'Every' - Seiten 001 - 108

  • Dann lege ich mal los:


    Ich habe damals bei Erscheinen "The Circle" gelesen. Unser Leserundenbuch kann man ohne Probleme ohne diese Vorkenntnisse lesen, denn die Handlung baut nicht direkt darauf auf, und wenn Parallelen oder Fakten aus der Vergangenheit auftauchen, werden sie erklärt.

    Wie überhaupt viel erklärt wird in diesem Roman, wirtschaftliche Zusammenhänge, politische Relevanz etc. Fast ist es mit etwas zu viel...


    Daran ist die typische Aktivistin, die ihre Ablehnung des Every-Konzerns aus ihrer Kindheit zieht, von der sie sagt, dass sie ihr gestohlen wurde. Alles soweit nicht unerwartet. Eggers hat sich allerhand neue Ungeheuerlichkeiten ausgedacht, mit denen der Konzern unser Leben, aber erstmal das der Angedtellten "verbessern" will. Ich denke da nur an das Tracken von Lachzeit, Bewegungsfreiheit ( vielleicht gar nicht so schlecht;)), Wortverwendung und die Optimierung des Verhaltens der Menschen durch Sorge davor, bei etwas Falschem gefilmt zu werden.

    Schöne neue Welt...


    Das Buch liest sich leicht bis jetzt, packt mich aber noch gar nicht.

    Ich glaube, dass es an der fehlenden Griffigkeit der Figuren liegt.

    Aber vielleicht werden wir irgendwann auch alle so sein in so einer feingeschliffenen Welt?

  • Ich kenne "The Circle " weder als Buch noch als Film. Aber ich hatte keinerlei Schwierigkeiten hier in das Buch reinzufinden und ich habe auch nicht den Eindruck, ich bräuchte ein Vorwissen um hier alles zu verstehen.


    Ich bin gut in die Geschichte gestartet und finde einiges an diesem Leben in der nahen Zukunft furchtbar schlimm. Aber ich denke, vieles davon was beschrieben wird ist auch sehr realistisch und wird es vielleicht in ein paar Jahren bei uns auch so geben.

    Es ist erschreckend, wie das Leben der Menschen komplett durch Apps, das Handy und die Technik kontrolliert wird. Sogar die Wortwahl wird einem dadurch vorgegeben, wie oft man Lachen soll usw. Alles wird geregelt und man muss sich selbst ja um überhaupt nichts mehr kümmern. Kein Wunder, das mir ein paar von den Leuten die bei Every arbeiten einfach nur dumm vorkommen. Das Gehirn hat ja gar keine richtige Aufgabe mehr, muss nicht mitdenken und verkümmert dann wohl.


    Ich frage mich, wie Delaney es alleine anstellen will, etwas gegen das Every zu unternehmen und die Firma zu zerschlagen. Wie kommt mir so vor wie Don Quichotte, die alleine gegen die Windmühlen anreitet. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie da alleine etwas erreichen kann.


    Das Buch liest sich leicht bis jetzt, packt mich aber noch gar nicht.

    Ich glaube, dass es an der fehlenden Griffigkeit der Figuren liegt.

    Mir geht es genauso. Ich höre das Hörbuch bisher ganz gerne, aber richtig packen tut es mich auch noch nicht.

    Ich finde auch den Mitbewohner Wes ein wenig seltsam, mit ihm kann ich bisher so gar nichts anfangen. Er will Delaney bei ihrer Mission helfen, aber ich traue ihm nicht so ganz, keine Ahnung warum , aber er hinterlässt bei mir kein gutes Gefühl.


  • Ich frage mich, wie Delaney es alleine anstellen will, etwas gegen das Every zu unternehmen und die Firma zu zerschlagen. Wie kommt mir so vor wie Don Quichotte, die alleine gegen die Windmühlen anreitet. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie da alleine etwas erreichen kann.


    Mir geht es genauso. Ich höre das Hörbuch bisher ganz gerne, aber richtig packen tut es mich auch noch nicht.

    Ich finde auch den Mitbewohner Wes ein wenig seltsam, mit ihm kann ich bisher so gar nichts anfangen. Er will Delaney bei ihrer Mission helfen, aber ich traue ihm nicht so ganz, keine Ahnung warum , aber er hinterlässt bei mir kein gutes Gefühl.

    Ich habe auch noch keine Idee, wie Delaney ihren Umsturz anstellen will. Ich stelle mir ihr jetziges Arbeitsleben neben der Gefahr sehr einsam vor. Da könnte man denken, dass es gut ist, dass Wes ihr hilft. Ich weiß nicht, aber ich denke, dass erirgendwann für sie zum Problem wird. Er geht so sorglos oder scheinbar sorglos mit allem umgeht:gruebel

    Und er kommt mir so vor, als wäre er korrumpierbar, wenn nur der Preis odee der Anreiz stimmt.




  • Mir geht es genauso. Ich höre das Hörbuch bisher ganz gerne, aber richtig packen tut es mich auch noch nicht.

    Das freut mich, dass das Hörbuch gut ist. Bei anderen Leserundenbüchern könnte ichcmir das schwierig vorstellen, weil ich immer Notizen mache, um später im Beitrag nichts zu vergessen, aber bei diesem Buch habe ich noch keine einzige Notiz gemacht:gruebel:gruebel

  • Das freut mich, dass das Hörbuch gut ist. Bei anderen Leserundenbüchern könnte ichcmir das schwierig vorstellen, weil ich immer Notizen mache, um später im Beitrag nichts zu vergessen, aber bei diesem Buch habe ich noch keine einzige Notiz gemacht

    Das Hörbuch ist wirklich gut gelesen und ich kann es gut beim Autofahren oder Haushalten hören. Ich habe schon öfter Hörbücher bei Leserunden gehört und hatte da noch nie große Probleme. Notizen mache ich mir in der Regel trotzdem zwischendurch, auf einem Block. Hier bis jetzt tatsächlich auch noch gar nicht. Irgendwie gab es nichts Großartiges, was es sich zum notieren gelohnt hätte.

    Das Einzige was mir ein wenig schwerfällt bei Hörbüchern, sind manchmal die Namen. Wenn es viele Personen gibt, die nur ab und zu vorkommen dann kann ich mir da die Namen nicht gut merken, wenn ich sie nur höre aber nicht geschrieben vor mir sehe.

  • Das Einzige was mir ein wenig schwerfällt bei Hörbüchern, sind manchmal die Namen. Wenn es viele Personen gibt, die nur ab und zu vorkommen dann kann ich mir da die Namen nicht gut merken, wenn ich sie nur höre aber nicht geschrieben vor mir sehe.

    Das kann ich mir vorstellen., ist ja manchmal schon beim Lesen schwierig.

  • Nachdem ich heute Abend endlich mal länger am Stück lesen konnte, bin ich gut in das Buch reingekommen und mich hat das Buch schon gepackt, vor allem, weil ich diese Welt der vollständigen Überwachung so unglaublich gruselig finde.


    Wes war mir auf Anhieb sympathisch, ein chaotischer Typ, aber zuverlässig und vertrauenswürdig. Und mit seinem Technik-Wissen vielleicht auch irgendwie eine Hilfe für Delany.


    Ich habe auch noch keine Idee, wie Delaney ihren Umsturz anstellen will.

    Ich glaube sie selbst auch nicht.

  • Nachdem ich heute Abend endlich mal länger am Stück lesen konnte, bin ich gut in das Buch reingekommen und mich hat das Buch schon gepackt, vor allem, weil ich diese Welt der vollständigen Überwachung so unglaublich gruselig finde.


    Wes war mir auf Anhieb sympathisch, ein chaotischer Typ, aber zuverlässig und vertrauenswürdig. Und mit seinem Technik-Wissen vielleicht auch irgendwie eine Hilfe für Delany.


    Ich glaube sie selbst auch nicht.

    Das freut mich, dass dich das Buch fesseln kann:knuddel1

    Ja, ich denke auch, dass Delaney noch keinen Plan hat.

  • Das Buch liest sich leicht bis jetzt, packt mich aber noch gar nicht.

    Ich glaube, dass es an der fehlenden Griffigkeit der Figuren liegt.

    Aber vielleicht werden wir irgendwann auch alle so sein in so einer feingeschliffenen Welt?

    Die fehlende Griffigkeit der Figuren, wie du es nennst, ist denke ich ein Stilmittel, welches absichtlich gewählt wurde. Durch das Leben in sozialen Medien gehen ja auch heute durchaus Ecken und Kanten verloren, und in Eggers Welt ist der heutige Zustand natürlich weiter überspitzt. Und Mae Holland hat er im Circle ja auch bewusst als Charakter so aufgebaut wie sie war. Das gefällt mir eigentlich ganz gut. Alle Everys sind austauschbar, und trotzdem findet Delany sie sympathisch. Wes als chaotischer Coder, der in der Interaktion mit anderen überfordert ist. Und Delany, deren Facetten sich langsam auftun.

  • Ich finde es gut, dass du in eine ganz andere Richtung denkst. So etwas macht eine LR aus👍

    Du kannst Recht haben: im Vergleich zu The Circle hat die Welt sich verschlechtert, wenn man Medienkonsum und Monopolismus kritisch sieht und damit natürlich auch die Protagonisten. Das Ergebnis ist wohl diese glatt Geschliffene, Austauschbare...

    Vielleicht habe ich bei Delaney als Hautfigur einfach mehr Leidenschaft erwartet.:gruebel

  • Ich habe das Buch ja schon gehört und finde es interessant, was ihr dazu so schreibt.

    Es war für mich eins der Highlights in dem Lesemonat, einfach, weil es so schön überspitzt dargestellt wird.

    Ich hoffe sehr, dass wir nicht genau dort hin steuern.

    So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich komme gerade nicht so voran, hab aber auch nicht wirklich den Drang zum weiter lesen. Aber ich lese weiter.😇

  • Ich hab das Gefühl, dass es nur mir gefällt ok dieser Runde. :lache

    Mir gefällt's auch.



    Es war für mich eins der Highlights in dem Lesemonat, einfach, weil es so schön überspitzt dargestellt wird.

    Ich hoffe sehr, dass wir nicht genau dort hin steuern.

    Ja ziemlich überspitzt, aber dabei doch erschreckend realistisch. Manchmal befürchte ich auch, dass wir genau da hin steuern...

  • Jetzt komme ich endlich auch zum Schreiben. Letzte Woche war ich viel unterwegs und habe zwar gelesen, aber zum posten hat es leider nicht mehr gereicht.


    Das Buch liest sich zwar recht flüssig , aber insgesamt finde ich den Anfang eher langatmig. Irgendwie habe ich das Gefühl, alles schon mal so ähnlich gelesen zu haben - was ich in "Circle" ja auch getan habe. Eine wirkliche "Weiterentwicklung" kann ich nicht feststellen, außer noch mehr nervige Vorschriften. Außerdem fand ich manche Details nicht stimmig, z. B. stellt sich Delanay bei ihrer Bewerbung als ständig online dar, unter anderem mit Live-Übertragung. Da muss doch auffallen, dass sie über viele Stunden des Tages hinweg offline in einem nicht-digitalen Haushalt lebt. Und selbst im Every-Universum sollte jemand irgendwann auf die Idee kommen, dass ständiges Multitasking und Ablenkungen sehr kontraproduktiv sind. Sowas hat für mich im Circle im großen Eifer des Neuen noch funktioniert - nach angeblich mehreren Jahren Erfahrung damit finde ich es unglaubwürdig.


    Mir hat auch nicht gefallen, wie ganz unvermittelt Delanays wahre Gründe bei Every zu arbeiten, aufgedeckt wurden. Da wurde eine große Chance, Spannung aufzubauen, einfach verschenkt. Und natürlich kann man jetzt Every die Schuld an der "gestohlenen" Kindheit geben - aber es liegt halt immer noch an einem Selber, was man mit den Möglichkeiten macht und wie man das eigene Umfeld gestaltet. Von daher finde ich es momentan zu einseitig und zu oberflächlich.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Außerdem fand ich manche Details nicht stimmig, z. B. stellt sich Delanay bei ihrer Bewerbung als ständig online dar, unter anderem mit Live-Übertragung. Da muss doch auffallen, dass sie über viele Stunden des Tages hinweg offline in einem nicht-digitalen Haushalt lebt.

    Ja das stimmt, dieser Punkt ist mir tatsächlich auch aufgefallen. Ich fand das auch etwas unlogisch: auf der einen Seite muss Delanay eine bestimmt Anzahl von Post und Likes und Selfies und sonstigen Online-Aktivitäten nachweisen, um nicht aufzufallen. Und auf der anderen Seite wird erzählt, dass sie wenn sie privat unterwegs ist, immer versucht offline zu sein und keine Technik zu nutzten und sich nicht überwachen zu lassen. Das passt nicht so ganz zusammen.

  • Ja das stimmt, dieser Punkt ist mir tatsächlich auch aufgefallen. Ich fand das auch etwas unlogisch: auf der einen Seite muss Delanay eine bestimmt Anzahl von Post und Likes und Selfies und sonstigen Online-Aktivitäten nachweisen, um nicht aufzufallen. Und auf der anderen Seite wird erzählt, dass sie wenn sie privat unterwegs ist, immer versucht offline zu sein und keine Technik zu nutzten und sich nicht überwachen zu lassen. Das passt nicht so ganz zusammen.

    Das ist mir gar nicht aufgefallen beim Lesen, aber ihr habt recht, dass passt nicht zusammen.