiz. Diese Umstände haben sich auf meinen Schreibstil ausgewirkt. Je länger ich schreibe, desto bewusster setze ich mich dreist über Regeln hinweg.
Das Manuskript von „Lass` mich deine Pizza sein“ wurde von einer Schweizerin korrigiert. Lektoriert hat es aber eine Deutschsprachige, meine Verlegerin Ulrike Helmer.
Ihr könnt euch vorstellen wie unsere Köpfe geraucht haben bei der Entscheidung: Welche Ausdrücke lassen wir drin und welche werfen wir raus? Soll der sprachliche Mix der Autorin spürbar und sichtbar werden? usw.
Was habe ich daraus gelernt? Meine Manuskripte werden nur noch von einer Deutschsprachigen korrigiert, damit meine Lektorin nicht wahnsinnig wird. Noch heute traue ich mich nicht, Ulrike Helmer offen in die Augen zu schauen, obwohl sie Nerven wie Drahtseil bewiesen hat. Dafür liebe ich sie heiß und innig.Sandra
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Zitat
Original von Babyjane
Ich hoffe ich nerve nicht rum, aber was ist eine ERDBEERFARBENE Blondine.
Haben wir das bei den Eulen nicht schon mal irgendwo diskutiert, oder war das woanders?eine erdbeerfarbene Blondine ist einfach rotblond/rötlich blond... auf Englisch heisst das "strawberry blonde" und kommt daher auch gerne in Übersetzungen vor - scheint sich inzwischen aber auch im Deutschen durchgesetzt zu haben
Zu den Klischees... doch, das ist unter Lesben immer mal wieder ein Thema. Gerade weil man uns selbst gerne in Schubladen steckt: kurze Haare, burschikoses Auftreten... Dann rechtfertigen sich entweder diejenigen, die dem Klischee nicht entsprechen, oder diejenigen, die ihm entsprechen, erklären, dass sie das nicht wegen des Klischees tun. Es gibt auch diejenigen, denen Klischees tatsächlich egal sind. Dann gibt's diejenigen, die einen bestimmten Typ bevorzugen - die Frauen, die "lesbisch aussehen" (das sind meistens die Butches), oder diejenigen, bei denen man es gar nicht vermuten würde (das sind meistens die Femmes).
Und ich...? Ich hab mit dem Buch im Moment Mühe, das mag aber mit daran liegen, dass ich nur zwischen Tür und Angel zum Lesen komme. Beim ersten Lesen bin ich besser damit zurechtgekommen.
Wenn Renate wirklich so unglücklich ist und noch ganz akut ihrer verlorenen Liebe nachtrauert, wieso erfährt man das dann erst so spät und fast in einem Nebensatz? Dann kann's so schlimm nicht sein...
Dass die WG-Bewohnerinnen einem weder so richtig sympathisch noch so richtig unsympathisch sind, gefällt mir gut, das macht sie "echter". Die Frau-Müller-Geschichte finde ich allerdings auch beim zweiten Lesen auch nicht weniger merkwürdig...
Sandra , deine Erklärung zu den unterschiedlichen Schauplätzen als unterschiedlichen "Stadien" der Frauen-Emanzipation finde ich sehr aufschlussreich! Ich wäre mal wieder nicht darauf gekommen... Vielleicht hat das aber auch was damit zu tun, dass bei der Frau-Müller-Geschichte so viel anderes reinspielt - ihre Krankheit, die komischen Medikamente...
Und zur Sprache: ja, man merkt, dass der Text irgendwo zwischen Deutschland und der Schweiz hängt. Mich hat das ein bisschen gestört - es geht um eine Zürcher WG, dann sollen sie doch auch Schweizerdeutsch (bzw. Schweizer Hochdeutsch) reden. So hatte ich eher das Gefühl, dass der deutsche Verlag nur ein halbherziges Lektorat abgeliefert hat - den Rückschluss auf die Multinationalität der Autorin habe ich nicht gezogen und frage mich auch, ob das angebracht ist, denn es geht ja um eine Ich-Erzählerin, nicht um die Autorin?
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Zitat
Original von Babyjane
Naja, jetzt grade versteh ich auf jeden Fall nicht, warum Schwester Renate ihren Hintern nicht zur nächsten Polizeidienststelle bewegt.Hmm, ich schieb es darauf, dass sie einfach ein riesiges Problem mit ihrem Selbstbewusstsein hat und wahrscheinlich keine große Welle machen will, nur weil sie ein komisches Gefühl im Bauch hat. Ich vermute mal, Renate würde im Erdboden versinken, wenn ihr Verdacht nicht richtig wäre...
Danke, dass sich hier schon einige Fragen benatwortet haben, die ich auch auf der Seele hatte, z.B. Frauenbadi und Erbeerblondine...
Hab mich ein bisschen gewundert, aber störend fand ich es nicht! -
Zitat
Original von MaryRead
Zu den Klischees... doch, das ist unter Lesben immer mal wieder ein Thema. Gerade weil man uns selbst gerne in Schubladen steckt: kurze Haare, burschikoses Auftreten... Dann rechtfertigen sich entweder diejenigen, die dem Klischee nicht entsprechen, oder diejenigen, die ihm entsprechen, erklären, dass sie das nicht wegen des Klischees tun. Es gibt auch diejenigen, denen Klischees tatsächlich egal sind. Dann gibt's diejenigen, die einen bestimmten Typ bevorzugen - die Frauen, die "lesbisch aussehen" (das sind meistens die Butches), oder diejenigen, bei denen man es gar nicht vermuten würde (das sind meistens die Femmes).Gerade in den Teilen des Buches, in denen es um die Klischees geht, habe ich viel wohlbekanntes wieder entdeckt Wichtig ist nur, irgendwann mit der Erkenntnis zu leben, dass eh immer irgendjemand an Dir rumnölen wird (Diese Einstellung unterstelle ich Leila jetzt mal...)
Renates Umgang mit ihrer verlorenen Liebe fand ich auch sehr nachvollziehbar, aber da spielt wohl auch eine Rolle, dass ich mich schon mal selbst so häuslich in meinem Liebeskummer niedergelassen hatte, dass er ohne viele Worte Teil des Alltags werden konnte, da bedarf es keiner großen Dramen...
Ausserdem finde ich diese Haltung ja um einiges nachvollziehbarer, als diese (häufig zu lesende) unglaubliche, alles verzehrende Trauer, bei der die Welt so lange dunkel und trüb und hoffnungslos ist, bis SIE völlig (un)erwartet am Horizont auftaucht und alles wieder gut wirdFrau Müllers Geschichte war mir allerdings streckenweise einfach zu plakativ: Sehet her, wie schwer diese Frau es hatte!
Ja mag sein, glaube ich auch alles, sie wäre mir aber wohl sympathischer gewesen, wenn sie nicht so offensichtlich eine Botschaft zu verkünden gehabt hätte... -
Was ich etwas unangehnem fand, war die Szene auf dem Friedhof. Da taucht auf einmal eine Tochter auf und beschuldigt ihren Vater öffentlich, Mörder der Mutter zu sein. Mir fehlt da im Vorfeld eine Diskussion oder ein Beweis (den von den Medikamenten wissen sie ja noch nichts).
Sehr schön beschrieben, fand ich die erste Begegnung von Renate und Christina. Da liegt eine Spannung in der Luft... :-]. Wobei ich den ersten Wortwechsel etwas plump finde (Jungfrau, Löwin und die vereinenden Göttinen ).
Die Rückblende auf die frühere WG der (Öko)Aktivistinnen wurde sehr geschickt eingespielt und dann wieder das Klischee mit Schränke bauen und mit der Bohrmaschine hantieren.
Wird eigentlich irgendwo beschrieben, für was genau Renate arbeitet ? (hab ichs überlesen?). Sie pflegt alte und kranke Menschen, ist aber auch für die Hormontherapie von Frau Knecht zuständig ?
@Babyjane, dass auf dem Cover ist eindeutig eine Pizza Calzone
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"Hallo ich bin Jungfrau und Du?" könnte glatt aus einer Liste "Die 10 blödesten Anmachsprüche" kommen.
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Und überhaupt ihr Verhalten da im Frauenbadi - sie lässt sich ja von Leila alles vorschreiben, nerv.
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Zitat
Original von Rosenstolz
Und überhaupt ihr Verhalten da im Frauenbadi - sie lässt sich ja von Leila alles vorschreiben, nerv.Ja das fand ich auch, überhaupt finde ich Renates Leben ist sehr abhängig von der Meinung Leilas....
Ich hatte sogar damit gerechnet, daß sie am Ende feststellen, daß sie ja das perfekte Paar wären, etc.