'Lass mich Deine Pizza sein' - Seiten 173 - ENDE

  • Desto mehr ich über Renate nachdenke, desto mehr wird mir ihr Verhalten im Bezug auf den Medikamentenfund vertrauter. Vielleicht hat es mit Unsicherheit zu tuen, oder auch damit, niemand zu Unrecht beschuldigen. Aber ich glaube nicht, dass es nur eine komische Art ist, sich mit was nicht beschäftigen zu wollen. :gruebel

  • Hier kommt mal Pizza aus heterosexueller Sicht:


    Er : "Ich bestell Pizza. Willst du auch was?"
    Sie: "Nein."
    Er : "Okay."
    Sie: "...oder doch?!"
    Er : "Was denn nun?"
    Sie: "Ich weiss nicht."
    Er : "Du weisst nicht, ob du was willst?"
    Sie: "Nein."
    Er : "Hast du Hunger?"
    Sie: "Keine Ahnung, irgendwie schon."
    Er : "Was heisst 'irgendwie'...?"
    Sie: "Das heisst, dass ich mir nicht sicher bin."
    Er : "Wenn ich Hunger hab, dann merk ich das."
    Sie: "Vielleicht hab ich ja nachher Hunger."
    Er : "Also bestell ich dir was."
    Sie: "Und wenn ich später doch nichts mehr will...?"
    Er : "Dann isst du es halt nicht."
    Sie: "Das ist doch Verschwendung."
    Er : "Dann heb's dir eben für morgen auf."
    Sie: "Und wenn ich morgen gar keinen Appetit auf Pizza habe?
    Er : "Pizza kann man immer essen."
    Sie: "Ich nicht."
    Er : "Dann such dir was anderes aus."
    Sie: "Ich will aber gar nichts anderes."
    Er : "Also doch Pizza."
    Sie: "Nein."
    Er : "Also gar nichts."
    Sie: "Doch."
    Er : "Du machst mich verrückt."
    Sie: "Warum bestellst du dir nicht schon mal was...?"
    Er : "Wie du meinst..."
    Sie: "Aber nimm die Pizza mit Schinken."
    Er : "Ich mag aber gar keinen Schinken."
    Sie: "Ich schon."
    Er : "Ich dachte ich sollte MIR was bestellen...?!"
    Sie: "Sollst du ja auch."
    Er : "Und warum dann Schinken...?"
    Sie: "Falls ich Hunger kriege, wenn dein Essen da ist."
    Er : "Und?"
    Sie: "Glaubst du, ich will was essen, was mir nicht schmeckt?"
    Er : "Wieso du?"
    Sie: "Wieso nicht?"
    Er : "Moment... ich soll also MIR was bestellen, was DU dann essen
    kannst, falls du eventuell doch Hunger bekommen solltest...?!"
    Sie: "Genau."
    Er : "Und was bitte soll ICH dann essen?"
    Sie: "Na, vielleicht hab ich ja nachher gar keinen Hunger..."

  • auch off topic, aber nicht unterdrückbar beim schielen auf Ines' post:


    :rofl

    Wer einmal aus dem Schrank ist, passt nicht mehr in eine Schublade.
    Aber mein Krimi passt überall: Inge Lütt, Eine Bratsche geht flöten. ISBN: 978-3-89656-212-8. Erschienen im Querverlag

  • Ich habe das Buch ziemlich schweigend mitgelesen. Es hat mir nicht so gut gefallen, warm, kann ich gar nicht so genau benennen.


    Ich versuche mal eine Begründung:
    Ich fühlte mich nicht so in die Geschichte eingesogen wie bei manch anderem Buch. Die Charaktere drangen nicht zu mir durch, die Geschichte von Renate, der Pflegerin und Renate, der Lesbe waren so gegensätzlich, kam mir vor, als hätte ich zwei Personen vor Augen.
    Hm... weiß auch nicht. Evtl. lag es auch nur daran, dass ich so häppchenweise gelesen hab.

  • Hi, Geli


    ich fand auch, daß die Personen sehr verschiedenartige Charakterzüge gezeigt haben.
    Ich habe das eher so gesehen, als würde die Autorin mir die Personen von verschiedenen Seiten zeigen.
    Das kommt in Romanen eher selten vor, wir haben eigentlich immer den gleichen Blick auf die Person, bzw. die Person verhält sich in sich schlüssig.
    Das ist aber ziemlich unrealistisch. Wir sind zwar 'eine', aber je nachdem, wo wir gerade sind, kommen andere Züge unserer Persönlichkiet in den Vordergrund.


    Renate ist eine tüchtige Krankenschwester, gut in ihrem Beruf. Probleme, die nicht direkt damit zusammenhängen, hat sie nicht ganz im Griff. Daher ist es doch immer so beruhigend für sie, wenn sie Verbände anlegen kann und so. Die Stelle wird ja wiederholt. Dann ist sie von anderen Problemen abgelenkt ;-)


    Dieser Hang zur realistischen Darstellung einer Persönlichkeit macht das Buch nicht leicht zu lesen. Daß es eher als Unterhaltungsroman angeboten wird, ist ein weiterer Hinderungsgrund beim Verstehen. Man hat bestimmte Erwartungen und fragt sich dann dauernd: Hä?
    Ich habe ziemlich gebraucht, bis ich begriffen habe, wie ernst es der Autorin eigentlich ist.
    Ich habe es übrigens inzwischen ein zweites Mal gelesen. Da ich jetzt die Geschichte kannte und nicht am reinen Ablauf der Handlung klebte, fand ich es viel besser.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Jaaaa, ich habs auch geschafft! Seit letzter Woche bin auch ich nun fertig!
    Ich fands ein gutes Buch...
    Nur hab ich da einiges nicht verstanden.
    Am Anfang hab ich im Thread gelesen, dass du mit Klischees bewusst "gespielt" hast. Vielleicht hab ich ja ne falsche Auffassung, aber irgendwie hatte ich manchmal das Gefühl, dass die Mädels ganz anders reagiert haben, als es das Klischee besagt. Das hat mich ziemlich verwirrt!
    Auch würde mich jetzt mal interessieren, wie Lesben nun sind. Wenn das alles Klischees sind und nicht der Wirklichkeit entspricht - wie sind sie dann wirklich????


    Auch wenn ich so Bücher nicht unbedingt mag - muss ich sagen, hat mich das Buch sehr amüsiert und mir auch echt gut gefallen!


    Nur irgendwie fand ich s doof, dass ich mein Buch so spät bekommen habe. Da kam gar kein Leserunden-Feeling auf :-(


    Hoffentlich klappts beim nächsten Mal besser!


    Gruß vom Mäkel

  • Hallo... :-(


    ich bin sehr entäuscht von mir...aber ich gebs auf, das Buch fertig zu lesen..ich lese immer ein bis zwei Seiten und lege es dann wieder zur Seite..


    Da ich mich auch schon gleichzeitg zu der Leserunde von Sabine Kornbichler angemeldet habe und endlich heute das Buch bekam...werde ich damit anfangen und ich hoffe, es ist dafür noch nicht zu spät.....


    Verzeiht mir!!!!! :wow

    Liebe Grüße Eselohr


    Ich lese: Jesus liebt mich- David Safier :rofl


    Wir leben zu sehr in der Vergangenheit, haben Angst vor der Zukunft und vergessen dabei völlig die Gegenwart zu genießen

  • Also ich war und bin begeistert von dem Buch.


    Dass ich mich mit der Protagonistin nicht identifizieren konnte, ist absolut nicht schlimm, nach dem Kriterium lese ich schon lange keine Bücher mehr, das passiert eher zufällig.


    Ich finde es einfach toll, wie die Autorin ihre Figuren immer wieder auf die eigenen Klischees reinfallen lässt.
    Und Renate verhält sich in meinen Augen auch so gar nicht unverständlich, sie ist eben eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, wie man so billig sagt, und da jeder von uns auch selbige besitzt, weiß er ja, wie unrundes Verhalten zustande kommt.


    Ich bin mir sicher, dass ich Frauen nie so betrachten könnte, wie es Renate tut. Aber das ist eigentlich auch unrelevant für das Buch, eine gute Geschichte zeichnet sich eben dadurch aus, dass sie begeistern kann, ohne dem Leser auf die Nase zu binden: sieh dich in der Person wieder, fühle mit und lerne.
    Polarisierende Protagonisten sind vielleicht so gesehen noch besser, weil durch das Stutzen reflektiert man eher als wenn man das Buch in einem aufsaugt, auch wenn das durchaus manchmal ebenso schön sein kann.
    Die Hauptsache ist aber, dass man eine gute Geschichte in die richtigen Worte verpackt und das hast du, liebe Sandra, klasse hinbekommen.